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»… meine liebe Freude an dem Göttergesindel«: Die antike Mythologie im Werk Heinrich Heines PDF

463 Pages·2005·53.54 MB·German
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~ J.B.METZLER Heine-Studien Herausgegeben von Joseph A. Kruse Heinrich-Heine-Institut der Landeshauptstadt Düsseldorf Eun-Kyoung Park meine liebe Freude >> ••• an dem Göttergesindel<< Die antike Mythologie im Werk Heinrich Heines Verlag J. B. Metzler Stuttgart . Weimar Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http:fdnb.ddb.de> abrufbar. ISBN 978-3-476-02073-4 ISBN 978-3-476-00102-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-00102-3 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2005 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J. B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2005 www.metzlerverlag.de [email protected] Inhalt Ein Wort zuvor Einleitung ................................................................................................. 1 A Intertextuelle Bezüge I. Heines Homer-Rezeption im intertextuellen Geflecht ....................... 20 1. Parodistische Bearbeitung homerischer Mythologie in den Nonirre-Zyklen ...... 25 2. Die homerischen Figuren bei Heine ............................................................. .48 2. 1. Odysseus ............................................................................................. 51 2. 2. Achilleus .............................................................................................. 61 2. 3. Helena von Sparta ................................................................................ 68 2. 3. 1. Die griechische Helena .............................................................. 69 2. 3. 2. Helena im Faustniythos ............................................................. 74 II. Ovids Metamorphosen bei Heine ...................................................... 89 1. Proserpina ................................................................................................... 92 2. Orpheus .................................................................................................... 104 3. Herkules ................................................................................................... 107 III. Aristophanische Transformation der Mythologie .......................... 115 1. In Fußstapfen des Vaters ........................................................................... 115 2. Götterkomik und Mythentravestie .............................................................. 126 B. Spurensuche nach Verteufelten, Verketzerten und Verbannten IV. Titanengeschlecht: Zur mythologischen Revolutionsmetaphorik 134 1. Die Himmelstürmer ................................................................................... 137 2. Prometheus ............................................................................................... 150 V. Die Natur im Exil ................................................................................. 162 1. Die dämonisierten Götter .......................................................................... 162 2. Die dämonisierte Erotik und Sexualität ....................................................... 165 3. Sensualismus kontra Spiritualismus ............................................................. 169 4. Leib und Seele: Wiederherstellung der Harmonie .......................................... 181 VI. Die Frauengestalten aus der Mythologie .......................................... 185 1. Heines Frauenbild ..................................................................................... 186 1. 1. ,,Die große Frauenfrage" ..................................................................... 186 1. 2. ,,Das schöne Geschlecht" .................................................................... 191 1. 3. Femme fatale ...................................................................................... 194 2. Die biblischen Frauen ................................................................................ 198 2. 1. ,,[Z]weydeutige Weibsbilder" ............................................................... 200 2. 2.Judith ................................................................................................. 204 2. 3. Herodias ............................................................................................. 205 3. Die Elementargeister ................................................................................. 211 3. 1. Die Wasserfrauen ................................................................................ 212 3. 2. Elfen und Nixen in den E~. ............................................... 228 4. Die Frauengestalten der antiken Mythologie ................................................ 242 4. 1. Die Nyinphen ..................................................................................... 243 4. 2. Venus ................................................................................................. 249 4. 2. 1. Venusbilder ............................................................................. 249 4. 2. 2. Venus im Exil .......................................................................... 258 4. 2. 2. 1. Das Marmorbild ................................................................... 259 4. 2. 2. 2. Venusberg-Mythos ............................................................... 267 4. 3. Diana ................................................................................................. 283 4. 3. 1. Dianabilder .............................................................................. 283 4. 3. 2. Dianas Wilde Jagd .................................................................... 289 VII. Spurensuche nach den Göttern im Exi.l .......................................... 300 1. Apollo ...................................................................................................... 305 1. 1. Apollobilder ....................................................................................... 306 1. 2. Apollo im Exil ................................................................................... 319 2. Bacchus .................................................................................................... 325 2. 1. Bacchusbilder .................................................................................... 325 2. 2. Bacchus im Exil ................................................................................. 335 2. 3. Das Dionysische und das Apollinische ................................................. 343 3. Merkur ...................................................................................................... 351 3.1.Derantik.eMerkur. ............................................................................. 351 3. 2. Merkur im Exil ................................................................................... 352 4. Jupiter ....................................................................................................... 358 4. 1.Jupiterbilder ....................................................................................... 359 4. 2. Jupiter im Exil .................................................................................... 365 VIII. Heines Teufelsbild .......................................................................... 372 1. Der Teufel als Logiker und Sensualist ......................................................... 373 2. Teufelspakt ............................................................................................... 375 3. Teufelskünste ............................................................................................ 379 3. 1. Verwandlungsk.unst ............................................................................ 380 3. 2. Tanzkunst .......................................................................................... 382 3. 3. Dichtkunst ......................................................................................... 387 4. IJer [)oktor Faust ......................................................................................... 392 5. Teufelsvölker ............................................................................................ 401 5. 1. Judenvolk" ....................................................................................... 401 5. 2. Vitzliputzli, der Selbstverteufler ........................................................... 404 Versuch eines Rück- und Ausblicks ....................................................... .417 I. Zwei Rückblicke Heines ............................................................................. 417 II. Aspekte der Mythenbearbeitung Heines ..................................................... 421 Literaturverzeichnis ....................................................................................... 44 5 Ein Wort zuvor Meine allzu lang geratene „deutsche" Phase, die mit dem Namen Heines unzer trennlich verbunden war, ging endgültig zu Ende, als die vorliegende Studie im Sommer 2003 im Fachgebiet „Neuere deutsche Literatur" an der Philipps Universität Marburg als Dissertation angenommen wurde. Die Zeit mit dem la chend weinenden Heine war für mich eine janusköpfige: Heines Texte brachten mich zum Lachen, die Arbeit an ihm jedoch bereitete mir viel Kummer. Mit Trä nen lachend verabschiede ich mich nun von dieser bittersüßen Zeit in Deutschland. Ohne die freundliche und anteilnehmende Betreuung von meinem Doktorvater, Professor Burghard Dedner, wäre die Studie überhaupt nicht zu Stande gekommen. Er hat mich vom Anfang bis zum Ende der langen Entstehungszeit immer wieder zu weiteren Schritten ermutigt und angespornt. Ihm möchte ich dafür herzlichst danken. Jahrelang hat Dr. Arnd Beise mich bei der Arbeit mit freundlichen Verbesserungs vorschlägen, guten Hinweisen und sorgfältiger Korrekturarbeit begleitet. Dafür und für vieles andere bin ich ihm zu einem besonderen Dank verpflichtet. Es gibt natürlich auch viele andere Rat-Mut- und Kraftspender, z.B. meine dama ligen deutschen und koreanischen Mitdoktoranden und Freunde, deren Namen ich hier nicht alle gesondert nennen kann. Tunen allen möchte ich hier sagen: vielen Dank. Professor Joseph A. Kruse hat sich nicht nur bereit erklärt, die Arbeit in die Reihe der Heine-Studien aufzunehmen, sondern das umfangreiche Werk auch noch gründlich gelesen und Verbesserungsvorschläge gemacht. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Auch bei Marianne Tilch am Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf möchte ich mich für ihre freundliche Korrekturarbeit bedanken. Und meine engsten Freunde und Familie - da bin ich ganz sprachlos. Sie alle wis sen, warum. Inchon, Korea, im April 2005 Eun-Kyoung Park Einleitung I. Das gesamte Werk Heines ist, ungeachtet der Gattungszugehörigkeit einzelner Texte, mit zahlreichen mythologischen Gestalten und Figuren, die aus verschiede nen Zeiträwnen und Kulturbereichen stammen, bevölkert. Von klein auf, seit seiner Studienzeit intensiver, und Zeit seines Lebens, beschäftigt sich Heine mit zeitlicher Verschiebung vor allem mit der ägyptischen, griechisch-römischen, ger manisch-nordischen, keltischen, indischen, spanisch-sefardischen, und sogar azte kischen Mythologie, wenn man von seiner Aneignung der biblischen Mythologie einmal absieht. Diese geradezu passionierte Auseinandersetzung mit verschieden sten Mythen, Sagen und Legenden spiegelt sich in seinem Werk wider, und zwar in jeder Schaffenszeit. Die Bilder und Figuren aus der Mythologie verschiedener Völker, Kultur- und Zeiträume treten dabei auch voneinander getrennt in ihrer ursprünglichen Gestalt auf, werden aber häufig absichtlich so eng nebeneinander gerückt, dass der Leser mitunter wie einst Heine in einem großen französischen Salon glauben könnte, sich „in jenen Raritätenbutiken zu befinden, wo die Reli quien aller Zeiten kunterbunt nebeneinander ruhen: ein griechischer Apollo neben einer chinesischen Pagode, ein mexikanischer Vitzliputzli neben einem gothischen Ecce-homo, egyptische Götzen mit Hundk.öpfchen, heilige Fratzen von Holz, von Elfenbein, von Metall u.s.w." {V, 236).1 Die heterogenen mythologischen Figuren tauchen bei Heine öfters als stark gemischte Gesellschaft auf. Diese absichtsvoll vermengten Bestandteile aus verschiedenen Mythologien lassen sich daher nicht immer reinlich voneinander getrennt behandeln. Die arabeskenartige Zusammen setzung der kontrastvollen mythologischen Elemente selbst verleiht nicht selten den betreffenden Textstellen den heinespezifischen, originellen Sinn. Nicht zu bestreiten ist jedoch, dass vor allem die griechisch-römische Mythologie dem freudigen Mythenrezipienten Heine das reichlichste Material darbietet, worauf die „V ielzahl der Anspielungen auf die Antike, die Fülle der Namen, Bilder und 1 Die T ex.tstelle stammt aus Heines Beschreibung des Pariser Salonlebens in den Flonntmid.m Nächten, wo die bunte Gesellschaft, die dort verkehrt, charakterisiert wird: ,,Da sah ich alte Musketairs, die einst mit Maria Antoinette getanzt, Republikaner von der gelinden Observanz, die in der Assemblee-Nationale vergöttert wurden, Montagnards ohne Barmherzigkeit und ohne Flecken, ehemalige Direktorialmänner, die im Luxemburg gethront, Großwürdenträger des Empires, vor denen ganz Europa gezittert, herrschende Jesuiten der Restauration, kurz lauter abgefärbte, verstümmelte Gottheiten aus allen Zeitaltern, und woran niemand mehr glaubt." (V, 236} Interessanterweise hat Heine im vorherigen Absatz das französische Volk mit den ver schiedenen Tieren aus Lafontain.es Fabeln verglichen. Wie wir sehen werden, sind bei Heine nicht nur die Personenvergleiche mit den Tieren, sondern auch die mit den Göttern und Helden stark mit Ironie beladen.

Description:
Die Verarbeitung der antiken Mythologie - und z.T. auch der jüdisch-christlichen und der germanischen - in Heinrich Heines Werk ist Thema dieser Studie, die aufgrund ihrer Materialfülle und Gliederung auch als Handbuch und Nachschlagewerk benutzt werden kann.
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