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Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt PDF

267 Pages·1999·41.855 MB·German
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Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt Heft 60 Neue Folge Heft 7 o 1999 VERLAG HERMANN BOHLAUS NACHFOLGER WEIMAR DerVereinfurdieGeschichteundAltertumskundevon Erfurt danktderStadtverwaltungErfurtundderThiiringerStaatskanzlei furdiefinanzielleForderungdieserVeroffentlichung, Angebote von Manuskripten (Abhandlungen, Berichte, Besprechungen) sowie Besprechungswiinsche bittenwir an die GeschaftsstelledesVereins:Stadtarchiv Erfurt, GotthardtstraBe 21, 99084 Erfurt, zu richten. Manuskripte mussen in druckfertigem Zustand eingereicht werden. Die fur die Manuskriptgestaltung verbindlichenRichtlinienwerdenaufAnfragevonder GeschaftsstelledesVereins zurVerfugunggestellt. Autorenkorrekturen gehen in ublichem AusmaBe zu Lasten des Verfassers. Autoren von Aufsatzen erhalten 20, Autoren von Miszellen, Berichten und Besprechungen erhalten 8 Sonderdrucke kostenfrei. Das Sigelder MitteilungendesVereins fur die GeschichteundAltertumskunde von Erfurtlautet:MVGAE. Heft 1ist 1865erschienen. Schriftleitung:RudolfBenl RedaktionsschluB: 1. November 1998 DiesesBuch istaussaurefreiernPapierhergestelltund entsprichtden Frank furter Forderungen zurVerwendung alterungsbestandiger Papiere fur die Bucherstellung. ISBN 978-3-7400-1085-0 ISBN978-3-476-03299-7(eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03299-7 ISSN 0943-299X ErschienenimVerlag Hermann Bohlaus NachfolgerWeimar GmbH & Co. Aile Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet,das Werk unterVerwendung mechanischer, elektronischerund andererSystemein irgendeinerWeise zu verarbeitenund zu verbreiten, Insbe sonderevorbehaltensind die Rechte der Vervielfaltigung- auch vonTeilen des Werkes - auf photomechanischem oder ahnlichem Wege, der tontechnischen Wiedergabe,des Vortrags, der Funk- und Fernsehsendung,derSpeicherungin Datenverarbeitungsanlagen,derUbersetzungundderliterarischenoderander- weitigenBearbeitung. ©) 1999Springer-VerlagGmbHDeutschland Ursprunglich erschienen bei Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar GmbH & Co. 1999 INHALT ABHANDLUNGEN Eberhard Fricke, Die westfalischeVerneunddieJudeninderStadt Erfurt.. .. .. ... .. .. . ... .. .. .. ... .. .. .. .. .. .. .. .. . .. .. 9 Gunter Quarg,JohannWilhelmHaBleran HeinrichWilhelmvon Gerstenberg.EinMusikerbriefausdemJahre1780... . .. .. .. ... 41 Frank Boblenz,Verzeichnisder Korrespondenzpartnerder Erfurter Metallwaren-undKnopffabrikFriedrichKronbiegel&Compoauf derGrundlagedes altestenFirmenbriefkopierbuchesvon 1808bis 1815(Teil2).. . .. . .. . . .. . . .. .. .. . . .. .. . . .. . . .. . .. . . ... 47 Hans-Werner Hahn,ThiiringischerZollvereinundregionaleWirt schaftsinteressen.Erfurt als Zentralort einer neuen thuringischen Wirtschaftspolitik1834-1848/49. . .. . .. . . .. . . . . .. . . . .. . . .. 75 Michael Matscha,Jakob Feldkamm(1849-1922).Einemderprofi liertestenGeistlichenErfurtszum150.Geburtstag. ... .. . ... ... 89 Rudolf Benl,Johannes Biereye(1860-1949). Ein Lebensbild. Zum 50.TodestagdesErfurt-Historikers 121 Cornelia Nowak, ... einkemdeutscherMann gehortaufdiesenPo- sten.Zur kulturpolitischen Kontroverse urn die BerufungWalter KaesbachszumDirektordesStadtischenMuseumsinErfurt... . . 165 BERICHT ZUR STADTARCHAOLOGIE BerichtiiberdasJahr1998,vorgelegtvon WolfgangTimpel ..... 189 REZENSIONEN,ERFURT-BIBLIOGRAPHIE Erfurt,Fotosvon GunterPrator,Textevon GerdSchoneburg. HermannH. Saitz, Erfurtzu FuB,2.Auflage. Besprochenvon Michael Ludscheidt 211 6 Inhalt Geschichtliches aus Chroniken des Ortes Alach. Bearbeitet von H.-P.Brachmanski.Geschichte,TraditionenundBegebenheitenaus dem Ortsteil Salomonsborn. Bearbeitet von Vera und Manfred Kirschnik,Hans-PeterBrachmanski. Besprochenvon Antje Bauer 213 DietmarSchmidt,Dieiiber 1OOOjahrigeGeschichteder ErfurterWas serversorgung. BesprochenvonWalter Blaha 214 Hanse- Stadte- Biinde.DiesachsischenStadte zwischen Elbeund Weser urn 1500.2Bande,Hrsg.vonMatthiasPuhle. BesprochenvonWerner Magdefrau : 216 HelmutPeinhardt,WehrhaftesErfurt,DiemittelalterlicheStadtbe befestigung. Besprochenvon Irene Roch-Lemmer 218 DieBibliothecaAmploniana.IhreBedeutungimSpannungsfeldvon Aristotelismus, Nominalismus und Humanismus. Hrsg. von AndreasSpeer. Besprochenvon Sonke Lorenz 220 FalkoBornschein,GrabplattenfiirdieGeistlichkeitdesMarienstiftes im Dom zu Erfurtaus derZeitvon 1470 bis 1550. Besprochenvon Helga Hoffmann 222 Bernd Wedemeyer, DieBlasiuskirchein Miihlhausenunddie thii ringischeSakralbaukunstzwischen1270und 1350. Besprochenvon Ernst Badstiibner 225 Carl von Dalberg, Ausgewahlte Schriften. Hrsg. von Hans-Bernd Spies. Besprochenvon Kathrin Paasch 228 RuthundEberhardMenzel,DieGeschichte.SparkasseErfurt1823 1998. Besprochenvon Hans-Werner Hahn 230 100Jahre Mieterbewegung in Erfurt 1897-1997. Hrsg.vom DMB MietervereinErfurte.V. BesprochenvonRolf Faber 232 Das Klassenbuch. Geschichte einer Frauengeneration. Hrsg. von EvaJantzen und Merith Niehuss. Besprochen von Rudolf Benl 332 StephanSchnitzler,DerUmbruchinderDDRauf kommunalpoliti scher Ebene. Eine empirische Studie zum Dernokratisierungs prozefvon1989/90in derStadtErfurt. Besprochenvon Heinz Mestrup 236 Inhalt 7 Erfurt-Bibliographie 1997 ZusammengestelltvonMonika Waldheim und Susanne Nowak 239 VEREINSMITTEILUNGEN Berichtiiber dasVereinsjahr1998 VorgelegtvonEberhard Menzel,Schriftfiihrer 255 ERFURTERSTADTCHRONIK ChronikderStadtErfurt1998 Zusammengestelltvon Astrid Rose 261 Autorenverzeichnis 273 Bildnachweis 274 ABHANDLUNGEN EBERHARD FRICKE Diewestfalische Verne und dieJuden in derStadtErfurt Ein BeitragzurspatmittelalterlichenGeschichteder StadtErfurt mit einem ExkursaufdieBesteuerungderJudendurchdasReich sowiemit HinweisenaufdieWirksamkeitderVerne indenTerritoriendesheutigenLandesThuringen Am 16.Januar 1439 stellten ratismeistere unde rad der stad Erffurte eine Sammlungvon Rechtsvorgangen her, die sich in der Zeitvon 1429 bis 1434 in Westfalen, Niirnberg und Basel ereignet hatten. Mit dem iibergreifenden Gedanken, die Qualitat der Stellung derJuden in ihrer Heimatstadt auf verschiedenen Sachgebieten zu verdeutlichen, fertig ten die Ratsmeister und der Rat die Dokumentation, deren rechts- und sozialgeschichtliche Bedeutung fur uns heute grundlegend ist, nicht nur fur die Orts- und die Landesgeschichte, auch fur die Geschichte des Reichs. Mit dem Zweck, die bei einem Besuch im Stadtarchiv Er furt eingesehene Urkundc' nach Art und Inhalt in ihren wichtigsten Details vorzustellen, verbindet sich die Absicht, auch in den neuen Bundeslandern Deutschlands Forschungen zur Geschichte der westfa lischen Frei- und Vemegerichtsbarkeit anzuregen, eine Arbeit, die auf grund der Quellenlage groBen Nutzen verspricht, I. "Ausdem RichtenunterKonigsbannistder Mythosder Verneentstan den".'Mit diesem KernsatzerlauterteAlbert K. Hambergden Aufstieg der Vemegerichte aus Freistiihlen. Sie gab es urspriinglich nicht nur in 1) StadtarchivErfurt0-0/AXXX-5. 2) Albert K. Hornberg, Die Entstehungder westfalischen Freigrafschaften als Problem der mittelalterlichen deutschen Verfassungsgeschichte, Munster 1953, S.3. 10 Eberhard Fricke Westfalen. Nachhaltigbliebensieaber ausschlieBlichdortbestehen.We gendieser WestfalenbezogenheitdesPhanornenserscheintesangebracht, einemauBerwestfalischen LeserkreisineinemkurzenseparatenAbschnitt diewichtigstenMerkmalederVernevorzustellen.' Dies erscheinturn so notwendiger,alsbeider BeschreibungderErfurterDokumentationviele zentraleMerkmaleder allgemeinenVemegeschichtewiederkehren. FreigrafenderVerne,dieim15.Jahrhundertdie "heimlicheAcht" aus iibten, beriefensich zurBekraftigungihrerLegitimationauf Kaiser Karl den Grollen alsangeblichen Stifterder westfalischen Gerichte, Zwarist dieseGriindungsgeschichtelangstalsLegende entlarvt.Inder "herrschen den Meinung" wird aber nicht ausgeschlossen, daB schon das nach karolingische Grafending die Keimzelle eines groBen Teils der Freige richte gewesen sei. Neben diesen Freigerichten grafschaftlichen Ursprungsstammten gleichartigeGerichtevon Hochvogteienkoniglich diplomierterkirchlicherExemtionenab.' In der Entwicklungslinie "Grafen-(oder: Vogtei-)gericht - Freige richt - Vernegericht" manifestiert sich insofern eine bemerkenswerte Kontinuitat, als darin eine vom Ursprung her abzuleitende sachliche Zustandigkeit fur die hohe Gerichtsbarkeit festzustellen ist. Noch die Vemeordnungen des 15. Jahrhunderts - z. B. die sogenannten Ru prechtschen Fragen aus dem Jahre 1408, die Soest/Dortmunder Kapitelbeschliisse von 1430 und die Arnsberger Reformation von 1437-zahlten zu den vemevrogigen (d. h. in der aktuellen Rechtsspra che: zu den "vemebewehrten" oder "vemewiirdigen") Tatbestanden: 3) NebenderinAnmerkung2genanntenHabilitationsschriftvgl.u.a.:Albert K.Hornberg,Grafschaft- Freigrafschaft- Gografschaft,Miinster1949;Albert K.Hornberg,DieVerneinihrer zeitlichenund raumlichenEntwicklung,In:Der Raum Westfalen. Bd. 2,Teil 1, Miinster 1955,S. 139-170. Zur Wiirdigung des Gesarntwerks Hornbergs vgl.WilhelmJanssen, Albert K.Hornbergs Deutung vonUrsprungund EntwicklungderVerneinWestfalen.In:DerRaum Westfalen. Bd.4,Teill,Miinster1989,S.187-214.Vonmeinen eigenenVeroffentlichungen weise ich auf die folgenden Biicher hin: Eberhard Fricke, Die Verneim Suder land, Altena 1978;EberhardFricke,DieWestfalischeVerne,dargestelltamBei spiel des Freistuhls zu Liidenscheid, Altena 1985;Eberhard Fricke,Verfolgt verachtet- vervemt.DieVerneimVest,Landund Amt Gummersbach-Neustadt, Koln 1995.IndieserVerne-Trilogiewird dasweitere SchrifttumzurVerneumfas sendnachgewiesen. AlswohlletztezusammenfassendeAbhandlungdarf dieAr beit von HeinzHolzhauer, Die westfalischenFemegerichte.In:Zeitschriftfiir ZivilprozeB 110(1997),S.401-417,gelten.DerAufsatzbefaBtsichhauptsachlich mit der Entstehung,den Funktionenund Verfahren, denBegriffen, dem Nieder gangund dem Nachleben der Vernenach dem neuesten Forschungsstand. 4) Homberg,Die Entstehung(wieAnm. 2),S.12-30. DiewestfalischeVerne und dieJuden in der StadtErfurt 11 RaubundschwererDiebstahl,Gewalttatengegendie Kirche,Mord,Not zucht,Brandstiftung,FalschungundMeineid.!Paralleldazuentwickelten sich dieKlagenurn GeldundGut,FreiheitsberaubungundEhrverletzung zumSchwerpunktdes vemegerichtlichenAlltags.'DieVemerichter-das warendieFreigrafen- fuhrtenihreRechtsprechungsbefugnisaufeineVer leihungdurchdenKonig(oderKaiser)zuriick.ImTextihrerLadungen, Heischebriefe,Verwarnungen und Gerichtsscheine bezogensie sich auf die Konigsbanngewalr. KlassischverdeutlichtdenWertdes Konigsbanns fur die Vemejustiz jene Bestimmung Kaiser Ludwigs des Bayern von 1332,die demBischofvonMindendie GerichtsbefugnismitdenWorten verlieh, die Freigerichte sollten Recht sprechen under konniges banne nachuemerechte,alsoinden lande West/alen recht is.' DenSchrittzurVernetatdie Freigerichtsbarkeitsomitschonweitvor der LandfriedensgesetzgebungKaiser Karls IV.furWestfalen.8Mitdem Westfalischen Landfrieden vorn 25. November 137I9 wurde die Verne abergesetzlichkonstituiert,denndessen zentraleAussagebestandinmo derner Ausdrucksweise in dem Satz: "Derjenige, der diesen Frieden bricht,wirdfried-undrechtlos,erverfalltderAchtundderVerneundsoli vonjedermannergriffenwerden." KaiserKarl IV.gebotallen geistlichen und weltlichen Fiirsten, daB jeder, der seine Friedenssatzungiibertrete, gehangtwerden solle. Entgegen derim Sagenschatzund in historischen Legendenfortlebenden Behauptung, die Verne habesichvorwiegend in derExekutionderamFreistuhlVerurteiltenverwirklicht,ist esim spaten 5) Vgl.TheodorLindner,DieVerne,2.Auf!.,Paderborn 1896,auch:Theoder Lindner, Die Feme.Geschichteder "heirnlichenGerichte" Westfalens, unver anderter Nachdruck der2.Auf!.von1896(miteinerneuenEinleitungvonWil helmJanssen),Paderborn u.a.1989,S.211-245undS.472-477.DiesesBuchist nochheuteeinStandardwerkfiirjeden,dersichmitderwestfalischenGerichts barkeitbeschaftigt, 6) Vgl.imeinzelnenFricke, DieWestfalischeVerne(wieAnm. 3),S.43-48; Fricke,Verfolgt- verachtet- ververnt(wieAnm. 3), S. 191. 7) U.a.Hornberg ,DieVerne(wieAnm.3),S.141;Lindner,DieVerne(wie Anm.5),S.3t2;Fricke,Verfolgt- verachtet- vervemt(wieAnrn.3),S.200. 8) Friihe Uberlieferungen des Worts Verne in Verbindung mit der Frei gerichtsbarkeit finden sich fiir Wiedenbriick und Munster, 1227 und 1229, Brilon, 1252, und Padberg, 1263; vgl.:Homberg, Die Verne (wieAnm. 3); S. 159. 9) StadtarchivSoest,Abt, ANr.34;gedruckt:PaulWigand,DasFemgericht Westfalens, Neudruckder2.Aufl,von1893,Aalen1968,S.186f.

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