Meister Stephans Schachbuch. Ein mittelniederdeutsches Gedicht des vierzehnten Jahrhunderts. Theil I : Text. Mit sechszehn lithographirten Tafeln. Sonderabdruck aus den Verhandlungen der Gelehrten Estnischen Gesellschaft zu Dorpat. Band XI. Norden und Leipzig. Diedr. Soltau's Verlag. 1889. E T H LO R F O I R -3 JUL. 1943 A R BI لآ in: ارالI) L O N Gedruckt auf Verfügung der Gelehrten Estnischen Gesellschaft. Dorpat, Juni 1883. Leo Meyer, Präsident. 1 Meister Stephans Schachbuch. Ein mittelniederdeutsches Gedicht des vierzehnten Jahrhunderts. Theil I: Text. Vorbemerkung Da der nächste Band der Verhandlungen alles Nähere über den Dichter, die Abfassungszeit und das Verhältniss des Stephan'schen Gedichtes zu dem Werke des Jacobus de Cessoles und den übrigen deutschen Schachgedichten des Mittelalters bringen, auch dem Texte ein Glossar und sprach liche Erläuterungen hinzufügen wird, so genüge hier die Be merkung, dass der nachfolgende Text des dem Dorpater Bischofe Johann v. Fifhusen von seinem Untergebenen, dem Schulmeister Stephan, gewidmeten Schachgedichtes sich genau an den uns zur Herausgabe von der Lübecker Stadt bibliothek in zuvorkommenster Weise geliehenen, aus den letzten Decennien des 15. Jahrhunderts stammenden Druck des mittelniederdeutschen Gedichtes anschliesst. Unser Neudruck ist ein möglichst wortgetreuer Nachdruck des alten: Die Ortho graphie ist ganz unverändertgelassen; die Abkürzungen, selbst die eigenartige Interpunktion, die Trennung der Vorsilben und zusammengesetzten Wörter sind beibehalten. Nur die augen scheinlichsten Druckfehler sind verbessert, aber in einem an gehängten Verzeichniss zusammengestellt. Ein zweites Ver zeichniss enthält die neuen Druckfehler, die sich leider trotz mehrmaliger Durchsicht in den Text eingeschlichen haben. Hinzugefügtist an der Seite die fortlaufende Verszählung, wobei die Ueberschriften ausser Berechnung geblieben sind; ferner sind in Klammern zugesetzt die im alten Druck weggelassenen Initialen und die Bezeichnung der Blattrückseiten durch ein der Zahl der Vorderseite zugestelltes b. Die alten Holzschnitte sind vom Original durchgezeichnet und in Steindruck wiedergegeben; doch ist jedes Bild nur einmal, und zwar an der Stelle seines erstmaligen Vorkommens, dem Texte eingereiht. 1 Dat erste boek van deme schaek spele I Uan dem ambeghinne desses bokes II Umme wes willen dat spil ghevunden wart II Uan deme vindere desses speles III Dre exemple van III wisen dede straffeden de hos heyt dar se vmme liden mosten III Wo excerses den koning by dat spil brachte IIII Hir volghet pa dre sake wor vmme dyt spil ghevunden wart Uan des speles ghanghe dar by de koning scholde rechtuerdich werden V Uan demetrito de sik let blinden VII Uan deme koninge VII Des koninges ymme stendicheyt VIII Eyn exempel van des koninges sachtmodic heyt IX Allexander de swor eynen eyt den he doch brack vmme der warheyt willen IX En exempel van des koninges barmıherticheyt X Uan des koninges rechticheyt XI Uan des koninges kuscheyt XII Uau der kopinghinnen staltnisse XIII De koninghinne schal wesen . wys . ersam . vnde tuchtich XIIII Uā ener vrouwen de nicht swighen konde XIIII De vrouwen scholen kusch sin des en exempel van ener wedewen de heet anne vnde van lucre cien XVI Van der koninghinnen sedicheyt XVIII Octauianus leet sinen kinderen ampte leren XIX Uā ener vnkuschen vrouwen de het rosamūda XX 1 2 Dat ander boek heft sick an van den olden XXI Van des olden schepuisse vũ và sinem ermode XXII Uan enem richter de wart ghevillet XXIIII Uan enem richter de leet sik vnde sinem sone en oghe vth breken XXIII Uan enem richter de sik suluen dodede XXV Uan den rydderen XXVII Uan des rydders barmherticheyt vi sterke XXVIII Uan allexandro vnde malechita XXVIII Uan truwen rydderen Joab Abisai Damon vnde Phisius XXX Uan allexanders mildicheyt dar he indien mede wan XXXII Uan sterke vnde konheyt der ryddere XXXIII Wo codrus stridede ieghen poliponem XXXIUI Uan der ryddere barmherticheyt XXXIIII De ryddere scholen dat volck beschermen XXXV Uandeme roghe XXXVII Vå des roghes schepnisse võ siner hāteringe XXXVII Ua camill' rechticheyt de he den kinderē dede XXXVIII Uan der olden medelidinge vnde wo de moder der dochter bruste soch XXXIX En römer leet sin hues af nemen van othmo dicheyt XLI En scholde koning werden dat leet he van oth mode XLI Vespasianus wart dar to dwunghen dat he keyser wart XLII Uan enem krancken deme vele vleghen seten vp deme sere XLI Uan keyser iulius duldicheyt XLIII Uan enem heren de horde quade wort van sik spreken XLIII 3 Uan enem dede leuer hadde enen guden namen den vele gudes XLIITI Uan enes potters sone dede koning wart XLIINI Uan keyser titus de.ghans milde was XLV Dat drudde boek is vā den vin. Den XLVI De vynne de vor deme roghe steyt to deskoninghes vorder hant de like ik enem ackermapne XLVI Des ackermans handelinghe XLVII Wo noe den wiostam makede dat he soten win droch XLIX Merke vere vndoghet dede komen van druncken heyt des wines L De vippe de to des koninges vordere hant vor dem rydder steyt de like ik enem smede LI Der vor screuen vinnen handelinge LI Wo fabius sinen sone vorkofte vmme dat he nicht wolde werden truweloes LII Uan den ammetluden LII Vander ammetlude vruntschop LIII Uan eneme anghestvruchtighen mande dede nemande louede LIII Uan der schiplude konheyt LIIII De vynne de vor deme vorderen olden steyt de like ik enem scriuere efte enem wullenweuere LV Uạn der vor screuen vynpen LV . Uan der scriuere art LVI Merke dryerleye vruntschop De erstedoreh des lines wollust LVII De ander vruntschop is vme ghauewillen LVIII De vader lerde deme sone wor he rechte vrunt schop by kennen scholde LIX De drudde vruntschop henet sik an van doghe den ynde waret lenghest LX 1° 4 Uan twen truwen herten dar de ene vor den an deren was berede to steruende LXI Uan des scriuers kuscheyt LXIII En iungeling to reeth sin antlat vp dat sik nemāt scholde an em belusten LXIII En bispil van ener kloster nunnen LXIII De vynne de vor deme koninge steyt de like ik enem wesselere efte enem schaffere LXV Uan d' vor screuen vynnen schepnisse LXV Uan enem karghen riken koninghe dede nicht en konde entberen LXVI En bispil uan enem ghirighen wiue LXVII Uā den schafferen VD van den wesseleren LXVIII Uan enem manne de wart vnrecht beteghen myt V hundert gulden LXIX Hir gyft droch droch to lone myt ener maleden laden LXX De vynne de vor der kopinghinnen steyt de is lick enem arsten efte enem appoteker LXXII Uan der vor screuen vynnen schepnisse LXXIII Uan ypocrasse den en vrouwe wolde bracht hebben to vokuscheyt LXXV De arste schal de suke weten LXXVI De vinde de vor deme luchteren olden steyt de is lick epem taberner efte enem herbergher LXXVI Uan des taberners schipnisse LXXVII De herbergher schal de lude wol entfan LXXVII Wat drunckenheyt vort bringhet LXXVIII Uan dem herberghere LXXIX Uan lotte de twe engele herberghede. LXXIX En exempel wo des werdes knecht deme perde den haueren stal LXXX Uap deine vader vnde sone de to sunte jacobe wanderden LXXXI