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Messgeräte im Industriebetrieb PDF

323 Pages·1936·16.27 MB·German
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MESSGERATE 1M INDUSTRIEBETRIEB VON GUIDO WONSCH HANS ROHLE UND BERLIN-FRIEDEN AU BERLIN-CHARLOTTENBURG MIT 371 TEXTABBILDUNGEN BERLIN VERLAG VON JULIUS SPRINGER 1936 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER tiBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. ISBN-I3 978-3-642-98130-2 e-ISBN-I3 978-3-642-98941-4 DOl 10.1007/978-3-642-98941-4 COPYRIGHT 1936 BY JULIUS SPRINGER IN BERLIN. Reprint ofthe original edition 1936 Vorwort. In den letzten Jahren ist in den Industriebetrieben eine besondere MeBtechnik entstanden und zu solchem Umfang entwickelt worden, daB ihre Beherrschung nicht mehr "nebenbei" moglich ist. Die groBen Industriewerke haben besondere Abteilungen eingerichtet, die mit Fach leu ten fiir MeBtechnik besetzt sind, und deren Hauptaufgabe die mes sende Verfolgung und Uberwachung der Betriebsvorgange und des Ver brauchs an Gas, Kohle, Wasser, Strom, Warme usw. ist. Als Hilfs mittel hierzu sind eine Unzahl von MeBgeraten und MeBverfahren herausgebracht worden, und es kommt taglich Neues hinzu. Dem Betriebsmann im kleinen und mittleren Betrieb sind nun zwar die meBtechnischen Einrichtungen fiir die Fertigung gelaufig, da er taglich mit ihnen umgeht; es ist jedoch fiir ihn sehr schwer, z. B. auch Fragen der Energiewirtschaft richtig zu beurteilen, die seltener an ihn herantreten und meistens auch schwieriger zu beantworten sind. Er wird unverhaltnismaBig viel Zeit darauf verwenden miissen, das ge eignete MeBverfahren herauszufinden und an Hand der ungleichartigen Angebote del' verschiedenen Lieferwerke das fiir den vorliegenden Zweck beste Gerat auszusuchen, wenn er nicht auf ein eigenes Urteil verzichten und sich auf die Werbeangaben der Hersteller verlassen will. Es erschien deshalb angebracht, das Material, das in der Fachlite ratur, in den Werbeschriften del' Hersteller und in unveroffentlichten Erfahrungen vorliegt, zu sichten, nach bestimmten Gesichtspunkten zu bearbeiten und zu ordnen und damit eine Ubersicht zu schaffen, mit deren Hilfe auch scheinbar schwierige Zusammenhange auf eine ein fache Form gebracht werden konnen. Es diirfte damit auch allen denen gedient sein, die auf Fachschulen und in der Praxis eine Anleitung suchen. Unter diesen Voraussetzungen ist das vorliegende Buch entstanden. Es erhebt keinen Anspruch, als "wissenschaftlich" zu gelten, und kann auch nicht "vollstandig" sein, da ja die Entwicklung dauernd fort schreitet; es mochte lediglich dem Betriebsmann Hilfe und Wegweiser werden. Wer sich ausfiihrlicher unterrichten will, der sei auf Sammelwerke wie das "Archiv fiir technisches Messen (,ATM')", den "Chemie-Inge nieur" u. a. verwiesen. Berlin, im Februar 1936. Die Verfasser. Inhaltsverzeichnis. Seite Einleitung: Zweck der Messung 1 Erster Teil. Allgemeine Grundlagen. 1. Allgemcines iiber MeBsysteme und MeBverfahren 4 A. Mechanische MeBsysteme. . . . . . . . . . . . . . 4 B. Ubersicht iiber die Werkstoffe des MeBinstrumentenbaues 5 C. MeBleitungen, Anschliisse und SchutzmaBnahmen. . . . . 6 D. Ubersicht iiber die elektrischen MeBsysteme . . . . . . . 10 E. Kompensationsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 F. Schrittschaltwerke und Relaisapparate mit besonderer Hilfskraft 18 G. Energieverbrauch bei Messungen . . . . . 18 H. Das statische Verhalten der MeBsysteme . 19 J. Das dynamische Verhalten der MeBsysteme 23 II. Das moderne Anzeigeinstrument . . 26 A. Die auBere Form der Anzeigeinstrumente 26 B. Hilfsmittel der Anzeige . . . . . . 28 1. Ausfiihrung der Skalen . . . . . 28 2. Ausfiihrung der Zeiger . . . . . 30 3. Verwendung von Licht und Farbe 30 C. GroBanzeiger . . 32 III. Registrierung . . . . . . 34 A . .AuBere Merkmale . . . . 35 1. Art der Aufzeichnung . 35 2. Schreibpapier 37 3. Mehrfachschreiber. . . 40 B. Hilfsmit~el der Registrierung 41 1. Das Ubertragungswerk . . 41 2. Schreibwerk . . . . . . . 44 3. Diagrammpapier und Papierfiihrung 47 4. Triebwerk . . . . . . . . . . . . 51 C. Schnellschreiber und StorungsschreibeT 52 1. Schnellschreiber. . . . . . . . 52 2. Storungsschreiber. . . . . . . 55 IV. ?ahlung und Mittelwertbildung. 56 Ubersicht . . . . . . . . 56 A. Planimeter . . . . . . 56 B. Angebaute Zahlwerke . 59 C. Selbstandige Zahlwerke 61 D. Mittelwertbildung, Maximumschreiber und Summenzahler . 62 V. :fern ii bertragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Ubersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 A. Die Fernmessung auf hydraulischem und auf pneumatischem Wege 64 B. Die elektrische FernmeBtechnik. . . . . . . . . . . 65 1. Ange),Jaute Fernsender fiir maBige Entfernung .. 66 2. Die Ubertragungsverfahren fiir groBe Entfernungen 68 v Inhaltsverzeichnis. Seite VI. Eingliederung der Instrumente in den Betrieb 72 tlbersicht . . . . . . . . . . . . . . . 72 A. Kombinationen fiir besondere Zwecke . 72 1. Fiir einen einzigen MeBwert 72 2. Instrumententafeln . . 73 3. Umschaltungen. . . . . . 73 4. Folgezeigerinstrumente 75 5. Anzeige von Summen und Quotienten 76 B. Schaltschranke, MeBwarten. . . . . . . 76 C. Hilfsmittel bei Betriebsfiihrung mit vielen Instrumenten 78 1. Sinnbildliche Darstellung der Zusammenhange 78 2. Selbsttatige Signalabgabe . . . . . . . . . 81 3. Fernkommandoabgabe. . . . . . . . . . . 82 D. Fernbetatigung von Maschinen und Apparaten. 82 VII. Genauigkeit :. . . . . 84 A. Allgemeine Ubersicht 84 1. Verfahrensfehler 84 2. BezugsgroBen. . . 85 B. Die einzelnen Komponenten des MeBfehlers . . . . . . . 85 1. Fehler im MeBsystem und im tlbertragungsmechanismus 86 2. Fehler in der Montage, der Inbetriebsetzung und der Nullstellung 87 3. Fehler in der Ablesung . . . . . . . . . 87 4. Fehler durch auBere betriebliche Umstandp 88 C. Geforderle und gewahrte Genauigkeit. . . . 88 1. Eichungcn und Nacheichungen ..... 88 2. Zahlenangaben fiir bestimmte Messun,gen, nach MeBwerten ge- ordnet ...... , , . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Zweiter Teil. Verfahren und Bauarten, nach MeBwerten geordnet. VIII. Druckmessung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Ubersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 A. Uber- und Unterdruckmesser. . . . . . . . . . . . . . 94 1. Manometer mit MeBfliissigkeit und ohne besondere selbsttatige Anzeigevorrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 a) Einfache U-Rohr-Manometer S.94. - b) Sonderbauarten S.95. - c) Mikromanometer S.97. 2. Manometer mit besonderer Anzeigevorrichtung. . . . . . . . 101 a) Ringwaagen S. 101. - b) Glockenmesser S. 103. - c) Feder manometer S. 103. 3. Sonstige Druckmesser, insbesondere fiir sehr kleine oder fiir schnell wechselnde Driicke. . . . . . . . . . . . . .. llO B. Beliebiger Bezugsdruck (eigentliche Druckunterschiedmesser) III 1. Allgemeines . . . . . . . . . . III 2. Federmanometer . . . . . . . . . . . . III 3. Durchfiihrungen aus Druckraumen . . . . 112 4. Hilfsmittel zur Eichung und Nacheichung. 115 C. Messer fiir absoluten Druck 116 1. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . 116 2. Barometer. . . . . . . . . . . . . . . 116 a) U-Rohr-Manometer S.116. - b) Membran-Barometer S.117. 3. Vakuummeter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ll8 a) Baro-Vakuummeter S.118. - b) Absolute Vakuummeter S.120. - c) Sonstige Messer fii.r absoluten Druck S.121. IX. Temperaturmessungen ............. . 122 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . , . . . . . 122 A. Mechanische Temperaturmesser. . . . . . . . . . 124 1. Ausdehnungsthermometer mit Fliissigkeitsfiillung. 124 VI Inhaltsverzeichnis. Seite 2. Ausdehnungsstab-Thermometer. . . . 126 3. Flussigkeitsdruckthermometer . . . . 126 4. Siededruck- (Tensions-) Thermometer. 128 5. Bimetallthermometer . . . . . . . 129 6. Sonstige mechanische Thermometer. 130 B. Elektrische Widerstandsthermometer 131 1. Wirkungsweise . . . . . . 131 2. Einbau und Betrieb. . . . 133 3. Bauarten. . . . . . . . . 134 C. Thermoelektrische Pyrometer. 135 1. Wirkungsweise . . . . . . 135 2. Kompensation . . . . . . . . 138 3. Gebrauchliche Thermoelemente. 139 4. Schutzrohre . . . . . 141 5. Pyrometer-Bauarten. . 143 6. Durchsauge.Pyrometer. 144 7. Oberflachen-Pyrometer 145 D. Strahlungspyrometer. . . 146 1. Allgemeines . . . . . 146 2. MeBprinzipien . . . . 148 3. Eignung del' Verfahren 150 4. Beschreibungen. . .. .. 151 a) Gesamtstrahlungspyrometer S.151. - b) Teilstrahlungs pyrometer S. 152. - c) Farbpyrometer S. 157 5. Besondere Fragen. . . . 158 X. Messung stromender Stoffe 159 Ubersicht . . . . . . . . . . 159 A. Volumenmessung . . . . . 160 1. Motorische Gaszahler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 a) Trockene Gaszahler S. 161. - b) Nasse Gaszahler S. 164. - c) Hochdruckgaszahler S. 167. - d) Selbsttatige Berichtigungen S.169. - e) GroBgaszahler S.170. - of) Anemometer S.171. 2. Motorische Zahler fur Flussigkeiten. . ........... 172 a) Kippzahler S. 174. - b) Trommelzahler S. 174. - c) Hub- und Drehkolbenzahler S. 175. - d) Turbinenzahler S.l77. B. DurchfluBschwimmermessung . . . . . . 181 C. Staudruck- und Druckunterschiedmessung . . . ... 187 1. Allgemeines. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 187 2. Staudruck und Staurohr. . . . . . . . . . . . . . .. 188 3. Blende, Diise, Venturirohr. . . . . . . . . . . . . .. 192 a) Eigenschaften und Berechnung von Diise und Blende S. 192. - b) Formgebung und Einbau S.196. - c) Das Venturirohr S.198. - d) Die Wahl des richtigen Drosselgerats S.199. - e) Anordnung der Druckentnahmestellen S.201. - £) Sonder formen fur MeBdruckgeber S. 203. - g) Umrechnungen S.205. 4. Instrumentelle Einzelheiten . . . . . . . . . . . . . . . . 208 a) Wurzelziehung S.208. - b) Selbsttatige Berichtigungen S. 208. - c) Uberlastfahigkeit und Uberlastschutz S. 209. - d) Umstellung des MeBbereiches und Messung kleiner Mengen S.210. - e) Messung pulsierender Stoffstrome S.212. 5. Bauarten del' Mengenmesser ................ 212 a) Einfache Druckunterschied-Manometer S. 212. - b) Elek trisch messende Druckunterschied-Manometer S. 214. - c) Schwimmer-Druckunterschiedmesser S. 216. - d) Glocken messer S. 219. - e) GefaBwaagen S. 221. - f) Ringwaagen S. 222. - g) Membranmesser S. 225. D. Teilstrommessung . . . . . . . . 228 l. Unmittelbare Teilstrommessung 228 2. Stromungsteiler. . . . . . . . . . 230 Inhaltsverzeichnis. VII Seite E. Sonderverfahren zur Mengenmessung . . . . . . . . . . .. 233 1. Rilfsstrommessung . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 233 2. Messung groBer Flussigkeitsmengen. . . . . . . . . . . . . 235 a) Wehrmessung S.235. - b) Venturikanalmesser S.236. - c) Sonstige Verfahren S.238. 3. Messung groBer Gasmengen . . 239 4. Thomas-Gasmesser . . . . . . 239 F. Messung pulsierender Striimungen. 240 G. Messung von Warmemengen . . . 243 Allgemeines. . . . . . . . . . . 243 1. Messung an einen Stoff gebundener Warmemengen 244 2. Warmeleit- und -verlust-Messung. 247 XI. Behalterstandsmessung . . . . . . . . . . . . . . 248 Ubersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 A. Messer fUr den Fliissigkeitsspiegel in offenen Behaltern. 249 B. Messer fUr den Flussigkeitsspiegel in Druckbehaltern . 253 C. Gasometerstandsanzeiger . . . . . . . . . . . . 258 D. Bunkerstandsanzeiger . . . . . . . . . . . . . 259 XII. Gaszusammensetzung und Untersuchung der Eigenschaf- ten. . . . . . . . . . 260 Ubersicht . . . . . . . 260 A. Spezifisches Gewicht. 261 1. Auswagung. . . . 261 2. Gassaulenmessung. 263 3. Mittelbare MeBverfahren. 263 B. Heizwert. . . . . . . . . 265 1. Hand-Kalorimeter. . . . 267 2. Selbsttatige (schreibende) Kalorimeter 270 3. Besondere Verfahren zum Ersatz oder zur Erganzung der Ka lorimeter. . . . . . . . . . . .'. . . . . . . . . . . . . 275 C. Uberwachung der Gaszusammensetzung, insbesondere der }'eue rungsabgase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278 1. Orsat· und orsatahnliche Apparaturen fUr Versuchsmessungen . 278 2. Selbsttatige Apparaturen fUr Betriebsmessungen. . . . . . . 279 3. Einbau und sonstige allgemeine Richtlinien fiir Rauchgaspriifer 286 4. Besondere Verfahren zur Erganzung und zum Ersatz der Rauch- gaspriifer. . . . . . . . . . . . . . 287 D. Besonderheiten der Nutzgasiiberwachung . . 289 E. Sonstige Beimengungen in Gasen. . . . . . . . . . . . . . . 291 1. Feuchtigkeitsgehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 a) Absolute Feuchtigkeit S.293. - b) Taupunkt S.294. - c) Haarhygrometer S.295. - d) Psychrometer S.297. 2. Staub . . 303 Firmenverzeichnis. 307 Sachverzeichnis. . 309 Ein Verzeichnis der im Buch erwahnten, MeBgerate bauenden Firmen und der benutzten Abkiirzungen ihrer Namen befindet sich auf S. 307-308. Einleitung. Zweck der Messung. Die MeBtechnik liefert die Unterlagen fiir Verbesserungen in der Betriebswirtschaft, insbesondere der Warmewirtschaft, indem sie Auf klarung iiber die inneren Vorgange gibt. Dabei hilft sie auch durch Sichtbarmachen von VerlustqueIlen, mit den von der Natur gebotenen Energievorraten sparsam umzugehen. Der Endzweck der MeBtechnik ist nicht das Bestreben, mit dem geringsten Aufwand eines Stoffes aus zukommen und damit den Einzelwirkungsgrad einer bestimmten Vor richt ung hochzutreiben, sondern sie soIl im Hinblick auf die Wirtschaft lichkeit des zusammengehorigen Betriebsganzen eine Ubersicht iiber Verbesserungsmoglichkeiten bieten. Die Apparaturen der MeBtechnik sind die Hilfsmittel zur Ent deckung der Verlustquellen. In den letzten fiinf Jahren sind dem In genieur AusfUhrungen zur Verfiigung gestellt worden, die ihm als wirk lich zuverlassige Werkzeuge dienen konnen. Auf allen Gebieten der MeBtechnik ist es zu weitgehender Klarung der wissenschaftlichen Grundlagen gekommen; es sei in diesem Zusammenhang nur an die Mengenmessung mit Drosselgeraten und die Messung hoher Tempera turen erinnert. Eine rohe, aber doch fast durchgehend zutreffende Gliederung der Instrumente sieht folgende Einteilung vor: a) Instrumente als Hilfsmittel fUr die Bedienung im Betriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anzeiger, b) Instrumente fur die Uberwachung der Bedienung lind des Zustandes der Anlagen . . . . . . . . . . Schreiber, c) Instrumente fur die Verrechnung und Statistik . Zahler, d) Instrumente fUr Versuche und Prufungen tragbare Ausfuhrungen von a) und b). Der Mann im Betriebe braucht ein Gerat, das ihm die notigen An weisungen fUr die beste Einstellul1g seiner Maschine oder seiner An lage gibt. Dieser Apparat muB sich leicht ablesel1 lassen; er soIl also ein Zeigerinstrument wie das Manometer sein oder wenigstens wie das Wasserstandsglas die Moglichkeit zu einer sofortigen, keinen Irrtiimern ausgesetzten Ablesung bieten. Instrumente mit groBen Skalen werden bevorzugt. Sie miissen sich am Ort der Bedienung befinden oder von dort aus gut sichtbar sein, so daB der Bedienungsmann, del' eine not wendig gewordene Verstellung am Schieber oder Schalter vornimmt, auch gleich die Wirkung seines Eingriffs verfolgen kann. Wiinsch-Riihle, MeBgcriLtc. 1 2 Zweck der Messung. Die "Oberwachung der Anlage solI riickwar~sschauend iiber den Zustand, insbesondere die allmahliche Verschlechterung der Betriebs eigenschaften Auskunft geben. Ferner solI sie auch der Kontrolle des Bedienungspersonals dienen. Hierfiir kommen vorzugsweise Schreib instrumente in Frage. Die dritte Gruppe der zur Verrechnung dienenden Instrumente ist zum Teil mit denen der zweiten Gruppe identisch. Es handelt sich meistens urn die Feststellung von Mengen, die zwischen Hersteller und Verbraucher verrechnet werden. Oben sind sie kurz Zahler genannt worden. Die Aufzeichnungen der "Oberwachungsinstrumente konnen zwar haufig durch Planimetrieren fUr die Zwecke der Verrechnung brauchbar gemacht werden. Doch tritt unverkennbar in den letzten Jahren das Bestreben hervor, fUr aIle Stoffe und MeBbedingungen selbstandige Zahlwerke nach Art der bekannten Gas- und Wasserzahler zu schaffen. Man erkennt hier eine besondere Gruppe von Verrech nungsinstrumenten. Versuchsapparaturen setzen sich aus den Instrumenten allel' drei Gruppen, jedoch iiberwiegend der ersten zwei zusammen. Sie werden, da es sich meist urn Wandermessungen handelt, lediglich in eine handlichere Form gebracht. Eine besondere Stellung, die mit den drei iibrigen Gruppen gleichberechtigt ware, kommt ihnen im Grunde nicht zu. Jedes Instrument solI an seinem Platze wirklich gebraucht werden, sonst verfehlt es seinen Zweck, stol't und lenkt abo Seine Anzeige muB von EinfluB auf die Betriebsfiihrung sein, sonst ist es entbehrlich. Ein unbrauchbares, vielleicht auch nur unpraktisch gebautes Instrument bringt die Gefahr mit sich, das Vertrauen zu samtlichen anderen zu untergraben. Eine zu groBe Zahl von Bedienungsinstrumen~n wirkt sich dahin aus, daB sie aIle nur als lastig empfunden werden und keins mehr die notige Beachtung erhalt. Man beschrankt sich daher besser auf wenige, aber anerkannt gut gebaute und unmittelbar niitzliche Ausfiihrungen, als daB man durch "Oberzahl den, der sie brauchen solI, zur allgemeinen Nichtbeachtung verleitet. Sehr wesentlich ist hierbei die Genauigkeit und damit in gewissem Zusammenhang die GroBe des MeBbereiches. Jeder MeBwert hat einen groBten und einen kleinsten Wert, der noch mit gemessen werden solI. Gewohnlich laBt sich auch ein mittlel'er Wert angeben. Dieser solI im MeBbereich moglichst hoch liegen, weil die Genauigkeit aller Instru mente nach dem Skalenende zu groBer wird. Als iiblich gilt, daB sich der MeBwert etwa auf % des Bereiches bewegen solI. Einzelheiten dieser Fragen sollen spater erortert werden. Die Genauigkeit wird, allerdings falschlich, fast immer an die Spitze aller Forderungen ge stellt; deshalb ist ihrer Erorterung (s. S. 84) breiterer Raum gegeben. Die allgemeine Nol'mung der Instrumente ist noch nicht weit ge diehen. Sie beschrankt sich zur Zeit auf einige Teile der Ausriistung; del'en Bedeutung darf abel' doch nicht unterschatzt werden, so sind z. B. Schreibbreiten und Uhrwerksvorschub genormt. 1m iibrigen ist es gewissermaBen zu Werksnormen gekommen. Bestimmte Bauformen

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