Springer-Lehrbuch Harald Wiese Mikroökonomik Eine Einführung 6., bearbeitete und korrigierte Aufl age Harald Wiese Lehrst. Volkswirtschaft slehre, Mikroökonomik Universität Leipzig, Fak. Wirtschaft swissenschaft en Leipzig, Deutschland ISSN 0937-7433 ISBN 978-3-642-38792-0 ISBN 978-3-642-38793-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-38793-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer Gabler © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1994, 1999, 2002, 2005, 2010, 2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht aus- drücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Ein- speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk be- rechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-gabler.de Für Corinna, Ben, Jasper und Samuel Vorwort Die Mikroökononrik untersucht Entscheidungen Einzelner und das Zu sammenwirken dieser Entscheidungen auf Märkten, in Unternehmen, bei Wahlen und allgemeiner in Kooperations- und Konfliktsituationen. Traditionellerweise zählt die Mikroökonomik zur Volkswirtschaftsleh re. Dafür gibt es jedoch keine sachliche Rechtfertigung. Sie ist für Stu denten der Betriebswirtschaftslehre ebenso relevant wie für Studenten der Volkswirtschaftslehre. Darüber hinaus ist sie grundlegend für alle Sozialwissenschaften. Auch Studentinnen dürfen das Buch selbstverständlich gerne lesen; sie mögen mir ein "er" anstelle von "sie bzw. er" verzeihen. Zum Aus gleich sind ja immerhin die Mikroökonomik, die Unternehmung, die Strategie und die Kostenfunktion weiblich - das muss reichen. Die nunmehr sechste Auflage unterscheidet sich von der fünften nur durch kleine Verbesserungen und Korrekturen. Erfahrungsgemäß ist mikroökonomische Analyse anstrengend. Deshalb ist die Grundidee der bisherigen Auflagen beibehalten worden: Lehrtext und Aufgaben sind eng verzahnt. Dadurch sollen die Studenten motiviert werden, sich aktiv mit dem Lehrstoff auseinander zu setzen. Gerade die Mi kroökonomik eignet sich für ein solches Vorgehen, weil die wichtigsten Prinzipien in einer Vielzahl von Anwendungen immer wieder auftau chen und die dadurch möglichen Analogien genutzt werden können. Nur durch die aktive Auseinandersetzung mit dem Stoff macht Mikro ökonomik Spaß und wird der Lernerfolg dauerhaft. Der Hauptteil des Buches besteht also aus Lehrtext und Aufgaben, die die Leser immer tiefer in die Materie eindringen lassen. Fortge schrittene und Wiederh oler können den Lehrtext überspringen und sich direkt an die Lösung der Aufgaben machen. Zu allen Aufgaben finden sich am Ende des Kapitels Lösungen oder zumindest Lösungshinwei- VIII Vorwort se. Dabei wird zwischen zwei Aufgabenarten unterschieden. Aufgaben der ersten Art sind für das Verständnis unumgänglich und gehören eng zum Lehrtext. Sie sollten beim ersten Durchgang auf jeden Fall bearbeitet werden. Die Lösungen zu diesen Aufgaben sind recht aus führlich gehalten. Aufgaben der zweiten Art sind Übungsaufgaben. Sie festigen das Verständnis. Bei Einsatz des Lehrbuches im universitär en Lehrbetrieb können die Übungsaufgaben außerhalb der Vorlesung (z. B. in Übungsgruppen) durchgearbeitet werden. Diese Übungsauf gaben sind in einem eigenen Abschnitt am Ende der jeweiligen Kapitel zusammengestellt. Die Lösungen zu den Übungsaufgaben sind in der Regel sehr kurz und ermöglichen eine Erfolgskontrolle, ohne dem Leser die Arbeit abzunehmen. Dozenten können beim Autor auch für diese Aufgaben ausführlichere Lösungen erhalten. Natürlich kann der Leser den Autor leicht überlisten, indem er die Aufgaben nicht selbst rechnet, sondern lediglich die Lösungen durch liest. Wer ein solches Vorgehen wählt, sollte jedoch lieber zu anderen Lehrbüchern greifen, nämlich zu denjenigen, die das lästige Hin- und Herblättern ersparen. Nehmen Sie also Papier und Bleistift zur Hand und schreiben Sie die Lösung hin, bevor Sie kontrollieren, ob Sie rich tig liegen (oder ob noch Fehler in den Aufgaben versteckt sind). Im Übrigen gilt auch für die Mikroökonomik, was Savage (1972) in seinem Vorwort über die Mathematik schreibt: "Serious reading of mathema tics is best done sitting bolt upright on a hard chair at a desk. " Eine zusätzliche Kontrolle bieten die neuen Begriffe, die am Ende der Kapitel aufgelistet sind. Zur Orientierung ist das Buch zusätzlich mit einer Sammlung der wichtigsten Formeln und mit einem Index versehen. Die Formeln können auch zur knappen Wiederholung des bereits Gelernten verwendet werden. Ich habe einer Vielzahl von Personen zu danken. Einige Studen tengenerationen an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unterneh mensführung Koblenz haben zur Entwicklung dieses Buches beigetra gen, indem sie meine ersten didaktischen Gehversuche ertragen muss ten. Spätere Generationen in Koblenz und Leipzig haben (hoffentlich) weniger gelitten; ihr Beitrag liegt in der erschreckenden Vielzahl von Hinweisen, mit denen sie Verbesserungen bewirkt haben. Vorwort IX Auch um die weiteren Auflagen haben sich viele verdient gemacht. Der Abschnitt über Entscheidungen bei Unsicherheit im Rahmen der Haushaltstheorie ist im Wesentlichen von Dirk Bültel geschrieben wor den (insbesondere die axiomatischen Teile), während der Abschnitt über externe Effekte und Umweltökonomik zu einem großen Teil von Andre Casajus verfasst wurde. Die Idee zu Abb. E.11 auf S. 115 ver danke ich Tobias Ravens. Markus Wimmer hat in einem frühen Sta dium für die Übertragung in ein anderes Textverarbeitungssystem ge sorgt und eine Vielzahl von guten Anregungen gegeben. Die meisten Abbildungen verdanke ich Franziska Beltz. Zudem habe ich herzlich Achim Hauck, Tobias Hiller, Frank Hüttner, Martin Kohl, Hendrik Kohrs, Matthias Maul, Maria Näther, Hilke Niediek, Benjamin Rohr, Lothar Tröger, Andreas Tutic und Markus Waguer zu danken. Leipzig, im Dezember 2013 Harald Wiese Inhaltsübersicht A. Einführ1lllg.......................................... 1 A.1 Überblick ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 A.2 Die mikroökonomische Trickkiste . . . . . . . . • . . . . • . . . . . . 4 A.2.1 Rationalität...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 A.2.2 Gleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 A.2.3 Komparative Statik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 A.3 Haushaltstheorie (Teil I) ........................... 6 AA Unternehmenstheorie (Teil 11) ...................... 9 A.5 Vollkommene Konkurrenz und Wohlfahrtstheorie (Teil 111) 9 A.6 Marktformenlehre (Teil N) . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . . ... 12 A.7 Externe Effekte und öffentliche Güter (Teil V) ........ 13 A.8 Noch einmal: Was ist Mikroökonomik? . . . . . . . . . . . . . .. 14 A.9 Literaturempfehlungen . . .. . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . ... 17 Teil I. Haushaltstheorie B. Das Budget. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 B.1 Das Budget als Geldeinkommen . . . . • . . . . • . . . . . . . . . .. 23 B.l.1 Die Budgetbeschränkung ....... . . . . . . . . . . . . .. 23 B.l.2 Marginale Opportunitätskosten . . . . . . . . . . . . . . .. 25 B.l.3 Mengeneinheiten und Geldeinheiten . . . . • . . . . • .. 28 B.l.4 Die Lage der Budgetgeraden . . . . . . . . . . . . . . . . .. 29 B.2 Das Budget als Anfangsausstattung ................. 30 B.3 Neue Begriffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 32 BA Literaturempfehlungen und Übungsaufgaben . . . . . . . . .. 32 BA.1 Literaturempfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 32 BA.2 Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 32 XII Inhaltsübersicht B.5 Lösungen zu den Aufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 33 C. Präferenzen, Indifferenzkurven und Nutzenfunktionen 39 C.1 Die Präferenzrelation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 39 C.2 Die Indifferenzkurve . . . . . . . . . . . . . . • . . . . • . . . . • . . . . .. 41 C.2.1 Definition und Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 41 C.2.2 Monotonie und Konvexität. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 45 C.2.3 Die Grenzrate der Substitution. . . . • . . . • . . . . • .. 49 C.3 Nutzenfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 52 C.3.1 Definition und Äquivalenz ...... . . . . . . . . . . . . .. 52 C.3.2 Ordinale und kardinale Nutzentheorie . . . . . . . . .. 53 C.3.3 Cobb-Douglas- und quasilineare Nutzenfunktionen 55 CA Neue Begriffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 57 C.5 Übungsaufgaben .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 58 C.6 Lösungen zu den Aufgaben........... .............. 59 D. Das Haushaltsoptimum ............................. 67 D.1 Das Maximierungsproblem des Haushalts...... ....... 67 D.2 Marginale Zahlungsbereitschaft versus marginale Op- portunitätskosten ................................. 69 D.3 Streng konvexe Präferenzen. . . . . . . . . . . . . • . . . . • . . . . .. 72 D.3.1 Cobb-Douglas-Nutzenfunktion................. 72 D.3.2 Der Lagrange-Ansatz (Exkurs) ................ 74 DA Konkave Präferenzen... ...... ..................... 78 D.5 Perfekte Komplemente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 81 D.6 Bekundete Präferenzen........ ..................... 82 D.7 Die Ausgabenfunktion ........ ....... .............. 83 D.8 Neue Begriffe... ....... ........................ ... 85 D.9 Literaturempfehlungen und Übungsaufgaben . . . . . . . . .. 86 D.9.1 Literaturempfehlungen ......... .............. 86 D.9.2 Übungsaufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 86 D.lOLösungen zu den Aufgaben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 87 E. Komparative Statik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 93 E.1 Der Einfluss des eigenen Preises. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 94 E.1.1 Preis-Konsum-Kurve und Nachfragekurve bei Geld- einkommen ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 94
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