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Methoden und Analysen zur Optimierung künstlicher Lawinenauslösungen PDF

177 Pages·2008·13.32 MB·German
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Methoden und Analysen zur Optimierung künstlicher Lawinenauslösungen Methods and analyses for optimization of artificial avalanche release Diplomarbeit Institut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation Institute of Surveying, Remote Sensing and Land Information Universität für Bodenkultur Wien University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Vienna Zur Erlangung des akademischen Grades Diplom-Ingenieur eingereicht von Georg Schweidler 22.Oktober 2008 Betreuer: Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Fuchs Helmut Institut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation Universität für Bodenkultur Wien Dipl.-Ing. Dr. Karl Kleemayr Institut für Naturgefahren und Waldgrenzregionen Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft Danksagung Ich bedanke mich ganz herzlich bei meinen beiden Betreuern, Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Helmut Fuchs und Dipl.-Ing. Dr. Karl Kleemayr, für die gute Betreuung meiner Arbeit. Sie waren stets hilfsbereit und hatten immer ein offenes Ohr für meine vielen Fragen. Für die Möglichkeit der Durchführung, der Diskussionsbereitschaft und Un- terstützung vor Ort möchte ich der Obertauern Seilbahn GmbH & CoKG, im Speziellen Herrn Ing. Harald Ribitsch und Herrn Ernst Doppler danken. Ein besonderer Dank gilt auch allen, die an diesem Projekt mitgearbeitet haben. Viele Stunden im Untersuchungsgelände, teilweise trotz widrigster Wetter- bedingungen, waren notwendig. Ohne die folgenden wäre diese Diplomarbeit nicht möglich gewesen: Nikolaus Suntinger, Ignasi Vilajosana, Walter Steinkogler und Christian Naschberger. Der größte Dank gilt an dieser Stelle meinen Eltern. Sie haben mir das Studium ermöglicht, und meine Entscheidung, zu studieren, nie in Frage gestellt. i Abstract Natural hazards like avalanches and their impact on society have been apparent in the last decades. With increasing sensitivity the demand for active protection measures like artificial avalanche release has grown. The goal is to reduce the risk and probability of potential damage. This work deals with the optimization of artificial avalanche releases by Gazex installations. Mechanical analyses of snow, seismic measurements of the ground motion during controlled blasts of such installations, as well as avalanche simulations with the three dimensional avalanche simulation model SamosAT supported the process of position optimization of Gazex devices. An accurate positioning is the basic premise of an effective temporary protection of a site. Besides,thedemandsmadeonthedigitalterrainmodelbytheavalanchesimulations and modern derivation techniques by laser scan technologies are considered. Kurzfassung Naturgefahren wie Lawinen und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft waren in den letzten Jahrzehnten allgegenwärtig. Mit einer steigenden Sensibilität in diesem Bereich ist auch die Forderung nach aktiven Schutzmaßnahmen wie künstlichen Lawinenauslösungen gestiegen. Ziel sol- cher Schutzmaßnahmen ist die Minimierung der Risiken und der Wahrscheinlichkeit potentieller Schäden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Optimierung künstlicher Lawinen- auslösungen durch Gazex Anlagen. SchneemechanischeAnalysen,seismischeMessungenderErschütterungenvonkünst- lichen Sprengungen, sowie Lawinensimulationen durch das dreidimensionale Lawi- nensimulationsmodell SamosAT waren die Grundlage für eine Standortoptimierung von Gazex Anlagen. Eine genaue Standortwahl bildet die Grundlage einer effektiven temporären Absicherung eines Gebietes. Ferner werden die Anforderungen, die an das für die Simulationen notwendige digi- tale Geländemodell gestellt werden, sowie moderne Erstellungsverfahren durch La- serscan Technologie betrachtet. ii Inhaltsverzeichnis Danksagung i Abstracts ii Inhaltsverzeichnis iii 1 Zielsetzung 1 2 Schneemechanische Grundlagen 2 2.1 Entstehung von Schnee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.1.1 Bildung von Reif und Raureif . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.2 Eigenschaften von Schnee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.2.1 Dichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.2.2 Wasseräquivalent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.2.3 Wassergehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.3 Mechanische Beschreibung der Schneedecke . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.4 Deformation der Schneedecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.4.1 Gleiten von Schnee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.4.2 Kriechen von Schnee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.4.3 Physikalisch-Thermo-dynamische Vorgänge . . . . . . . . . . . 12 2.4.4 Schmelzmetamorphose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2.5 Lawinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.5.1 Lawinenklassifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.5.2 Anbrucharten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 2.5.3 Anbruchmechanismus von trockenen Schneebrettlawinen . . . 22 2.5.4 Anbruchmechanismus nasser Schneebrettlawinen . . . . . . . . 25 3 Methoden der künstlichen Lawinenauslösung 27 3.1 Sprengmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 3.1.1 GAZEX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Wirkung auf die Schneedecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Standortwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Vorteile GAZEX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 iii Inhaltsverzeichnis iv 3.1.2 Zu erwartende Sprengerfolge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 3.2 Wellenausbreitung in der Schneedecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 3.2.1 Ausbreitung von Zug- und Druckwellen . . . . . . . . . . . . . 31 3.2.2 Ausbreitung akustischer Wellen . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 3.2.3 Wirkung einer Detonation auf die Schneedecke . . . . . . . . . 34 Zündung oberhalb der Schneedecke . . . . . . . . . . . . . . . 35 Zündung unterhalb der Schneeoberfläche . . . . . . . . . . . . 35 Verschiebungsgeschwindigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Zündung innerhalb der Schneedecke . . . . . . . . . . . . . . . 38 4 Überblick über Lawinensimulationsmodelle 40 4.1 Statistische Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 4.2 Energielinienmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 4.2.1 VOELLMY Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Voellmy/Salm/Gubler Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Massenschwerpunktmodell nach Perla/Cheng/McClung (1980) 42 4.2.2 Bingham Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 4.2.3 Granularfließmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Modell nach Gubler (1980) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Modell nach Norem/Irgens/Schieldrop (1989) . . . . . . . . . 43 Modell nach Savage/Hutter (1989, 1991) . . . . . . . . . . . . 43 Modell nach Lang (1994) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Vergleich der Granularmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 4.3 Lawinensimulationsmodelle - Stand der Technik . . . . . . . . . . . . 45 4.4 SAMOS - Snow Avalanche MOdelling and Simulation . . . . . . . . . 47 4.4.1 Fließanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 4.4.2 Staubanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 4.4.3 Übergangsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 4.4.4 Numerische Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 4.4.5 notwendige Eingangsparameter . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 4.5 SAMOS-04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 4.5.1 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 4.6 SAMOS-AT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 5 Fernerkundung 56 5.1 Laser Scan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Impulsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 5.1.1 Flugzeuggestützter Laserscan . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Funktionsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Kalibrierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Inhaltsverzeichnis v Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Möglichkeiten und Einschränkungen . . . . . . . . . . . . . . 59 5.1.2 DTM Generierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Filterung der Daten und Interpolation des DTM . . . . . . . . 62 Ableitung von Geländekanten/Strukturlinien . . . . . . . . . . 62 5.1.3 Terrestrischer Laserscan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Funktionsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Möglichkeiten TLS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Einschränkende Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 5.2 Qualität von digitalen Höhenmodellen aus Laserscanner Daten . . . . 67 6 Seismik 70 6.1 Grundlagen der Wellenausbreitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 7 Felderhebungen und Messungen 73 7.1 Topographische Analyse des Untersuchungsgebiets . . . . . . . . . . . 73 7.1.1 Daten zum Hang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 7.2 Meteorologische Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 7.2.1 Extremwertstatistik für Schneehöhen . . . . . . . . . . . . . . 77 7.2.2 Windstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 7.2.3 Schneehöhenverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 7.3 Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 7.3.1 Erhebungen zur Lawine vom 28.April 2006 . . . . . . . . . . . 79 7.3.2 Erhebungen zur Lawine vom Mai 1979 . . . . . . . . . . . . . 81 7.3.3 Erhebungen zur Lawine vom 29.März 1964 . . . . . . . . . . . 82 7.4 Erhebungen vor Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 7.4.1 Schneeprofile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 7.4.2 GPS-Aufnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 7.5 Maßgebliche Flächen und Abbruchgebiete . . . . . . . . . . . . . . . 85 7.6 Lawinensprengungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 7.6.1 Protokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 7.6.2 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 7.7 Seismische Untersuchungen im Zuge der Gazex Sprengungen . . . . . 88 7.7.1 Versuchsanordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 7.7.2 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 8 Lawinensimulationen mit SAMOS AT 99 8.1 Modellkalibrierung von SAMOS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 8.1.1 Simulation der Lawine vom 28. April 2006 . . . . . . . . . . . 99 8.1.2 Simulation der Lawine vom Mai 1979 . . . . . . . . . . . . . . 102 Inhaltsverzeichnis vi 8.2 Simulationen SAMOS inklusive Damm . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 8.2.1 Simulation der Lawine vom 28.April 2006 mit Damm . . . . . 104 8.2.2 Simulation der Lawine vom 28.April 2006 + 2 Dämme . . . . 106 8.3 Simulationen SAMOS für unterschiedliche Einwehungsszenarien . . . 108 8.3.1 Simulation für NW Einwehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 8.3.2 Simulation für SE Einwehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 8.3.3 Simulationen für Szenarien ohne Windeinfluss . . . . . . . . . 126 8.4 Simulationen SAMOS für vier GAZEX Zündrohre mit Damm . . . . 133 8.5 Simulationen SAMOS für vier GAZEX Zündrohre ohne Damm . . . . 136 9 Bewertungen und Analysen 137 9.1 Analyse der seismischen Aufnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 9.2 Bewertung der gewählten Gazex Standorte . . . . . . . . . . . . . . . 138 9.3 Vorteile einer Gazex Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 9.4 Genauigkeit des Geländemodells . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 10 Anhang 143 10.1 Schneeprofile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 10.2 Seismogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 Literaturverzeichnis 158 Index 167 1 Zielsetzung Naturgefahren wie Lawinen und deren negative Auswirkungen haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen, nicht zuletzt aufgrund der Zunahmen von Freizeitsportarten in der freien Natur, sowie dem fortschreitenden Verbauungsgrad im Zusammenhang mit Wintersporteinrichtungen. Um ein alpines Terrain temporär absichern zu können, sind umfassende Erhebun- gen, Voruntersuchungen und Simulationen notwendig. Die folgenden Seiten sollen einen Überblick über die verwendeten Methoden und Grundlagen, sowie die Arbeitsschritte bei der Erstellung eines Konzeptes zur Si- cherung eines Hanges vor Lawinenabgängen geben. Die Auswirkungen von GAZEX Anlagen auf die Schneedecke und den Untergrund sollen aufgezeigt werden. Ziel ist es, die Standortwahl einer Gazex Anlage, beziehungsweise mehrerer zu- sammenwirkender Anlagen, durch Zuhilfenahme von seismischen Messungen und Simulationstechniken zu optimieren, und die Sicherung des Untersuchungsgebietes so effizient und sicher als möglich zu gestalten. Ferner soll einen Einblick in die Materie der Lawinenbildung, der künstlichen Lawinenauslösung sowie der Lawinensimulation gegeben werden. Die vorliegende Arbeit ist im Zuge der Erstellung eines Gutachtens im Auftrag der “Obertauern Seilbahn GmbH & CoKG“ an das Bundesforschungs- und Aus- bildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft entstanden. Ziel dieses Gutachtens war die Beurteilung der Auswirkungen temporärer Sicherungsmaß- nahmen auf das Skigebiet Obertauern, die bestehenden Schutzanlagen und das Siedlungsgebiet. 1 2 Schneemechanische Grundlagen 2.1 Entstehung von Schnee An der Oberfläche von in der Atmosphäre schwebenden Wassertropfen werden Wassermoleküle kontinuierlich mit der Umgebung ausgetauscht (Perla . Martinelli 1975). In Bezug auf die Oberfläche des Wassertrop- fens ist die Luft dann gesättigt, wenn die Anzahl der den Tropfen verlassenden Moleküle gleich der neu hinzukommenden ist. Bei fallender Temperatur nimmt die Anzahl der am Tropfen kondensierenden Moleküle aufgrund der sinkenden Wasserdampfkapazität der Luft zu. Der Austausch von Wassermolekülen dauert so lange an, bis ein neues Gleichgewicht, das heißt eine erneute Sättigung erreicht ist (abhängig von der neuen Lufttemperatur). Der Betrag des Wasserdampfes bei Sättigung wird Sättigungsdampfdruck genannt. In einem aufsteigenden, feuchten Luftpaket kühlt die Luft durch Expansion auf- grundvonniedrigeremLuftdruckbiszurSättigunghinsichtlichWasserab.Indiesem übersättigten Zustand tendieren Wassermoleküle dazu, an bestehenden Wassertrop- fen zu kondensieren, falls solche vorhanden sind. Anfängliche Kondensation findet an mikroskopisch kleinem Staub, Salz oder Erdpartikeln statt, die durch Wind in die Atmosphäre gelangen. Diese Partikel werden Kondensationskerne genannt (“con- densation nuclei“) . Für das Gefrieren eines Tropfens ist eine weitere Verunreinigung (Eisbildungskern) notwendig, selbst wenn die Temperatur deutlich unter dem Ge- frierpunkt liegt. Perla (Perla . Martinelli 1975) spricht von “freezing nuclei“. Diese sind weit seltener als “condensation nuclei“. Bei einem Fehlen dieser Kerne gefrieren diese Tröpfchen nicht, sondern sie werden unterkühlt. Bei einer Tempera- tur von 10◦C unter dem Gefrierpunkt enthält ein Kubikzentimeter der Atmosphäre etwa 10 aktive “freezing nuclei“ . So gefriert bei einer Temperatur von −10◦C nur ein Wassertröpfchen aus einer Million. Erst bei einer Umgebungstemperatur von −40◦C gefrieren alle Tropfen spontan. Ein durch Aufsteigen abgekühltes und gesättigtes Luftpaket besteht bei Umgebung- stemperaturen zwischen 0◦ und -40◦C demnach aus einer Mischung von Eiskristallen und unterkühlten Wassertropfen (Perla . Martinelli 1975). Auch bei einem in der Atmosphäre schwebenden Eispartikel wird der Austausch von 2

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Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Optimierung künstlicher Eine zweite Lawine (blau eingezeichnet) ging unmittelbar nach Ende der Ret-.
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