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Medienwirkungen kompakt: Einführung in ein dynamisches Forschungsfeld PDF

198 Pages·2012·1.511 MB·German
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Medienwirkungen kompakt Michael Jäckel Medienwirkungen kompakt Einführung in ein dynamisches Forschungsfeld Michael Jäckel, Universität Trier, Deutschland ISBN 978-3-531-18606-1 ISBN 978-3-531-19135-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-531-19135-5 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Vorbemerkung Eine kompakte Einführung zu einem Forschungsgebiet, das sich inhaltlich in den letzten 50 Jahren enorm entwickelt und aufgefächert hat, ist keine leichte Aufga- be. Als im Jahr 2011 die fünfte Auflage meines Lehrbuchs „Medienwirkungen. Ein Studienbuch zur Einführung“ erschien, fragte mich die Lektorin des VS Verlags für Sozialwissenschaften, Frau Barbara Emig-Roller, ob man auch eine Kurzfas- sung davon realisieren könne, die sich in erster Linie an Studierende in BA-Stu- diengängen richten sollte. Das Thema „Medienwirkungen“ hat, darauf hat Jens Vogelgesang in seinem unlängst erschienenen Studienführer „Kommunikations- wissenschaft studieren“ (2012) hingewiesen, zahlreiche interdisziplinäre Bezüge. Es hätte also ein Buch für BA-Studierende, die einmal Psychologen, Politikwis- senschaftler, Historiker, Publizisten, Kulturwissenschaftler, Ökonomen oder So- ziologen sein wollen, werden müssen. Getreu dem Motto „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ wird es – auch aus Platzgründen – eine vorwiegend soziologisch ausgerichtete Einführung sein. Über den Aufbau des Buches und die zugrunde liegende Systematik informiert das Ende des ersten Kapitels, das auch einen allge- meinen Überblick über die Medienwirkungsforschung, die hier im Vordergrund steht, enthält. Eines aber darf man zu Beginn – ohne bereits fachspezifisch zu werden – sagen: Das große Interesse an dem Faszinosum ‚Medien‘ ist ungebrochen vorhanden, wenngleich doch so vieles an diesen Medien alltäglich geworden ist. Wer Medien sagt, denkt die Kritik daran häufig mit, sei es die Unzufriedenheit mit bestimm- ten Protagonisten, den Arbeitsweisen oder Selektionskriterien, die eine Realität eigener Art schaffen. Dass heute so häufig von „Mediengesellschaft“ gesprochen wird, ist wohl auch Ausdruck eines Unbehagens in und an der modernen Kultur. Dennoch äußert sich dieses Unbehagen nicht in einer deutlich spürbaren Abkehr von den Angeboten. Deshalb wiederholt sich auch immer wieder die Frage, was mit den Rezipienten im Zuge der Nutzung dieser Angebote geschieht. Wege und Möglichkeiten zur Beantwortung dieser Fragestellung fasst die vorliegende Ein- führung zusammen. Mein besonderer Dank gilt Herrn Dipl.-Soz. Daniel Röder und Herrn Dipl.- Soz. Philipp Sischka, die die Entstehung dieses kompakten Buchs aktiv begleitet 6 Vorbemerkung haben, ebenso danke ich Herrn Gerrit Fröhlich, M. A. für seine Hinweise und Rat- schläge. Ich hoffe, dass das Buch seinen Zweck erfüllt. Trier, im Mai 2012 Michael Jäckel Inhalt Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1 Medienwirkungsforschung und Mediensoziologie. Eine einleitende Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Mediengeschichte und Medienwirkung . . . . . . . . . . . . . . . 11 Persuasion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Publikumsaktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Sozialer Kontext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Medien und Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Strukturierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Medienzukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Zum Aufbau des Buches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 2 Umstände: die Medienentwicklung im Überblick . . . . . . . . 33 Modelle der Medienentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Medienentwicklung und gesellschaftliche Veränderungen . . . . . 36 Massenkommunikation in historischer Perspektive . . . . . . . . . 40 Beginn und Aufstieg der Massenkommunikationsforschung . . . . 43 3 Wer ? Die Senderebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Signale und Störquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Gatekeeper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Meinungsführer und das aktive Publikum . . . . . . . . . . . . . . 54 Neue Herausforderungen für den Journalismus . . . . . . . . . . . 61 4 Was ? Ein Blick auf die Inhalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Agenda Setting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Priming und Framing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Medienthemen und Alltagsthemen . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Kultivierungsprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Inhaltsanalyse als Auswahlverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . 78 8 Inhalt 5 In welchem Kanal ? Besonderheiten der Trägermedien . . . . . . 83 Kanäle und Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Massenkommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Interaktion und Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Das Medium ist die Botschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Situativer Ansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 6 Zu Wem ? Das Publikum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Publikum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Aktivität und Passivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Vielfalt und Entscheidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Zielgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 Lebensstile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 7 Für welchen Zweck ? Funktionszuschreibungen . . . . . . . . . 117 Information und Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 Digital Divide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 Segmentierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Gratifikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 8 Mit welchem Effekt ? Wirkungsfelder . . . . . . . . . . . . . . . 141 Ursache und Wirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Art . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 Stärke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 Zeit und Dauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155 Richtung und Verlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 Objekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 Zielebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 Wirkungsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 Vorsatz und Absicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 9 Ein Ausblick in die Medienzukunft – Prognosen und Überraschungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 Abbildungsverzeichnis Abbildung 2.1 Die sechs Informationsrevolutionen nach Irving Fang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Abbildung 2.2 Das soziale Gedächtnis in den Etappen der Medienevolution . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Abbildung 3.1 Ein lineares Modell der Kommunikation . . . . . . . . . 47 Abbildung 4.1 Agenda Setting: die Rolle von Massen- und interpersonaler Kommunikation . . . . . . . . . . 73 Abbildung 4.2 Drei Realitäten – Das ‚Das Double Cone‘-Modell von Weimann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Abbildung 6.1 Veranschaulichung des Publikums- und des Zielgruppenbegriffs . . . . . . . . . . . . . . 109 Abbildung 6.2 Zielgruppendefinition: Konsum vs. Soziodemographie . . . . . . . . . . . . . 111 Abbildung 6.3 Die Staffelungshypothese am Beispiel der Mediennutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Abbildung 8.1 Die Grundstruktur des Stimulus-Response-Modells . . . 142 Abbildung 8.2 Effekte: eine Differenzierung . . . . . . . . . . . . . . 145 Abbildung 8.3 Eine Erweiterung des Stimulus-Response-Modells . . . . 146 Abbildung 9.1 Fortschreitende Beschleunigung des sozialen Wandels . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 1 Medienwirkungsforschung und Mediensoziologie Eine einleitende Übersicht Mediengeschichte und Medienwirkung Zu Beginn dieser kompakten Einführung in das Thema „Medienwirkungen“ steht eine kompakte Übersicht zur Medienwirkungsforschung aus vorwiegend soziolo- gischer Perspektive. Naheliegend ist in diesem Zusammenhang die Ausgangsfra- ge: Wann beginnt die Mediengesellschaft ? Wenn so formuliert wird, ist auch an die Anfänge der Medienwirkungsforschung gedacht. Würde man die Antwort an der Etablierung der wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit Fragen der Me- dienwirkung auseinandersetzen, orientieren, müsste man den Beginn im 20. Jahr- hundert suchen. Wer dagegen den Blick in die Mediengeschichte lenkt, wird nicht umhinkommen festzustellen, dass die Frage, wie Medien die Verfasstheit einer Gesellschaft verändert haben, eine sehr lange Tradition hat. Hans Joas hat die Aufgabe der Soziologie darin gesehen, die „Arten und Weisen, wie das mensch- liche Leben sozial organisiert wird“ (2007, S. 14), zu untersuchen. Eine Medienso- ziologie betont daher in besonderer Weise den Blick auf Phänomene, die ohne die Existenz von (Verbreitungs-)Medien entweder nicht vorstellbar waren oder zumindest in der Wahrnehmung ihrer Bedeutung durch eine Vielzahl weiterer Kanäle verstärkt wurden. Mit Medien sind allgemein Artefakte, die Vermittlungs- leistungen übernehmen, gemeint: Bilder, Texte, aber z. B. auch Münzen. Beobach- tungen, die sich auf die Wirkung von Medien im weitesten Sinne beziehen, waren bereits vor dem Aufkommen einer akademischen Disziplin, die sich Kommuni- kationswissenschaft oder Publizistikwissenschaft nannte, weit verbreitet. Aber die Pluralität der Auffassungen ist ohne Zweifel auch das Ergebnis einer funktiona- len Differenzierung moderner Gesellschaften, in denen eben nicht nur Wissen- schaftler (Medienwissenschaftler, Kommunikationsforscher, Wirkungsforscher, Soziologen) den Blick auf ein kontinuierlich expandierendes Wort- und Bild- material lenken, sondern die Medien selbst eben diese Funktion übernehmen: Sie werden nicht nur als gesellschaftliche Einrichtung analysiert, sondern liefern quasi täglich selbst Beschreibungen von Gesellschaft, die mit sozialwissenschaft- M. Jäckel, Medienwirkungen kompakt, DOI 10.1007/978-3-531-19135-5_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2012

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