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Militärsiedlungen und Territorialherrschaft in der Antike (Topoi. Berlin Studies of the Ancient World - Volume 3) PDF

167 Pages·2011·5.89 MB·German
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Militärsiedlungen und Territorialherrschaft in der Antike Topoi Berlin Studies of the Ancient World Edited by Excellence Cluster Topoi Volume 3 De Gruyter Militärsiedlungen und Territorialherrschaft in der Antike Herausgegeben von Frank Daubner De Gruyter ISBN 978-3-11-022283-8 e-ISBN 978-3-11-022284-5 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data Militärsiedlungen und Territorialherrschaft in der Antike/Herausgegeben von Frank Daubner. p. cm. -(Topoi : Berlin studies of the ancient world ; Bd. 3) Includes bibliographical references and index. ISBN 978-3-11-022283-8 (hardcover : acid-free paper) 1. Land settlement -History -To 1500 -Case studies. 2. Military occupation -History -To 1500 -Case studies. 3. Imperialism -History -To 1500. 4. Human territoriality -History -To 1500. 5. Military his- tory, Ancient. I. Daubner, Frank, 1971- HD125.M55 2010 307.76-dc22 2010041129 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2011 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/New York Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen 8Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Inhalt Friederike Fless Vorwort .................................................................... VII Frank Daubner Militärsiedlungen und Territorialherrschaft in der Antike. Anstöße und Perspektiven ......................................................1 Alexander Nuss Dionysios I. und die Gründung von Tyndaris – ein Beleg für die Etablierung der Territorialherrschaft auf Sizilien im 4. Jahrhundert v. Chr. ................ 19 Frank Daubner Seleukidische und attalidische Gründungen in Westkleinasien – Datierung, Funktion und Status .............................................. 41 Eva Winter Formen ptolemäischer Präsenz in der Ägäis zwischen schriftlicher Überlieferung und archäologischem Befund ................................... 65 Alexander Thein Sulla’s Veteran Settlement Policy .............................................. 79 Holger Wienholz War Baalbek/Heliopolis im 1. Jh. v. Chr. ein römischer Stützpunkt? .............. 101 Peter Rothenhöfer Köln und Xanten: römische Frontstädte am Rhein? ............................. 115 Axel Filges Lebensorte in der Fremde. Versuch einer Bewertung der römisch- kleinasiatischen Kolonien von Caesar bis Diokletian ............................ 131 Register ..................................................................... 155 Abbildungsnachweis .........................................................158 Friederike Fless Vorwort Im dritten Band der Publikationsreihe des Exzellenzclusters »Topoi – The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilisations« wird ein Thema disku- tiert, das zu den Kernthemen des Forschungsverbundes gehört, nämlich das der Territo- rialherrschaft und der Mittel, diese zu erreichen, zu markieren und auch langfristig zu sichern. Moderne Vorstellungen territorialer Herrschaft sind geprägt durch die Erfahrungen der modernen Nationalstaaten, deren Territorialität sich in besonderem Maße über die Be- stimmung von Außengrenzen definiert. Diese Erfahrung scheint auf die Antike über- tragbar zu sein, gibt es doch Phänomene wie den obergermanisch-rätischen Limes, der mit Türmen, Wall und Graben oder sogar einer Mauer eine lineare Begrenzung des Ter- ritoriums des Imperium Romanum und gleichzeitig auch Abgrenzung von den Barbaren schuf. Territorialherrschaft definiert sich jedoch in dieser Kulturepoche nicht zu jeder Zeit und nicht an jedem Ort durch linear gezogene Außengrenzen. Ein Blick in die Antike macht deutlich, daß dieses Phänomen eher zu den Ausnahmen gehört: Außengrenzen konnten oftmals undefiniert bleiben, eine Territorialherrschaft konnte vom Zentrum ei- ner Stadt aus gedacht werden oder auch durch einzelne Militärposten gesichert werden. Besonders für das Imperium Romanum sind auch solche punktuellen Formen militäri- scher Präsenz außerhalb des Reichsgebietes, wie z. B. auf der Krim, festzustellen. Es gibt aber ebenso Limesabschnitte, die als Grenzräume gestaltet sind, wie in Syrien, oder nur in einzelnen Abschnitten lineare Grenzwerke erhielten, wie in Nordafrika. Dennoch ist man immer wieder versucht, die unsere Vorstellungen prägenden modernen Erfahrungen auf die antike Situation zu übertragen. Dies gilt in gleicher Weise für Militärsiedlungen. Hier gibt es zahlreiche vorgefaßte Meinungen darüber, was eine Militärsiedlung für eine Funktion hatte. So wird die Orts- wahl für eine solche Militärsiedlung zumeist mit strategischen Gründen erklärt, ohne daß der Begriff und die damit verbundenen Vorstellungen mit den antiken Vorstellun- gen über eine territoriale Sicherung übereinstimmen oder die Wahl des Ortes konkret in der Landschaft überprüft wird. Wirtschaftliche Gründe spielen in den Erklärungen der Forschung zur Ortswahl anders als bei sonstigen »Koloniegründungen« eine eher geringe Rolle. Der in den Quellen überlieferten Funktion als Ort der Ansiedlung von Veteranen wird wiederum die Funktion zugemessen, Soldaten ›auf Vorrat‹ in einem Ge- biet zu stationieren. Dabei werden Fragen der zeitlichen Perspektive nicht systematisch VORWORT VII berücksichtigt. Veteranen scheiden ja vor allem aufgrund des Alters aus dem Dienst aus und werden wohl kaum eine noch lange kampftüchtige Truppe gestellt haben, die quasi in Form einer Militärsiedlung vorgehalten wurde. Die von Frank Daubner organisierte Tagung hat sich diesem Thema aus unterschiedli- cher disziplinärer und auch zeitlicher Perspektive zugewendet. Unter ganz verschiedenen Aspekten wird in den Beiträgen ein kritischer Blick auf das Thema gegeben, und durch die Diversität der chronologischen und topologischen Perspektive werden gleichzeitig auch Perspektiven für weitere grundlegende Forschungen eröffnet. VIII FRIEDERIKE FLESS Frank Daubner Militärsiedlungen und Territorialherrschaft in der Antike. Anstöße und Perspektiven Vom 20. bis 21. Juni 2008 fand an der Freien Universität Berlin im Rahmen der Forscher- gruppe B-I-2 »Limiting and surveying of space. ›Fuzzy‹ borders/Unscharfe Grenzen« des Exzellenzclusters »TOPOI. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilisations« der interdisziplinäre Workshop »Militärsiedlungen und Territorial- herrschaft in der Antike« statt. Altertumsforscher aus Dänemark, Irland und Deutschland gingen anhand hellenistischer bis spätrömischer Beispiele aus verschiedenen Gegenden des Mittelmeerraumes dem Phänomen der sog. Militärkolonien nach. Die als solche an- gesprochenen Siedlungen wurden in Hinblick auf Bedeutung, Gestalt, Vorkommen und Ausprägung analysiert, althergebrachte und pauschale Einstufungen derselben kritisch hinterfragt und neue Thesen zur Diskussion gestellt.1 Zu Beginn mögen vier Schnappschüsse aus der antiken Siedlungs- und Besatzungs- geschichte das Thema des Bandes von denjenigen Rändern her einkreisen, an denen die Ereignisse und die Unwägbarkeiten im Handeln der Menschen die vermutlichen Intentio- nen der Entscheidungsträger konterkarieren: Als die schon einigermaßen in ihren Reihen gelichteten Zehntausend unter ihrem Anführer Xenophon nach monatelangem Marsch durch das winterliche Armenien das Schwarze Meer erreicht hatten, »lagerten sie auf dem Strand am Meer. Auf der Fläche, wo sich eine befestigte Stadt hätte anlegen lassen, wollten sie nicht lagern, schien ihnen doch schon der Zug hierher einem geheimen Plane zu entspringen, wie wenn einige eine Stadt gründen wollten. Denn die meisten Soldaten waren nicht aus Mangel an Lebensunterhalt zu diesem Sold- zug ausgefahren, sondern weil sie vom Heldenruhm des Kyros gehört hatten. Die einen hatten Mannschaft mitgebracht, andere dafür sogar Geld aufgewendet, wieder andere waren Vater und Mutter davongelaufen, andere hatten Kinder zurückgelassen in der Er- wartung, mit vollen Händen zu ihnen zurückzukehren, da sie davon hörten, daß auch die anderen unter Kyros viel Vermögen erworben hatten. Solche Männer ersehnten nur eines: heil nach Griechenland zurückzukehren.«2 1 Der Dank aller Teilnehmer gilt dem Exzellenzcluster 264 TOPOI und vor allem Friederike Fless sowie Regina Attula und Hauke Ziemssen für die Anregung zu dieser Veranstaltung und die großzügige Unterstüt- zung derselben, Dorothee Fillies für die Übernahme der Redaktion des Bandes, sowie Therese Burmeister, Martina Leistner, Felix Obeloer und Tobias Wachter für die unverzichtbare Hilfe vor Ort. 2 Xen. an. 6, 4, 7–8; vgl. 6, 4, 14 und 6, 6, 4. Dazu van Soesbergen 1982/83. MILITÄRSIEDLUNGEN UND TERRITORIALHERRSCHAFT IN DER ANTIKE 1

Description:
In a series of case studies, the contributions assess the extent to which in the Ancient World control over large territories relied on the settlement of active or retired soldiers. The central question is that of the link between the historical situation of the foundation, those involved, and the l
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