Christian gibeiL Mitarbeiterbefragungen als Interventionsinstrument Bibliografische Information reD Deutschen Nationalbibliothek eiD Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation ni red nehcstueD Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind mi Internet rebi~ >ed.bn-d.bnd//:ptth< .rabfurba noitatressiD ti~tisrevinU Mannheim, 6002 .1 Auflage November 6002 Alle ethceR vorbehalten (cid:14)9 Deutscher galreV-sti~tisrevinU I VWG egalrevhcaF ,HbmG Wiesbaden 6002 :tarotkeL etU nnamsarW /Viktoria Steiner reD ehcstueD galreV-sti~tisrevinU tsi nie nemhenretnU nov Springer ssenisuB+ecneicS Media. ed.vud.www saD Werk einschliel~lich aller seiner Teile tsi urheberrechtlich .tzti~hcseg Jede Verwertung blahre~lua red engen neznerG sed seztesegsthcerrebehrU ist ohne Zustimmung sed sg.alreV gissi~luznu dnu strafbar. saD gilt insbe- erednos ~r Vervielffiltigungen, ,negnuztesrebU Mikroverfilmungen dnu eid gnurehciepsniE dnu Verarbeitung ni elektronischen .nemetsyS eiD Wiedergabe nov ,nemanshcuarbeG ,nemanslednaH negnunhciezebneraW usw. ni meseid Werk berechtigt auch ohne besondere gnunhcieznneK nicht uz red Annahme, dass solche nemaN mi Sinne red Warenzeichen- dnu gnubegzteseG-ztuhcsnekraM sla frei uz betrachten neri~w dnu daher nov jedermann benutzt werden .netfrJ(d :gnutlatseggalhcsmU enigeR ,remmiZ ,nirengiseD-.lpiD niaM/trufknarF kcurD dnu Buchbinder: ,hcuB-hcsoR ztil~lehcS tkcurdeG fua meierferui~s dnu chlorfrei gebleichtem reipaP detnirP ni ynamreG 01-NBSI 8-5750-0538-3 31-NBSI 4-5750-0538-3-879 Geleitwort RegelmiiBige Mitarbeiterbefragungen geh6ren inzwischen in vielen Unternehmen zum Standardrepertoire des Veriinderungsmanagements und der Personalfilhrung. eiS themati- sieren dabei nicht mehr - wie noch in den 90er Jahren - die Erfassung des Betriebsklimas bzw. der allgemeinen Befindlichkeit des Personals, sondern die Befragungen dienen im Sinne yon Interventionsinstrumenten dazu, Veriinderungsprozesse sowohl zu initiieren als auch zu steuern mit dem Ziel, die Funktionsf'~ihigkeit und Wettbewerbsf'~ihigkeit eines Unternehmens zu verbessern. In der Praxis besteht das Problem darin, dass im Grunde genommen jeder auch oh- ne einschliigige Erfahrungen ad hoc einen Fragebogen konstruieren, verteilen, ausffillen lassen und die Ergebnisse ,,munter" interpretieren kann. Insofern erstaunt es kaum, dass lla zu oft solche Befragungsaktionen auf der Basis einer ,,hausgemachten" Psychologie amateurhaft konzipiert und wenig professionell ausgewertet werden - ganz zu schweigen davon, dass der Mitarbeiterbefragungsprozess nach der Priisentation der Befunde nicht weiter verfolgt wird. Darfiber hinaus ist angesichts der Frage, ob eine Mitarbeiterbefra- gung auch ihren Preis wert ist, die Nonchalance bemerkenswert, mit welcher auf eine fundierte Evaluation solcher Befragungen verzichtet wird: Im lbrigen iihneln viele publi- zierte Studien eher Anekdoten oder Einzelfallschilderungen fiber erfolgreiche Beispiele und die dabei angewendeten Methoden entsprechen h~iufig alles anderem sla etablierten wissenschaftlichen Standards. Die vorliegende Arbeit yon Christian Liebig thematisiert die Effektivitiit yon Mitar- beiterbefragungen. eiS leistet folglich einen Beitrag, das Defizit an adiiquaten wissen- schaftlichen Studien fiber die Wirkung von Mitarbeiterbefragungen zu beseitigen. Christi- an Liebig legt sein Augenmerk dabei auf zwei Schwerpunkte: )1( Welche Veriinderungen werden dutch eine Mitarbeiterbefragung im Liingsschnitt- vergleich tatsiichlich und nachvollziehbar erreicht? )2( K6nnen die Veriinderungen auf die Interventionen zurfickgefiihrt werden oder mils- sen alternative ErkEirungen ber/,icksichtigt werden? Ffir valide L~ingsschnittanalysen milssen bestimmte Voraussetzungen erffillt sein. Christian Liebig ilberpri,ift demgemiiB, ob die Bewertungsdimensionen aufgrund der In- tervention kognitiv umgestaltet werden. Die darauf aufbauende Analyse ergibt vier Pro- zessschritte, die ausschlaggebend ffir den Erfolg yon Mitarbeiterbefragungen sind: )1( Die Ergebnisse mfissen differenziert kommuniziert, )2( die Problemthemen mfissen identifi- ziert, )3( Mal3nahmen abgeleitet und umgesetzt und )4( schlieBlich evaluiert werden. Christian Liebig befasst sich in der vorliegenden Arbeit mit einem komplexen, h6chst relevanten, aber auch schwer zu analysierenden Thema, zu dem einerseits zahlrei- IV trowtieleG che Forschungsarbeiten existieren, das andererseits jedoch an neuralgischen Punkten Wi- dersprfiche und L/.icken aufweist. Christian Liebig ffihrt hier die essentiellen theoretischen und methodologischen Uberlegungen kompetent zusammen, so dass die Ergebnisse die- ser Arbeit wesentlich zum Erkenntnisfortschritt auf diesem Gebiet beitragen. Ihm gelingt der Spagat zwischen wissenschaftlichem und praktischem Anspruch. Ich bin davon fiber- zeugt, dass diese Arbeit eine weite Verbreitung im Kreis derjenigen findet, die sich mit dem Instrument Mitarbeiterbefragung aus wissenschaftlichem und auch aus praktischem Interesse befassen. Prof. Dr. Walter Bungard Vorwort Mitarbeiterbefragungen moderner Priigung sind als steter Prozess innerhalb der betriebli- chen Abliiufe fest integriert. Sie haben zum Ziel, Veriindemngsprozesse zu initiieren und zu steuern, was letztlich zu einer Erhaltung bzw. Verbesserung der Wettbewerbsf'~ihigkeit eines Unternehmens beitragen soil. Damit riickt die Uberprfifung in den Vordergrund, welche Effekte Mitarbeiterbefragungen besitzen. Trotz der offensichtlichen Notwendig- keit einer Evaluation von Interventionsinstrumenten und trotz des hohen Verbreitungs- grads von Mitarbeiterbefragungen sind entsprechende Untersuchungen kaum vorhanden. Ziel dieser Arbeit ist, diese Liicke zu schlieBen. ri_/F eine valide Untersuchung der Effektivitiit von Mitarbeiterbefragungen ist eine noch stiirkere Verzahnung zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und deren prakti- scher Anwendung vonn6ten, als sie allenthalben f~r angewandte Teildisziplinen gefordert wird. Am Lehrstuhl fiir Wirtschafts- und Organisationspsychologie von Prof. Dr. Walter Bungard besteht diese Verzahnung durch den wechselseitigen und intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Unter diesen Vorzeichen konnte die Forschung zu der vorliegenden Arbeit realisiert werden. Mein Dank gilt daher in erster Linie meinem Doktorvater Prof. Dr. Walter Bungard, der mich dazu anhielt, die Briicke zwischen Forschen und Anwenden zu schlagen, und der mir darfiber hinaus wiihrend meiner Forschungsarbeit groBe akademische Freiheiten gewiihrte. Insbesondere seine fachlichen und inhaltlichen Anregungen sowie die kon- struktiven Diskussionen mit ihm hatten wesentlichen Anteil am Gelingen dieser Arbeit. Weiterhin m6chte ich Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Kieser f~r die lDbernahme des Kor- referats sowie Frau apl. Prof. Dr. Ingela J6ns und Herrn Prof. Dr. Walter Oechsler f/ir die Ubernahme der Pr/,ifungen im Rahmen meines Rigorosums danken. SchlieBlich m6chte ich meinen Kolleginnen und Kollegen - insbesondere Dipl.-Psych. Beate Bladowski, Dr. Karsten Miiller, Dipl.-Psych. Manuel V61kle und Prof. Dr. Stefanie Winter- f/.ir die wis- senschaftlichen Diskussionen, den fruchtbaren Gedankenaustausch und nicht zuletzt f~r das Korrekturlesen meines Manuskripts danken. Abschliel3end- in der Wertigkeit aber an erster Stelle- danke ich meiner Familie ffir ihre Anteilnahme und stete Unterst/itzung. Ihnen widme ich diese Arbeit. Christian Liebig Inhaltsverzeichnis Hintergrund ....................................................................................................... 1 , 1.1 Zielsetzung der Arbeit .............................................................................................................. 3 1.2 Ubersicht fiber die Arbeit ........................................................................................................ 5 Mitarbeiterbefragungen als Interventionsinstrument ................................... 9 m 1.2 Grundlagen und Konzeption von Mitarbeiterbefragungen ............................................. 9 2.2 Aktualit~it und Relevanz yon Mitarbeiterbefragungen ..................................................... 15 2.3 Ablauf einer Mitarbeiterbefragung ...................................................................................... 18 2.4 Erfolgskritische Faktoren einer Mitarbeiterbefragung .................................................... 19 2.5 Kritische Wfirdigung des Konzepts Mitarbeiterbefragung ............................................. 22 2.6 Resfimee .................................................................................................................................... 24 Konzeptualisierung von Arbeitszufriedenheit .............................................. 25 1 1.3 Definition von Arbeitszufriedenheit und Abgrenzung zu verwandten Konstrukten ............................................................................................................................. 27 3.2 Facetten und Messung der Arbeitszufriedenheit .............................................................. 28 3.3 Korrelate der Arbeitszufriedenheit ...................................................................................... 32 3.3.1 Der Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Leistung ................... 34 3.3.2 Abwesenheit, Kfindigungsabsicht und Fluktuation ............................................... 37 3.3.3 Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Commitment ................... 38 3.3.4 Fazit der Korrelate von Arbeitszufriedenheit ......................................................... 40 3.4 Prozesse und zeitliche Stabilitiit von Arbeitszufriedenheit ............................................. 40 3.5 Arbeitszufriedenheit als Konstrukt auf Gruppenebene .................................................. 45 3.5.1 Begriffliche Abgrenzung und Komposition der Arbeitszufriedenheit auf Gruppenebene ............................................................................................................... 47 3.5.2 Prozesse der Formung yon Arbeitszufriedenheit auf Gruppenebene ............... 50 3.5.3 Res~mee fiber Arbeitszufriedenheit als Konstrukt auf Gruppenebene ............. 52 3.6 Zusammenfassung zur Konzeptualisierung yon Arbeitszufriedenheit ........................ 53 Effekte von Interventionsinstrumenten auf die Arbeitszufriedenheit ........ 55 , 1.4 Stand der Forschung .............................................................................................................. 56 4.2 Mechanismen des Effekts von Survey-Feedback-Instrumenten auf Arbeitszufriedenheit ............................................................................................................... 60 X Inhaltsverzeichnis 4.3 Bedeutung von Liingsschnittuntersuchungen ffir die Veriindemngsmessung ............ 62 4.4 Formen individueller Veriinderungen ................................................................................. 63 4.5 Zusammenfassung und kritische Betrachtung zu individuellen Veriinderungen ....... 71 Konkretisierung der Forschungsfragen ........................................................ 73 1 1.5 Ebene des Einflusses einer Mitarbeiterbefragung auf die Arbeitszufriedenheit ........ 74 5.2 Verlauf der Veriindemngen ................................................................................................... 75 5.3 Zusammenhang zwischen Form der Mitarbeiterbefragung und Veriindemng .......... 77 5.4 Zusammenfassung der Forschungsfragen ......................................................................... 78 Empirie: Effektivit~it von Mitarbeiterbefragungen ....................................... 79 , 6.1 Grundsiitzliche Fragen zum Design .................................................................................... 79 6.2 Messinstrument der Arbeitszufriedenheit: MODI ........................................................... 82 6.2.1 Inhalte des MODI ........................................................................................................ 82 6.2.2 Konstruktvalidierung ................................................................................................... 84 6.2.3 Konvergente Validitiit .................................................................................................. 85 6.2.4 Diskriminante Validitiit ................................................................................................ 88 6.2.5 Kongruente Validitiit .................................................................................................... 88 6.2.6 Gesamtbetrachtung des MODI ................................................................................. 89 6.3 Messung der Beurteilung von Mitarbeiterbefragungsprozessen ................................... 90 6.4 Beschreibung der Stichproben und der Rahmen der Befragungsprojekte .................. 91 6.4.1 Mitarbeiterbefragung I ................................................................................................ 92 6.4.2 Mitarbeiterbefragung 2 ................................................................................................ 95 6.4.3 Mitarbeiterbefragung 3 ................................................................................................ 99 6.4.4 Zusammenfassung der Stichprobenbeschreibungen ........................................... 104 6.5 121berpr/.ifung der Ebene der Veriinderung ....................................................................... 104 6.5.1 Grundlagen der konfirmatorischen Faktorenanalyse .......................................... 105 6.5.2 Analysen ........................................................................................................................ 114 6.5.3 Ergebnisse .................................................................................................................... 115 6.5.4 Interpretation und Bewertung der Teilstudie ........................................................ 118 6.6 Untersuchung von Veriindemngen der Auspriigungsh6he der Arbeits zuffiedenheit ............................................................................................................. 119 6.6.1 Grundlagen latenter Wachstumskurvenmodelle .................................................. 120 6.6.2 Analysen ........................................................................................................................ 126 6.6.3 Ergebnisse fi.ir Stichprobe 2 ..................................................................................... 127 6.6.4 Ergebnisse f/Jr Stichprobe 3 ..................................................................................... 130 6.6.5 Zusammenfassung der Teilstudie ............................................................................ 143