Description:Jo Hanns Röslers Lobgesang auf sein Berghaus über dem Inntal gehört zu der heiteren Romanserie
Meine Töchter und ichMeine Schwiegersöhne und ichMeine Frau und ich
Jo Hanns Röslers amüsante Konfrontation mit seinem Haus aus der lustigen Romanserie (Meine Frau und ich, Meine Töchter und ich, Meine Schwiegersöhne und ich) gibt es wirklich. Es steht tausend Meter hoch allein auf der Spitze des Hohenkogels im Chiemgau, 1416 erbaut und selbstverständlich oftmals umgebaut und renoviert. Doch als der Autor es einstens erwarb, führte weder Straße noch Weg dorthin, und auch das Inventar ließ zu wünschen übrig: ein miserabler Küchenherd, ein wackliger Eisenofen. Dafür besaß das Berghaus einen Stall für zwei Kühe, acht Tagwerk Wiesen und Wälder und vor allem einen Blick über das Inntal hinweg auf den Wendelstein und auf die Gipfel des in der Abendsonne rot glitzernden Wilden Kaiser. Doch schnell blühten auf dem Holzbalkon rote Geranien und in der holzgetäfelten Stube mit dem Herrgottswinkel und dem blankgescheuerten Tisch davor mit weißer Ahornplatte strahlte Behaglichkeit. Und mit dem Glanz im Haus wuchs der Glanz der Familie, denn ein eigenes Haus ist ein Segen: »Unser Leben veränderte sich bis in unsere Herzen hinein. Ich lief längst nicht mehr jeder Schürze nach, ich hatte eine größere, treuere Liebe: mein altes Haus. In diesem Haus war alles, was mir vertraut und lieb war: meine — Frau, meine Töchter, meine Schwiegersöhne und meine Enkel und meine Bücher.«Sind es Lebenserinnerungen in heiterer verschlüsselter Form? Ja und nein. Manches Biographische hat in das Buch Einzug gehalten, Personen, ohne Portrait zu sein, sind seinem eigenen Lebenskreis nicht fern, doch die reiche Fantasie Jo Hanns Röslers hat Wünsche und Wirklichkeit, Erlebtes und Erdachtes miteinander verschmolzen. Humor, mit Besinnlichkeit gepaart, war auch die Lebensdevise des Autors, die seine unvergängliche Beliebtheit immer wieder bei seinem großen Leserkreis hervorruft.»Ich habe mein ganzes Leben in mein altes Haus getragen, alles, was zusammenzutragen war, und stehe heute am Ende meines Daseins dank seiner Freundschaft nicht mit leeren Händen da. Ich darf Gott und Kitty danken, die mich damals in jenen Wintertagen zu diesem Haus auf dem Berg geführt haben.«
HERBIG