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Methoden der Unternehmensforschung im Versicherungswesen PDF

272 Pages·1966·7.804 MB·German
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Okonometrie und Unternehmensforschung Econometrics and Operations Research IV Herausgegeben von J Edited by M. Beckmann, Bonn' R. Henn, Gottingen . A. Jaeger, Cincinnati W. Kreile, Bonn . H. P. Kunzi, Zurich K. Wenke, Ludwigshafen . Ph. Wolfe, Santa Monica (Cal.) C;escha~ts~uhrende HerausgeberJ j}(anaging Editors W. Krelle . H. P. Kunzi Methoden der Unternehmensforschung im Versicherungswesen Karl-H. Wolff Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1966 AIle Rechte, insbesondere das de1' Obersetzung in fremde Sprachen, vorbehalteo. Qhne ausdriickliche Genehrnigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfaltigen © by Springer-Verlag Berlin' Heidelberg 1966 Sof'tcover reprint of the hardcover 1s t edition 1966 Library of Congress Catalog Card Number 66·15945 ISBN·13: 978-3-642·87481·9 e-ISBN-13: 978-3-642-87480·2 001: 10.1007/978-3·642·87480-2 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsn:lmen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk bcrechtigt auch ohne besondl:re Kennzeichnung nicht zu der Annahme. dail soIche Namen im Sinne der Warenze.ichcn-und Marken schutz-Gesetzgebung als frei Zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dlirften TltcI-Nr. 6479 Vorwort Die Methoden der Unternehmensforschung haben kurz nach dem Aufkommen dieses Wissenschaftszweiges in die verschiedensten Bereiche der technischen Wissenschaften und der Wirtschaftswissenschaften Ein gang gefunden. VerhaltnismaBig spat und zogernd nur hat sich das Versicherungswesen dieser Methoden bedient. Das vorliegende Buch gibt in sechs Abschnitten einen Dberblick uber die Anwendung von Methoden der Unternehmensforschung im Versicherungswesen. Der Stoff wurde einmal im Hinblick auf die verwendeten Methoden ausge wahlt, wobei vor aHem die Spieltheorie, die Methode der linearen Pro gramme und die Monte Carlo-Methode Verwendung £lnden und zum anderen im Hinblick auf die Problemstellungen aus dem Gebiete des Versicherungswesens, wobei Fragen der optimalen Entscheidungen im Vo rdergrund stehen. Die Gliederung des Stoffes richtet sich nach den behandelten Sach gebieten des Versicherungswesens. Untersuchungen uber Versicherungs grundlagen, wie Sterbetafel und ZinsfuB, werden zusammen mit der Ermittlung von Versicherungswerten im ersten Abschnitt behandelt. Del' zweite Abschnitt ist den verschiedenen Methoden del' Reserve schatzunggewidmet und del' dritte Abschnitt befaBt sich mit del' Frage del' optimalen Investitionen del' Rucklagen. Die im vierten Abschnitt angestellten Untersuchungen uber die optimale Ruckversicherung werden im fiinften Abschnitt so verallgemeinert, daB es moglich wird, einen Begriff des optimalen Finanzplanes einzufiihren. SchlieBlich behandelt del' sechste Abschnitt als Anhang mehrere einzelne Probleme, die sich keinem del' vorhergegangenen Abschnitte zuordnen lassen, deren Um fang auch nicht die Behandlung in einem eigenen Abschnitt gestattet, die abel' doch sachlich dem hier behandelten Problemkreis zugeordnet werden konnen. Die Abhandlungen beruhen auf den Arbeiten einer Vielzahl von Autoren, doch seien insbesondere die Arbeiten'von D. BIERLEIN und P. NOLFI uber die optimale Sterbetafel, von U. BAUMGARTNER und M. FRISCHKNECHT uber die Abschatzung von Reserven, von S. BENJAMIN uber optimale Investitionen und von K. BORCH uber die optimale Ruck versicherung hervorgehoben. Manches in del' vorliegenden Darstellung ist gegenuber den Originalarbeiten gekurzt, manches wieder erweitert odeI' erganzt, und zwar insbesondere die Untersuchungen in den Ab schnitten IV und V. VI Vorwort Zum Verstandnis der Darstellungen wird aus dem Gebiete des Ver sicherungswesens nur die Kenntnis der einfachsten Grundlagen voraus gesetzt_ Weiter werden die Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeits rechnung und die Anfangsgriinde der mathematischen Statistik als be kannt angenommen. Zur Vereinfachung der Darstellung wird vielfach b eine Lebesgue-Integral der Gestalt S g(x)dF(x) verwendet, wobei F(x) a eine linksseitig stetige Verteilungsfunktion ist. Fiir den Ausdruck lim + + E~O F(x e) wird F(x 0) geschrieben. Die Streuung einer zufalligen Varia- vaz bIen wird im allgemeinen mit dem Symbol a2 bzw. beschrieben, wobei die Abhangigkeit von einer bestimmten Verteilungsfunktion F(x) mitunter durch die Bezeichnung a2(F) zum Ausdruck gebracht wird. SchlieBlich finden Symbole O(e) und 0(8) Verwendung, wobei O(e) durch die Eigenschaft lim ~ 0(8) < 0 und 0(8) durch die Eigenschaft lim ~B ~ 1 - o(e) = 0 erklart ist. B Fiir die liebenswiirdige Hilfsbereitschaft bei der Beschaffung der notwendigen Literatur bin ich besonders den Herren Dr. P. M. KAHN, New York, Prof. Dr. K. BORCH, Bergen, und Prof. Dr. A. JAEGER, Cin cinnati, zu Dank verpflichtet. Ebenso danke ich Herrn Prof. Dr. A. ALDER, Vorstand des Institutes fiir Versicherungslehre und mathemati sche Statistik der Universitat Bern, und Herrn Prof. Dr. S. SAGOROFF, Vorstand des Institutes fur Statistik an der Universitat Wien, fUr die Bereitstellung von Literatur. Den Herausgebern, Herrn Prof. Dr. W. KRELLE, Bonn, und Herrn Prof. Dr. H. P. KUNZI, Zurich, sowie dem Springer-Verlag mochte ich meinen besonderen Dank fUr die gute Zu sammenarbeit aussprechen. Das vorliegende Buch ist der erste Versuch einer geschlossenen Dar stellung des behandelten Sachgebietes. Es liegt im Wesen eines solchen Versuches, daB die Auswahl der Themen nicht frei von subjektiven Erwagungen bleiben konnte. Bei der Beantwortung der Frage nach der optimalen Auswahl konnte ich mich keiner dem Problem angemessenen Entscheidungsfunktion bedienen. lch werde fUr jede Kritik und jede Anregung, die einer Verbesserung der Darstellungen dienen, stets dankbar sein. Wien, im Juni 1965 KARL-H. WOLFF Inhaltsverzeichnis Vorwort . .................. . v Erster Abschnitt: Die Ermittlung von Rechnungsgrundlagen und Versicherungswerten Kapitel1. Die Sterbetafel. . . . . . . . . . . . . 1 Kapitel 2. Die t!bersterblichkeit . . . . . . . . . . 15 Kapitel 3. Die Abschatzung von Versicherungswerten 24 Zweiter Abschnitt: Die Abschiitzung von Reserven Kapitel1. Die Methode der linearen Programme 44 Kapitel 2. Schranken fUr die Reserve. . . . . 73 Kapitel 3. Reserveschatzungen mittels Hilfszahlen 88 Kapitel 4. Optimale Schatzmethoden fiir die Reserve 113 Dritter Abschnitt: Zinsfu(3 und Bonus Kapitel1. Zinsen und Investitionen 122 Kapitel 2. Optimaler Finanzplan 135 Kapitel3. Bonus-und Solvenzbewertung 145 Vierter Abschnitt: Unternehmens/orschung in der Ruckversicherung Kapitel1. Spieltheorie und Riickversicherung 152 Kapitel2. Das Mall des Nutzens ........... . 156 Kapitel 3. Der Riickversicherungsmarkt .... . . . . 165 Kapitel 4. Riickversicherung zwischen zwei Gesellschaften 172 Kapitel 5. Aligemeinere Nutzenfunktionen ...... . 187 Kapitel 6. Riickversicherungsvertrage zwischen n Gesellschaften 201 Fun/ter Abschnitt: Kollektive Risikotheorie und optimaler Nutzen Kapitel1. Verallgemeinerung der Nutzenfunktion ... 214 Kapitel2. Der Versicherungsverlauf als zufalliger Prozen 217 Kapitel 3. Die Ruinwahrscheinlichkeit . . . . . . . 221 Kapitel 4. Die Dividendenzahlung als zufalliger Prozen 231 Kapitel 5. Der Nutzen eines Versicherungsverlaufes 237 Sechster Abschnitt: Anhang Kapitel1. Die Abschatzung unberichtigter Versicherungsleistungen 241 Kapitel2. Optimale Erfahrungstarifierung 247 Kapitel 3. Richtlinien fiir die Vertretertatigkeit 251 Literaturverzeichnis. . . . . 260 N amen- und Sachverzeichnis . 264 I. Die Ermittlung von Rechnungsgrundlagen und Versicherungswerten 1. Die Sterbetafel 1.1 Einer der wichtigsten Arbeitsbehelfe fiir den Versicherungsmathe matiker in der Lebensversicherung ist die Sterbetafel. Angefangen von den einfachsten Pramienberechnungen bis zur vollstandigen versiche rungstechnischen Bilanz beruhen die meisten Untersuchungen in der Lebensversicherung auf den Erlebens-und Ablebenswahrscheinlichkeiten, wie sie in der Sterbetafel zusammengefaBt sind. Bei den Sterbewahr scheinlichkeiten aus der Sterbetafel handelt es sich urn die Erwartungs werte zufalliger GroBen. Die Zahl der tatsachlichen Sterbefalle aus einer Personengesamtheit wird nicht genau mit der durch die Sterbetafel vor ausgesetzten Zahl der Sterbefalle iibereinstimmen, sondern dem Verhal ten einer zufalligen GroBe entsprechend mehr oder weniger stark ab weichen. Die Moglichkeit einer solchen Abweichung zu beriicksichtigen ist Aufgabe der Risikotheorie. Die Ursache einer Abweichung der tatsachlichen Ergebnisse von den auf Grund der Sterbetafel errechneten Ergebnissen muB aber nicht allein in den zufalligen Schwankungenliegen, denen eine zufallige Variable unter worfen ist. Es ist vielmehr zu erwarten, daB die Sterbewahrscheinlich keiten aus der Sterbetafel selbst die "wahren" Erwartungswerte der Sterbehaufigkeiten nicht vollig genau wiedergeben. Wiirde es sich bei den Sterbewahrscheinlichkeiten urn Naturkonstanten handeln, die zeitlich unverandert sind, dann hatte die Vielzahl der Beobaehtungen, die groBe Menge des vorliegenden Untersuehungsmaterials bei weitem ausgereicht, diese Naturkonstanten mit einer Genauigkeit zu ermitteln, die allen prak tisehen Erfordernissen gereeht wird. Tatsaehlieh aber sind die Sterbe wahrscheinliehkeiten einer zeitliehen Veranderung unterworfen. Da die Aufstellung einer Sterbetafel, von der Erhebung des Urmaterials ange fangen bis zur Fertigstellung, eine gewisse Zeit in Ansprueh ninunt, sind praktiseh aIle Sterbetafeln im Zeitpunkt ihrer Fertigstellung bereits ii.ber holt. Die Sterbewahrseheinlichkeiten haben sieh in der seit der Erhebung verfiossenen Zeit wieder geandert. Die Anderungen der Sterbewahrseheinliehkeiten gehen nun keines wegs so rasch vor sieh, daB die Verwendbarkeit von Sterbetafeln tiber kurze Zeitraume allgemein in Zweifel gezogen werden mtiBte. fiber langere Zeitraume aber, etwa tiber mehrere Dezennien, muB mit starkeren Ab weiehungen gerechnet werden. Vergleicht man zwei Volkssterbetafeln, Wolff, Unternehmensforschung irn Versicherungswescn 1 2 Die Ermittlung von Rechnungsgrundlagen die auf Grund von Volkszahlungen im zeitlichen Abstand von zehn J ahren ermittelt wurden, dann ergeben sich bereits betrachtliche Unterschiede und die auf Grund der beiden verschiedenen Sterbetafeln errechneten Versicherungswerte weichen zum Teil erheblich voneinander abo Will der Versicherungsmathematiker mit seinen Berechnungen den tatsachlichen Verhaltnissen nahekommen, dann muB er auch die zeitlichen Anderungen der Sterbewahrscheinlichkeiten in Betracht ziehen und versuchen, diese Anderungen abzuschatzen. Bei einer solchen Schatzung muB sich der Versicherungsmathematiker entscheiden, welche Annahmen iiber den zukiinftigen Verlauf getroffen werden sollen. Die Wahl dieser Annahmen beeinfluBt nicht unwesentlich den zukiinftigen Geschaftsverlauf der Versicherungsgesellschaft. Rechnet der Versicherungsmathematiker mit niedrigeren Sterbewahrscheinlich keiten, als sie in der Zukunft tatsachIich eintreten, dann werden die Zahlungen der Gesellschaft der haufigeren Todesfalle wegen bei Todesfall versicherungen hoher sein als angenommen. Die Gesellschaft erleidet also gegeniiber der geplanten Gebarungsentwicklung einen Verlust. Rechnet der Versicherungsmathematiker mit iiberhohten Sterbewahrscheinlich keiten, dann werden die kostendeckenden Pramien fUr Todesfallversiche rungen hoher sein als notwendig. Fiir einzelne Versicherungen ist dann zwar in Zukunft ein UberschuB gegeniiber der geplanten Gebarungsent wicklung zu erwarten, die iiberhOhten Pramien wirken sich jedoch bereits beim AbschluB der Versicherungen fUr die Gesellschaft ungiinstig aus. J e hoher die Pramie angesetzt wird, um so weniger werden die potentiellen Versicherungsnehmer bereit sein, eine derartige Versicherung abzu schlieBen. Die hierdurch entstehende GeschaftseinbuBe wird um so groBer sein, wenn andere Gesellschaften, die fiir ihre Pramienberechnungen keine iiberhohten Sterbetafeln herangezogen hab en, die gleichen Versicherungen zu niedrigeren Pramien anbieten. Die Gesellschaft erleidet daher durch die iiberhohten Pramien voraussichtlich wesentlich groBere Verluste als sie an Gewinnen bei der geringeren Zahl der mit iiberhohten Pramien abgeschlossenen Versicherungen erwarten darf. Die Lage des Versicherungsmathematikers bei der Entscheidung iiber die zur Pramienberechnung heranzuziehenden Sterbewahrscheinlichkei ten ist also dadurch gekennzeichnet, daB jedes Abweichen von den tat sachlich zutreffenden Sterbehaufigkeiten fiir die Gesellschaft einen finan ziellen Verlust bedeutet. Seine Aufgabe muB darin bestehen, diesen Verlust so klein wie moglich zu machen. Aufgaben dieser und ahn licher Art konnen mit den Methodell der Spieltheorie behandelt wer den. 1..2 Zur Erlauterung der Methoden der Spieltheorie verwenden wir die Begriffe Zug, Strategie, Ende des Spieles und Auszahlungsfunktion. Die Sterbetafel 3 Ein Spiel besteht darin, daB die Spieler eine Reihe von Entscheidungen trefi'en, "Ziige" machen, und zwar so lange, bis das Ende des Spieles er l'eicht ist. Dann erhalten oder bezahlen die einzelnen Spieler bestimmte Betrage. Die Rohe dieser Betrage hiingt vom Ergebnis des Spieles und dieses wiederum von den einzelnen Ziigen abo Die nach dem Ende des E'pieles zu bezahlenden Betrage sind also eine Funktion der Ziige. Die Funktion wird als Auszahlungsfunktion bezeichnet. Beispiele fUr Ziige sind etwa die Ziige im Schachspiel, das Bieten beim Wetten usw. Unter einer Strategie versteht man eine Regel, nach der die Ziige erfolgen. Das Ende des Spieles ist zum Beispiel beim Schachspiel das Matt bzw. das Remis, beim Wetten der Eintritt des del' Wette zugrunde liegenden Er eignisses. Die Auszahlungsfunktion kann beim Schachspiel etwa durch 0 fUr den Verlust, 1 fUr ein Remis und 2 fiir einen Gewinn festgelegt werden. Beim Wetten werden die auf Grund der Wette zu zahlenden Betrage als Auszahlungsfunktion gewahlt. Ein einfaches Zweipersonenspiel, also ein Spiel, an dem zwei Spieler beteiligt sind, ist etwa das folgende: J eder der beiden Spieler wahlt eine der Zahlen 1 oder 2, ohne zuvor von der Wahl des anderen Spielers Kenntnis zu haben. Haben beide Spieler die gleiche Zahl gewahlt, dann zahlt Spieler 2 an Spieler 1 den Betrag 1, haben sie verschiedene Zahlen gewahlt, dann zahlt Spieler 1 an Spieler 2 den Betrag 1. Der von Spieler 2 zu zahlende Betrag, die Auszahlungsfunktion, ist also im ersten Fall (gleiche Wahl) +1 und im zweiten Fall (ungleiche Wahl) -1. Die Summe der von beiden Spielern geleisteten Zahlungen ist in beiden Fallen Null. Man spricht von einem Zweipersonen-Nullsummenspiel. Die von Spieler 2 zu zahlenden Betrage konnen in Form einer Matrix angeord net werden: f Spieler 2 1 2 g Spieler 1 , +1 -1 -1 +1 Diese Art des Spieles laBt sich leicht etwas verallgemeinern, wenn angenommen wird, daB der erste Spieler m Moglichkeiten zur Auswahl eines Zuges hat und der zweite Spieler n Moglichkeiten. Wahlt der erste Spieler den iten Zug (i = 1, ... , m) und der zweite Spieler den jten Zug (j = 1, ... , n), dann muB der zweite Spieler an den ersten Spieler den Betrag aij bezahlen. Die moglichen Ergebnisse des Spieles werden dann durch die Matrix (aij) beschrieben. Wir betrachten nun ein Spiel mit der folgenden Matrix: 1* 4 Die Ermittlung von Rechnungsgrundlagen Spieler 2 Ziige 1 2 1-- Spieler 1 1 -1 -2 2 -2 3 3 1 2 Hier hat Spieler 1 drei Moglichkeiten, Spieler 2 zwei Moglichkeiten zu ziehen. Wahlt Spieler 2 den Zug 1, dann wird er hochstens 1 bezahlen miissen (wenn Spieler 1 den Zug 3 wahlt). Wahlt Spieler 2 den Zug 2, dann kann Spieler 1 den Zug 2 wahlen und Spieler 2 muB 3 bezahlen. Der beste Zug fUr Spieler 2 ist daher 1 und fUr Spieler 1 Zug 3. Man bezeichnet diese beiden Ziige als Losung des Spieles und den dabei zu bezahlenden Betrag 1 als Wert des Spieles. Allgemeine Richtlinien fUr die Wahl des "besten" Zuges konnen folgendermaBen aufgestellt werden: Wahlt Spieler 1 den iten Zug, dann wird Spieler 2 jenen Zug j wahlen, der ihm unter allen in Betracht kom menden Wert en der Auszahlungsfunktion aij das beste Ergebnis, also den geringsten Auszahlungsbetrag, sichert. Er wird also den Zug mit min aij (1) wahlen. Da Spieler 1 dieses Verhalten von Spieler 2 voraussetzt, wird er jenen Zug i Buchen, der ihm dann noch den groBten Auszahlungsbetrag sichert, also max min aij. (i) (1) Umgekehrt wird Spieler 1 nach der Wahl des Zuges j durch Spieler 2 seinen Gewinn zu maximieren such en und daher zu jedem von Spieler 2 gewahlten Zug j den Zug i mit max aij (I) wahlen. Spieler 2, dem dies bekannt ist, wird daher jenes j mit min max au (1) (I) wahlen. Welcher der beiden FaIle eintritt, hangt also davon ab, wer von den beiden Spielern zuerst wahlt. 1st nun max min aij = min max aij , (1.1.1) (I) (1) (1) (I) dann sind die zu wahlenden Ziige i und j offenbar unabhangig von der Reihenfolge der Wahl. Man bezeichnet sie als Losung des Spieles und den zugehorigen Auszahlungsbetrag aij als Wert des Spieles. Die Losung des Spieles ist offenbar fUr beide Spieler optimal. 1m vorigen Beispiel war max min aij = min max aij = a31 = 1 . (I) (1) (1) (I)

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