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Möglichkeiten und Grenzen der Förderung verantwortlichen Handelns von Wirtschaftsprüfern in moralisch relevanten Situationen: Eine theoretische und empirische Analyse PDF

403 Pages·2012·3.5 MB·German
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Preview Möglichkeiten und Grenzen der Förderung verantwortlichen Handelns von Wirtschaftsprüfern in moralisch relevanten Situationen: Eine theoretische und empirische Analyse

Catharina Schmiele Möglichkeiten und Grenzen der Förderung verantwortlichen Handelns von Wirtschaftsprüfern in moralisch relevanten Situationen GABLER RESEARCH Auditing and Accounting Studies Herausgegeben von Prof. Dr. Annette Köhler, Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Kai-Uwe Marten, Universität Ulm, Prof. Dr. Reiner Quick, Technische Universität Darmstadt, Prof. Dr. Klaus Ruhnke, Freie Universität Berlin, Prof. Dr. Matthias Wolz, Universität Dortmund Catharina Schmiele Möglichkeiten und Grenzen der Förderung verantwortlichen Handelns von Wirtschafts- prüfern in moralisch relevanten Situationen Eine theoretische und empirische Analyse Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Klaus Ruhnke RESEARCH Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Freie Universität Berlin, 2011 1. Aufl age 2012 Alle Rechte vorbehalten © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012 Lektorat: Marta Grabowski | Nicole Schweitzer Gabler Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-3335-5 V Geleitwort Die Abschlussprüfung nimmt einen gesellschaftlichen Auftrag wahr. Demnach lässt sich die Existenz einer Pflichtprüfung nur so lange rechtfertigen, wie diese für beteiligte Gruppen in einer Gesellschaft (z.B. Kapitalmarktteilnehmer, Kreditgeber) eine nützliche Funktion entfal- tet. Kritik an den Abschlussprüfern wird vor allem dann geübt, wenn Unternehmen nach Er- teilung eines uneingeschränkten Bestätigungsvermerks zusammenbrechen. Besonders er- schüttert wurde das Vertrauen in den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer durch spektakuläre Fälle wie Enron, Flowtex oder Worldcom. In diesem Zusammenhang wird regelmäßig auch die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers vom Mandanten in Frage gestellt. Auch das aktuelle Grünbuch der EU-Kommission stellt fest, dass die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers ein zentrales Element sein sollte; eine fehlende Unabhängigkeit wird als Ursache für den Vertrau- ensverlust in die Tätigkeit des Abschlussprüfers gesehen. Da der Prüfer einer normativen und auch moralischen Verpflichtung unterliegt, im Interesse der gesellschaftlich relevanten Grup- pen zu handeln, stellt sich die Frage, ob und inwieweit sich moralisch verantwortliches prüfe- risches Handeln durch Gesetz oder andere Normen vorgeben lässt und inwieweit ein solches Handeln erlernbar ist. Vor diesem Hintergrund untersucht die Verfasserin Möglichkeiten und Grenzen der Förde- rung moralisch verantwortlichen Handelns von Wirtschaftsprüfern. In diesem Kontext gibt es eine Vielzahl fast ausnahmslos anglo-amerikanischer Studien. Eine Gesamtschau im Sinne der hier abgegrenzten Fragestellung existiert indes nicht. Der deutschsprachige Raum behan- delt diese Fragestellungen gar nicht bzw. bestenfalls am Rande. Auffällig ist auch, dass die nationalen Normengeber (vor allem der Gesetzgeber und die Wirtschaftsprüferkammer) die diesbezügliche Diskussion nicht öffentlich führen, obwohl ein Handlungsbedarf klar erkenn- bar ist und auch als solcher identifiziert wurde. Die Arbeit untersucht zunächst für die Entstehung moralisch verantwortlichen Handelns rele- vante Faktoren. Ein Bezugsrahmen wird entwickelt und vor diesem Hintergrund wesentliche empirische Ergebnisse zum moralisch verantwortlichen Handeln dargestellt und gewürdigt. Nachstehend geht es darum, die nationalen und internationalen normativen Anforderungen bezüglich der personalen Faktoren von Wirtschaftsprüfern darzustellen und zu würdigen. Hierzu zählt auch eine eigene empirische Studie, die darauf abzielt zu untersuchen, wie sich unterschiedlich ausgestaltete Lehrveranstaltungen auf die moralische Urteilskompetenz und die Urteilsperformanz auswirken. Dabei geht es zum einen um eine nach dem International VI Education Practice Statement (IEPS) 1 ausgestaltete Lehrveranstaltung und andererseits um eine reine Wissensvermittlung der normativen Vorgaben, insbesondere der fundamentalen Prinzipien des Code of Ethics. Gezeigt wird, dass der in IEPS 1 gewählte Weg grundsätzlich sachgerecht erscheint, auch wenn die Veränderungen i.S. einer Erhöhung der moralischen Urteilskompetenz und -performanz oftmals nicht die gewünschte Stärke aufweisen. Bestehen- de Probleme werden herausgearbeitet und diskutiert. Auch wenn die Arbeit eine umfassende Lösung der anstehenden Probleme nicht bieten kann bzw. dies auch gar nicht beabsichtigt ist, leistet diese einen originellen und wichtigen wissen- schaftlichen Beitrag. Hervorzuheben ist der gezogene Spannungsbogen von theoretischen Überlegungen, dem Entwurf eines Bezugsrahmens, den Anforderungen in den ethischen Prü- fungsnormen über eine eigene empirische Untersuchung bis hin zu verschiedenen Praxis- und Politikempfehlungen. Vor allem wird eindringlich die Wichtigkeit deutlich, sich mit der Aus- und Fortbildung des Wirtschaftsprüfers in ethischen Fragen zu beschäftigen. Die nationalen Vorgaben sind hier nicht ausreichend und die internationalen Normen beschreiten offensicht- lich einen grundsätzlich sachgerechten Weg, den es weiter zu erforschen und zu hinterfragen gilt. Die gut lesbare Arbeit zeigt einen kontinuierlichen Bearbeitungspfad und beleuchtet die The- matik ausgewogen aus einer theoretischen und praktischen Perspektive. Daher richtet sich die vorliegende Dissertation gleichermaßen an in der Forschung und Lehre Tätige, die normen- setzenden Institutionen sowie in der Prüfungspraxis tätige Personen. In der Hoffnung, dass die Arbeit Denkprozesse auslösen und die gegenwärtige dringend gebotene Diskussion befruch- ten wird, wünschen die Herausgeber der vorliegenden Dissertation eine gute Aufnahme durch den Markt. Für die Herausgeber: Klaus Ruhnke VII Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung des Departments für Finance, Accounting & Taxation. Sie wurde im Sommersemester 2011 vom Fachbereich Wirtschafts- wissenschaft der Freien Universität Berlin als Dissertation angenommen. Allen, die mich bei der Erstellung der Arbeit und ihrer Veröffentlichung unterstützt haben, möchte ich herzlich danken: Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Klaus Ruhnke. Er hat mir nicht nur die Möglichkeit zur Promotion eröffnet, sondern durch zahlreiche wertvolle Anre- gungen die Arbeit gefördert und mir insbesondere die Durchführung meiner empirischen Stu- die ermöglicht, die einen wesentlichen Bestandteil meiner Dissertation bildet. Bedanken möchte ich mich auch sehr herzlich bei Herrn Prof. Dr. Jochen Hundsdoerfer für die freundli- che Übernahme des Zweitgutachtens. Herrn Prof. Dr. Jochen Bigus, Prof. Dr. Ralf Sabi- walsky und Alexander Gabriel bin ich dankbar für ihre Bereitschaft, in meiner Prüfungskom- mission mitzuwirken. Meinen Kollegen und Mitdoktoranden am Lehrstuhl (Frederik Frey, Dr. Julia Füssel, Alexan- der Gabriel, Robert Imiela, Stefanie Schmitz und Dr. Jochen Schwind) danke ich für ihre stete Diskussions- und Hilfsbereitschaft. Für die kritische Durchsicht der Arbeit und die hilfreichen Anmerkungen danke ich zudem Ilka Canitz und Timo Lebe ganz herzlich. Ich freue mich dar- auf, mich bald dafür revanchieren zu können. Auch Frau Alexandra Lohr danke ich für ihre Unterstützung. Claudi, Konrad und allen Freunden danke ich für Ihr Verständnis, Ihren Optimismus und die Aufmunterungen, die mir während der Zeit meiner Dissertation sehr geholfen haben. Mein größter Dank gilt meinen Eltern. Sie haben den von mir eingeschlagenen Weg immer in besonderer Weise unterstützt. Ohne ihre Hilfe und ihren bedingungslosen Rückhalt wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen. Ihnen ist die vorliegende Arbeit gewidmet. Catharina Schmiele IX Inhaltsverzeichnis Geleitwort V Vorwort VII Abkürzungsverzeichnis XV Symbolverzeichnis XXI Abbildungsverzeichnis XXIII 1 Einleitung 1 1.1 Problemstellung der Arbeit 1 1.2 Zielsetzung und Gang der Untersuchung 3 1.3 Thematische Einordnung der Arbeit 10 1.3.1 Zum Verhältnis von Ethik und Unternehmensethik 10 1.3.2 Moralphilosophische Grundpositionen 15 2 Methodisches Vorgehen und Identifizierung der wesentlichen zu berücksichtigenden Faktoren 20 2.1 Notwendigkeit eines konzeptionellen Bezugsrahmens 20 2.2 Grundlagen des konzeptionellen Bezugsrahmens 24 2.2.1 Anforderungen an den konzeptionellen Bezugsrahmen und weiteres Vorgehen 24 2.2.2 Charakterisierung des Untersuchungsgegenstandes moralisch verantwortlichen Handelns von Wirtschaftsprüfern 28 2.2.3 Moralpsychologie und Prüfungslehre als angewandte Verhaltenswissenschaften 35 2.3 Darstellung wesentlicher Modelle zur Entstehung moralisch verantwortlichen Handelns 49 2.3.1 Einführung 49 2.3.2 Leitfragen zur Systematisierung der Modelle zur Entstehung moralisch verantwortlichen Handelns 53 2.3.3 Individuum als rationaler Entscheidungsträger 58 2.3.3.1 Vier-Komponentenmodell nach Rest (1983) 58 2.3.3.2 Modell nach Thorne (1998) 64 2.3.3.3 Modell nach Trevino (1986) 66 2.3.3.4 Modell nach Jones (1991) 69 2.3.3.5 Modell nach Lampe/Finn (1992) 73 2.3.3.6 Modell nach Hunt/Vitell (1986) 75 2.3.3.7 Modell nach Ferrell/Gresham (1985) bzw. Ferrell/Gresham/Fraedrich (1989) 77 2.3.3.8 Modell nach Stead/Worrell/Stead (1990) 81 X 2.3.4 Individuum als vielschichtig integrierte Persönlichkeit 82 2.3.4.1 Modell nach Gaudine/Thorne (2001) 82 2.3.4.2 Sozial-intuitives Modell nach Haidt (2001) 84 2.3.5 Identifizierung wesentlicher Gruppen von Determinanten, Systematisierung empirischer Studien und weiteres Vorgehen 88 3 Darstellung und Würdigung wesentlicher empirischer Ergebnisse zum moralisch verantwortlichen Handeln und Forschungsperspektiven 98 3.1 Studienauswahl 98 3.2 Moralische Urteilsfähigkeit als wesentlicher personaler Einflussfaktor 100 3.2.1 Kognitionszentrierter entwicklungspsychologischer Ansatz von Kohlberg 100 3.2.1.1 Einführung 100 3.2.1.2 Grundlagen des entwicklungspsychologischen Ansatzes von Kohlberg 101 3.2.1.3 Aufbau des Stufensystems von Kohlberg 109 3.2.1.4 Kritische Auseinandersetzung mit dem entwicklungspsychologischen Ansatz von Kohlberg 115 3.2.2 Empirische Forschungsmethoden 127 3.2.2.1 Standardisiertes Interviewverfahren von Kohlberg 127 3.2.2.2 Defining Issues Test 132 3.2.2.3 Weitere Verfahren 137 3.2.3 Darstellung empirischer Ergebnisse 140 3.2.4 Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit 148 3.2.4.1 Einführung und grundlegende Fragestellungen 148 3.2.4.2 Methode der Dilemmadiskussion 151 3.2.4.3 Weitere Ansätze zur Förderung der moralischen Urteilsfähigkeit 155 3.2.4.4 Darstellung empirischer Ergebnisse 157 3.3 Kontextspezifische Faktoren 162 3.3.1 Prüfungsumweltinduzierte Faktoren 162 3.3.1.1 Kulturspezifische Einflüsse 162 3.3.1.2 Normative Anforderungen 166 3.3.1.2.1 Systematisierung relevanter Normen 166 3.3.1.2.2 Qualitätsnormen 168 3.3.1.2.2.1 Interne Qualitätssicherung 169 3.3.1.2.2.2 Externe Qualitätskontrolle 170 3.3.1.2.3 Durchsetzungsnormen 172 3.3.1.2.4 Ethische Prüfungsnormen 174

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Moralisch verantwortliches Handeln stellt einen Grundbaustein für das Vertrauen in den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer dar. Catharina Schmiele untersucht, welche Faktoren moralisch verantwortliches Handeln beeinflussen. Zudem trägt sie Hinweise zusammen, wie Wirtschaftsprüfungsgesellschaften u
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