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Medizinische Diagnostik — Grundlagen und Praxis PDF

230 Pages·1969·7.299 MB·German
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Heidelberger T aschenbiicher Band 48 Rudolf Gross Medizinische Diagnostik Grundlagen und Praxis Mit 12 Abbildungen und 14 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1969 Professor Dr. Rudolf Gross. Direktor d. Med. Univ.-Klinik, 5000 Koln-Lindenthal ISBN-13:978-3-540-04544-1 e-ISBN-13:978-3-642-95112-1 DOl: 10.1007/978-3-642-95112-1 Aile Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Springer-Veri ages ubersetzt oder in irgendeiner Form vervielfaltigt werden. @) by Springer-Verlag Berlin • Heidelberg 1969. Library of Congress Catalog Card Number 68-58990. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt ouch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme. daB ,olche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung ai, frei Zu betrachten waren und daher von jederm.nn benutzt werden durften. Titel-Nr.7578 Meinem langjiihrigen Lehrer in der Inneren Medizin Hans-Erhard Bock in Verehrung und Dankbarkeit Vorwort "Sie (die Diagnose) ist das Kreuz des Arztes und zugleich der feinste geistige GenuB, welchen die rnedizinische Wissenschaft Z1.1 bieten hat. In jeder Diagnose, welche richtig gestellt wird, versarnrneltsich wie in einern Brennspiegel das Licht vieler Jahrhunderte der Forschung, urn, hie et nunc, das Schicksal eines Menschen... zu durchleuchten und sein Leiden ·den Wohltaten zu iiberliefern, welche ·die Wissen schaft zu vollbringen verrnag." (PETER BAMM [6]) Seit meiner ersten Kolner Vorlesung iiber Methoden und Probleme der internistischen Diagnostik hat mieh dieses Thema immer wieder angezogen. Weitere Anregungen gaben Gesprache mit Freunden, Mit arbeitern, Fachkollegen, Ferner die Jahrestagungen der Dtsch. Ges. fUr Med. Dokumentation und Statistik sowie vor allem die Klausur Tagung iiber "Probleme der modernen Diagnostik" in Titisee (1966). Diese Monographie soIl keine spezielle Symptomatologie oder Differentialdiagnose innerer Erkrankungen darstellen; wo Krankheiten oder Symptome aufgefiihrt werden, sind sie als Beispiele gedacht. Noch weniger hatte ich einen Exkurs iiber die medizinische Dokumentation oder Statistik im Auge, fiir die ich mich als nicht zustandig erachte. Meine Absieht war vielmehr eine kritisehe Auseinandersetzung mit der Methodenlehre der medizinischen Diagnostik zu einem Zeitpunkt, wo sich 'ein Wandel abzeichnet - wo neue Verfahren entwickelt und mit reichlichen VorschuBlorbeeren bedacht, wo alte Traditionen nieht ohne Sentimentalitat verteidigt werden. In den letzten Jahren ist eine Fiille von Biichern, wissenschaft lichen und halbwissenschaftlichen Darstellungen iiber Computer in der Medizin ,erschienen. Fast aIle behandeln ,die Diagnostik als auch ein Anwendungsgebiet dieser vielversprechenden Maschinen. Diese Studie geht von der Diagnostik aus, in deren Rahmen auch Computer ein gesetzt werden konnen. Sie ist von einem Kliniker geschrieben. Naeh dem sich aber langst erwiesen hat, daB viele Fehler und Fehlentwick lungen aus mangelnder wechselseitiger Kenntnis der Grundlagen und der Beziige ~etwa zwischen Medizin einerseits, Logik oder Mathematik andererseits) entstehen, darf sidt vielleidtt ein Mediziner in diesen Grenzbereich wagen. Hier sei auch betont, daB diese Schrift der Diagnostik am einzelnen Kranken - in Klinik und Praxis - ge widmet ist. Fiir Gruppenuntersuehungen gelten ganz andere Voraus- VII setzungen und Methoden, die allenfalls in Gegenuberstellung auf gefiihn sind. Der historisene Zugang zur Diagnostik - wie so oft der ergie bigste -laBt in Meiner Sient klar 3 Rientungen unterseneiden: 1. Die "klassisene" Diagnoscik der unmittelbaren Krankenunter suenung ohne groBe Hilfsmittel, mit ihrem Beginn in der zweiten Halfte des 18. Jahrhundens. 2. Den Einbruen von naturwissensenaftlienen (apparativen) Metho den mit ihrem Beginn etwa in den aentziger Jahren des 19. Jahrhunderts. 3. Die in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten aufgekommene diagnostisene Anwendung der Wahrscheinlienkeitstheorie und der Daten verarbeitung. Diese Gliederung laBt zugleien erkennen, daB alle 3 Perioden bis heute fortdauern, ja, daB die moderne Diagnostik nients anderes ist als die sinnvolle Verbindung und weitere Entwicklung dieser Grund formen. Damit ergab sien von selbst auen die Einteilung des Buenes. Es enthalt naturgemaB mehr 'subjektive Urteile als eine aussenlieB lien an den Tatsaenen orientierte Darstellung etwa einzelner Krank heiten, hier und dort auen Senarfen. Subjektiv muBte senlieBlien die Auswahl sein. Ein schleenter Kritiker ware, wer hier nient noen Aus lassungen feststellen miiBte. Der Arzt wird vielleient zuviel Theorie, der Biometriker zuviel klinisene Praxis entdecken. Manenem mag man enes selbstverstandlien erseneinen, obwohl es am Krankenbett nient so selbstverstandlich geubt wird. Es kam mir mehr darauf an, die Grund lagen der Diagnostik zu entwickeln als weit in die teennisenen Einzel heiten vorzustoBen, wo Apparate und Systeme einander in rasener Folge ablosen. Fur einige Probleme sind noen keine befriedigenden Losungen in Sient: len habe mien in solchen Fallen bemiiht, auen senein bar widerspriichliene Ansienten gleienmaBig zu beriicksientigen, ja geradezu Antithesen herauszuarbeiten. Bei der Fulle der sien anbietenden diagnostisenen Methoden muB jeder Arzt naen seinen auBeren und inneren Voraussetzungen aus wahlen, was ihm fiir seine Kranken und im Rahmen seiner Verantwor tung als angemessen erseneint. Dazu bedarf es eines festen Standortes und eines von der Flut der Publikationen nient verdunkelten Ober blicks, zu dem ich mit diesem Buen beitragen moente. Aus der Erkennt nis des Optimums laBt sien - in einer Art "diagnostisener tlkonomie" (75) - auen eine praxisgereente Diagnostik ableiten. Die iooere Medizin - immer noen das Faen mit den senwierigsten und interessantesten Differentialdiagnosen, immer noen das Faen, in das naen neuesten Statistiken 700/0 der Beratungsursaenen in der Allgemein praxis fallen - mag hier stellvenretend stehen fiir die gesamte Medizin. Mein Dank gilt absenlieBend vielen Kollegen fiir Saen- und Litera turhinweise. Das Manuskript lasen Prof. Dr. G. GRIESSER, Direktor VIII des Instituts fiir Medizinische Dokumentation und Statistik an der Universitat Kiel, sowie Dr. R. PIRTKIEN, Leitender Arzt der Med.-Biol. Forschungsstelle am Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, denen ich fiir ihre Miihe besonders verbunden bin. Oberarzt Priv.-Dozent Dr. OETTE, Leiter der klin.-chem. Laboratorien der Med. Univ.-Klinik Keln, half mir bei den Korrekturen und mit Ratschlagen. Nicht zuletzt darf ich Herrn Dr. GOETZE und dem Springer-Verlag danken: Sie haben mich zu dieser Darstellung ermutigt und darin stan dig geferdert. Keln, im September 1968 R.GROSS IX Inhaltsverzeichnis 1. Elemente der Diagnostik 1.1 Diagnostik und Therapie 1.2 Definition der Diagnose 6 1.3 Diagnostische Technik 10 1.4 Diagnostische Begriffe 12 1.5 Parameter der Diagnostik 20 2. Klassische Methoden 25 2.1 Die Entwicklung der neuzeitlichen Diagnostik 25 2.2 Anamnese 27 2.2.1 Bedeutung 27 2.2.2 Methodik 29 2.3 Unmittelbare Untersuchung 35 2.4 Normale und krankhafte Befunde 41 2.5 Konsultationen. . 44 2.6 VerHiufe . . . . . 48 2.7 Empirie und Intuition 50 2.8 Grenzen und FehlerqueIIen der klassischen Methoden 54 3. Naturwissenschaftliche Methoden . 56 3.1 Der Einbruch von Chemie und Physik 56 3.2 Morphologische Untersuchungen 58 3.3 Physikalische Untersuchungen . 61 3.4 Chemische Untersuchungen. . 65 3.5 Immunologische Untersuchungen 73 3.6 Bakteriologische und virologische Untersuchungen 75 3.7 Fragen des Normalbereiches 76 3.7.1 AIIgemeines 76 3.7.2 Probenfehler 77 3.7.3 Mittelwerte 79 x 3.7.4 Streuungen 80 3.7.5 Verteilungen 83 3.7.6 Priifung einzelner MeBwerte 85 3.8 Grenzen und Fehlerquellen der L:1bor:1toriumsdiagnostik 88 3.9 Probleme der Spezialisierung . . . . . 91 4. Mathematisch-maschinelle Methoden 97 4.1 Logische Grundlagen der Diagnostik 97 4.2 Wahrscheinlimkeitstheoretisme Grundlagen cler Diagnostik 104 4.2.1 Entwicklung und Begriffe 104 4.2.2 Diagnostisme Wahrsmeinlimkeit (I) 107 4.2.3 Gewimtung von Symptomen 109 4.2.4 Symptom-Krankheits-Matrices. . 109 4.2.5 Diagnostisme Wahrsmeinlimkeit (II) 113 4.2.6 Interkorrelation von Symptomen . 115 4.2.7 Zusammenfassung . . 116 4.3 Einige diagnostisme Remenverfahrcn 117 4.3.1 Dbersimt . . . . . . 117 4.3.2 Gewimtete Symptome 117 4.3.3 Wahrsmeinlimkeitsquotienten 120 4.3.4 Bayes'smes Theorem 121 4.3.5 Diskriminanzanalysen, Faktorenanalysen und ahnlime Verfahren 124 4.3.6 Kombinierte Anwendungen . 125 4.4 Daten und Datenverarbeitung 125 4.4.1 Lomkarten und verwandte Systeme 125 4.4.2 Computer, allgemeines 126 4.4.3 Digital-Computer 127 4.4.4 Analog-Computer . 127 4.4.5 Hybride Computer. 128 4.4.6 Computer-Sprame . 128 4.4.7 Diagnosensmliissel . 131 4.4.8 Computer als allgemeine Hilfsmittel der Diagnostik 132 4.5 Computer in begrenzten diagnostischen Aufgaben 133 4.5.1 Dbersimt . . . . . 133 4.5.2 Klinism-memismes Laboratorium 133 4.5.3 Hamatologie . 135 4.5.4 Kardiologie . . . . 135 4.5.5 Weitere Anwendungen 137 4.6 Computer und mensmlimes Gehirn 138 4.7 Grenzen und Fehlerquellen der mathematism-masminellen Methoden 143 5. Ergebnisse . . . . 148 5.1 Diagnostisme Aussagen 148 5.1.1 Relativitat der Diagnose 148 XI 5.1.2 i\rztliche Aufzeichnungen und Briefe. . 149 5.1.3 Mitteilungen an Kranke und Angehorige 152 5.2 Fehldiagnosen . . . . . . . . . . 155 5.2.1 Allgemeines . . . . . . . . . . 155 5.2.2 i\rztliche Ursachen von Fehldiagnosen . 159 5.2.3 Vom Kranken oder der Krankheit her bestimmte Fehldiagnosen 163 5.2.4 Cavete-Diagnosen . . . . . . . . 168 5.3 Grenzen und Abstufungen cler Diagnostik 169 5.3.1 Moglichkeiten uncl Verantwortung 169 5.3.2 Diagnostik in cler Allgemeinpraxis 171 6. SchluBwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 Sachverzeichnis ..... . . . . . . . . . . . . . . 206 XII

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