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Mehrfachengagierte und ihre Engagementkarrieren: Typen und Einflussfaktoren PDF

220 Pages·2015·1.6 MB·German
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Mehrfachengagierte und ihre Engagementkarrieren Max Schulte Mehrfachengagierte und ihre Engage- mentkarrieren Typen und Einfl ussfaktoren Max Schulte Münster, Deutschland Zugleich Dissertation Universität Münster, 2014 D6 ISBN 978-3-658-09750-9 ISBN 978-3-658-09751-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-09751-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliogra(cid:191) e; detaillierte bibliogra(cid:191) sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikrover(cid:191) lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Inhaltsverzeichnis A. Einleitung 1 B. Forschungsstand & Analysekontext 7 1. Lokalpolitik 11 1.1. WissenschaftlicheZugänge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.2. LokaleRealitäten–PolitikoderNicht-Politik? . . . . . . . . . . . . 22 1.3. LokalpolitikerinnenausSichtderPolitikwissenschaft . . . . . . . . 28 1.4. Zwischenfazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 2. EngagementimlokalenRaum 31 2.1. LokaleZivilgesellschaftundDritterSektor . . . . . . . . . . . . . . . 33 2.2. Engagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 2.2.1. Engagementforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 2.2.2. GeschichtedesEngagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 2.2.3. StrukturwandeldesEngagements . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2.2.4. Engagementbegriff. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3. LokalpolitikundZivilgesellschaft–einerelationaleBestimmung 57 3.1. Lokalpolitik–Zivilgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 3.2. Mehrfachengagierte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 3.3. Engagementverläufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 3.4. LokalpolitikundZivilgesellschaft–eineschwierigeBeziehungin ForschungundPraxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 4. ForschungslückenundUntersuchungsfragen 75 VI Inhaltsverzeichnis C. Methodologie und Forschungsdesign 77 5. Methodologisches–GrundlagenundFixpunkte 79 5.1. OrientierungspunktI–GroundedTheory . . . . . . . . . . . . . . . 80 5.2. OrientierungspunktII–Biografieforschung . . . . . . . . . . . . . . 82 5.3. OrientierungspunktIII–typenbildendeVerfahren . . . . . . . . . . 84 5.4. OrientierungspunktIV–Bourdieu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 6. Forschungsdesign 91 6.1. Sampling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 6.2. Erhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 6.3. Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 D. Empirische Befunde 103 7. Engagementkontext 105 8. Engagement-Räume 113 8.1. BasisengagementinderZivilgesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 8.2. Zivilgesellschaftsvertretung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 8.3. EngagementinderLokalpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 8.4. EngagementnaheRäume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 9. TypenbildungMehrfachengagierte 121 9.1. TypI–»PolitikermitkleinerOchsentour« . . . . . . . . . . . . . . . 124 9.1.1. FallbeschreibungOttoNiermann . . . . . . . . . . . . . . . . 124 9.1.2. Typenbeschreibung»PolitikermitkleinerOchsentour«. . 126 9.1.3. Typenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 9.2. TypII–»Zivilgesellschaftspolitikerin« . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 9.2.1. FallbeschreibungElisabethRunge . . . . . . . . . . . . . . . . 134 9.2.2. Typenbeschreibung»Zivilgesellschaftspolitikerin« . . . . . 136 9.2.3. Typenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 9.3. TypIIa–»ZivilgesellschaftalsBeruf« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 9.3.1. FallbeschreibungOskarGroßstück . . . . . . . . . . . . . . . 144 9.3.2. Typenbeschreibung»ZivilgesellschaftalsBeruf«. . . . . . . 145 9.3.3. Typenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 Inhaltsverzeichnis VII 9.4. TypIIb–»EngagiertemitSteckenpferd« . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 9.4.1. FallbeschreibungJürgenUnger. . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 9.4.2. Typenbeschreibung»EngagiertemitSteckenpferd« . . . . . 158 9.4.3. Typenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 9.5. TypIII–»Ehrenamtliche« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 9.5.1. FallbeschreibungAngelikaRausch . . . . . . . . . . . . . . . 164 9.5.2. Typenbeschreibung»Ehrenamtliche«. . . . . . . . . . . . . . 166 9.5.3. Typenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 10.Rückschlüsse 173 10.1. Typenvergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 10.1.1. synchroneDimension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 10.1.2. diachroneDimension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 10.2. ModellderEinflussfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 E. Schlussbetrachtungen 191 11.Engagementbeziehungen 191 12.Ausblick 197 Literatur 201 Tabellenverzeichnis 1. ÜbersichtInterviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 2. Leitfaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Abbildungsverzeichnis 1. NadaisModellderFreiwilligenkarriere. . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 2. ModellderEngagement-Räume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 3. IdealtypischerlokalpolitischerAufstieg . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 4. Typenkontinuum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 5. AbstrakteDarstellungenderEngagementverläufe . . . . . . . . . . . 176 6. ModellderEinflussfaktoren:Schritt1–strukturelleEbene. . . . . 181 7. ModellderEinflussfaktoren:Schritt2–individuelleEbene. . . . . 183 8. ModellderEinflussfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 A Einleitung »KommunalpolitikhatnichtmehrvielmitParteizugehörigkeitzutun[...] dieLeutegucken:LöstderProblemegutoderschlecht?Nicht:löstersie schwarz,rot,grünodergelb.«(ZEIT30.4.2012,BürgermeisterTelgte) GehtesnurumdieSacheundnichtumParteienundPersonen?Spieltalsokeine Rolle,werauflokalerEbenePolitikmacht?OderistesimGegenteilbesonders wichtig, wer Politik macht, weil die Parteizugehörigkeit nur eine untergeord- nete Bedeutung hat? Wer gestaltet eigentlich lokale Politik? Sind es die durch denPositionsansatzidentifizierbarenLokalpolitikerinnen1unddieSpitzender Gemeindeverwaltung?DieserAnsatzkommtimlokalenRaumaufGrundder unübersichtlichen Gemengelage ins Schwimmen. Viel zu unklar scheinen die GrenzenzwischenBürgerinnen,Politik,Verwaltung,Zivilgesellschaftundauch Wirtschaft.Unsicheristauch,obdieidentifiziertenLokalpolitikertatsächlichdie Entscheidersind.OdersindesstattdessendieVorsitzendenderlokalenVereine, diedieZügelinderHandhalten,wieesnichtwenigePolitikwissenschaftlerinden 1960er/70erJahrenvermuteten(Schwedhelm1964,120f;Helmke/Naßmacher 1976,195)? GroßscheintdieVersuchungeinestrukturierteAnalyseaufzugebenundEin- flussanEinzelentscheidungenfestzumachen,»graueEminenzen«zuidentifizieren oder–imGegensatzdazu–nurnochaufgesetzlicheBestimmungenundMakro- strukturenzublicken. HierwirdeinandererWegeingeschlagen.PolitikwirdvonMenschengemacht undihrpolitischesEngagementistimlokalenRaumuntrennbarmitihremAlltag verbunden.AmAnfangstehtdaherdieAnnahme,dasseseineRollespieltwerwie Politikmacht.IchplädiereindiesemSinnefüreinengenauenBlickaufdieAkteu- 1ImSinnedesgeschlechtergerechtenSprachgebrauchsverwendeichindieserArbeitinzufälligem WechseldiemännlicheundweiblicheForm.WonurMänneroderFrauengemeintsind,istdies kenntlichgemacht. M. Schulte, Mehrfachengagierte und ihre Engagementkarrieren, DOI 10.1007/978-3-658-09751-6_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 2 Einleitung re,ihrDenkenundHandeln.DazufokussiereicheinenAkteurstypus,dersichim lokalenBeziehungsgeflecht–immerwiederauchalsKlüngelbezeichnet–wieein FischimWasserbewegt.ErumfasstMenschen,diedurchihrindividuellesEngage- ment–besondersinZivilgesellschaftundLokalpolitik–eineintegrativeWirkung entfalten.SiestellenBeziehungenherzwischenlokalpolitischenGremienund ParteienaufdereinenundzivilgesellschaftlichenOrganisationenaufderanderen Seite.DamitetablierensieeinepersonalisierteFormdesBeziehungsgeflechts,das ohnesienichtvorhandenwäre.SiewerdenhieralsMehrfachengagiertebezeichnet. Mehrfachengagiertesind,demhiervertretenenVerständnisnach,sowohlinder lokalenPolitikalsauchinVereinenoderVerbändenengagiert.2 EinBeispiel: RGistFraktionsvorsitzendederGrünenimRateinerdeutschenGroßstadt. DieserPostenweistihrnachparlamentarischenMaßstäbennureinengerin- genEinflusszu.IhrEinflussentstehterstdurchguteKontaktezuRatsmit- gliedernandererParteienundzuwichtigenVertreterinnenderstädtischen Verwaltung.Aufdem»kurzenDienstweg«kannsieInteressendurchsetzen sowieInformationenerhaltenundweitergeben.GleichzeitigistRGim VorstandmehrererVereineausdemBildungs-undSozialbereich.Diese habendurchRGZugangzumpolitischenRaum,zuInformationenundFi- nanzierungsquellen.UnddaseigeneEngagementinzivilgesellschaftlichen OrganisationenstärktdieeigeneReputationinPolitikundÖffentlichkeit. ImmerwiedervermischensichdaherAspektedespolitischenMandatsmit demEngagementinzivilgesellschaftlichenOrganisationen.3 AndieseBeobachtungknüpftmeinErkenntnisinteressean.DiezentraleFrage meinerArbeitistdienachderPraxisderMehrfachengagiertenindenspezifischen StrukturbedingungendeslokalenRaumes.PraxisbedeutethiernichtnurHandeln, sondernexplizitdieKombinationausDenkenundHandelnvonIndividuen.Wer sindalso,einfachgesagt,dieseMehrfachengagierten,wastunsieundwarumtun siees?DiesepraxisorientierteHerangehensweiseidentifiziertHandlungsformen und setzt sie in eine Beziehung zueinander. Im Fokus stehen damit konkrete politischeAkteurinnen,ihrDenkenundHandeln.Bauerkämperbetontdiegroße StärkeeinerpraxisorientiertenPerspektive: 2EinegenauereDefinitionaufBasisderLiteraturundeigenerÜberlegungenfolgtspäter.Menschen, die»nur«inmehrerenVereinenengagiertsind,werdenhierausgeblendet,dadieBedeutungder VerbindungunterschiedlicherFelderuntersuchtwerdensoll. 3DasBeispielstammtauseinempersönlichenGesprächundistnichtTeildesempirischenMaterials. Diesistabermethodischunproblematisch,daesnureineexemplarischeFunktionfürdieRelevanz derThematikhat.

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