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Medien, Ordnung und Innovation PDF

398 Pages·2006·3.252 MB·German
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Medien, Ordnung und Innovation Dieter Klumpp · Herbert Kubicek Alexander Roßnagel · Wolfgang Schulz Herausgeber Medien, Ordnung und Innovation 123 Dr.Dieter Klumpp Alcatel SEL Stiftung Lorenzstraße 10 70435 Stuttgart E-mail:[email protected] Professor Dr.Herbert Kubicek Universität Bremen Bibliotheksstraße 1 28359 Bremen E-mail:[email protected] Professor Dr.Alexander Roßnagel Universität Kassel Nora-Platiel-Straße 5 34109 Kassel E-mail:[email protected] Dr.Wolfgang Schulz Hans-Bredow-Institut Heimhuder Straße 21 20148 Hamburg E-mail:[email protected] Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.deabrufbar. ISBN-10 3-540-29157-1 Springer Berlin Heidelberg New York ISBN-13 978-3-540-29157-2 Springer Berlin Heidelberg New York Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt.Die dadurch begründeten Rechte,insbesondere die der Übersetzung,des Nachdrucks,des Vortrags,der Entnahme von Abbildungen und Tabellen,der Funksendung,der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,bleiben,auch bei nur auszugs- weiser Verwertung,vorbehalten.Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9.September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwider- handlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2006 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Einbandgestaltung:Erich Kirchner Herstellung:Helmut Petri Druck:Strauss Offsetdruck SPIN 11561828 Gedruckt auf säurefreiem Papier – 42/3153 – 5 4 3 2 1 0 Inhaltsverzeichnis Medien, Ordnung und Innovation.............................................................1 Dieter Klumpp, Herbert Kubicek, Alexander Roßnagel, Wolfgang Schulz Teil I: Ordnungsstrategien Strategische Aspekte der Frequenzregulierung...................................15 Matthias Kurth Perspektiven des Breitbandkabels in Deutschland.............................29 Walter Berner, Thomas Hirschle, Thomas Langheinrich Herausforderungen beim Übergang von analog zu digital.................37 Hans Hege Perspektiven des Hör-, Fernseh- und Datenrundfunks.......................55 Ulrich Reimers Vernetzte Intelligenz im Fokus der Innovationen.................................69 Hans-Jörg Bullinger Digitale Konvergenz und Handlungskonsequenzen............................77 Peter Broß, Axel Garbers Informationsgesellschaft: Rahmen ohne Bedingungen oder umgekehrt?...............................................................................................95 Dieter Klumpp Breitbandnetze: Einigkeit über Uneinigkeit?......................................107 Lutz Mahnke Der Aufbau von Breitbandinfrastrukturen im internationalen Vergleich.................................................................................................113 Dieter Elixmann, Karl-Heinz Neumann VI Inhaltsverzeichnis Glasfaserzugangsnetze durch neutrale Infrastrukturgeber: Von „Little Broadband“ zu „Big Broadband“.....................................123 Stefan Doeblin, Arnold Picot Teil II: Regulierungsstrukturen Rundfunkaufsicht: Ordnungsstrukturen im digitalen Zeitalter.........133 Klaus Kamps Die Richtlinie „Fernsehen ohne Grenzen“..........................................143 Thomas Kleist Sollen und können nationale Regulierungsspielräume in der Telekommunikation gewahrt werden?................................................157 Ludwig Gramlich Was leisten Selbst- und Co-Regulierung im Vergleich zu den bisherigen Regulierungsformen?........................................................169 Wolfgang Schulz Was kommt nach der Verrechtlichung? Von der Regulierung zur Governance......................................................................................185 Hans J. Kleinsteuber Zukunftsmärkte und Kultur: Der Welthandel und die UNESCO-Konvention zum Schutz der kulturellen Vielfalt.................201 Verena Metze-Mangold Internet Governance: Auf dem Weg zu einem strukturierten Dialog..............................................................................215 Wolfgang Kleinwächter Medienkonzentration.............................................................................227 Werner A. Meier, Josef Trappel Teil III: Rechtsrahmen und Innovation Urheberrecht und Innovation: Basket Two and Beyond...................251 Brigitte Zypries Beschützen die Novellierungen im Urheberrecht Innovationen?.....261 Thomas Dreier Inhaltsverzeichnis VII Urheberrecht und Vertragsfreiheit: Kritische Überlegungen am Beispiel der Verwendungsbeschränkungen im IT-Bereich...............273 Thomas Hoeren Ideen und ihre Verwertung in globalen Gemeinschaften..................283 Wolfgang Coy Selbstregulierungim Datenschutz.......................................................299 Alexander Roßnagel Können Konzernrichtlinien interkontinentale Bruchlinien im IT-Recht überwinden: Ist das Beispiel Datenschutz übertragbar?.....307 Alfred Büllesbach Weiterentwicklung des Datenschutzes bei Tele- und Mediendiensten......................................................................................315 Peter Schaar Datenschutz bei RFID und Ubiquitous Computing............................323 Hansjürgen Garstka Informationsfreiheitsgesetze vor einem weiteren Paradigmenwechsel..............................................................................331 Herbert Kubicek Verbraucherschutz in den Telemedien................................................343 Edda Müller, Michael Bobrowski Mediennutzerschutz als Media Governance: Medienkritik und der „politische Konsument“...................................353 Jörg-Uwe Nieland, Heribert Schatz, Stephan Alexander Weichert Jugendmedienschutz: Zwischen freiwilliger Selbstblockade und unkontrollierter Selbstkontrolle....................................................371 Karsten Altenhain Strategien zur Bekämpfung illegaler Inhalte im Internet...................383 Bernd Holznagel, Daniel Krone Autorenverzeichnis................................................................................397 Medien, Ordnung und Innovation Dieter Klumpp, Herbert Kubicek, Alexander Roßnagel,Wolfgang Schulz Die Gestaltung einer Informationsgesellschaft bekommt Konturen durch die ent- stehenden gesellschaftlichen Ordnungsstrukturen, sie wird im Detail gestaltet durch die Strategien der gesellschaftlichen Akteure. Gesellschaftssysteme sind immer Ordnungssysteme, und deren Kodifizierung bestimmt den Rechtsrahmen, in dem sich Innovationen technischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Art entwickeln können. Die Frage nach den Ordnungsstrukturen und dem Ordnungsrahmen drängte sich den Herausgebern für diesen Autorenreader auf, nachdem der letzte Band1 mit der Frage, wie denn die „nächste Generation Informationsgesellschaft“ gestaltet werden könne, vor allem die Notwendigkeiten einer Neuorientierung betont hatte. Im Vorfeld des ersten UN-Weltgipfels zur Informationsgesellschaft im Dezember 2003 in Genf zeigte dieses Jahrbuch denn auch eine Fülle von Anregungen für die Diskussion auf. Die Bitte an die Autoren dieses neuen Jahrbuchs Informationsgesellschaft war denn auch eine doppelte: Zum einen sollten Strategien und Strukturen beschrieben werden, zum anderen waren aber auch Vorschläge eingefordert, wo Rahmenbe- dingungen präzisiert oder gelockert werden sollten, um der Innovation eine Gasse zu schaffen. Die in Konferenzpausen regelmäßig und nachdrücklich geäußerte Unruhe vieler Akteure über das Nicht-Erreichte ließ auf großen Handlungsbedarf schließen. Deswegen war es doch überraschend, dass einige eingeladene Autoren – gerade aus dem Bereich der Innovationspolitik – „wegen völliger Überlastung im Tagesgeschäft“ nicht zusagen konnten, und eine andere Gruppe unverhohlen eingestand, dass das Thema „zu komplex sei, um präzise Vorschläge zu machen“. Beide Erklärungen deuten unbarmherzig auf eines hin: Das Thema „Informations- gesellschaft“ ist derzeit nicht in dem Maße auf der politischen Agenda, wie es sich die Proponenten des Diskurses wünschen würden. Nun ist aber Deutschland keine Insel hinter dem Wind. Die durch den Anstoß – oder besser gesagt: Anlass – des World Summit of Information Society in Genf neu aufgeflammte Diskussion über den Stand und die Perspektiven der Informati- onsgesellschaft in allen Ländern der Welt hat – gleichsam als Nebenergebnis – auch zu Positionsbestimmungen des deutschen Anteils in einem „e-Europe“ ge- führt. Denn indem sich Deutschland anschickte, für die großen globalen Probleme 1 Klumpp, D. / Kubicek, H. / Roßnagel, A. (Hrsg.) (2003): next generation information society? Notwendigkeit einer Neuorientierung, Mössingen-Talheim. 2 Dieter Klumpp, Herbert Kubicek, Alexander Roßnagel,Wolfgang Schulz des „Digital Divide“, der Herstellung von Ordnungsstrukturen für Informations- freiheiten und der Entwicklung von Marktstrukturen für die neuen Demokratien des Südens wie des Ostens Beiträge zu leisten, wurde deutlich, dass auf viele Fra- gen keine substantielle deutsche Antwort erfolgen konnte. Weder die große Politik noch die großen Unternehmen, weder Verbände noch gesellschaftliche Gruppen sahen sich in der Lage, in Genf visibel aufzutreten. Einige höchst fachkompetente Ministerialbeamte sowie eine Handvoll NGO-Vertreter brachten wenigstens ein zehnseitiges Positionspapier ein, das sich – neben den gesellschaftlichen Grund- gewissheiten vom Schutz der Menschenrechte bis zum Erhalt der kulturellen Viel- falt – allerdings nur auf die Darstellung einer deutschen Spitzenstellung und die Bereitschaft beschränkte, diese „Erfahrungen im Rahmen des bilateralen und mul- tilateralen Austausches zur Verfügung zu stellen“. Das – am Bruttosozialprodukt gemessene – (noch) fünftgrößte Industrieland der Welt, der Hort demokratischer Medienordnung, der Inbegriff einer Exportnation und nicht zuletzt der Standort, der rund sieben Prozent des Weltmarkts der IuK-Technik darstellt, hatte beim Weltgipfel der Informationsgesellschaft aber funktional nicht viel mehr als einen Beobachterstatus inne. Diese schmerzhafte Erkenntnis, die sich als Frage nach einer „nächsten Genera- tion Informationsgesellschaft?“ schon im Vorfeld des Weltgipfels gezeigt hatte, führt inzwischen direkt zu der Einschätzung, dass Deutschland – gemessen an sei- ner Bedeutung in einer globalen Welt – eindeutig zu den „Underperformern“ ge- zählt werden muss. Gerade die Erwartungen von außen machen die Schwachpunkte deutlich: Eine begründet selbstbewusste Darstellung der vorbildlichen deutschen Medienordnung, des dualen Systems des Rundfunks mit seiner föderalen Säule endet abrupt, wenn zum Beispiel ein neues EU-Land fragt, ob es denn diese Ord- nung nicht der Einfachheit halber cum grano salis übernehmen könne. Die deut- sche Medienpolitik ist alles andere als ein Exportschlager. Es muss sogar kritisch weiter gefragt werden, ob das deutsche System eigentlich überhaupt europäisch harmonisierbar und damit nachhaltig organisiert ist. Deutschland könnte zum Im- portland für eine EU-Medienordnung werden. Der weltweit am weitest gehende liberalisierte Telekommunikations-Sektor in Deutschland muss sich der Frage stellen, ob das Regulierungsregime – entgegen dem derzeitigen Anschein – Innovationen in Netz und Anwendungen einer Breit- bandwelt begünstigt. Die Antwort kann nur lauten, dass zum einen bis heute ein bereits für TV-Verteilung voll funktionsfähiges Kabelnetz (mit Anschlusszahlen in der Größenordnung der 15 kleineren EU-Länder zusammen) für breitbandige Multimedia-Anwendungen nicht zur Verfügung steht. Zum anderen sind die Infra- strukturfinanzierungen des digitalen Telefonnetzes reine Firmensache des Ex- Monopolisten Telekom, die sich allerdings als stimmungsabhängige Aktiengesell- schaft von kurzfristigen Payback-Perioden in ihrer Bilanzierung einerseits und als argwöhnisch regulierter Netzbetreiber andererseits von Resale-Bestimmungen eingezwängt sieht. Da verwundert es nicht, wenn dieser Weltmarktplayer noch keine strategische Exportkonzeption hat. Medien, Ordnung und Innovation 3 Durch die „Konvergenz“ vermischen sich Formen der Individual- und der Mas- senkommunikation, das Recht geht aber noch von völlig getrennten Regimen aus. Die Zuständigkeiten sind auf zwei völlig unterschiedliche Regulierungs- und Auf- sichtsinstitutionen verteilt. Beide sind vom Charakter her Ex-Post-Kontrolleure, die im Fall der Bundesnetzagentur (vormals: RegTP) die eher schnelleren Ent- scheidungen eines Exekutiv-Ressorts, im Fall der Konferenz der Direktoren der Landesmedienanstalten die eher langwierigen Entscheidungsprozesse eines – zu- dem noch föderal zersplitterten – Legislativ-Gremiums aufweisen. (cid:16)(cid:3) Die Ex-ante-Regulierung griffe gerade bei innovativen Breitbandanwen- dungen tief in das Marktgeschehen ein. Würde zum Beispiel eine Regulie- rung von W-LANs (bis hin zu WiMAX) präzise sagen, ob und wie dort die Verbindung zwischen breitbandigen Funkzellen dargestellt werden kann, hätte dies unmittelbare Auswirkungen auf die derzeitige Ausbau- und Ver- marktungsstrategie von UMTS. Eine Ex-ante-Regulierung hätte aber auch eine mittelfristige Allokationsfunktion. Bei einer zu groben Rahmenziehung der Regulierung wird die Allokationsfunktion von den Marktkräften und den Technikgestaltern umverlagert auf Rechtsanwälte und Gerichte. Auf die Krise der „alten“ Medien (Tageszeitungen, Rundfunk) reagiert Deutschland immer noch mit den fast ebenso alten Instrumenten der Konzentrationskon- trolle und der parteipolitisierenden Gremienpolitik. Aufbauhilfe bei Presse- strukturen in Entwicklungsländern werden wohl kaum von denen abgefor- dert werden, die keinen Weg gefunden haben, auf die veränderten Rahmen- bedingungen ihrer eigenen Tageszeitungen adäquat zu reagieren. Das zu Recht in der Welt viele Jahrzehnte lang bewunderte öffentlich-rechtliche System hat sich längst auf mehrere Kanäle diversifiziert. Zu kritisieren ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk kein erkennbares Konzept dafür hat, was public service in der Zukunft bedeutet. (cid:16)(cid:3) Das Informationsfreiheitsrecht in Deutschland, eigentlich traditionell zu einer Vorreiterrolle berufen, hinkt in seiner Entwicklung nicht nur der technisch- ökonomischen Entwicklung, sondern auch anderen Industrieländern hinter- her. So ist das Informationsfreiheitsgesetz in USA ebenso selbstverständlich akzeptiert wie in Estland, in Deutschland gibt es nach wie vor sehr prinzipiel- le Einwände und Einschränkungen trotz des Inkrafttretens des IFG. (cid:16)(cid:3) Das Datenschutzrecht – eine deutsche Pionierleistung der siebziger Jahre – steht immer noch vor der Notwendigkeit der zweiten Novellierung, um es mit den Anforderungen einer in großem, anwachsenden (notabene: unum- kehrbaren) Umfang datenerzeugenden, datenverarbeitenden und datenspei- chernden „Datenverbrauchergesellschaft“ in Balance zu bringen. Bei der Datensicherheit ist Deutschland international führend bei Notfällen und bei den Sicherungsstandards. Hart ausgedrückt, hat Deutschland mit dem BSI bzw. den CERTs die beste Feuerwehr, für vorbeugenden oder gestaltenden Brandschutz leistet es keinen zielführenden Beitrag. 4 Dieter Klumpp, Herbert Kubicek, Alexander Roßnagel,Wolfgang Schulz Bei der gesamten Medienordnung gibt es aus Sicht der Herausgeber dringenden Handlungsbedarf. Die vorhandenen „Rahmenbedingungen“ sind nicht mehr exakt zu bestimmen, es fehlt zudem eine Richtungsorientierung für die künftigen. Das Gesamtsystem erscheint angesichts des internationalen Wettbewerbs als nicht mehr hinreichend innovationsfähig. Um so erfreulicher ist, dass sowohl anstehen- de Innovationen für die Informationsgesellschaft wie die Notwendigkeiten für die politische Agenda von den Autoren dieses Readers gleichermaßen betont werden. Ordnungsstrategien Nicht alle Arten der Regulierung haben explizite Ziele. Implizite Ziele wie eine reine Aufsichtsfunktion sind zahlreich. Dass „Regulierung“ sich eben nicht auf eine Aufsichtsfunktion beschränken kann, zeigt der Präsident der Bundesnetz- agentur, Matthias Kurth, anhand der strategischen Frequenzregulierung aus Sicht der Bundesnetzagentur auf. Er macht aber auch an Beispielen deutlich, dass die Nutzung der Frequenzen wesentlich flexibler gestaltet werden soll. So legen die Eckpunkte für die künftige Regulierung von „Weitband“-Funkzellen nicht fest, ob öffentliche oder nichtöffentliche Anwendungen betrieben werden. Die Frequenzen können auch für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen im Rahmen von Infrastrukturan- bindungen genutzt werden, wenn dies zu keinem Frequenzmehrbedarf führt. Die Anbindung von Teilnehmern sei damit zwar prioritär, aber nicht ausschließlich vorgesehen. Außerdem wird eine gewisse Form der Mobilität zugestanden, um den technologischen Wandel nicht zu behindern. Eine volle Portabilität der Ter- minals wie im zellularen Mobilfunk wird zwar nicht gestattet, aber eine gewisse nomadische Anwendung (wie z.B. bei Wireless Local Area Networks, WLAN) wird zuerkannt. Gerade dieses Beispiel zeigt, dass eine Regulierung ex ante auch auf die bisherige Regulierung ex post Rücksicht nehmen muss. Zwischen Scylla und Charybdis, also zwischen Innovationsbremse für WLAN und WiMAX einer- seits, und einer Milliardenrückforderung durch UMTS-Lizenzinhaber andererseits werden wieder einmal die Gerichte bemüht werden müssen. In einem gemeinsamen Beitrag des Technischen Direktors der Konferenz der Direktoren der Landesmedienanstalten (DLM), Walter Berner, und dem bis zum Frühjahr 2005 amtierenden Präsidenten der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, Thomas Hirschle, sowie dessen Nachfolger Thomas Lang- heinrich wird die Frage erörtert, warum es mit dem Ausbau des Breitbandkabels in Deutschland relativ langsam voranging, aber auch skizziert, welche Perspektiven es gibt. Der Optimismus der Autoren über das Ingangsetzen der Investitionen („2005 planen die großen Netzbetreiber Kabel Deutschland, ish in NRW, iesy in Hessen und Kabel Baden-Württemberg Aufwendungen von 185 Mio. Euro“) wird nur dann relativiert, wenn man die anlässlich des Verkaufs des Kabelnetzes immer wieder zitierten notwendigen Beträge für den Ausbau zum Triple Play2, nämlich 2 Unter „Triple Play“ werden TV, schnelles Internet und (Voice-over-IP-) Telefonie in Breitbandnetzen (Kabel/Funk) verstanden.

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