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Mikroelektronik: Anwendungen, Verbreitung und Auswirkungen am Beispiel Österreichs. Veröffentlichung eines Forschungsauftrags des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung PDF

186 Pages·1981·4.26 MB·German
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Mikroelektronik Anwendungen, V erbreit~!lg und Auswirkungen am Beispiel Osterreichs Veroffentlichung eines Forschungsauftrags des Bundesministeriums fUr Wissenschaft und Forschung Auftragnehmer: Osterreichisches Institut Osterreichische Akademie fUr Wirtschaftsforschung der Wissenschaften mit einem V orwort von Bundesminister Dr. Hertha Firnberg 1981 Springer-Verlag Wien . New York Aile Rechte vorbehalten Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Bundesministeriums fUr Wissenschaft und Forschung ubersetzt oder in irgendeiner Form vervielfaltigt werden Copyright 1981 by Bundesministerium fUr Wissenschaft und Forschung in Wi en Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1981 lSBN-13:978-3-211-81679-0 e-lSBN-13:978-3-7091-7620-7 DOl: 10.1007/978-3-7091-7620-7 Inhaltsverzeichnis V orwort (Bundesminister Dr. Hertha Firnberg) ................... 7 1. Zur Entwicklungsgeschichte der Mikroelektronik . . . . . . . . . . . . . . . 11 2. Die internationale Halbleiterindustrie: Ein Uberblick auf Markte und Hersteller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2.1 Internationale MarktUbersicht fUr Elektronik-Gerate und Bau- e1emente ............................................. 15 2.2 Internationaler Vergleich der Mikroelektronik-Anwendungs intensitat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2.3 Produktion und Herstellerfirmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 3. Technisch-mikrookonomische Aspekte des Einsatzes von Mikro- e1ektronik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 3.1 Moderne Halbleiterbauelemente fUr die Elektronik .......... 24 3.2 Geratehersteller und Mikroelektronik ..................... 25 3.3 Anwendungsbereiche des Mikroprozessors . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 4. Mikroelektronik in der osterreichischen Industrie ............... 29 4.1 Erhebungsmethode..................................... 29 4.2 Entwicklung und Erzeugung von mikroelektronischen Bauele- menten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.3 Mikroelektronik in der Gerateindustrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 4.4 Einsatz von mikroelektronisch ausgerUsteten Geraten, Maschi- nen und Anlagen im Produktionsprozeg ................... 42 4.5 Investitionsaufwand in Zusammenhang mit der Umstellung auf Mikroelektronik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 4.6 Mikroelektronik im Burobereich - Bildschirmarbeitsplatze ... 44 4.7 Auswirkungen der Mikroelektronik auf die Arbeitsproduktivi- tat .................................................. 46 5. Makrookonomische Aspekte der Mikroelektronik . . . . . . . . . . . . . . . 56 5.1 Makrookonomische Aspekte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 5.1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 5.1.2 Modellstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 5.1.3 Die Verbindung zwischen Technologie und Okonomie .. 61 5.1.4 Abschatzung der Parameteranderungen . . . . . . . . . . . . . . . 63 5.1.5 Das okonometrische Nachfragemodell. . . . . . . . . . . . . . . . 69 5.2 Ausgangsbasis: Die Standardvarianten fUr 1980, 1985 und 1990 70 5.2.1 Datenbasis und Trendannahmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 5.2.2 Ergebnisse der Standardvarianten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 5.3 Sozio-okonomische Alternativen bei EinfUhrung von Mikro- e1ektronik in Osterreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 5.3.1 Szenario 1: Rasche Verbreitung der Mikroelektronik bei konstanter Arbeitszeit 1980 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 5.3.2 Szenario 2: Langsame Verbreitung der Mikroelektronik bei ArbeitszeitverkUrzung .......................... 82 5.3.3 Szenario 3: Reduzierte Arbeitszeit, Herstellung der Mi- kroelektronik im Inland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 5.3.4 Szenario 1A: Exporterfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 5.3.5 Szenario 4: Reduktion des Erwerbstatigenpotentials . . . . . 90 5.3.6 Szenario 5: Volle Verbreitung der Mikroelektronik . . . . . 90 6. Mikroelektronik und Qualifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 6.1 Veranderung der Stellung des Menschen im ArbeitsprozeB durch Automation und Mikroelektronik ................... 95 6.2 Bedeutung von Automation und Mikroelektronik fUr die Ar- beitstatigkeiten und die Qualifikationsentwicklung . . . . . . . . . . . 96 6.3 Gesellschaftliche und soziale Probleme im Zusammenhang mit der Qualifikationsentwicklung ........................... 100 6.4 Veranderte Anforderungen an das Schul- und Ausbildungs- system. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 102 6.4.1 Einige Grundfragen der Lehrplanentwicklung. . . . . . . . .. 102 6.4.2 Konkrete Auswirkungen der Mikroelektronik auf ein- zelne Schultypen, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen 104 6.4.2.1 Volksschule . . . . .. . . .. . . . . . . . ... . . . . . . . . . .. 104 6.4.2.2 Allgemeinbildende Hohere Schulen (AHS) . . . . .. 104 6.4.2.3 Hohere Technische Lehranstalten (HTL) . . . . . .. 106 6.4.2.4 Technische Universitaten .................... 107 6.4.2.5 Hauptschule und Polytechnischer Lehrgang . . . .. 108 6.4.2.6 Lehrlingsausbildung ........................ 108 6.4.2.7 AuBerbetriebliche Fortbildung und Umschulung. 109 6.4.2.8 Firmeninterne Umschulung und Weiterbildung .. 110 6.5 Literaturhinweise ..................................... . 7. Folgen der Mikroelektronik fUr Arbeitsorganisation und Arbeits- belastung ................................................ 112 7.1 Methodik und DurchfUhrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 112 7.2 Ergebnisse............................................ 115 7.2.1 Arbeitsteilung, Kooperation, Kommunikation, Repetitivi- tat, Einseitigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 116 7.2.2 Arbeitsintensivierung, Ablaufnormen, Ablaufplanung, Personaleinsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 118 7.2.3 Vertikale Arbeitsteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 120 7.2.4 Verantwortung fUr teure Maschinen . . . . . . . . . . . . . . . . .. 121 7.2.5 Entlohnung............................... . . . . . .. 121 7.2.6 Qualifikation, Ausbildung, Umschulung. . . . . . . . . . . . . .. 121 7.2.7 Korperliche Belastungen, Umweltbelastungen . . . . . . . . .. 122 7.2.8 Arbeitszeit....................................... 123 7.2. 9 Neue Technologien, Arbeitsorganisation und Mitbestim- mung. . . .. . . . .. . . .. . . . . ... . . . .. . . .. . . . . . . . . . .... 123 8. Konsumelektronik und soziale Auswirkungen .................. 124 8.1 Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 124 8.2 DurchgefUhrte Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 124 8.3 Experteninterviews..................................... 125 8.4 Freizeitelektronik (Befragung zu Videorecorder und Schach- computer) . .. . . . . .. . .. . . .. . .. . . ... . . .. . . . . . .... . . . . . .. 128 8.4.1 Fernsehen und Videorecorder. . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . .. 128 8.4.2 Schachcomputer.................................. 133 8.4.3 Zusammenfassende Ergebnisse der Untersuchung zur Freizeitelektronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 137 8.5 Szenarios gesellschaftlicher und technischer Entwicklung ..... 137 8.5.1 Die Konstruktion der Szenarios ..................... 137 8.5.2 Szenario 1: GUnstige Wirtschaftslage - Technokratische Grundhahung .................................... 138 8.5.3 Szenario II: Unglinstige Wirtschaftslage - Technokrati- sche Grundhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 139 8.5.4 Szenario III: UngUnstige Wirtschaftslage - Partizipato- rische Grundhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 149 8.5.5 Szenario IV: Glinstige Wirtschaftslage - Partizipatori- sche Grundhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 141 8.6 Schlugfolgerungen und Empfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 141 8.6.1 Soziale Bedeutung der Mikroelektronik. . . . . . . . . . . . . .. 141 8.6.2 Markte der Zukunft und konjunkturelle Entwicklung ... 142 8.6.3 Chaotische Systemvielfalt .......................... 143 8.6.4 Vorbereitung der Entscheidungstrager . . . . . . . . . . . . . . .. 143 8.6.5 Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 144 8.6.6 Professionalisierungschancen ....................... 144 8.6.7 Empfehlungen.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 144 9. Zusammenfassung und SchluBfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 146 9.1 Die wirtschaftliche Bedeutung der Mikroelektronik aus interna tionaler Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 146 9.2 Moglichkeiten der Mikroelektronik fUr die osterreichische Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 147 9.3 Ausbildung . . . . . . . . . . . . . ... .... . . . . . . . . . . .... ... . ... .. 148 9.4 Arbeitsplatz ........................................... 149 9.5 Strukturwandel und Arbeitsmarktprobleme . . . . . . . . . . . . . . . .. 149 9.6 Innovationspolitische Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 151 9.7 Auswirkungen im Bereich von Konsum und Freizeit. . . . . . . . .. 152 Anhang 1: Abgrenzung Elektronik-Gerateproduktion . . . . . . . . . . . . .. 153 Anhang 2: Gleichungen, Variablenliste und Datenbasis des N achfrage- modells .................................................... 155 Anhang 3: Auswahl gemeinniitziger, osterreichischer Forschungsinsti- tute im Bereich der Mikroelektronik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 158 Anhang 4: Zusammensetzung des Projektteams "Mikroelektronik" ... 168 Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 171 Bibliographie. . .. . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . .. 175 Vorwort M itte Oktober 1981 fond in Paris eine Sitzung jener internationalen Experten gruppe statt, die seit etwa zwei Jahren im Rahmen eines Mandats des Direktorats for Wissenscha/t, Technologie und Industrie der OECD die wechselseitigen Be ziehungen zwischen Informationstechnologie, Mikroelektronik, Produktivitiit und Beschii/tigung analysiert. 1m Rahmen der jungsten Tagung wurde erstmals versucht, aus bereits vorliegenden nationalen Mikroelektronikstudien von elf OECD-Uindern, zu denen von Anfong an auch Osterreich gehort hat, eine erste Gesamtbilanz zu ziehen. Ein Konsulententeam der OECD hat nach ausfohrli cher Analyse der einzelnen Uinderberichte vier grundlegende Schlufifolgerungen - Aussagen, wie sie auch aus der nunmehr vorliegenden osterreichischen Unter suchung folgen - gezogen, die trotz aller strukturellen und makrookonomischen Unterschiede der einzelnen OECD-Liinder so bemerkenswert sind, dafi sie an den Beginn gestellt sein mogen: Die Mikroelektronik erlangt wachsende Bedeutung for a II e Sektoren des Wirtscha/tsgeschehens. Die von der Mikroelektronik kurzJristig bewirkten Veriinderungen werden g r 0 fi ere Auswirkungen auf Qualifikationsniveaus und Organisations strukturen als aufB eschii/tigtenzahlen haben. Eine niedrige Stufe der Anwendung (der Mikroelektronik) in einem beliebi gen Land kann wachsende Wettbewerbsnachteile for die heimische Volks wirtscha/t nach sich ziehen, die in der Folge we it gefiihrlichere beschii/ti gungspolitische Auswirkungen hervorrufen konnen, als unmittelbar von den direkten Substitutionse./fekten (der Mikroelektronik) am Arbeitsplatz zu be forchten sind. Die Mikroelektronik eroffoet ein Potential zur Verbesserung der Lebens qualitiit, doch gibt es in der gegenwiirtigen Situation in keinem Land eine Garantie, dafi diese Vorteile "automatisch" realisiert werden. 7 Erstmals wurden damit im internationalen Kontext die entsprechenden empiri schen Befimde vorgelegt, denen die OECD explizit auch die vorliegende Studie des Osterreichischen Instituts for Wirtscha/tsforschung und der Osterreichischen Akademie der Wissenscha/ten uber Anwendungen, Verbreitung und Auswirkun gen der Mikroelektronik in Osterreich zugezahlt hat. Die Anregung, in Osterreich eine Analyse uber die okonomischen und sozialen Aspekte der Mikroelektronik durchzufuhren, ging von dem im Oktober 1978 zur Begutachtung einschlagiger Forschungsprojekte und zur Beratung des Bundesmi nisteriums fur Wissenscha/t und Forschung in allen wissenscha/tspolitisch rele vanten Angelegenheiten der Mikroelektronik eingesetzten Projektteam "Mikro elektronik" aus. Diesem Projektteam ist es in relativ kurzer Zeit gelungen, einen Problemkatalog uber die verschiedenen technologischen, mikro- und makrooko nomischen und sozialen Aspekte der Mikroelektronik au/zustellen. Als Ergebnis einer offentlichen Ausschreibung wurden das Osterreichische Institut for Wirt scha/tsforschung und die Osterreichische Akademie der Wissenscha/ten mit der Durchfohrung der Studie betraut, eine geradezu idea Ie Kombination zur Bewiil tigung einer so komplexen und interdisziplinar angelegten Untersuchung. Es war nicht immer einfoch, die schwierigen methodischen Probleme zu los en, den Zu gang zu den er/orderlichen empirischen Daten sicherzustellen. Es sei daher mit grofler Genugtuung registriert, dafl vor allem die kompetenten Vertreter der Wirtscha/t, der Industrie und der Gewerkscha/ten von An./ang an regen Anteil am Fortschritt der Arbeiten der Studie genommen haben und teilweise auch per sonell in die Durchfuhrung verschiedener Projektetappen involviert waren. So mit konnten legitime Interessen der Betroffenen von Anfong an in die Aufiaben stellung und wissenscha/tliche Methode inkludiert und - nicht zuletzt - da durch auch die indirekte Verbreitung der wichtigsten Ergebnisse der Studie in einer qualifizierten Offentlichkeit schon lange vor der Drucklegung sichergestellt werden. Das grofle personliche Engagement der Projektmitarbeiter hat sich in methodi scher und empirischer Hinsicht voll gelohnt: Das auf der Grundlage bekannter Input-Output-Analysenmethoden erarbeitete Simulationsmodell besitzt den gro flen Vorteil, daj] absolute Prognosen nach dem Muster von Horror- und Jubel versionen vermieden und an Stelle dessen relative Prognosen in Form von soge nannten Szenarios angeboten werden. Dem Benutzer des Simulationsmodells wird es dadurch ermoglicht, an einem quantitativen Modell die Auswirkungen verschiedener wirtscha/ts-, sozial- und bildungspolitischer Maflnahmen - be i spielsweise aufA rbeitsplcitze und Qualifikationsniveau - zu analysieren. Es ist fur das Verstandnis der geleisteten Arbeit von grofler Wichtigkeit, den eigent lichen Wert dieser "Modellbildung" - uber den Rahmen dieser Publikation hin aus - richtig einzuschatzen: das Modell konnte in Form von hochst anspruchs vollen Computerprogrammen am Institut fur sozio-okonomische Entwicklungs forschung der Osterreichischen Akademie der Wissenscha/ten auch weiterhin al- 8 len interessierten Stellen zur Verfogung stehen bzw. sich zu einem unentbehrli chen Hilfsmittelfur "mogliche Zukunfte" der Mikroelektronik in Osterreich ent wickeln. Es dreingt sich die Frage auf, welche Konsequenzen aus der Studie zu ziehen sind. 1m Bewu}1tsein der Tatsache, da}1 1nvestitionen in Forschung und Lehre zu den wichtigsten innovationspolitischen 1nstrumenten moderner 1ndustriegesellschaJ ten zdhlen, kommt am Beispiel der Mikroelektronik selbstverstdndlich dem Aus bau der entsprechenden wissenschaftlichen Kapaziteit im universitdren und au}1eruniversitdren Bereich gro}1e Bedeutung zu. Das Bundesministerium fur Wissenschaft und Forschung hat sich bereits /ruhzeitig mit den wissenschaftspoli tisch relevanten Aspekten der Mikroelektronik befa}1t: Seit 1975 veranstaltet das Bundesministerium for Wissenschaft und Forschung gemeinsam mit dem Bundes ministerium for Bauten und Technik, dem Osterreichischen Forschungszentrum Seibersdor/, der Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Arsenal und den beiden Technischen Universitdten Wien und Graz in 2-Jahres-Abstdnden 1nformations tagungen im Rahmen der Fachausstellung ,,1ndustrielle Elektronik': bei denen ein Erfahrungsaustausch uber den jeweiligen Stand der Forschung, Entwicklung und Anwendung der Mikroelektronik in verschiedensten Bereichen statt{zndet. Der Ausbau der Lehrkapazitdt in den Studienrichtungen Elektrotechnik und 1n formatik wird kontinuierlich fortgesetzt. Gegenwiirtig sind an den Technischen Universitiiten Wien und Graz rund 300 Lehrende im Bereich der Mikroelektro- nik und ihren nach- und vorgelagerten Spezialtechnologien (z. B. Nachrichten technik, 1nformatik usw.) tdtig. An der Technischen Universitcit Graz wurde ein Ordinariat fur Elektrotechnische Werkstoffe und Bauelemente eingerichtet, an der Technischen Universitdt Wien ein Ordinariat fur So/twaretechnologie und ein Ordinariat for Proze}1datenverarbeitung. 1m neuen Unternehmenskonzept des Osterreichischen Forschungszentrums Sei bersdor/ ist ein neuer Forschungsschwerpunkt "Me}1technik und Datenverarbei tung" vorgesehen. Anfang 1982 wird in Graz im Rahmen der Osterreichischen Computergesell schaft ein Forschungsinstitut fur Angewandte 1nformationsverarbeitung errichtet werden. Der Fonds zur Forderung der gewerblichen Forschung hat in den vergangenen Jahren in zunehmendem Ma}1e industriell-gewerbliche Produktentwicklungen gefordert, bei denen der Einsatz der Mikroelektronik eine wesentliche Vorausset zung war. Die VOEST-Alpine hat mit dem Abschlu}1 eines Kooperationsvertrages zur Er richtung einer Forschungs-, Design- und Produktionsstdtte fur kundenspezijische Mikroelektronikbausteine in Osterreich eine weitere Basis fur diese hochtec!mo logische Wachstumsindustrie geschaffen. Schlie}1lich ist das mit ma}1geblicher 9 offentlicher Unterstutzung von der OIA G gemeinsam mit der Fa. Siemens in Villach im Jahre 1980 eingerichtete Entwicklungszentrum for Mikroelektronik zu erwdhnen. Ein weiteres Indiz, in welch hohem Mafie sich die Forschungs- und Entwicklungsforderung der offentlichen Hand im Bereich der Mikroelektronik auch im aufieruniversitilren bzw. industriellen Bereich ausgewirkt hat. Zweifellos werden weitere und vermehrte Anstrengungen zur Erhohung der Lehr- und Forschungskapazitdt im Bereich der Mikroelektronik in Osterreich er forderlich sein. 1m Rahmen der Forschungskonzeption for die achtziger Jahre wird die Informationstechnologie, die wesentlich auf der Mikroelektronik als Basisinnovation beruht, als neuer Forschungsschwerpunkt vertreten sein. Durch die Studie, ihre Zusammenfossung und Schlufifolgerungen ergeben sich Herausforderungen, die sich nicht allein an die Adresse der Wissenschafispolitik, sondem an aile fur bildungs-, wirtschafis- und sozialpolitische Fragen zustiindi gen Instanzen in unserem Lande richten. Moge die Studie dazu beitragen, die bildungs-, sozial- und wirtschafispolitische Debatte im Bereich der Mikroelektro nik weiter in Gang zu halten und eine zunehmende Versachlichung der Diskus sian zu erreichen. In diesem Sinne setzt die vorliegende Studie neue Qualitilts maj1stdbe, an denen sich jeder messen mu}1, der hinkunfiig kompetent uber Mog lichkeiten und Gefohren der Mikroelektronik in Os.terreich diskutieren.m&:hte. Dr. Hertha Firnberg Bundesminister for Wissenschafi und Forschung 10

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