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Medium und Maske: Die Literatur Hubert Fichtes zwischen den Kulturen PDF

361 Pages·1995·29.872 MB·German
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Hartmut Böhme Nikolaus Tiling Hg. Medium und Maske Die Literatur Hubert Fichtes zwischen den Kulturen HartrnutBohme/NikolausTiling(Hrsg.) . MediumundMaske Hartrnut Bohme/Nikolaus Tiling (Hrsg.) Medium und Maske Die Literatur HubertFichtes zwischen den Kulturen VERLAGFURW/55EN5CHAFT UNDFORSCHUNG Die DeutscheBibliothek- CIP-Einheitsaufnahme MediumundMaske :dieLiteraturHubertFichtes zwischen den Kulturen / Hartmut Bohme/NikolausTiling (Hrsq.). - Stuttgart :M und P,VerI.furWiss,und Forschung, 1995 ISBN978-3-476-45142-2 NE:Bohme,Hartmut [Hrsg,] ISBN978-3-476-45142-2 ISBN978-3-476-04238-5(eBook) DOI 10.1007/978-3-476-04238-5 Dieses Werk ist einschlieBlich allerseinerTeile geschlitzt. ]ede Verwertung auBerhalbder engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustirn mung desVexlagesunzulassiqundstrafbar.DasgiltinsbesonderefurVerviel fciltigungen,Ubersetzungen,Mikroverfllmungenund Einspeicherung in elek tronischenSystemen. M &P VerlagfurWissenschaftundForschung einVerlagder].B.MetzlerschenVerlagsbuchhandlung und CarlErnstPoeschelVerlagGmbHin Stuttgart © 1995Springer-VerlagGmbHDeutschland Ursprunglich erschienen bei J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel VerlagGmbHinStuttgart1995 Inhalt HARTMUTBOHMEINIKOLAUSTILING MediumundMasken- DieLiteraturHubertFichteszwischendenKulturen Vorwort.......................................................................... 9 ZurZitierweisedesWerkesvonHubertFichte.............................. 19 DIRCKLINCK ,,Nunistallesanders." UberHubertFichtesReise-Begehren......................................... 23 PETERBRAUN IrmasKunst ZudengemeinsamenArbeitenvonLeonoreMau und Hubert Fichte............................................................... 54 RAINERGULDIN DasDoublederSchrift PhotographieundSchreibprozeB... 87 KIRSTINPLEGER Versuchtiberein Gesamtkunstwerk.......................................... 104 ANDREAALLERKAMP ,,Buchstaben.StabeausBuchen...ausBuchenholz" KubischeKlangraumeundmimetischeProzessein Ichwiirdeein...undIchbineinLOwe ...................................... 121 SYBilLEBENNINGHOFF-LUHL "Schonirgendeinmalnamlich warichKnabe undMadchen undBaumund Raubvogelund auch ausderSeeeinstummerFisch" ZurVerwendungdesZitats inHubert Fichtes Forschungsbericht.Roman.................................................... 143 HOLGERHOF ,,Ichreise meinenSatzen nachoIchreise mirselbstnach." Explosion.RomanderEthnologie. SchichtderGeschichtederEmpfindlichkeit................................. 160 MANFREDWEINBERG ,,Diestupendeundbishernochwenigreflektierte Idee von BikontinentalitatundBisexualitatderafroamerikanischenKultur" Zu Strukturund Funktiondes .Zwischen"bei HubertFichte............. 171 DAVIDSIMO Hubert Fichte undMichel Leiris: Selbstanalyseund Ethnographie........................... 199 KLAUS NEUMANN HubertFichte undexperimentelleEthnographie,oder: AuchinAmerika sinddieMoglichkeitenuniversitarer Anthropologie niehtunbegrenzt... 213 REGINAMUNDEL Dienerund Grafen. FuBnotenschiichtezuden FreibeutemHubertFichte und PierPaolo Pasolini.............................................................. 244 REINOLDWERNER .Jchzoglos,urndiemenschlichenOberresteaufzusuchen"- FichteundFrankreich.......................................................... 269 NIKOLAUSTILING DieblutigenHandevonMaubec. EinMotivzwischenliterarischerErinnerungundihren biographischenSchauplatzen: Schrobenhausen,LacosteundGanagobie................................... 286 ROBERTGILLETT Hubertslmitationen.IntertextualitatinundurnGrtinspan.,., 303 HARTMUTBOHME Die,,BlumezuSaaron"unddasMaskenspieldesErzahlers. EineFigurHubertFichtesundihrHintergrund.............................. 334 DieAutoren...................................................................... 361 HARTMUTBOHMEINIKOLAUSm...ING Medium und Masken - Die Literatur Hubert Fichtes zwischen den Kulturen Vorwort Es scheint, als ob die extensive Diskussion urn die Perspektiven der Multi medialitatunterschwelligeinen Verlustbeklagt. Angestrengtwerden die Di mensioneneines Begriffsbemiiht,der, technizistischiiberwiiltigt,die Vielge staltigkeitseinerBedeutung aufgeben muBte.In virtuellenRealitaten diirfen nunmediale,kommunikativeFahigkeiten,historisches und visionares Wissen als Konsumwunschnach Unterhaltungwiederauferstehen. Wien, 15.Mai 1968 DietriadischeZeichenrelationsetztnurComputervoraus. KeineMenschen. Wenn einComputereineZeichenspracheentwickelthatunddiese einemzweiten Com putereingebenkann,istdietriadischeZeichenrelationerfiillt.(AlteWelt,386) .EinMediumwird geboren"behauptetdagegen derPriesterFreddy inPe tersilie von Hubert Fichte.DiesesMediumistzwischen lebensgeschichtlichen Stationen, zwischen Geburt und Tod angesiedelt. Hier treffen Begriffspaare aufeinander,indenen dieWahrnehmungvonWelt oszilliert. Der Augenblick steht zwischen Vergangenheit und Zukunft, das Diesseits verweist aufeine Vorstellung des Jenseitigen.In Sprache, Musik und Bildem bricht sich die WahmehmunginErinnerungen,diesiemobilisiert. Mit seinerGeschichteder EmpfindlichkeithatHubert Fichtealle Sinnein ihrerMedialitataufgerufen. DarinrefIektiertderBegriffdes Mediumswieder seine Bedeutungeneinerdurchlassigen Mitte, eines vermittelndenElements, des Changierenszwischen Aktivund Passiv. Sich diesen Dimensionenanzuniihem, entfemtvon zeitgemiiBerUnterhal tung ebenso wie currenten Theorien hypertechnischerMedienzukunft. Der 9 Eintrittindie Prozesseund Spiegelder eigenenWahrnehmungist verbunden mit der Aufmerksamkeitfur die Momenteund Ereignisse,in denensich der Verlaufdes eigenenBildesorganisiert.Schrift,Bild und Ton bietendie For men, diese Momente aufzuzeichnen. Im technischen Sinne sind sie digital, ohne das RauschenderInterferenz,beliebigreproduzierbar.Inihrermedialen Prasenzaber zeigen sieeine zeitliche Dimensionundverweisendarnit aufden sich stetig verzweigenden FluB, in dem jenes Murmeln entsteht, von dem Foucaultbehauptet,daBes" ... sich ohne Ende wiederaufnimmt,sich erzahlt und sich verdoppeltinphantastischenVerfielfaltigungenund Verschachtelun gen, indenen sich unserSprechenheute ansiedeltund verbirgt't.l Darniterin nert es wiederumanjenesam SprechenorientierteSchreiben,das " ... seine Botschafteinzigam Medium [hat],dasesist."2 Das Verhullenund Enthiillensind kulturelleGrundmechanismen,die sich aufallen StufenderGeschichteund deszivilisatorischenProzesseauszudruc ken.Innen und AuBensind getrennt; zwischenIntention und Ausdruck,Re gung und Mitteilung, Zeichenund Bedeutungschiebensich Medien, die das Verstehen ebenso vermitteln wie verzerren. Die Zeichen sind arbitrar und darum schwer zu entziffern. So wird das Fremde uberwaltigend, das Gra ziose zur Ausnahme, das Schwere die Regel. Alles ist verhiillt: "Die Natur liebt es, sich zu verbergen", sagt Heraklit im Tribut an die alte Auffassung, wonach das Essentielle der Welt sei, Verhiillung zu sein. Die Dinge sind opak. Individuumest ineffabile. Wir sind Insassen von Platons Hohle. Un sere Sinne sind blind. Unser Handeln ist nie rein, sondern immer theatral. UnsereSpracheisteine Maske,unserGesichteine Larve.SelbstGott, derer scheinen will, muBsich verhiillen:ineine Wolke,ins Gewitter, inden Men schensohn - im Medium also. Im besten Fall sind wenigstens unsere Tau- 1Michel Foucault:Das unendliche Sprechen.In:ders.:Schriften zurLiteratur, Frankfurt amMain, 1988,S.92. 2Friedrich Kittler:Aufschreibesysteme180011900.Munchen1985,S.191. 10 schungenund Verhiillungengemeinsame.Die Wahrheitaberist:jederwohnt aufeinemandereStern. Wiekaumein andererAutorist sichFichtedieserfundamentalen Maskie rungder menschlichenDaseinsund HandelnsbewuBtgewesen.Daftlrgibt es biographische Grunde, die ihm selber klar geworden sind in Konfrontation mit den afroamerikanischen Kulturen, in denen Maskierung, Bemalung, ri tuelleTheatralitatund Ubergangeaus der profanenAlltagsweltin die zaube rischeSpharedes Mediumszuden zentralenFormendes Kulturprozessesge hort, DieseniiberJahrzehntezu studieren,hat umgekehrtein BewuBtseinfur die wenigersichtbarenVorgangeder Maskierungund des Mediumistischenin dereigenen Biographie und in den europaischenGesellschaften erzeugt. So iiberschneidensich aufderEbenederliterarischenVerfahrenbei Fichteimmer Prozesseder Aufdeckungund der Enthiillungmit solchender Larvierungund des Verhiillens.In den poetischenStrukturenselbstsind darnit die Momente, welcheunmittelbaraus demPathosder europaischenAufklarungund aus ih rer Wahrheitsformelder nacktenWahrheithervorgehen, mit solchenFormen verbunden,bei denen das Erscheinendedie Merkmaleder Maske, der Htille, des bezeichneten Geheimnisses tragt- sei es zu Zweckendes Schutzes, der rituellen Verwandlung,der Darstellungdes Unsichtbaren,der dunklenAngst oder Schuld, der verbotenen Lust oder des anderen nicht ertraglichen Schreckens. Es sind aber nicht nurdie Worter, Klange und Bilder, sondern auchGe ruche,Geschmackund taktile Reize, von denen das BewuBtseindurchtrankt wird.Sie bildenein stetigsichauffullendesund leerendes, pulsierndesErin nerungsreservoir,das mit der aktuellenWahrnehmungkorrespondiert. In die ser Artder Unterhaltung konstituiertsichein multimedialesMedium. In den Erinnerungen der Geschichte der Empfindlichkeit-aus was konnte ein Text sonstbestehen?-tretenSegmentedes Vergangenenwiederaufundzeigenda bei jeweils neue Facetten ihrerErscheinung. Sie fugen sich in einen neuen Zusammenhang ein, den sie zugleicherstkonstituieren. Es bilden sichAuf- II

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