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Mit ererbten Kompetenzen zu neuen Geschäftsmodellen: Ostdeutsche Betriebe auf dem Weg von der Plan- in die Marktwirtschaft PDF

386 Pages·2014·2.128 MB·German
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Mit ererbten Kompetenzen zu neuen Geschäftsmodellen Klaus-Peter Buss Mit ererbten Kompetenzen zu neuen Geschäftsmodellen Ostdeutsche Betriebe auf dem Weg von der Plan- in die Marktwirtschaft Klaus-Peter Buss Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) Göttingen, Deutschland ISBN 978-3-658-05911-8 ISBN 978-3-658-05912-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-05912-5 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Inhalt 5 Inhalt Tabellenverzeichnis 9 1 Unbeachtete Anpassungsprozesse ostdeutscher Unternehmen 11 2 Industrietransformation und betriebliche Anpassung – Erklärungsprobleme der Transformationsforschung 23 2.1 Deutsche Transformationsforschung als innerdeutsche ‚Angleichungsforschung’ ........................................................................... 23 2.2 Blindstellen und Engführungen der Transformationsforschung ................ 27 2.3 Ein notwendiger Perspektivwechsel .......................................................... 47 3 Die Bedeutung industrieller Kompetenzen für die Unternehmenstransformation 51 3.1 Die Ausgangssituation: Unternehmen ohne Markt .................................... 52 3.1.1 Starten unter Bedingungen, unter denen andere aufhören 52 3.1.1.1 Marktverluste und Zusammenbruch der ostdeutschen Industrie ......... 52 3.1.1.2 Diskontinuität des Geschäftszwecks: „Wir waren im Prinzip über …“ ......................................................... 58 3.1.2 Zur Wettbewerbssituation der ostdeutschen Unternehmen ................. 61 6 Inhalt 3.2 Der Weg zu neuen Geschäftsmodellen ....................................................... 67 3.2.1 Zurück auf Los? – Anpassung mit ‚Bordmitteln’ ............................... 67 3.2.1.1 Eine ressourcenorientierte Perspektive auf Unternehmensstrategien .. 69 3.2.1.2 Die Ressourcen und Kompetenzen ostdeutscher Unternehmen .......... 79 3.2.2 Unternehmenstransformation und industrielle Kompetenzen ............. 81 3.2.2.1 Ressourcennutzung als Managementaufgabe ...................................... 82 3.2.2.2 Ressourcennutzung als Transformationsaufgabe ................................ 85 3.3 Transformationsaufgaben auf dem Weg in die Marktwirtschaft ............... 90 4 Erfolgreiche Anpassungsprozesse in ostdeutschen Unternehmen 93 4.1 Fallstudien: Varianz der Unternehmen – Varianz der Geschäftsmodelle .. 93 4.2 Die Fertigungsspezialisten ....................................................................... 100 4.2.1 Die Unternehmen .............................................................................. 101 4.2.2 Das Geschäftsmodell der Fertigungsspezialisten .............................. 106 4.2.3 Mobilisierung industrieller Kompetenzen im Standortwettbewerb... 119 4.2.3.1 Grüne Wiese mit Tradition – die Automobilfabriken ....................... 121 4.2.3.2 Erstbelegschaften als Beispiel erfolgreicher Re-Kontextualisierung ...................................................................... 134 4.2.3.3 Von der Massenproduktion zur flexiblen Großserienfertigung – das Antriebstechnikwerk ............................... 138 4.2.3.4 Einflussnahme auf die Produktpalette in den Automobilzulieferunternehmen ........................................................ 143 4.2.4 Industrielle Kompetenzen für ‚Verlängerte Werkbänke’ .................. 145 4.3 Die Produktspezialisten ........................................................................... 147 4.3.1 Die Unternehmen .............................................................................. 149 4.3.2 Das Geschäftsmodell der Produktspezialisten .................................. 153 Inhalt 7 4.3.3 Mit ‚alten’ Produktkompetenzen auf neue Märkte ............................ 170 4.3.3.1 Produktkompetenzen, Reputation und Marktzugang ........................ 171 4.3.3.2 Nutzung industrieller Kompetenzen im Kostenwettbewerb .............. 180 4.3.3.3 Anpassung und Weiterentwicklung der industriellen Kompetenzen ............................................................... 192 4.3.4 Industrielle Kompetenzen als Ausgangspunkt des Marktzugangs .... 206 4.4 Die Flexiblen Spezialisten ....................................................................... 207 4.4.1 Die Unternehmen .............................................................................. 209 4.4.2 Das Geschäftsmodell der Flexiblen Spezialisten .............................. 214 4.4.2.1 Die besonderen Anpassungsprobleme der Flexiblen Spezialisten .... 214 4.4.2.2 Baltic Shipbuilding Services BSS – das Chamäleon im Sample ...... 224 4.4.2.3 Die flexible Anpassungsstrategie der Flexiblen Spezialisten ............ 229 4.4.3 Industrielle Kompetenzen und unternehmerische Flexibilität ........... 237 4.4.3.1 Sonderfall Maritime Technikmodule GmbH: der ‚Wessi’ unter den ‚Ossis’ ............................................................................... 245 4.4.4 Industrielle Kompetenzen als Grundlage flexibler Diversifikation .................................................................................. 249 4.5 Industrielle Kompetenzen als Grundlage erfolgreicher Geschäftsmodelle ..................................................................................... 251 4.5.1 Anpassungsstrategien und Nutzung industrieller Kompetenzen ....... 251 4.5.2 Unterschiedliche Startbedingungen im Anpassungsprozess ............. 258 5 Soziale Einbettung der Geschäftsmodelle 263 5.1 Industrielle Beziehungen zwischen ‚Betriebsgemeinschaft’ und Flächentarif .............................................................................................. 266 5.1.1 Ostdeutsche Klein- und Mittelbetriebe – der ‚Wilde Osten’? ........... 274 8 Inhalt 5.1.1.1 Zumutungen und ihre Grenzen.......................................................... 275 5.1.1.2 Mechanismen der Lohnfindung jenseits des Flächentarifvertrags .... 283 5.1.1.3 Formen der betrieblichen Interessenvertretung ................................. 287 5.1.2 Großbetriebe – der ‚transferierte’ Westen? ....................................... 290 5.1.2.1 Tarifvertraglich abgesicherte Lohnkostenvorteile ............................. 291 5.1.2.2 Regionale Unterfütterung des Lohnkostenvorteils ............................ 294 5.1.3 Stabilisierung der großen Spannbreite an Unternehmensstrategien in den industriellen Beziehungen .............. 298 5.2 Qualifikationsversorgung zwischen Arbeitsagentur und Ausbildungsverbund ................................................................................ 300 5.2.1 Qualifikationsversorgung über den Arbeitsmarkt ............................. 307 5.2.2 Berufsausbildung in den Sample-Unternehmen ................................ 316 5.2.3 Die Ausbildungsverbünde der Sample-Unternehmen ....................... 321 5.2.3.1 Ausbildung im Verbund .................................................................... 323 5.2.3.2 Anknüpfung an das DDR-Betriebsberufsschulsystem ...................... 329 5.2.4 Analogie zur Nutzung industrieller Kompetenzen ............................ 339 5.3 Ostdeutsche Anpassungsstrategien vs. ‚westdeutsche’ Institutionen? ..... 340 6 Die Eigenlogik der industriellen Entwicklung in Ostdeutschland 345 6.1 Ererbte industrielle Kompetenzen und neue Wettbewerbsstrategien ....... 347 6.2 Institutionelle Einbettung der neuen Geschäftsmodelle ........................... 352 6.3 Ostdeutsche Unternehmen als Akteure im Institutionalisierungsprozess .................................................................... 355 6.4 Ein spezifisch ostdeutscher Entwicklungspfad? ...................................... 360 Literatur 363 In halt 9 Tabellenverzeichnis Tab. 3.1: Regionalstruktur des Außenhandels von BRD und DDR (1960 bis 1989) 54 Tab. 3.2: Regionalstruktur des ost- und des westdeutschen Außenhandels (1988 bis 1992) 55 Tab. 4.1: Fallstudienunternehmen nach Geschäftsmodelltypen 97 Tab. 4.2: Merkmale der Fallstudienunternehmen und ihrer Geschäftsmodelle 99 Tab. 4.3: Die Fertigungsspezialisten im Überblick 103 Tab. 4.4: Die Produktspezialisten im Überblick 150 Tab. 4.5: Die Flexiblen Spezialisten im Überblick 209 Tab. 5.1: Tarifbindung in Ost- und Westdeutschland (1999 / 2009 / 2012) 267 Tab. 5.2: Mitbestimmung und Tarifbindung in den Sample-Unternehmen 271 Tab. 5.3: Lohnfindung in nicht tarifgebundenen Fallstudienunternehmen 283 Tab. 5.4: Entwicklung der Ausbildungsbeteiligung (1997 bis 2009) 304 Tab. 5.5: Ausbildungsaktivitäten der Sample-Betriebe 317 Tab. 5.6: Organisation der betrieblichen Ausbildung in den Sample-Betrieben 319 Tab. 5.7: Untersuchte Ausbildungsverbünde 322 11 1 Unbeachtete Anpassungsprozesse ostdeutscher Unternehmen Im Zentrum dieser Studie stehen erfolgreiche betriebliche Anpassungsprozesse im Prozess der ostdeutschen Industrietransformation – ein Phänomen, über das erstaunlicherweise bis heute recht wenig bekannt ist. In der öffentlichen Wahr- nehmung der ökonomischen Entwicklung der neuen Bundesländer hat sich schon seit langem das Bild eines anhaltenden Misserfolgs, mangelnder Entwicklungsfä- higkeit und dauerhafter Rückständigkeit der ostdeutschen Wirtschaft und einer daher absehbar nicht abzubauenden Abhängigkeit der Region von westdeutschen Transfers verfestigt1. Erfolgreiche Unternehmen vermutet man vor diesem Hin- tergrund in Ostdeutschland hingegen kaum – zu Unrecht! Ohne Frage hat die Transformation der ostdeutschen Industrie unter Rah- menbedingungen stattgefunden, die nur sehr begrenzt die Konsolidierung alter und den Aufbau neuer Unternehmen zugelassen haben. Die Misserfolge und das massenhafte Scheitern zahlloser Industrieunternehmen insbesondere in der ersten Hälfte der 1990er Jahre haben hier viel mit den besonderen Herausforderungen zu tun, mit denen sich auch erfolgreiche Unternehmen im ostdeutschen Trans- formationsprozess konfrontiert sahen und für die sie um den Preis ihres Überle- 1 Die Rede ist etwa vom „Jammertal Ost“ (Titel des Spiegel 39/2004 [20.09.04]), von der „blockier- ten Transformation“ (Reißig, 2010), vom ‚deutschen Mezzogiorno’ (vgl. etwa Busch 2002, Härtel 2001, Noé 2000, Roesler 1997b, Tesch 2005, Wegner 1991), vom „Supergau Deutsche Einheit“ (U. Müller, 2005) und vom ostdeutschen ‚ökonomischem Desaster’ (Herles 2005:65), das bei Fortset- zung der umfangreichen West-Ost-Finanztransfers Westdeutschland mit in den Abgrund zu reißen drohe (Dohnanyi/Most 2004), da die Mittel in Ostdeutschland in ein ‚Fass ohne Boden geschüttet’ würden (Herles 2005:65). Kollmorgen kommt in einer Analyse unterschiedlicher „Diskurse der Ein- heit“ zu dem Schluss, dass „in den hegemonialen Diskursen … über lange Zeit eine Kodierung Ost- deutschlands und Ostdeutscher als ‚besonders’, ‚zurückgeblieben’, ‚problematisch’ oder ‚belastend’ vorgenommen wurde“, die er im parteipolitisch-programmatischen und sozialwissenschaftlichen Feld zwar inzwischen relativiert sieht, die „hingegen in den einflussreichen Massenmedien bis heute rele- vant ist“ (Kollmorgen 2010:12). Auch selbst dort, wo Positives vermeldet werden soll, gelingt dies anscheinend kaum ohne Bezugnahme auf das Negative. So verweist etwa der ‚Jahresbericht der Bun- desregierung zum Stand der Deutschen Einheit’, ein Dokument also, in dem zunächst einmal Erfolgs- meldungen zu erwarten wären, auf das ‚Nebeneinander von Erfolg und Misserfolg’ als wichtigem Merkmal der ostdeutschen Entwicklung (BMVBS 2007a; Peters 2006). Entsprechenden ‚Mut’ schei- nen positive Prognosen zu erfordern: „Mit Blick nach vorne wage ich zu behaupten, dass das Glas eher halb voll als halb leer ist“ (Burda 2010). Klaus-Peter Buss, Mit ererbten Kompetenzen zu neuen Geschäftsmodellen, DOI 10.1007/978-3-658-05912-5_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014

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