PUBLIZISTIK Vierteljahreshefte fur Kommunikationsforschung 1956 mitbegrundet von Emil Oovifat . Walter Hagemann· Gunter Kieslich. Mitherausgegeben von Wilmont Haacke (1956-1993) . Franz Ronneberger (1972-1993) Herausgebergremium Professor Dr. Christina Holtz-Bacha, Mainz . Professor Dr. Arnulf Kutsch, Leipzig Professor Dr. Wolfgang R. Langenbucher, Wien . Professor Dr. Ulrich Saxer, Lugano In Verbindung mit Deutsche Gesellschaft for Publizistik- und Kommunikationswissenschaft . Lehrstuhl fUr Soziologie und Kommunikationswissenschaft der Universitat Augsburg . Lehrstuhl fUr Kommunikations wissenschaft (Schwerpunkt Journalistik) der Universitat Bamberg . Institut fUr Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universitat Berlin . Sektion fUr Publizistik und Kom munikation der Universitat Bochum . Institut fUr Journalistik der Universitat Dortmund· Institut fUr Zeitungsforschung der Stadt Dortmund· Institut fUr Kommunikationswissenschaft der Tech nischen Universitat Dresden . Diplomstudiengang Journalistik der Katholischen Universitat Eichstatt . Institut fUr Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universitat Got tingen . Institut fUr Journalistik der Universitat Hamburg· Institut fUr Journalistik und Kom munikationsforschung der Hochschule fUr Musik und Theater Hannover . Institut Kommuni kations- und Medienwissenschaft der Universitat Leipzig . Institut fUr Publizistik der Universitat Mainz . Institut fUr Kommunikationswissenschaft (Zeitungswissenschaft) der Universitat MUn chen . Institut fUr Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universitat MUnster Lehrstuhl fUr Kommunikations- und Politikwissenschaft der Universitat Erlangen/NUrnberg . Fachgebiet Kommunikationswissenschaft der Universitat Hohenheim (Stuttgart) Osterreichische Gesellschaft for Publizistik- und Kommunikationswissenschaft· Institut fUr Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universitat Salzburg· Institut fUr Publizistik- und Kom munikationswissenschaft der Universitat Wien Schweizerische Gesellschaft for Kommunikations- und Medienwissenschaft . Institut fUr Medienwis senschaft der Universitat Bern . Institut fUr Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universitat Fribourg . Seminar fUr Publizistikwissenschaft der Universitat ZUrich Deutsche Presseforschung Bremen· Medienkommission ARD/ZDF . Mikrofilmarchiv der deutsch sprachigen Presse . Hochschule fUr Fernsehen und Film zu MUnchen . Stiftervereinigung der Presse . Deutsche Gesellschaft fUr Comnet . Vereinigung zur Forderung der Public Relations Forschung Anschrift der Redaktion Dr. Joachim P6hls, Postfach 1107, 0-34361 Hofgeismar. Telefon (05671) 5900, Telefax (05671) 40720, e-mail: [email protected] Anschrift der Redaktion Buchbesprechungen Bertram Scheufele, Institut fur Kommunikationswissenschaft (ZW) der Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen, Oettingenstr. 67, 0-80538 Munchen. Telefon (089) 2178-2416, Telefax (089) 2178-2429, e-mail: [email protected] Verlag Westdeutscher Verlag GmbH, Postfach 15 46, 0-65173 Wiesbaden. Vertriebsservice: Telefon (0611) 7878-151, Fax (0611) 7878-423 Abonnentenbetreuung: Telefon (05241) 8019-65, Fax (05241) 8060-380 Anzeigen: Telefon (0611) 7878-281, Fax (0611) 7878-443 Ulrich Saxer (Hrsg.) Medien- Kul turkommunikation Publizistik Sonderheft 2/1998 Ulrich Saxer (Hrsg.) Medien Kulturkolnlnunikation Westdeutscher Verlag Alle Rechte vorbehalten © Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden, 1998 Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Berte!smann Fachinformation GmbH. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheber rechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in e!ektronischen Systemen. http:///www.westdeutschervlg.de Hochste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser Zie!. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiBfolie besteht aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Satz: Martina Fleer, Herford ISBN 978-3-531-13107-8 ISBN 978-3-322-92515-2 (eBook) DOI 10.1 007/978-3-322-92515-2 ISSN 0033-4006 Inhalt 1. EINLEITUNG Ulrich Saxer 1.1 Zur Theorie von Medien-Kulturkommunikation 9 Werner Faulstich 1.2 Medienkultur: Vom Begriff zur Geschichte. Werte- und Funktionenwandel am Beispiel der Menschmedien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 44 Richard Munch 1.3 Kulturkritik und Medien - Kulturkommunikation 55 Friedrich Krotz 1.4 Kultur, Kommunikation und die Medien 67 2. BEDINGUNGEN VON MEDIEN-KULTURKOMMUNlKATION }urgen Wilke 2.1 Geschichtliche Bedingungen und Erscheinungsformen der Medien- Kulturkommunikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Marie Luise Kieftr 2.2 Die okonomischen Zwangsjacken der Kultur. Wirtschaftliche Bedingungen der Kulturproduktion und -distribution durch Massenmedien ...... 97 Kurt Luger 2.3 Popularkultur und Identitat. Symbolische Ordnungskampfe im Osterreich der Zweiten Republik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 3. ELEMENTE VON MEDIEN-KULTURKOMMUNlKATION Knut Hickethier 3.1 Produzenten und Vermittler von Medienkultur - am Beispiel des Fernsehspiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Peter Ludes 3.2 Orientierungsmittel und Desorientierungsfallen. Intermediale und medienspezifische Kulturcodes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 6 Inhalt 4. PROZESSE DER MEDEN-KuLTURKOMMUNlKATION Ursula Ganz-Bliittler 4.1 Schichten, Lagen, Webmuster. Dberlegungen zur Stratifikation von Kultur 175 Jurgen Wilke 4.2 Kultur als Thema der Auslandsberichterstattung . 187 5. INSTITUTIONELLE PRAGUNGEN VON MEDIEN-KULTURKOMMUNlKATION Michael Schmolke 5.1 Religionskommunikation durch Medien ................ . .. 199 Hartmut Weller 5.2 Entgrenzung und Eigensinn. Dber die kulturellen Funktionen offentlicher Wissenschaftskommunikation ......................... 215 Ulrich Saxer 5.3 Kunstkommunikation durch Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 228 Jurg Rathgeb 5.4 Institutionelle Pragungen von Medien-Kulturkommunikation . . . . . .. 240 6. FUNKTIONALITAT VON MEDIEN-KuLTURKOMMUNlKATION Michael Kunczik 6.1 Globalisierung und Provinzialisierung von Kultur durch Massenkommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 257 Irene Neverla 6.2 Zur Kontinuitat der Medien in einer Kultur des Wandels . . . . . . . .. 274 Daniel Suss 6.3 Sozialisation durch Medien-Kulturkommunikation . . . . . . . . . . . .. 284 Louis Bosshart 6.4 Stimulierung und Entlastung durch Medien-Kulturkommunikation ... 299 Zusammenfassungen . 310 Summaries ..... . 318 1. EINLEITUNG Ulrich Saxer 1.1 Zur Theorie von Medien-Kulturkommunikation 1.1.1 KONZEPTION UND REALISIERUNG DES THEMENHEFTES »MEDIEN-KuLTURKOMMUNlKATION« Diesem Sonderheft von >Publizistik< liegt eine doppelte Motivation zugrunde: die - durch die Analyse von Fachliteratur leider bestatigte - Beflirchtung, die Publizistik-I Kommunikationswissenschaft trage dem unter dem Hefttitel umrissenen Thema zu wenig Rechnung, und die Hoffnung, das immer wieder beteuerte Grundverstandnis der Disziplin als Integrationswissenschaft an diesem Problembereich durch ein ent sprechendes Sonderheft von >Publizistik< zu bestatigen und zu fordern. Dieser Plan weckte bei den Fachkolleg(inn)en ein sehr positives Echo und veranschaulicht schon damit das weitere Zusammenwachsen der mit der Erhellung von Medienkommuni kation befaBten scientific community. DaB seit der Konzipierung des Themenheftes im Juli 1995 und dessen Erscheinungsdatum doch eine betrachdiche Zeitspanne sich erstreckt, hangt ebenso mit der obligaten Dberlastung vieler der angefragten Autoren wie mit der Komplexitat des Themas zusammen, das eben von der Publizistik-/Kom munikationswissenschaft nicht zufalligerweise recht zogerlich angegangen wird. Unter verschiedensten Bezugsrahmen, Theorienansatzen und mit unterschiedlichsten Methoden wird namlich Kulturkommunikation im Zusammenhang mit Medien vor allem im Rahmen der liberwiegend geisteswissenschaftlich verfahrenden Medienwis senschaft untersucht. Ferner gibt es eine diesbezligliche kulturanthropologische Tra dition, vornehmlich unter dem Tite! »Cultural Studies«, im angelsachsischen Bereich. In den romanischen Landern wiederum werden kulturalistische Ansatze mit Vorliebe unter strukturalistischen Vorzeichen gepflegt. Empirische sozialwissenschaftliche Bei trage zu diesem Forschungsfeld sind hingegen sparlich. >Publizistik< sollte denn auch zumindest eine strukturierende, integrierende und, durch das Einholen entsprechender Artikel, auch eine stimulierende Funktion flir die publizistikwissenschaftliche Aufar beitung dieses Gegenstandsbereichs wahrnehmen. Die Hauptschwierigkeit bei der Konzipierung eines solchen Themenheftes ist an gesichts dieser Sachlage, dieses Forschungsfeld einigermaBen liberzeugend zu dimen sionieren. Integrale diesbezligliche Versuche fehlen, und auf ein allgemeines Einver standnis kann nicht gezahlt werden. Vor allem droht die Gefahr des Ausuferns, denn was ist letztlich nicht Kulturkommunikation, und wie laBt sich hier das ubiquitare Wirken der Medien fassen? Hinzu kommt die notorische Unklarheit des Kulturbegriffs. Diesen zu prazisieren drangt sich als erster Schritt auf; dann muB vorgangig das prozessuale Mitwirken der Medien bei der Kulturkommunikation typisiert werden; Der Autor ist Professor flir Kommunikationssoziologie an der Universita della Svizzera ltaliana in Lugano. 10 Ulrich Saxer und schlieBlich ist dieses im Sinne eines integral en Bezugsrahmens funktional, als Problemlosungs- und -verursachungsmechanismus, zu wUrdigen. Als konzeptuelle Vorgabe wurde demzufolge diesem Sonderheft, in Obereinstim mung mit soziologischen und kulturanthropologischen Konventionen, das folgende Kulturverstiindnis zugrundegelegt: Kultur ist jenes gesellschaftliche Teilsystem, das fUr die mentale Strukturierung der Gesellschaftsmitglieder verantwordich ist, indem es die verhaltenssteuernden Orientierungsmodelle hervorbringt. Ihr Hauptobjekt ist dem entsprechend Sinn, zu verstehen als eine Strategie der Reduktion der Zufalligkeit und widersprUchlichen Vielfalt der Erfahrungswelt und der moglichen Verhaltensweisen auf identifizierbare, vorbildhafte Muster. Kultur ist daher in ausgepragtem MaB Kom munikation, sozial als DiffusionsprozeB, namentlich als Elite-, Volks- und Popular kultur organisiert, und laBt sich soziologisch als Gesamtheit der typischen Lebens formen eines Kollektivs, einschlieBlich der sie tragenden materiellen und immateriellen Werte, verstehen. Medienkommunikation, in modernen Gesellschaften ihrerseits, wird hier als soge nanntes soziales Totalphanomen konzipiert, d.h. sie reicht gemaB dieser gangigen Auffassung in alle erdenklichen Schichten des individuellen und kollektiven Seins; demzufolge kann das Eingreifen von Medienkommunikation in den Gesellschaftspro zeB, und daraus folgend ihre Funktionalitiit, nicht abschlieBend, nur akzentuierend bestimmt werden. Sicher ist indes, daB sie in bezug auf alle Dimensionen des Systems Kultur eine Rolle spielt. Wie regelmaBig bei Medienkommunikation ist auch bei Medien-Kulturkommunikation von einem sehr dichten Interaktionsgeschehen zwi schen den Systemen Kultur und Medien auszugehen. Das Medienwirken ist Freilich auch uberkulturell bedingt, je nach Institutionalisierungstyp. Der intensivste bzw. am besten faBbare Austausch der beiden Systeme erfolgt Uber die kulturellen Institutionen, weshalb den entsprechenden Prozessen bei der Konzeption des Sonderheftes ein zen traler Platz eingeraumt wird. Vorher mUssen indes die Elemente von Medien-Kultur kommunikation, darunter die als besondere Kulturmuster speziell wichtigen Medien codes, sowie spezifische Transformations- und Diffusionsprozesse erortert werden. Eine moglichst erfahrungswissenschaftlich abgestUtzte Diskussion der Funktionalitat von Medien-Kulturkommunikation sollte namlich die Bedeutung derselben abschlie Bend bewuBt machen und zugleich die in diesem Bereich gangigen Ideologisierungen berichtigen. Der Gliederungsvorschlag des Herausgebers fUr dieses Themenheft suchte als inte graler der Forschungssituation und den erwmnten Zielen zu entsprechen. Die Titel sind zudem als Rahmenthemen konzipiert, innerhalb derer die Bearbeiter die Schwer punkte gemaB Kompetenz und Neigung setzen konnten, wurde die Themenliste doch auch im Hinblick auf denkbare Verfasser zusammengestellt. DaB es sich trotzdem, wie das Inhaltsverzeichnis verrat, als unmoglich erwies, fUr alle diese Dimensionen Autoren zu finden, vermittelt naturlich weitere Hinweise auf den Zustand dieses Forschungsbereichs und auch fur die diesbezUgliche Forschungsagenda. Urn so mehr gebUhrt den Autoren dieses Sonderheftes Dank dafUr, daB sie mit ihren Analysen dieses erst unscharf definierte, aber sicher Zukunft verheiBende Forschungsfeld er schlieBen helfen.