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Mehr Okologie durch Okonomie? PDF

139 Pages·1993·5.57 MB·German
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LAOENBURGER DISKURS Herausgegeben von J. MittelstraB u. Steger M. Timmermann (Hrsg.) •• Mehr Okologie •• durch Okonomie? Mit 22 Abbildungen und 7 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Pans Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Reihenherausgeber Prof. Dr. phil. Jiirgen MittelstraB Philosophische Fakultat, Universitiit Konstanz UniversitatsstraBe 10, D-7750 Konstanz Bandherausgeber Prof. Dr. Ulrich Steger Institut fiir Okologie und Untemehmensfiihrung SchloB Reichartshausen, D-6227 Oestrich-Winkel I Prof. Dr. Manfred Timmermann Hochschule St. Gallen DufourstraBe 50 CH-9000 St. Gallen ISBN-13: 978-3-540-56364-8 Die Deutschen Bibliothek -CIP-TitelaufnaJnne Mehr Okologie durch Okonomie: mit 7 Tabellen / U. Steger; M. Timmermann (Hrsg.). - Berlin; Heidelherg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong; Barcelona; Budapest: Springer. 1993 (Ladenburger-Diskurs) ISBN-13: 978-3-540-56364-8 e-ISBN-13: 978-3-642-93534-3 DOl: 10.1007/978-3-642-93534-3 NE: Steger. Ulrich [Hrsg.J Dieses Werk ist urheherrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Eninahme von Abbildungen und Tahellen, der Funksendung, der Mikrovverfihnung oder VervielfaItigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarheitungsanlagen, bleihen, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorhehalten. Eine VervielfaItigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheherrechtgesetzes der BundesrepubJik Deutschland yom 9. Septemher 1965 in der jeweils giiltigen Fassung zUliissig. Sie ist grundsiitzlich vergiitungs pflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheherrechtgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelherg 1993 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nieht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinn der Warenzei chen-und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten waren unddaher vonjedermann benutzt werden diirften. 25/3130-5 4 3 2 I 0 - Gedruckt auf siiurefreiem Papier Vorwort Der Ladenburger Diskurs dient dem wissenschaftlichen Gesprach tiber ein Thema aus dem Gebiet "Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Umwelt und Technik". Fachtibergreifende Fragestellungen sollen aus der Sicht verschiedener Disziplinen beleuchtet werden. Ziel eines Diskurses ist, den Status der wissenschaftlichen Kenntnis se zum Thema aufzuzeigen und zu dokumentieren. Ftir die Veran staltungsreihe als Ganzes ist Professor MittelstraS, Konstanz, verant wortlich. Die Diskursergebnisse werden in der Reihe "Ladenburger Diskurs" verOffentlicht. Wiihrend in dem Ladenburger Diskurs "Umweltstaat" (Berlin 1989, Hrsg. M. Kloepfer) staatsphilosophische und -juristische Fragen im Vordergrund standen, werden hier wirtschaftliche Aspekte disku tiert. Dabei geht es sowohl urn betriebswirtschaftliche Analysen und untemehmenspolitische Fragestellungen als auch urn volkswirt schaftliche Untersuchungen und wirtschaftspo1itische Probleme. In drei Sitzungen, am 19.120. Oktober 1990, am 1.12. Februar 1991 und am 24.125. August 1991 wurde das Thema "Mehr Okologie durch Okonornie" im Rahmen des Ladenburger Diskurses ausfiihr lich diskutiert. Die Vortrage und aus der Diskussion entstandene Untersuchungen sind in der vorliegenden Schrift zusammengestellt. 1m Anhang wird die Studie dokumentiert, die yom Institut fUr Oko logie und Untemehmensfiihrung an der European Business School zur 6konomischen Operationalisierung der verschiedenen Konzep tionen von "sustainable development" verfaBt wurde und die die Verbindungslinien der bisherigen (Ressourcen)-Okonornie zu dem neuen Paradigma der nachhaltigen Entwicklung aufzeigt. Die einzel nen Beitrage sind urn ein Bibliographie zur Umwelt6konornie er ganzt worden. St. Gallen und Oestrich-Winkel, U. Steger irn Februar 1993 M. Timmermann Inhaltsverzeichnis Das okologische System im gesamtgesellschaftlichen ProzeB . . 1 M Timmermann Das "Ladenburger Modell" ............................. 19 U. Steger UmweltbewuBtsein und Umweltverhalten ................. 27 G. Kirsch Verbraucher-und Untemehmensverhalten im Umweltschutz- eine empirische Ubersicht und theoretische SchluBfolgerung .. 39 U. Steger Funktion und Autbau okologischer Informationssysteme fUr Untemehmen ..................................... 57 H Hallay wui R. Pfriem Mehr Okonomie durch Okologie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 73 U. MUller-Herold Wie konnen marktwirtschaftliche Instrumente in einem kantonalen Umweltschutzgesetz verankert werden? .. 83 1. Hofer "Sustainable development" - Nachbaltige und dauerhafte Entwickiung: Ein okologisch relevantes und wirksames Leitbild okonomischer Entscheidungen? . . . . .. 93 E. Feess-Dorr, U. Steger, P. Weihrauch Ausgewahlte Literatur zur Umweltokonomie ...............1 21 Zum Ladenburger Diskurs .............................. 133 Autorenverzeichn is Dr. Eberhard Feess-Dorr Institut fur Okologie und Untemehmensfuhrung, European Business School, SchloB Reichartshausen, D-6227 Oestrich-Winkel Dr. Hendrie Hallay Institut ftir okologische Wirtschaftsforschung (lOW) GmbH, Gisebrechtstr. 13, D-l000 Berlin 12 Dr. Jurg Hofer RheinstraBe 29, CH-4410 Liestal Prof. Dr. Guy Kirsch Seminar fur Finanzwesen, Universitat Fribourg, CH-1700 Fribourg Prof. Dr. Ulrich Muller-Herold ETH Zentrum CHN G 23, CH-8092 ZUrich Dr. Reinhard Pfriem FB 4: Wirtschafts-und Rechtswissenschaften, Institut fur BWL I, Birkenweg 5, D-2900 Odenburg Prof Dr. Ulrich Steger Institut fur Okologie und Untemehmensfuhrung, European Business School, SchloB Reichartshausen, D-6227 Oestrich-Winkel 1 Prof Dr. Manfred Timmermann Hochschule St. Gallen, CH-9000 St. Gallen Peter Weihrauch Institut fur Okologie und Untemehmensftihrung, European Business School, SchloB Reichartshausen, D-6227 Oestrich-Winkel Das okologische System im gesamtgesellschaftlichen ProzeB M. Timmermann Die Sicherung der natiirlichen Lebensgrundlagen des Menschen ist eine zen trale Aufgabe fUr Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in den nachsten Jahren. Diese Aufgabe ist ein Element der Herausforderungen der 90er Jahre und nur im Zusammenhang mit anderen Dynamik- und Risikofaktoren zu verstehen. Das gesamtgesellschaftliche System hat bisher keine tiberzeugende Antwort auf die Umweltproblematik gefunden, aber es sind eine Reihe von LOsungsan satzen entwickelt worden. Umweltstabilitat ist ein zentraler Bestandteil der wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Zielsetzung, so daB das okologische System in die gesamtgesellschaftlichen Steuerungsmechanismen integriert werden muG. Wie kann diese Integration erfolgen? Herausforderungen von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft in den gOer Jahren Vier Dynamikfaktoren kennzeichnen die positiven Herausforderungen: Dynamikfaktor 1: Weltwirtschaftliche Triade Die Entwicklung des Welthandels in den beiden letzten Jahrzehnten zeigt sehr deutlich die Bedeutung der Weltwirtschaft ftir unsere okonomische Aktivitat. Der intemationale Wettbewerb ist charakterisiert durch die weltwirtschaftliche Triade: Siidostasien, Nordamerika und Europa. Die Wachstumsimpulse in Stidostasien mit Stidkorea und Japan an der Spitze sowie zunehmenden Entfal tungsmoglichkeiten der ASEAN-Lander wie v. a. Indonesien undMalaysia, aber auch den Chancen der 4 "Tiger-Lander" werden die Weltwirtschaft in Bewe gung halten. Auch in dieser Region der Welt ist die Bildung eines gemeinsamen Binnenmarktes, der emeut dynamische Krafte freisetzen wtirde, bei anhaltender 2 M. Timmermann politischer Stabilisierung in der Mitte der 90er Jahre nieht auszusehlieBen. Das hohe Volumen von Auslandsinvestitionen, insbesondere von Japan, auf den Markten Australiens, Nordamerikas und Europas, k1indigt eine weitere Inter nationalisierung des Wettbewerbs und eine weitere Intensivierung der Globa lisierung der Markte an. Die Hoffnung auf eine Vorrangstellung auf regionalen heimischen Markten wird immer mehr zur Illusion werden. FUr Unternehmen, aber aueh fUr nationale Volkswirtsehaften und Regionen gilt es daher, alles daran zu setzen, international und wettbewerbsfahig zu sein. Dynamikfaktor 2: EG-Binnenmarkt Die Antwort Westeuropas auf die Herausforderungen der weltwirtschaftliehen Triade lautet Integration: Von der EWG tiber den gemeinsamen Markt zurn EG-Binnenmarkt, erweitert urn ehemals sozialistische Lander in Mittel-, Ost und Stidosteuropa und erganzt urn die EFTA zurn Europaisehen Wirtsehafts raum. Es kann bei allen Widrigkeiten davon ausgegangen werden, daB der EG-Binnenmarkt kommt, er ist wirtschaftlich sinnvoll und politiseh gewollt. Die Integration von 12 oder gar mehr Volkswirtschaften zu einem europaischen Binnenmarkt fiihrt zu einem hOheren MaS an Arbeitsteilung in Europa. Dies hat zwar viele Vorteile, aber es fiihrt aueh zu mehr Transportvolumen. Dieser zu erwartende Zuwaehs an Transportleistungen bringt Kosten mit sieh, die nur teilweise in die betriebswirtschaftliehen Kalkulationen und Kostenreehnungen eingehen. Ein erheblieher Teil der Kosten wird betriebswirtsehaftlich erfaSt, da es sich urn soziale Kosten wie Umweltverschmutzung dureh Gtiterverkehr oder StraBenbelastung oder aueh Energieverbraueh handelt. Es erseheint dringend geboten, der-artige volkswirtschaftliehe Kosten bei den Kosten der europaischen Integration zu beriieksichtigen, wenn der Gefahr "Europa - ein Reehenfehler" begegnet werden solI. Dynamikfaktor 3: Wirtschaftsaufschwung in Mittel-und Sudosteuropa Die fast friedliehe Revolution in den kommunistischen und sozialistischen Landern Mittel-, Ost- und Stidosteuropas bedeutet nieht nur menschlieh und politisch eine historisehe Wende, sondern sie bringt aueh eine gro6artige Chance fUr diewirtschaftliehe Entwieklung in Europa. Wenn die Rahmenbe dingungen fUr eine Marktwirtschaft wirklieh installiert werden, wird es in einigen Monaten und Jahren einen bedeutenden Wirtschafisaufschwung in Mittel-, Ost-und Stidosteuropa geben. Wenn es gelingt, die enorme Naehfrage, Das okologische System 3 die vom Bedarf der Menschen her vorhanden ist, mit effektiver monetiirer Kauflcraft zu versorgen, ist der Aufschwung gesichert. Der Wirtschaftsauf schwung in Mittel-, Ost-und Siidosteuropa wiirde der westeuropaischen Inte gration einen erneuten Impuls geben. Aus dem EG-Binnenmarkt kann Schritt fUr Schritt ein gesamteuropaischer (GE)-Binnenmarkt hervorgehen. Dynamikfaktor 4: Technisch-wirtschaftlicher Strukturwandel Unabhiingig von der Dynamik der weltwirtschaftlichen Triade, den Impulsen des EG-Binnenmarkts und den Wachstumskrliften des Wirtschaftsaufschwungs in Mittel-, Ost- und Siidosteuropa wird die wirtschaftliche Entwicklung von den Innovationen des technisch-wirtschaftlichen Strukturwandels getragen. Unter Strukturwandel wird dabei die Veriinderung der prozentualen Anteile eines Wirtschaftssektors am Bruttosozialprodukt verstanden. Die 4 Dynamikfaktoren "weltwirtschaftliche Triade", "EG-Binnenmarkt", "Wirtschaftsaufschwung in Mittel-, und Siidosteuropa" und "technisch-wirt schaftlicher Strukturwandel" wirken nicht nur additiv, sondern sie werden sich auch gegenseitig beschleunigen. Wachstumsdynamik ist fUr die 90er Jahre hinreichend vorhanden. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die bisher vorgetra gene Wachstumseuphorie iiberhaupt realistisch ist oder die Wachstumspolitik mit ganz anderen wachstumsgefahrdenden Risiken und Beschriinkungen zu rechnen hat. Daher sollen nun 4 wesentliche weltweite Risiken der wirtschaft lichen Entwicklung skizziert werden. Die Integration Europas im Rahmen einer dynamischen Entwicklung der Welt wirtschaft macht neue Entwicklungen in den 90er Jahren moglich. Diese Entwicklungen sind jedoch nicht risikofrei. Folgende 4 Risikofaktoren beschreiben diese potentiellen Gefahren: - Okologische Ungleichgewichte oder die Uberschreitung der Grenzen der Belastbarkeit der Natur; - Bevolkerungsexplosion in der Welt; - Entwicklungsdilemma der Dritten Welt; - Sicherheitspolitische InstabiliHit im Nord-Siid-Konflikt. Wie bei den 4 Dynamikfaktoren, so ist auch bei den 4 Risikofaktoren eine intensive gegenseitige Abhiingigkeit gegeben. 4 M. Timmermann Risikofaktor A: Okologische Ungleichgewichte Die derzeitige wirtschaftliche Entwicklung fiihrt zu einer nicht zuliissigen Uberschreitung der Grenzen der Belastbarkeit der Natur durch iibermaBige Nutzung von erschOpfbaren Ressourcen und eine iibertriebene Belastung der nattirlichen Lebensgrundlagen des Menschen. Nur eine marktwirtschaftliche Umsetzung des Verursacherprinzips kann dazu beitragen, daB "mehr Okono mie zu mehr Okologie" fiihrt. Risikofaktor B: Bevolkerungsexplosion Nach einer Studie der Vereinten Nationen werden 1999, also noch in diesem Jahrzehnt, statt heute etwa 5,3 Mrd. Menschen 6 Mrd. Menschen auf der Erde leben. 1m Jahre 2010 sollen nach dieser UNO-Prognose bereits 7 Mrd. und 2020 8 Mrd. Menschen die Erde bevolkem. Erst gegen Ende des nachsten Jahrhun derts solI sich das Bevolkerungswachstum bei 10 Mrd. Menschen stabilisieren. Herstellung und Verteilung von Nahrungsmitteln sowie Energie sind dieser Expansion nicht gewachsen. Zwischen BevOlkerung und Bevolkerungswachs tum einerseits und Energieverbrauch andererseits bestehen enorme Ungleich gewichte in den verschiedenen Regionen der Welt. Risikofaktor C: DriUe Welt Die Wohlstandsschere zwischen den Industrielandem und den Entwicklungs liindem der Dritten Welt hat sich in den letzten Jahren weiter geoffnet. Der Reichtum der Industrienationen nimmt weiter zu, und die Annut der bevolke rungsreichen Entwicklungslander Schwarzafrikas auch. Hunger, Annut und Elend sind keineswegs iiberwunden, und die Verschuldung der Dritten Welt nimmt zu. Etwa 430 Mio. Menschen in 42 Landem lebten in den 80er Jahren mit einem mittleren Prokopfsozialprodukt von 207 US $ im J ahr. Vor 10 J ahren waren es noch 270 US $. Europa ist in Bewegung geraten, aber die Probleme der Dritten Welt sind geblieben. Die Entwickungslander werden am "Aufbruch nach Europa" kaum partizipieren. Werden aber die Menschen der Dritten Welt diese Perspektiven fiir die 90er Jahre so hinnehmen?

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