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Modelle und Berechnungsverfahren für das Rissverhalten von unarmierten Betonbauten unter Erdbebenbeanspruchung PDF

138 Pages·1983·4.494 MB·German
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CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Skrikerud, Petter: Modelle und Berechnungsverfahren für das Riss- verhalten von unarmierten Betonbauten unter Erdbebenbeanspruchung / von Petter Skrikerud.- Basel; Boston; Stuttgart: Birkhäuser, 1983. (Bericht/ Institut für Baustatik und Konstruktion, ETH Zürich; Nr. 139) NE: Institut für Baustatik und Konstruktion <Zürich>: Bericht Nachdruck verboten. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen und der Reproduktion auf photostatischem Wege oder durch Mikrofilm, vorbehalten. © Springer Basel AG 1983 Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag Basel 1983 ISBN 978-3-7643-1572-6 ISBN 978-3-0348-5362-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-5362-0 Modelle und Berechnungsverfahren fur das Rissverhalten von unarmierten Betonbauten unter Erdbebenbeanspruchung von Petter Skrikerud Institutffir Baustatik und Konstruktion Eidgenossische Technische Hochschule Zurich Zurich Juni1983 Vorwort In der vorliegenden Dissertation werden neuartige Modelle und Berechnungsverfahren zur Erfassung der Rissbildung' in unbewehrten Betonbauten unter dynamischer Beanspruchung und insbesondere unter Erdbebenanregung dargestellt. Hauptmerkmal ist die diskrete Riss modellierung. Oertliche Lage. Richtung und Breite der Risse konnen zu jedem beliebigen Zeitpunkt festgestellt werden. und das durch die Rissbildung verursachte nichtlineare Verhalten der ganzen Struktur wird automatisch erfasst. wobei des sen Einfluss im Vergleich zu einem linearen Verhalten stark vom Beanspruchungsgrad und damit von der Art und Starke des aufgebrachten Erdbebens abhangig ist. Die Arbeit betrifft das dynamische Verhalten von Scheiben. Sie stellt einen grundlegenden ersten Baustein dar fUr ein in Bearbeitung stehen des Modell zur naherungsweisen Beschreibung des nichtlinearen Erdbebenverhaltens von Ge wichtsstaumauern. ZUrich. Juni 1983 Prof Inhaltsverzeichnis Seite 1. EINlEITUNG 1.1 Problemstellung 1 1.2 Zielsetzung 4 1.3 Annahmen und Einschrankungen 4 1.4 Definition der wichtigsten Begriffe 5 1.5 Kurze Uebersicht zu den einzelnen Kapiteln 7 2. RISSVERHAlTEN DES BETONS 8 2. 1 Phanomenologische Beschreibung 8 2.1.1 Risse im Beton 8 2.1.2 Definition des Begriffes Riss 15 2.1.3 Verhalten des gerissenen Betons 16 2.2 Vorhandene Versuchsresultate zur Zugfestigkeit 17 2.2.1 Versuchseinrichtungen 18 2.2.2 Versuchsresultate 20 2.3 Vorhandene Versuchsresultate zur SpannungsUbertragung am Riss 24 2.3.1 Versuchseinrichtungen 24 2.3.2 Versuchsresultate 25 2.4 Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse 30 2.4.1 Zugfestigkeit 30 2.4.2 SpannungsUbertragung am Riss 30 3. BISHERIGE MODEllE UNO AlGORITHMEN FUER DAS RISSVERHAlTEN DES BETONS 31 3.1 Modell ierungsmogl ichkeiten 31 3.1.1 Einleitung 31 3.1.2 Diskrete Rissmodellierung 33 3.1.3 Verschmierte Rissmodellierung 34 3.2 Rissbedingungen fUr den Beton 36 3.2.1 Spannungs- oder dehnungsbezogene Bedingungen 36 3.2.2 Bruchmechanische Bedingungen 38 3.3 SpannungsUbertragung am Riss 39 3.3.1 Modelle fUr monodirektionale Belastung 39 3.3.2 Modelle fUr zyklische Belastung 40 3.4 Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse 41 3.4.1 Modellierungsmoglichkeiten 41 3.4.2 Rissbedingungen fUr den Beton 41 3.4.3 SpannungsUbertragung am Riss 42 4. NEUE MODEllE UNO AlGORITHMEN FUER DAS RISSVERHAlTEN VON UNARMIERTEM BETON BEl DYNAMISCHER BElASTUNG 43 4.1 Einleitung 43 4.1.1 Vorstellung der gewahlten Modelle und Algorithmen 43 4.1.2 Die Bewegungsgleichung 44 Seite 4.2 Zeitliche Diskretisierung 48 4.2.1 Uebersicht 48 4.2.2 Explizite Integration 50 4.2.3 Numerische Stabilitat 52 4.3 Raumliche Diskretisierung 53 4.3.1 Isoparametrische Finite Elemente 53 4.3.2 Grundlagen fUr die Formulierung bei kleinen Verschiebungen 54 4.3.3 Berechnung von Knotenkraften aus Knotenverschiebungen 58 4.3.4 BerUcksichtigung grosser Verschiebungen 62 4.4 Diskrete Rissmodellierung 65 4.4.1 Rissbedingung 65 4.4.2 Entstehung und Ausbreitung der Risse 66 4.4.3 Schliessen und Wiederoffnen der Risse 71 4.5 Risselemente 72 4.5.1 Grundlegende Beziehungen 72 4.5.2 Offenes Risselement 73 4.5.3 Geschlossenes Risselement 77 5. BESONDERHEITEN DER ERDBEBENBELASTUNG 79 5.1 Seismologische Grundlagen 79 5.2 Bestimmung des Zeitverlaufs der Bodenbewegung 80 5.3 BerUcksichtigung in der Berechnung 82 6. COMPUTERPROGRAMM 85 6.1 Genereller Aufbau 85 6.2 Dateneingabe 85 6.2.1 Generelle Eingabedaten 85 6.2.2 Eingabe von Knoten- und Elementdaten 86 6.2.3 Eingabe von Belastungen 86 6.3 Berechnungsablauf 87 6.3.1 Genereller Berechnungsablauf fUr eine Zeitstation 87 6.3.2 Rissausbreitung 88 6.3.3 Risselement 90 6.4 Resultatausgabe 91 6.4.1 Gedruckte Resultate 91 6.4.2 Graphische Resultate 91 6.4.3 Gespeicherte Resultate 91 7. ANWENDUNGEN 92 7.1 Gewahltes Beispiel 92 7.1.1 Einleitung 92 7.1.2 Generelle Eingabedaten 93 7.1.3 Eingabedaten fUr SpannungsUbertragung am Riss 94 7.2 Resultate 97 7.2.1 Lineare Berechnungen 97 7.2.2 Nichtlineare Berechnungen 100 Seite 7.3 Folgerungen 111 8. SCHLUSSBEMERKUNGEN 113 8.1 Bemerkungen zur vorliegenden Arbeit 113 8.2 Bemerkungen zu zukUnftigen Erweiterungen 113 ANHANG: BESONDERHEITEN DES COMPUTERPROGRAMMS 115 A.l Datenorganisation bei veranderlicher Anzahl Freiheitsgrade 115 A.2 Hilfsdaten fUr die Zuordnung der Risse zum Finiten Element Netz 116 A.3 Verfahren bei der dynamischen Relaxation 118 ZUSAMMENFASSUNG 119 SUMMARY 121 BEZEICHNUNGEN 123 LITERATURVERZEICHNIS 126 I. Einleitung 1.1 Problemstellung Trotz der weitverbreiteten Verwendung von Beton als Baustoff und trotz des inzwischen er wiesenen hohen Grades an Zuverlassigkeit der nach dem jeweiligen Stand der Technik errich teten Betonbauten, bestehen fUr den Ingenieur immer noch grosse KenntnislUcken, was das Verhalten des Betons bei gewissen Belastungsarten betrifft. 1m Hinblick auf das ausserst komplexe, mehrphasige MaterialgefUge, das der Beton darstellt, sind die Kenntnisse teil weise sogar recht bescheiden. Dies trifft insbesondere auf das Verhalten bei dynamischer Belastung und bei Zugbeanspruchung zu, wahrend fUr statische Belastung und Druckbeanspru chung der Stand des Wissens hoher ist. Das Verhalten von Betonbauten bei dynamischer Belastung wird gegenwartig an verschiedenen Forschungsstatten der Welt intensiv erforscht. Auf der einen Seite wird versucht, die Grosse von Steifigkeit, Festigkeit und Dampfungsmass experimentell zu bestimmen, wenn Be lastungsintensitat, Dehngeschwindigkeit, Belastungsdauer und Anzahl Lastwiederholungen ge andert werden. Andererseits finden diese Erkenntnisse Eingang in neue Berechnungsverfahren, die dazu dienen, das Verhalten des Betons - und somit dasjenige der Betonstrukturen, d.h. der tragenden Teile eines Bauwerks - bei dynamischer Beanspruchung besser zu erfassen. Einer der wichtigsten dynamischen Lastfalle an Bauwerken ist die Beanspruchung infolge. Erdbeben. Dies, weil die der meisten Gebaude im Bereich der massgebenden Fre Grundfr~quenz quenzen von Erdbeben liegen, und weil besonders die starkeren Erdbeben zu ausserordentlich hohen, alternierenden Zug- und Druckbeanspruchungen fUhren. In den meisten dynamischen Standardberechnungen von Betonstrukturen, so wie sie z.B. in Normen und Verordnungen vorgeschrieben sind, wird linear elastisches Materialverhalten vor ausgesetzt. Diese Vereinfachung wird gemacht, obwohl der Beton bereits bei relativ kleinen Druckbeanspruchungen eine Abweichung vom Hooke'schen Gesetz zeigt. Das auffallendste und bedeutendste Merkmal des Verhaltens von Beton ist aber die im Vergleich zur Druckfestigkeit viel geringere Zugfestigkeit ft. Dies ist an hand einer typischen, einaxialen Spannungs f~ Dehnungs-Beziehung (a-E-Beziehung)in Fig. 1.1 gezeigt. Zudem wird die Ueberschreitung der Zugfestigkeit durch ein sprodes Materialverhalten begleitet, d.h. es findet praktisch keine VorankUndigung des Bruches statt. Bei der Ueberwindung der Zugfestigkeit entstehen im Beton Risse, die sich i.a. senkrecht zur (grossten) Zugspannung ausbilden. In Bauwerken aus armiertem Beton (z.B. Hochbauten, BrUcken) werden nach der Rissbildung die Zugkrafte durch Stahleinlagen aufgenommen. Da die Rissbildung jedoch am inneren Kraftespiel - z.B. eines durch Biegung mit Normalkraft bean spruchten Querschnittes - nichts Grundlegendes andert, erscheint es in vielen Fallen ge rechtfertigt. in den dynamischen Berechnungen weiterhin linear elastisches Verhalten vor auszusetzen. Wo diese Voraussetzung nicht zutrifft, kann durch verhaltnismassig gering fUgige Modifikationen (z.B. laufende Anpassung des Steifigkeitsmoduls) eine bessere An naherung an die Wirklichkeit erreicht werden. 2 E Fig. 1.1: Typisches einaxiales Verhalten von Beton Armiert Unarmiert D fein verteiltes einzelner~ Rissbild L--.J Riss ~=i~~- Armierung Jj,F Fig. 1.2: Unterschiedliches Rissverhalten beim armierten und unarmierten Beton Bei Bauwerken aus unarmiertem Beton (z.B. Staumauern, grosse StUtzmauern) liegen die Ver haltnisse anders. Hier bewirkt die Rissbildung ein bedeutend ausgepragteres nichtlineares Verhalten, das sich nicht immer durch eine Anpassung des Steifigkeitsmoduls - oder anderer Grossen des Materialgesetzes - erfassen lasst. 1m Gegensatz zu den armierten Bauwerken, bei denen die Armierung fUr ein fein verteiltes Rissbild sorgt, entstehen hier - etwa in folge einer aufgebrachten Zugkraft F (Fig. 1.2) - meist nur einzelne, dafUr sich weit off nende Trennrisse. Bei einer globalen kontinuumsmechanischen Betrachtungsweise kommt man bei solchen Verhaltnissen kaum urn die BerUcksichtigung grosser Dehnungen herum. Der Beton bleibt neben dem Riss meist vollig intakt, etwa fUr die Aufnahme von Druckspannun gen parallel zum Riss, aber auch fUr die Aufnahme von solchen senkrecht zum Riss, wenn sich der Riss infolge Belastungsumkehr wieder schliessen sollte. Da eine Erdbebenbeanspruchung haufig eine alternierende Zug- und Druckbeanspruchung bewirkt, ist somit ein ausgepragt 3 diskontinuierliches und anisotropes Materialverhalten vorhanden. Je nach den Amplituden aufeinanderfolgender Bauwerksbewegungen schreitet zudem die Rissbildung fort, so dass sich der bei Zugbeanspruchung noch wirksame Querschnitt laufend verringert. Bei offenen Rissen (Rissweite w) besteht die Moglichkeit der SpannungsUbertragung von einem Rissufer zum andern, wenn eine relative Verschiebung der beiden Ufer parallel zur globalen Rissausbreitungsrichtung (Scherverschiebung u) entsteht (Fig. 1.3). Die SpannungsUbertragung wird verursacht durch die Rauhigkeit der Rissufer, bestehend aus mehr oder weniger grossen Zuschlagstoffen (Kies. Sand). die aus der Rissoberflache herausragen. Solange die Rissweite kleiner als der grosste herausragende Zuschlagstoffteil ist. greifen diese Teile bei einer Scherverschiebung ineinander und ermoglichen so eine kraftschlUssige Verbindung. Bei unar mierten Bauwerken stellt sie die einzige Moglichkeit der gegenseitigen Beeinflussung der beiden Rissufer dar. Die Bildung von Rissen im Beton muss nicht notwendigerweise zu einer Gefahrdung oder gar zum Einsturz des Bauwerks fUhren. Aber fUr die Beurteilung der Standsicherheit der reissenden Struktur sollten Berechnungshilfen zur VerfUgung stehen, die ein wirklichkeitsnahes Erfassen der Auswirkung der einzelnen Risse erlauben. Mit der vorliegenden Arbeit wird dazu ein Losungsweg vorgeschlagen. Beanspruchung Betonstruktur I"V Riss Detail: ~ Rissweite w ~bale Rissa~s--I~~S~~~"""::::::~:;:;;-'r=~~l=~t breitungsrichtung -I Scherverschiebung u Bild 1.3: SpannungsUbertragung am Riss

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