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Mensch und Computer im Jahre 2000: Ökonomie und Politik für eine human computerisierte Gesellschaft PDF

396 Pages·1984·12.125 MB·German
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Preview Mensch und Computer im Jahre 2000: Ökonomie und Politik für eine human computerisierte Gesellschaft

Klaus Haefner Mensch und Computer ißl Jahre 2000 Ökonomie und Politik für eine human computerisierte Gesellschaft Springer Basel AG CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Haefner, Klaus: Mensch und Computer im Jahre 2000 : Ökonomie u. Politik für e. human computerisierte Gesellschaft / Klaus Haefner. - Basel ; Boston ; Stuttgart : Birkhäuser, 1984. Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren reproduziert oder in eine für Maschinen, insbesondere Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare Sprache übertragen werden. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk und Fern- sehen sind vorbehalten. © 1984 Springer Basel AG Ursprünglich erschienen bei Birkhäuser Verlag Basel 1984. Softcover reprint ofthe hardcover 1st edition 1984 Umschlaggestaltung und Typografie: Albert Gomm Umschlagfoto: Ringier-Dokumentationszentrum, Zürich ISBN 978-3-0348-5196-1 ISBN 978-3-0348-5195-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-5195-4 5 Vorwort Allzulange wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Dimension des Wandels, der mit der Verbreitung neuer Infor- mations- und Kommunikationstechniken verbunden ist, unter- schätzt. Den einen galt der Computer nur als eine neue techni- sche Spielart, deren Integration in den Alltag des einzelnen pro- blemlos zu bewältigen sei. Andere glaubten, unsere Gesellschaft gänzlich vor den neuen Technologien «bewahren» zu können, wenn ihre unterstellten negativen Auswirkungen nur lange und undifferenziert genug postuliert würden. Beide Positionen haben sich als falsch und der konzeptio- nellen Aufarbeitung der Problembereiche nicht dienlich erwie- sen. Die Technik ist da, sie erfaßt mit immer größerer Verände- rungsgeschwindigkeit fundamentale Lebenszusammenhänge und schafft unumstößliche Fakten. Politik und Gesellschaft hingegen stehen erst am Anfang des mühseligen Weges, wirtschaftliche und soziale Anpassungsformen zu finden und nach neuen Leitbil- dern zu suchen. In diesem Buch wird die zu erwartende technische Entwick- lung konsequent in den politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Raum hinein weitergedacht. Insofern ist es ein not- wendiges, freilich auch ein notwendig-unbequemes Buch. Viele Folgerungen erscheinen, in ihrer radikalen Abweichung von ge- wohnten Denkmustern, zunächst erschreckend. Daß ihnen jedoch ein hohes Maß an systematischer Logik innewohnt, erkennt schnell, wer versucht, mit rationalen Argumenten zu anderen Ergebnissen zu gelangen. Ob man in der einen oder anderen Frage zu gleichen oder abweichenden Schlüssen und Bewertungen kommt, ist aber letzt- lich nicht das Entscheidende. Wichtig und ein unbestreitbares Verdienst des Autors ist allein, daß hier von wissenschaftlicher Seite der Entwurf eines integrierten Gesamtkonzepts zur kon- struktiven Nutzung immenser technischer Innovationspotentiale geliefert wird. Es gilt, gerade im politischen Raum, die Fülle der 6 Denkanstöße aufzugreifen und in eine programmatische Diskus- sion über die Zukunft unserer Gesellschaft einzutreten. Wir werden im Jahr 2000 mit Sicherheit in industriellen Schlüsselbranchen andere Formen der Planung, der Produktion und des Vertriebs als heute haben. Dennoch wird es, neben der vollautomatisierten Fabrik, weiterhin eine Vielzahl manueller Tätigkeiten geben, die Kreativität und individuelle Erfahrung erfordern. Die Bedeutung nichtstaatlicher sozialer Dienstlei- stungen wird ständig zunehmen. Es ist in meinen Augen ein besonderer Vorzug dieses Buchs, neben der Beschreibung techni- scher Substitutionsprozesse jene Aufgabenfelder klar zu bezeich- nen, in denen der Mensch nicht ersetzbar ist, sondern mit seinen spezifisch humanen Fähigkeiten neu und weit stärker als früher gefordert wird. Daraus erwächst die Vision einer Gesellschaft, die mit der Maschine nicht mehr im Konkurrenzstreit liegt, son- dern ihre erweiterten Freiräume und Gestaltungsmöglichkeiten zur Verwirklichung individueller und sozialer Entwicklungschan- cen nutzt. Damit diese - durchaus optimistisch stimmende - Per- spektive eines Tages Lebensrealität wird, müssen heute schon die notwendigen Weichenstellungen vorgenommen werden. Der wirtschaftliche, politische und soziale Handlungsbedarf ist groß, und er erfordert ein konzentriertes, zukunftsgerichtetes Zusam- menwirken von Staat, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Die baden-württembergische Landesregierung hatte 1983 eine Kommission «Zukunftsperspektiven gesellschaftlicher Ent- wicklungen» berufen, an der der Autor engagiert und exponiert mitwirkte. Der seinerzeit begonnene Gedankenaustausch findet für mich eine fruchtbare Fortsetzung in dem vorliegenden Werk. Ich hoffe und bin mir sicher, daß diese Einschätzung von vielen geteilt werden wird. Lothar Späth Ministerpräsident 7 Inhaltsverzeichnis Einführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Kapitell: Die Provokation der Informationstechnik . . . . . . . . . . . . . 23 Die allgemeine Sorge vor dem Wandel. . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Viele Menschen sind konservativ - Zu viele Verände- rungen gleichzeitig - Die Informationstechnik wird nur ~.on wenigen vorangetragen - Verängstigung durch Ubertreibungen - Die scheinbare Undurchschaubar- keit - Die Sorge vor der «intelligenten» Maschine - Der Mangel an positiven Visionen in der Bundesrepu- blik - Resümee Der provozierende Import nicht-deutscher Technologie. . . . 37 Ein Deutscher hat zwar den ersten Rechner gebaut, aber nie vermarktet - Die modernen Konzepte stam- men aus USA und zunehmend aus Japan - Der Mikro- computer entstand in Kalifornien - Bildschirmtext ist britisch - «Vth Generation Machine» in Japan - Kein Militär-Etat für Informationstechnik - Desolater Zu- stand der Informatik-Ausbildung in der Bundesrepu- blik - Resümee Die Arbeit geht aus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Auch die geistige Arbeit wird rationalisiert - Der kon- servierende Ansatz gewinnt an Bedeutung - Viele Ursachen der Arbeitslosigkeit - Das automatisierte Bankwesen - Der elektronische Marktplatz. Zusam- menbruch des Handelssystems -:-. Arbeitslosigkeit durch automatische Fabriken - Der Okonomismus geht zu Ende - Veränderte Aspekte von Arbeit - Arbeit und Mindestlohn - Internationaler Bedarf an geistiger 8 Arbeit - Die Elite und die Schwachen - Die veraltete Rolle der Gewerkschaften - Auch das Kapital hat die neuen Techniken nicht verstanden - Klassische Dienst- leistungen bleiben notwendig - Resümee Der Mittelstand zerfällt - das soziale Netz zerbricht. . . . . . 56 Die «Autonomen», die «Substituierbarem> und die «Unberechenbaren» - Polarisierung der Einkommens- struktur - Erbgut und frühkindliches Milieu bestim- men zunehmend den Lebensstandard - Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer - Das soziale Netz zerbricht - Resümee Die neuen Medien zerstören die Freizeit und den Menschen 63 Das Fernsehen hat die letzten Arbeitszeitverkürzungen aufgesogen. Werden die neuen Medien kommende Freizeit verschlingen? - Bildung und Weiterbildung in der Freizeit haben sich nicht entfaltet - Die neuen Medien schaffen eine informationelle Kunstwelt - Zwi- schen die realen Menschen schiebt sich das Bildtelefon - Der Dialog mit dem Expertensystem ersetzt das menschliche Gespräch - Der elektronische Rund-um- die-Uhr-Entertainer - Das Gespräch im Tante-Emma- Laden und in der Bank-Filiale verstummt - Bleiben viele lebenslänglich Kinder oder werden alle gleich Erwachsene? - Die Tabus der Erwachsenenwelt gehen verloren - Leichte Bedienbarkeit macht die Apparate allen zugänglich - Die Informationstechnik als Verhü- tungsmittel - Der Populationsanteil der Kinder nimmt ab - Resümee Der Mensch im Datennetz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Der durchnumerierte Bürger - Bundesweite automati- sche Personen-Erkennung - Die geheimen Personal- dateien - Selektive Verarbeitung personenbezogener Daten - Die Unvollständigkeit. . des Datenschutzes - Der gläserne Mensch - Die Uberwachung des ge- schriebenen und gesprochenen Wortes - Resümee Zusammenbruch der Bildung - Was soll man lernen, wenn die Computer alles wissen und alles können? . . . . . . . . . . . 81 Der Wandel der informationellen Umwelt - Die Lei- 9 stung der Informationstechnik nimmt ständig zu, die der Gehirne bleibt im wesentlichen stabil- Demotiva- tion oder Ansporn für den Lernenden? - Das alte Kon- zept des «Human-Kapitals» zerfällt - Verschläft das Bil- dungswesen die Entwicklung oder stabilisiert es den Menschen? - Motivation durch Survival-Training? - Resümee Was ist der Mensch, wenn der Computer alles leistet? . . . . 87 Wird die Krone der Schöpfung abgelöst? - Das alte Maschinenmodell ist für den Computer kaum gültig - Der Verlust an Verantwortung und Kompetenz - «Machet Euch die Erde untertan» - Vom Subjekt des Handeins zum Objekt? - Resümee Atomares Inferno durch computerisierte Kriegführung? . . . 92 Das Militär ist die größte Rationalisierungsmaschine - Rationalisierung im Militär wird gesellschaftlich akzep- tiert - Das Konzept des automatischen Schlachtfeldes - Frühwarn- und Entscheidungssysteme für atomare Auseinandersetzungen - Die unvorstellbare Konzen- tration der Macht - Resümee Zusammenbruch der weltweiten Kommunikationsfohigkeit 97 Computerunterstützter Konstrukteur gegenüber an- alphabetischem Bauer - Kunstsprachen gegen natürli- che Sprachen - Nachrichtentransport und Informa- tionsgehalt - Das doppelte Elend der Entwicklungs- länder - Der «Große Bruder» in den Ostblocklän- dern - Resümee Der Zeifall in zwei Kulturen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 101 Computerwissen als Herrschaftsinstrument - Die neue Macht des Kapitals - Wer kontrolliert die Unberechen- baren? - Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer - Die Wissenden werden wis- sender, die Dummen immer dümmer - Genetische Unterschiede und frühere Milieu-Erfahrungen schla- gen voll durch - Die Bewohner der realen und die der irreal-medialen Umwelt - Problemlösung durch gene- tische Manipulation? - Resümee 10 Unsere Demokratie wird ausgehöhlt. . . . . . . . . . . . . . . . .. 106 Der Widerspruch von Demokratie und zentral organi- sierter Informationstechnik - Totale Aneignung der Produktionsmittel - Wissen ist Macht - Die Informa- tionstechnik wird von wenigen erzwungen - Nur eine Scheindemokratie bleibt erhalten - Der «Große Bru- der» erstickt die politische Stimme des einzelnen - Resümee Zusammenfassung: Struktur- und nicht Technologiepro- bleme sind zu bewältigen - Probleme wie vor 150 Jahren.. 109 Herausforderung an den einzelnen - Herausforderung an das politische System - Es gibt keine aus der Geschichte übertragbaren Lösungen Kapitel 2: «Human-alternative» oder human computerisierte Gesellschaft? .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 113 Ansätze zur Lösung der Probleme. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 114 Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos - Die alter- nativen Denkmodelle - Die unfruchtbare normative Diskussion - Resümee Die zukünftigen Potenzen der Informationstechnik . . . . . .. 116 Das Ende vom Anfang - Grundsätze der Anwendung von Informationstechnik. - Geschichtlich nie dagewe- sene Voraussetzungen für eine neue Technologieent- wicklung - Trends in der Prozessor-Entwicklung - Schnelle Arbeitsspeicher erlauben die Wissens-Ma- schine - Gewaltige Hintergrundspeicher - Neue Ein- gabe-Systeme - Leicht und gut erkennbare Ausgabe- flächen - Verteilte Systeme breiten sich aus :. Von der Programmiersprache zur Auftragssprache - Ubergang zur einheitlichen Informations-Repräsentation - Zehn zentrale Trends - Die Vernetzung der neuen Techno- logien - Kommt die neue Informationstechnik? - Balance der Kräfte - Starke Unterschiede in der Pene- tranz - Große Disproportionalitäten als Konsequenz - Resümee

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