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Mehrebenenanalyse: Eine Einführung für Forschung und Praxis PDF

312 Pages·2009·5.477 MB·German
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Wolfgang Langer Mehrebenenanalyse Studienskripten zur Soziologie Herausgeber: Prof.Dr.Heinz Sahner, Dr.Michael Bayer und Prof.Dr.Reinhold Sackmann begründet von Prof.Dr.Erwin K.Scheuch† Die Bände „Studienskripten zur Soziologie“ sind als in sich abgeschlossene Bausteine für das Grund- und Hauptstudium konzipiert.Sie umfassen sowohl Bände zu den Methoden der empirischen Sozialforschung,Darstellung der Grundlagen der Soziologie als auch Arbei- ten zu so genannten Bindestrich-Soziologien,in denen verschiedene theoretische Ansätze, die Entwicklung eines Themas und wichtige empirische Studien und Ergebnisse dargestellt und diskutiert werden.Diese Studienskripten sind in erster Linie für Anfangssemester gedacht, sollen aber auch dem Examenskandidaten und dem Praktiker eine rasch zugängliche Infor- mationsquelle sein. Wolfgang Langer Mehrebenen- analyse Eine Einführung für Forschung und Praxis 2. Auflage Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1.Auflage 2004 2.Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2009 Lektorat:Frank Engelhardt VS Verlag für Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-15685-9 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung............................................................................................ 9 2. Die Entwicklung der Kontextanalyse ............................................. 11 3. Die klassischen Verfahren der Kontextanalyse ............................. 25 3.1 Die ANOVA als lineares Regressionsmodell..................................... 25 3.2 Das „gepoolte“ Regressionsmodell .................................................... 32 3.3 Das klassische Kovarianzmodell der Regressionsanalyse.................. 34 3.4 Die Within-Regressionsmodelle der einzelnen Schulen..................... 37 3.5 Das Kovarianzmodell mit schulspezifischen Dummyvariablen ......... 40 3.6 Das Kovarianzmodell mit schulspezifischen Interaktionseffekten ..... 43 3.7 Das Kontextmodell von Cronbach & Webb ...................................... 48 3.8 Das Mehrebenenmodell von Boyd & Iversen .................................... 61 3.9 Resümee der klassischen Kontextanalyse .......................................... 91 4. Hierarchisch-Lineare Modelle der 90er Jahre .............................. 95 4.1 Das Random-Intercept-Only-Modell als Realisierung der ANOVA ..................................................................................... 107 4.2 Das Random-Intercept-Modell mit einer Kovariaten als Realisierung des ANCOVA-Modells ......................................... 121 4.3 Das Random-Slope-Modell.............................................................. 127 4.4 Das Random-Intercept-Random-Slope-Modell ............................... 131 4.5 Das Mehrebenenmodell mit Kontexteffekten .................................. 143 4.5.1 Grand-Mean-Zentrierung von Kontextmerkmalen ........................... 153 4.5.2 Dummyvariablen als Kontextmerkmale ........................................... 155 4.6 Resümee der Random-Coefficient-Modelle ..................................... 163 5. Die praktische Datenanalyse mit MLA 2.2 .................................. 165 5.1 Aggregation von Kontextmerkmalen mit SPSS ............................... 166 5.2 Die Entwicklung eines Auswertungsdesign für die Mehrebenenanalyse .............................................................. 168 5.3 Explorative Analysen auf der Schüler- und Schulebene .................. 171 5.3.1 Explorative Analysen auf der Schülerebene .................................... 171 5.3.2 Schätzung eines kontextunabhängigen Regressionsmodells auf der Schülerebene ........................................................................ 174 5.3.3 Explorative Datenanalyse auf der Schulebene ................................. 178 5.3.4 Schätzung eines „ökologischen“ Regressionsmodells auf der Schulebene ........................................................................... 186 6 Inhaltsverzeichnis 5.4 Die Feinplanung der Mehrebenenanalyse ........................................ 190 5.4.1 Schritt 1: Die Schätzung des Null- und des Random- Intercept-Only- Modells ............................................. 194 5.4.2 Schritt 2: Die Schätzung der Populationsregression mit den exogenen Individualvariablen .................................... 197 5.4.3 Schritt 3: Schätzung der Varianzkomponenten kontext- abhängiger Steigungskoeffizienten ............................. 200 5.4.4 Schritt 4: Einführung von Kontextvariablen zur Erklärung des Testergebnisses .................................................... 207 5.4.5 Schritt 5: Einführung von Wechselwirkungseffekten zwischen den Ebenen ................................................. 214 5.5 Resümee der praktischen Mehrebenenanalyse ................................. 222 6. Die Analyse von Paneldaten als Mehrebenenmodell .................. 223 6.1 Die Schätzung von Wachstumsmodellen im Rahmen des Hierarchisch-Linearen Modells........................................................ 228 6.1.1 Explorative Analysen der Gewichtszunahme von Säuglingen ......... 230 6.1.2 Die Mehrebenenanalyse der Gewichtszunahme von Säuglingen .... 233 6.1.2.1 Die Schätzung des Nullmodells ...................................................... 235 6.1.2.2 Die Schätzung des Random-Intercept-Only-Modells....................... 236 6.1.2.3 Die Schätzung des linearen Wachstumsmodells ............................. 238 6.1.2.4 Die Schätzung des quadratischen Wachstumsmodells ..................... 241 6.1.2.5 Die Schätzung des quadratischen Wachstumsmodells mit einem Personenmerkmal als Kontextvariable ............................................. 247 6.2 Die Analyse von Einstellungsänderungen im Rahmen des Mehrebenenmodells ......................................................................... 255 6.2.1 Explorative Analysen zur Einstellung gegenüber der Abtreibung ... 258 6.2.2 Die Schätzung der Einstellungsänderung im Rahmen des Zweiebenenmodells ................................................................... 269 6.2.2.1 Die Schätzung des zugehörigen Nullmodells ................................... 271 6.2.2.2 Die Schätzung des Random-Intercept-Only-Modells im Zweiebenenansatz ....................................................................... 272 6.2.2.3 Die Schätzung des quadratischen Wachstummodells ..................... 273 6.2.2.4 Die Schätzung des Random-Intercept-Modells der Einstellungsänderung ....................................................................... 276 6.2.2.5 Die Schätzung des Intercept-as-Outcome-Modells der Einstellungsänderung ................................................................. 278 6.3 Der Einsatz von Mehrebenenmodellen in der Evaluationsforschung ....................................................................... 284 6.3.1 Schätzung der Null- und Random-Intercept-Modelle ...................... 290 Inhaltsverzeichnis 7 6.3.2 Schätzung des Intercept-as-Outcome-Modells zur Bestimmung der Wirksamkeit der beiden Treatmentarten ................................... 292 6.4 Resümee der Panelmodelle .............................................................. 298 7. Ausblick auf neuere Entwicklungen ............................................. 301 Literaturverzeichnis ..................................................................................... 307 Autorenregister ............................................................................................ 313 Sachregister .................................................................................................. 315 1. Einleitung Dieses Lehrbuch zu modernen Verfahren der Mehrebenenanalyse (engl. Multi- level-Analysis, MLA abgekürzt) richtet sich an Studenten und Lehrende der Bachelor- und Masterstudiengänge in der quantitativen Sozialforschung. Es knüpft ausdrücklich an das in dieser Reihe erschienene Lehrbuch von Hummell (1972) an. Der Schwerpunkt dieses neuen Lehrbuchs liegt auf der Vermittlung der theoreti- schen Grundlagen moderner Mehrebenenmodelle und deren Schätzung. Hierzu gehört ebenfalls die detaillierte Planung der für die Datenanalyse benötigten Arbeitsschritte. Bezug nehmend auf die deutsche Diskussion zur PISA-2000- Studie steht die empirische Schulforschung im Mittelpunkt der praktischen Bei- spiele, die auf amerikanischen und englischen Datensätzen basieren.1 Das Buch setzt grundlegende Kenntnisse des multiplen linearen Regressions- modells und seiner Schätzung mit SPSS voraus, wie sie Küchler (1979) sowie Urban (1982) vermitteln. Auf dem linearen Regressionsmodell bauen sowohl die klassische Kontextanalyse als auch die modernen Hierarchisch-Linearen Modelle (HLM) auf, deren Grundlagen und Anwendung ausführlich vermittelt werden. Nach einem kurzen Überblick über die historische Entwicklung der Kontext- analyse in Kapitel 2 werden deren Basismodelle in Kapitel 3 vorgestellt und mit SPSS am Beispiel von zehn Schulen praktisch vorgeführt. Hieran schließt sich in Kapitel 4 die Präsentation der statistischen Grundlagen des Mehrebenenmodells an, welches anschließend mit dem Freeware-Programm MLA jeweils in den einzelnen Modellklassen geschätzt wird. Nach der Entwicklung des zugehörigen Auswertungsdesigns für eine empirische Großstudie erfolgt in Kapitel 5 dessen praktische Umsetzung in einzelne Arbeitsschritte. In Kapitel 6 bildet die Analyse von Längsschnittsdaten einen weiteren Schwerpunkt dieses Buches, wobei Mehr- ebenenmodelle für individuelle Wachstumsprozesse und Einstellungsänderungen formuliert und geschätzt werden. Letztere spielen in der Evaluationsforschung eine bedeutende Rolle und werden daher am Beispiel eines Modellprojekts zur gesund- 1 Zur internationalen PISA-2000-Studie: S. Baumert et al. 2001 10 1. Einleitung heitlichen Aufklärung von Schülern über die Gefahren des Rauchens vorgestellt, welches den kausalen Effekt unterschiedlicher Aufklärungsmethoden untersucht. Abschließend gibt der Verfasser in Kapitel 7 einen kurzen Überblick über die sich seit der Jahrtausendwende abzeichnenden neuesten Entwicklungen und präsentiert eine Übersicht der gängigen Mehrebenensoftware, um dem Leser die Auswahl des für ihn geeignetsten Programms zu erleichtern. Darüber hinaus informiert er den geneigten Leser, unter welcher Internetadresse der Verfasser die zur Nachvoll- ziehung der empirischen Beispiele benötigten Freeware-Programme und Datensät- ze zur Verfügung gestellt hat. Außerdem findet der Leser dort nützliche Internet- adressen, wo er/sie sich über neueste Entwicklungen im Bereich der Mehrebenen- analyse informieren kann. Leser, die bereits mit der Realisierung von Varianz- und Kovarianzmodellen im Rahmen der multiplen linearen Regression vertraut sind, können das Kapitel 3 überspringen, da es für sie lediglich die Grundlagen der ANOVA und ANCOVA im Rahmen des Allgemeinen-Linearen Modells wiederholt. Im Bereich der AN- COVA geht es aber ausdrücklich auf die Berücksichtigung von kontextspezi- fischen Interaktionseffekten ein, welche die Grundlage der in den folgenden Kapiteln vorgestellten Mehrebenenmodelle bilden. Danksagung Für die Überlassung von Programmen sowie Datensätzen danke ich ausdrücklich Frank Busing, Harvey Goldstein, Don Hedeker, Joop Hox, Gudmund Iversen, Ita Kreft, Jan de Leeuw, Steve Raudenbush, Tom Snijders, Pieter van den Eeden sowie der Multilevel Project Group. Mein herzlicher Dank gilt ebenfalls Roland Unger und Heinz Sahner für ihre großzügige Unterstützung bei der Entstehung und Verbreitung dieses Buches. Für Verbesserungsvorschläge seitens des interessierten Lesers ist der Autor ebenfalls dankbar, um die Aktualität dieses Lehrbuchs auch in der Zukunft zu gewährleisten. Halle (Saale) im August 2004 Wolfgang Langer 2. Die Entwicklung der Kontextanalyse Bereits Durkheim beschäftigte sich im Rahmen seiner Untersuchungen zu den sozialen Ursachen des Selbstmordes intensiv mit dem Kontexteffekt oder dem Mehrebenenphänomen, wie wir jetzt sagen. Gestützt auf die Arbeiten der Moral- statistiker Wagner, Morselli und Prinzing stellte er bei seiner Analyse der konfes- sionsspezifischen Selbstmordraten der Jahre 1852 bis 1890 fest, dass der Einfluss der Konfession über alle anderen dominiere. „So stellen also überall ohne jede Ausnahme die Protestanten viel mehr Selbstmörder als die Gläubigen anderer Religionen. Der Unterschied schwankt zwischen einem Minimum von 20 bis 30 % und einem Maximum von 300 %.“ (Durkheim 1983: 164) Durkheim führte dies darauf zurück, dass die protestantisch-lutherische Kirche ihre Mitglieder in geringerem Maße integrierte als die katholische Kirche dies tat. Diese Schwächung ihrer Integrationsfunktion resultierte seines Erachtens daraus, dass der Protestantismus seinen Gläubigen seine Interpretation der Evangelien nicht dogmatisch aufzwang, sondern sie zur eigenen Glaubenserfahrung ermutigte. „In weit höherem Grade ist der Protestant Schöpfer seines eigenen Glaubens. Man gibt ihm die Bibel in die Hand, und es wird ihm keine bestimmte Auslegung aufgezwungen. Dieser religiöse Individualismus erklärt sich aus der Eigenart des reformierten Glaubens. ... Wir kommen also zu dem ersten Ergebnis, daß die Anfälligkeit des Protestantismus gegenüber dem Selbstmord mit dem diese Religion bestimmenden Geist der freien Forschung zusammenhängt. ... Wir kommen also zu dem Schluß, daß der Grund für die größere Selbstmordanfälligkeit des Pro- testantismus darin zu suchen ist, daß er als Kirche weniger stark integriert als die katholische.“ (Durkheim 1983: 169 f.) Durkheim untersuchte neben dieser generellen Integrationsfunktion der Religions- gemeinschaft ebenfalls deren Abhängigkeit von der Mehrheiten- oder Minderhei- tenrolle der jeweiligen Konfession in Preußen, Bayern sowie Österreich. Hierbei stellte er als Kontexteffekt fest, dass in denjenigen Staaten, in denen die Katholi- ken bzw. Protestanten in der Minderheit waren, ihre Selbstmordraten im Vergleich zu den von ihnen dominierten Staaten deutlich sanken.

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