Franziska Schulz-Walz MitgliederorientierteOrganisationsgestaltung in Wirtschaftsverbanden GABLER EDITION WISSENSCHAFT NPO-Management Herausgegeben von Uvvl Professor Dr. Dieter Witt Technische Universitat Miinchen Dienstleistungsokonomik mit Seminar fiir Vereins- und Verbandsforschung (SVV) Das Management von Non-Profit-Grganisationen (NPO), insbeson- dere des Dritten Sektors - neben Staat und Privatwirtschaft - wird zu- nehmend von der betriebswirtschaftlichen Forschung untersucht. In dieser Schriftenreihe werden wichtige Forschungs- und Diskussions- beitrage zu diesen gemein- oder bedarfswirtschaftlichen Betrieben prasentiert, die von Verbanden, Vereinen, Stiftungen, offentlichen Be trieben bis zu GroShaushalten reichen. Die Veroffentlichungen wen- den sich gleichermaBen an Theoretiker und Praktiker. Franziska Schulz-Walz Mitgliederorientierte Organisationsgestaltung in Wirtschaftsverbanden Bedeutung, Herausforderungen und Konzeptionen Mit einem Geleitwortvon Prof. Dr. Dieter Witt Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet iJber <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Technische Universitat MiJnchen, 2006 1. Auflage Dezember2006 Alle Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag I GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2006 Lektorat: Brigitte Siegel/Nicole Schweitzer Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Telle ist urheberrechtlich geschiJtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbe- sondere fiir Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Druck und Buchbinder: Rosch-Buch, ScheBlitz Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8350-0622-5 Geleitwort V Geleitwort Wirtschaflsverbande sind mitgliedschaftlich strukturierte Organisationen. Sie werden gegrundet, um die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten und diese durch wirtschaft- liche, rechtliche, soziale und technische Aktivitaten zu unterstutzen. Wie Mitgliederorientierung in einem Verband umgesetzt werden kann, zahlt daher zu den grundsatzlichen Fragen des Verbandsmanagements. Aufgrund verschiedener Ent- wicklungen gewinnt gerade diese Frage gegenwartig besonders an Aktualitat. Denn Wirtschaftsverbande sehen sich einem zunehmenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Zugleich kampfen viele von ihnen mit Mitgliederverlusten. Umso mehr verwundert es, dass mitgliederorientiertes Management in der Verbandsforschung bislang nur wenig Beachtung gefunden hat und es an wissenschaftlich ftindierten Konzepten fur seine Umsetzung noch mangelt. Frau Dr. Schulz-Walz hat sich dieser Thematik in der vorliegenden Arbeit angenom- men. Sie zeigt Bedeutung und Grenzen der Mitgliederorientierung in Wirtschaftsver- banden auf und legt iiberzeugend dar, warum erwerbswirtschaflHche Instrumente zur Implementierung von Kundenorientierung auf Verbande nur bedingt iibertragbar sind. Anschaulich werden femer verschiedene Handlungsfelder mitgliederorientierten Ma nagements in Wirtschaftsverbanden skizziert. Fur das Handlungsfeld Verbandsorgani- sation, das im Zentrum der Arbeit steht, entwickelt die Autorin innovative Gestaltungsoptionen. Ihre Aussagen stiitzen sich dabei auch auf eine ausgesprochen umfangreiche empirische Untersuchung. Fast 800 Wirtschaftsverbande in Deutschland wurden von ihr zum Thema Organisationsgestaltung befragt. Sowohl wissenschaftlich als auch fiir das konzeptionelle Verbandsmanagement ist mit diesem Buch ein wichtiger, zukunftsweisender Beitrag geleistet worden. Es liefert ne- ben theoretischen Erkenntnissen zahlreiche Anregungen sowie konkrete Gestaltungs- vorschlage fiir die Verbandspraxis. Nicht zuletzt macht die logische und verstandliche Darstellung der Sachverhalte dieses Buch zu einer interessanten Lekture. Ihm sind da her aus den Reihen der Wissenschaftler und auch aus denen der Praktiker viele Leser zu wunschen. Prof Dr. Dieter Witt Vorwort VII Vorwort Keine Seite meiner Dissertation habe ich so geme geschrieben wie diese, die mir Ge- legenheit gibt, mich bei denjenigen zu bedanken, die zum Gelingen der vorliegenden Arbeit und der damit verbundenen Promotion beigetragen haben. Herm Prof. Dr. Dieter Witt gilt mein herzlicher Dank dafur, dass er mich als Dokto- randin angenommen und betreut hat. Zudem hat er es mir ermoglicht, die Infrastruktur des Instituts zu nutzen und die Dissertation in der dortigen ungezwungenen wissen- schaftlichen Atmosphare zu erstellen. Bei Herm Prof. Dr. Berthold Eichwald bedanke ich mich fiir sein Interesse an meinem Thema und die Ubemahme des Korreferats. Herm Prof Dr. Dr. h.c. Alois HeiBenhu- ber danke ich fur den Vorsitz der Priifungskommission. Die Kollegen am Institut haben mafigeblichen Anteil daran, dass ich geme an die Zeit dort zuruckdenke werde. Meine Mitdoktoranden haben mir in zahlreichen Seminaren und Gesprachen nicht nur viele wertvoUe fachliche Hinweise gegeben, sondem auch immer wieder motivierende und aufmuntemde Worte fiir mich gefimden. Ihnen alien hierfiir ein herzliches Dankeschon! GroBer Dank gebiihrt Herm Thomas Zitzmann, Frau Dr. Karin RoBkopf, Frau Astrid Heilmair und Frau Julia Spiegelhalder fur das kritische und sorgfaltige Lesen des Ma- nuskripts sowie die daraus resultierenden Anregungen. Die Dissertation wurde durch ein Begabtenstipendium der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. aus Mitteln des Bundesministeriums fiir Bildung und Forschung gefordert. Der Stif- tung und ihren Verantwortlichen vielen Dank ftir die fmanzielle und ideelle Fordemng. Von wesentlicher Bedeutung fiir den erfolgreichen Abschluss der Promotion war nicht zuletzt der Riickhalt im Familien- und Freundeskreis. Vor allem m5chte ich mich bei meinem Freund, Dr. Georg Schirrmacher, bedanken, der mir immer wieder Kraft ge geben und meine Launen mit Geduld, Gelassenheit und Humor ertragen hat. SchlieBlich gilt mein ganz besonderer Dank meinen Eltem. Sie haben meine berufli- chen wie privaten Entscheidungen stets vorbehaltlos akzeptiert und mich in meinem Tun immer in jeglicher Hinsicht unterstiitzt. Franziska Schulz-Walz Inhaltsverzeichnis ^^ Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis XV Tabellenverzeichnis XVII Abkiirzungsverzeichnis XIX I. Einfiihrung 1 A. Problemstellung und Zielsetzung 1 B. Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit 3 II. Wirtschaftsverbande und Organisation - Zentrale Begriffe und theore- tische Grundlagen 6 A. Wirtschaftsverbande als Erfahrungsobjekt 6 1. Definition und Abgrenzung des Betrachtungsgegenstands Wirtschaftsverband 6 2. Organisatorische Merkmale von Wirtschaftsverbanden 11 a) Wirtschaftsverbande als Netzwerke 11 b) Wirtschaftsverbande als Dienstleistungsbetriebe 19 c) Wirtschaftsverbande als demokratische Organisationen 23 d) Wirtschaftsverbande als Aktionsraume haupt- und ehrenamtlicher Arbeit 26 B. Organisationstheoretische Grundlagen 29 1. Organisationsverstandnis und begriffliche Klarung organisatorischer Gestaltungsvariablen 29 Inhaltsverzeichnis 2. Uberlegungen zum Status quo der Organisationstheorie und ihrer Verortung in der vorliegenden Arbeit 33 3. Analyse ausgewahlter organisationstheoretischer Ansatze beziiglich ihres Erklarungspotenzials flir die Organisationsgestaltung in Wirt- schaftsverbanden 39 a) Neue Institutionenokonomik 39 b) Verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie 46 c) Konstruktivistische Ansatze 48 d) Institutionalistische Ansatze 51 III. Mitgliederorientiertes Management in Wirtschaftsverbanden - Erfor- dernis und Herausforderung 54 A. Typologisierung der Mitglieder von Wirtschaftsverbanden 54 B. Mitgliederorientierung als Leitidee des Verbandsmanagements 62 1. Zum Begriff Mitgliederorientierung 62 2. Mitgliederorientierung im Zielsystem von Wirtschaftsverbanden 66 3. Grenzen der Mitgliederorientierung in Wirtschaftsverbanden 73 C. Organisationsgestaltung als Handlungsfeld eines mitgliederorientierten Verbandsmanagements 79 1. Anforderungen an die Konzeption eines mitgliederorientierten Verbandsmanagements 79 2. Handlungsfelder mitgliederorientierten Verbandsmanagements 82 a) Verbandskultur - Begriindung mitgliederorientierten Verhaltens der Verbandsakteure 82 b) Verbandsinstrumente - Unterstutzung mitgliederorientierter Aktivitaten von Verbandsfiihrung und -mitarbeitem 85 c) Verbandsorganisation - Fixierung des strukturellen Rahmens der Verbandsarbeit 87 Inhaltsverzeichnis X^ IV. Zu Stand und aktuellen Problemen des Verbandsmanagements und der Verbandsorganisation - Eine empirische Analyse 92 A. Vorgehensweise und Eckdaten der empirischen Untersuchung 92 1. Ziele der Befragung 92 2. Methode und Stichprobe 94 3. Grunddaten der befragten Wirtschaftsverbande 96 B. Darstellung und Diskussion der Ergebnisse 101 1. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen von Wirtschaftsverbanden und aus ihr resultierende Konsequenzen 101 2. Ausgewahlte Attribute der Mitgliederschaft von Wirtschaftsverbanden 109 a) Homogenitat respektive Heterogenitat von Zielen und Interessen der Mitgliederschaft 109 b) Ehrenamtliches Engagement der Mitglieder im Wirtschaftsverband 111 3. Aspekte der Verbandsorganisation und des Verbandsmanagements 117 a) Die Netzwerkorganisation Wirtschaftsverband: Eine Prazisierung und Illustration ihrer Merkmale 117 b) Probleme und Verbesserungsbedarf der Verbandsorganisation 123 c) Der Einsatz ausgewahlter Managementinstrumente in Wirtschafts verbanden 128 V. Identifikation von Anforderungen der Mitglieder und Erarbeitung von Mitgliederschaftsprofilen - Analysen als Basis mitgliederorientierter Organisationsgestaltung 133 A. Anft)rderungen der Mitglieder als MaBgabe fiir die Gestaltung der Verbandsorganisation 13 3 1. Die Mitgliederrollen als Ansatzpunkt fiir die Derivation von Anspriichen 133 XII Inhaltsverzeichnis 2. Analyse der verschiedenen Mitgliederrollen 135 a) Mitglieder von Wirtschaftsverbanden als Leistungsempfanger ihrer Organisation 13 5 b) Mitglieder von Wirtschaftsverbanden als Trager ihrer Organisation 141 c) Mitglieder von Wirtschaftsverbanden als Ressourcengeber fiir ihre Organisation 144 d) Mitglieder von Wirtschaftsverbanden als ehrenamtliche Mitarbeiter in ihrer Organisation 147 B. Berucksichtigung unterschiedlicher Mitgliederschaftsprofile im Rahmen der Organisationsgestaltung 152 1. Mitgliederschaftsprofile und ihre Relevanz fur eine mitgliederorientierte Organisationsgestaltung 152 2. Instrumentarium zur Darstellung und Analyse von Mitgliederschafts- profilen 156 a) Entwicklung eines Rasters fiir die Erfassung von Mitglieder- schaftsprofilen 156 b) Indikatoren fur das MaB der Auslibung der Mitgliederrollen 161 VI. Optionen zur Gestaltung einer mitgliederorientierten Organisation in Wirtschaftsverbanden 170 A. Bezugsrahmen fiir die Entwicklung mitgliederorientierter Gestaltungs- maBnahmen im Handlungsfeld Verbandsorganisation 170 B. Gestaltungsebene der organisationalen Grundordnung 176 1. Govemance-Regelungen als Instrument zur Gestaltung der Grund ordnung von Wirtschaftsverbanden 177 a) Zur Bedeutung von Govemance-Regelungen fiir eine mitglieder orientierte Organisationsgestaltung 177 b) Rechtliche Vorschriften als Mindeststandards der Governance in Wirtschaftsverbanden 181