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Mittelalter. Bischöfe, Mönche und Kaiser (642–1054) PDF

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: Die Geschichte des Christentums RELIGION· POLITIK· KULTUR MITTELALTER 1 Bischöfe, Mönche und Kaiser (642-1054) HERDER DIE GESCHICHTE DES CHRISTENTUMS RELIGION· POLITIK· KULTUR Herausgegeben von Jean-Marie Mayeur, Charles (t) und Luce Pietri, Andre Vauchez, Marc Venard Deutsche Ausgabe herausgegeben von Norbert Brox, Odilo Engels, Georg Kretschmar, Kurt Meier, Heribert Smolinsky Ungekürzte Sonderausgabe MITTELALTER 1 HERDER FREIBURG . BASEL· WIEN •• •• BISCHOFE, MONCHE UND KAISER (642-1054) Herausgegeben von Gilbert Dagron, Pierre Riche und Andre Vauchez Deutsche Ausgabe bearbeitet und herausgegeben von Egon Boshof HERDER FREIBURG . BASEL· WIEN Titel der französischen Originalausgabe: Histoire du christianisme des origines a nos jours Tome IV: Ev~ques, moines et empereurs (642-1054) sous la responsabilite de Gilbert Dagron, Pierre Ricbe et Andre Vauchez © Groupe Fleurus - Desclee, Paris Die deutsche Ausgabe wurde gefördert durch das französische Kultusministerium. Übersetzung aus dem Französischen: Christine Boesten-Stengel (Stuttgart): I. Teil, Kap. 1-41 Kap. 6 Andreas Külzer (Köln): I. Teil, Kap. 5 Theresia Haintha1er (Frankfurt): 11. Teil, Kap. 1 Andrea Schmidt (Frankfurt): II. Teil, Kap. 2 u. 3 Elisabeth Mainberger-Ruh (Zürich): III. Teil, Kap. 1 u. 2 Manfred Heim (München): III. Teil, Kap. 3, I Gerhard Wolf (Pegnitz): 111. Teil, Kap. 3,11 Marianne Mühlenberg (Göttingen): IV. Teil, Kap. 1 Gudrun Schmalzbauer (Trier): IV. Teil, Kap. 2 Wissenschaftliche Redaktion der Kapitel "Das byzantinische Christentum vorn 7. bis in die Mitte des 11. Jahrhunderts": Christine Boesten-Stengel (I. Teil, Kap. 1-4. u. Kap. 6) und Andreas Külzer (I. Teil, Kap. 5) "Kirchen und Christen im islamischen Orient" (11. Teil, Kap. 1): Theresia Hainthaler "Die armenische Kirche vorn 7. bis in die Mitte des 11. Jh." (I1. Teil, Kap. 2) und "Christentum und Kirche in der georgischen Welt" (I1. Teil, Kap. 3): Andrea Schmidt "Das 10. Jahrhundert: eine große Zeit des Christentums" (111. Teil, Kap. 3, I): Manfred Heim Bildredaktion: Wolf Stadler (Freiburg) Kartographie: Ursula Nordmann (Karlsruhe): Karten S. 25, 276, 691, 923, 941 Johannes Weitzel (Freiburg): Karten S. 189,456/457,494/495 (Vorlage: Andrea Schmidt), 546/547, 705 738,745,908 Register: Alfons Brüning Ungekürzte Sonderausgabe Alle Rechte vorbehalten - Printed in Germany © Verlag Herder Freiburg im Breisgau 199412007 www.herder.de Herstellung: fgb . freiburger graphische betriebe 2007 wwwJgb.de ISBN 978-3-451-29372-6 VORWORT VON ANDRE VAUCHEZ Der vorliegende 4. Band eröffnet die Reihe der dem Mittelalter gewidmeten Teile der "Ge schichte des Christentums". Jeder dieser Bände stellt - in seiner Ausrichtung wie im Stil - ein in sich eigenständiges Werk dar. Dennoch sind die Bände so aufeinander abgestimmt, daß sie sich gegenseitig er gänzen. Im vorliegenden Band etwa ist der Geschichte der Ostkirchen sehr viel mehr Raum als in den Bänden 5 und 6 gewidmet, was auch von daher gerechtfertigt ist, daß sich be stimmte verfassungsrechtliche und kultische Institutionen dieser Epoche bis zum Ende des Mittelalters kaum mehr geändert haben. Die Abstimmung erfolgte nicht nur aus chronolo gischen oder didaktischen Erwägungen. Sie spiegelt auch historische Gewichtungen wider, und zwar sowohl hinsichtlich des mächtigen Kaiserreichs von Byzanz, das trotz zahlreicher Krisen von Dauerhaftigkeit gekennzeichnet war, wie auch der griechischen Kirche, deren Ausstrahlung und Dynamik im gesamten hier behandelten Zeitraum beachtlich blieben, wovon nicht zuletzt der missionarische Erfolg bei den slawischen Völkern Osteuropas zeugt. Und eine weitere Überlegung sprach für diese Auft eilung: Die östlichen Landeskirchen, die sich in zahlreichen, ehedem zum Byzantinischen Reich gehörenden oder ihm eng ver bundenen Gebieten wie Georgien, Armenien, Syrien, dem Libanon und Ägypten bildeten, festigten sich. Mit Ausnahme von Georgien haben alle diese Länder und Regionen in einer religiösen Sonderentwicklung, die im Prinzip auf dogmatischen Unterschieden beruhte, einen Weg gefunden, ihre Autonomie sowohl gegenüber dem Byzantinischen Kaiserreich als auch gegenüber dem Patriarchat von Konstantinopel, das mit ihm eng verbunden war, zu betonen. Die islamische Eroberung, anfangs von diesen Gemeinschaften, die sich von der "melkitischen" Kirche getrennt hatten, begrüßt, unterstellte die Christen einem Regime der rechtlichen Toleranz, das es ihnen erlaubte, ihren Glauben zu bewahren, sie allerdings auch als eine Randgruppe in eine prekäre Situation versetzte. Nach einer unterschiedlich langen Übergangszeit paßten sich die christlichen Kirchen unter islamischer Herrschaft auf sprachlichem und kulturellem Gebiet an das Arabische an; das vergrößerte wiederum die Unterschiede, die sie von der byzantinischen Orthodoxie trennten. Auf diese Weise ent stand zwischen dem 7. und dem Anfang des 11. Jh. in diesem Teil der Welt ein neues reli giöses Umfeld, das im wesentlichen bis in unsere Zeit Bestand haben sollte. Es war daher notwendig, die Entstehung dieses komplexen Mosaiks von christlichen Kirchen, deren Kenntnis für das Verständnis der mittelalterlichen und neueren Geschichte des Vorderen und Mittleren Orients unerläßlich ist, besonders gründlich aufzuarbeiten. Das bedeutet aber keineswegs, daß die Geschichte der lateinischen Kirchen des Westens zugunsten der Darstellung der Ostkirchen vernachlässigt worden wäre. Aber der Westen, VI Vorwort der bis zur Neuordnung durch die Karolinger von den oft gewaltsamen Auseinanderset zungen erschüttert wurde, die den Aufbau der "barbarischen" Königreiche begleiteten, bot lange Zeit im Vergleich mit der byzantinischen und muslimischen Welt, die das Erbe der griechisch-römischen Antike bewahrte und durch Neuerungen bereicherte, das Bild eines ärmeren Verwandten, und dies insbesondere auf den Gebieten der städtischen Zivilisation und des kulturellen und künstlerischen Lebens. Um 650 bestand Rom fast nur noch aus einem Ruinenfeld, auf dem sich hier und dort einige Kirchen und befestigte Wohnanlagen erhoben, wohingegen Konstantinopel mit seinem urbanen Leben, mit Palästen, Basiliken und Schätzen - unter denen die Reliquien nicht die geringsten waren - die Stadt schlecht hin darstellte, die viele Angreifer, Araber, Bulgaren und Normannen, vergeblich zu er obern versuchten. Dennoch sollte der Gegensatz zwischen diesen beiden Welten nicht überschätzt werden: Im Laufe dieser dunklen Epoche des 7. und 8. Jh. kam das große Unternehmen der Bekeh rung der Landbevölkerung, das in vielen Gebieten bereits gegen Ende des 4. Jh. begonnen hatte, zu einem Abschluß, während die von den fränkischen Machthabern unterstützten Missionare das Christentum zu den germanischen Völkern wie zu den westlichen Slawen, die noch heidnisch geblieben waren, brachten. Auf der anderen Seite schuf der Auf schwung des Mönchtums, das an die vorwiegend ländliche Zivilisation des Westens gut an gepaßt war, die Grundlagen für eine kulturelle und religiöse Erneuerung, die in der karolingischen Renaissance im 9. Jh. gipfeln sollte. Von da an entwickelte sich der Westen kontinuierlich, auch wenn dieser Prozeß immer wieder von Krisen aufgrund der neuen In vasionswellen der Wikinger, Ungarn und Sarazenen zwischen 810 und ungefähr 930 gestört wurde; er verstärkte sich spürbar in der zweiten Hälfte des 10. Jh. sowohl innerhalb der neuen feudalen Ordnung, die zum Beispiel in Frankreich und Italien entstand, als auch in der mehr traditionellen Ordnung des Deutschen Reiches. Nach dem Jahr 1000 wuchs das westliche Christentum aus der Mittelmäßigkeit, die es bis dahin gekennzeichnet hatte, her aus und eiferte seinem östlichen Gegenpart, zu dem es den Kontakt auf kulturellem Gebiet schon lange verloren hatte, nach, rivalisierte - beispielsweise in den slawischen Gebieten - mit ihm. In diesem Kontext waren die gegenseitigen Exkommunikationen durch die kirchlichen Autoritäten in Rom und Konstantinopel im Jahr 1054 weder ein Anfang noch ein Endpunkt, wie die Autoren des vorliegenden Bandes zeigen, sondern nur eine weitere Etappe auf dem Weg der Entfremdung, die viel früher begonnen hatte und erst nach der Einnahme und Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer im Jahre 1204 zu einem wirklichen und tiefen Bruch führen sollte. VORWORT des deutschen Herausgebers Als Herausgeber der deutschen Fassung des 4. Bandes der "Geschichte des Christentums" bin ich mir beim Abschluß meiner Arbeit ganz des Wagnisses bewußt, das ich eingegangen bin, als ich - damals vielleicht ein wenig leichtsinnig - das Angebot des Herder-Verlages annahm. Andre Vauchez hat in seinem Vorwort die breite Berücksichtigung der Geschichte der griechischen Kirche und des Byzantinischen Reiches sowie der Kirchen Georgiens, Ar meniens, Syriens, des Libanon und Ägyptens als ein besonderes Kennzeichen dieses Ban des herausgestellt. Angesichts einer weit vorangetriebenen und stetig fortschreitenden Spezialisierung der historischen Wissenschaft ist es einem einzelnen nicht mehr möglich, die wissenschaftliche Verantwortung für Themenbereiche zu übernehmen, in denen er selbst eigenständige Forschung nicht betrieben hat. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als auf die Sachkenntnis der - vor allem französischen - Kollegen, die die einschlägigen Kapitel verfaßt haben, zu vertrauen. Den Übersetzern danke ich für ihre zuverlässige und schwierige Tätigkeit. Zusammen mit ihnen und den Mitarbeitern an meinem Lehrstuhl habe ich Anmerkungsapparat und Bibliographie durchgesehen, wobei es - schon allein aus zeitlichen Gründen - natürlich nicht möglich war, jedem einzelnen Beleg bis ins letzte De tail nachzugehen. Als meine Aufgabe habe ich es angesehen, den gesamten Übersetzungs text zu überprüfen, stilistisch zu harmonisieren und manche Teile auch im Hinblick auf die besonderen Interessen des deutschen Lesepublikums zu überarbeiten. Indem ich die Ver antwortung für die Übersetzung insgesamt übernehme, hoffe ich, daß es mir und allen Mit arbeitern an diesem Band gelungen ist, eine bedeutende historische Epoche, in der nicht nur für die Kirchengeschichte Entscheidungen von bis in unsere Gegenwart reichenden Konsequenzen gefallen sind, lebendig werden zu lassen. Passau, im Januar 1994 EgonBoshoj INHALT Vorwort. . . . . . . . . . . . . . . . . V Vorwort des deutschen Herausgebers. VII ERSTER TEIL DAS BYZANTINISCHE CHRISTENTUM VOM 7. BIS IN DIE MITTE DES 11. JAHRHUNDERTS Erstes Kapitel Byzantinische Kirche und byzantinische Christenheit zwischen Invasionen und Ikonoklasmus (von der Mitte des 7. bis zum Beginn des 8. Jahrhun- derts) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 VON GILBERT DAGRON Einleitung: Das Gesicht einer Epoche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 I. Sturm über Kirche und Christenheit. . . . . . . . . . . . . 4 1. Invasionen und Eroberungen .............. 4 2. Die Stellung der Kleriker und der Laien im Kaiserreich . . . 28 11. Theologie und Spiritualität ........................... 40 1. Das Ende der christologischen Auseinandersetzungen: Der Monotheletis- mus und das dritte Konzil von Konstantinopel (680-681) . . . . . . . . . .. 40 2. Drei große Gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 50 111. Neuordnung und Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 59 1. Die Trullanische Synode von 691/692 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 59 2. Juden, Christen und Muslime . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 71 3. Frömmigkeit und religiöses Denken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 82 x Inhalt Zweites Kapitel Ikonoklasmus und Begründung der Orthodoxie (726-847) 97 VON GILBERT DAGRON Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 97 I. Der Erste Ikonoklasmus und das Zweite Konzil von Nikaia (787) . . .. 98 1. Die Bewegung des Ikonoklasmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 10 I 2. Die Verteidigung der Bilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 120 11. Der Zweite Ikonoklasmus und der Sieg der Orthodoxie (787-847) 141 Drittes Kapitel Kirche und Staat - Von der Mitte des 9. bis zum Ende des 10. Jahrhunderts 176 VON GILBERT DAGRON Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 176 I. Die großen Patriarchen und die Krisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 178 1. Ignatios, Photios und Rom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 178 2. Das Problem der vier Ehen (Tetragamie) und das Patriarchat des Nikolaos Mystikos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 198 11. Die "Zwei Gewalten" in Theorie und Praxis . . . . . . . . . . . . . . . .. 210 1. Der Begriff der oikonomia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 210 2. Kaiser und Patriarch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 213 3. Die Rechte des Kaisers in kirchlichen Angelegenheiten . . . . . . . . . . .. 220 4. Kanones und Gesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 224 111. Missionen, Christenheit und Orthodoxie . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 228 1. Die Missionspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 228 2. Häresien und Minderheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 238 3. Die Christen im Verhältnis zum Islam. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 247 Viertes Kapitel Christliche Ökonomie und christliche Gesellschaft (8.-10. Jh.) . . . . . . . .. 256 VON GILBERT DAGRON I. Laien und Kleriker 256 11. Formen und Reformen des Klosterlebens .................. 273 111. Stiftungen, fromme Häuser, Hospitäler . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 296

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