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Medien-Arbeit im Wandel: Theorie und Empirie zur Arbeit mit und in Medien PDF

211 Pages·2016·2.552 MB·German
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Medien • Kultur • Kommunikation Herausgegeben von A. Hepp, Bremen, Deutschland F. Krotz, Bremen, Deutschland W. Vogelgesang, Trier, Deutschland M. Hartmann, Berlin, Deutschland Kulturen sind heute nicht mehr jenseits von Medien vorstellbar: Ob wir an unsere eigene Kultur oder ,fremde’ Kulturen denken, diese sind umfassend mit Prozes- sen der Medienkommunikation verschränkt. Doch welchem Wandel sind Kul- turen damit ausgesetzt? In welcher Beziehung stehen verschiedene Medien wie Film, Fernsehen, das Internet oder die Mobilkommunikation zu unterschiedlichen kulturellen Formen? Wie verändert sich Alltag unter dem Einfl uss einer zuneh- mend globalisierten Medienkommunikation? Welche Medienkompetenzen sind notwendig, um sich in Gesellschaft en zurecht zu fi nden, die von Medien durch- drungen sind? Es sind solche auf medialen und kulturellen Wandel und damit ver- bundene Herausforderungen und Konfl ikte bezogene Fragen, mit denen sich die Bände der Reihe „Medien • Kultur • Kommunikation“ auseinandersetzen. Dieses Th emenfeld überschreitet dabei die Grenzen verschiedener sozial- und kulturwis- senschaft licher Disziplinen wie der Kommunikations- und Medienwissenschaft , der Soziologie, der Politikwissenschaft , der Anthropologie und der Sprach- und Literaturwissenschaft en. Die verschiedenen Bände der Reihe zielen darauf, ausge- hend von unterschiedlichen theoretischen und empirischen Zugängen, das kom- plexe Interdependenzverhältnis von Medien, Kultur und Kommunikation in einer breiten sozialwissenschaft lichen Perspektive zu fassen. Dabei soll die Reihe sowohl aktuelle Forschungen als auch Überblicksdarstellungen in diesem Bereich zugäng- lich machen. Herausgegeben von Andreas Hepp Waldemar Vogelgesang Universität Bremen Universität Trier Bremen, Deutschland Trier, Deutschland Friedrich Krotz Maren Hartmann Universität Bremen Universität der Künste (UdK) Bremen, Deutschland Berlin, Deutschland Jeff rey Wimmer • Maren Hartmann (Hrsg.) Medien-Arbeit im Wandel Theorie und Empirie zur Arbeit mit und in Medien Herausgeber Jeffrey Wimmer Maren Hartmann TU Ilmenau Universität der Künste Berlin Ilmenau, Deutschland Berlin, Deutschland Medien • Kultur • Kommunikation ISBN 978-3-658-10911-0 ISBN 978-3-658-10912-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-10912-7 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Inhalt Medien-Arbeit: Arbeit mit und in den Medien aus kommunikationswissenschaft licher Perspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Maren Hartmann und Jeff rey Wimmer Medienarbeit zwischen Ausdruck und Ausbeutung. Zur Konzeption des Arbeitsbegriff s im digitalen Medienregime . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Marian Adolf Mediatisierung von Arbeit. Chancen und Herausforderungen aus der Sicht von Digicom-Arbeiterinnen und -Arbeitern . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Caroline Roth-Ebner Medien-Projekt-Organisation: Neue Voraussetzungen für das Management medienvermittelter Projektarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Anke Trommershausen und Nancy Richter Bausteine des journalistischen Selbstbilds. Überlegungen zum Zusammenhang von Habitus, Praxis und Feldstrukturen im österreichischen Journalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Susanne Kirchhoff und Dimitri Prandner Zwischen Auft rag und ökonomischer Notwendigkeit. Ausbildungs- und ausbildungsähnliche Leistungen des niedersächsischen Bürgerrundfunks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 Wiebke Möhring und Wilfried Köpke VI Inhalt Der Verkauf von Straßenzeitungen als Form einer integrativen Medienarbeit. Erwerbsarbeit und Empowerment am Beispiel der Verkäufer von Trott-war .......................................... 135 Bertram Scheufele und Carla Schieb Thesen zur telemedialen Repräsentation von Arbeit ..................... 163 Karin Knop Coworking oder auch die (De-)Mediatisierung von Arbeit ................ 177 Maren Hartmann Autorinnen und Autoren ............................................. 205 Medien-Arbeit: Arbeit mit und in den Medien aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive Maren Hartmann und Jeff rey Wimmer Arbeit mit und in den Medien 1 Einleitung: Medien-Arbeit als ‚Moving Target‘ Arbeit ist nichts Neues – ganz im Gegenteil, sie stellt eine wesentliche Basis unserer Gesellschaft dar und kann gar als zentrales Element des Mensch-Seins charakteri- siert werden (vgl. Arendt 2007). Sie ist nicht nur während der Arbeitszeit bzw. am Arbeitsort etwas soziales, sondern sie formt soziale Beziehungen generell. Arbeitsbe- zogene Deutungskonstruktionen – wie Arbeit defi niert wird, welche Arbeitsformen vorherrschen, etc. – sagen viel über die jeweilige Gesellschaft aus (nicht umsonst z. B. spricht man von einer Agrar- oder auch Industriegesellschaft ). Arbeit kann stellvertretend für unterschiedliche Arten der Beziehungen gelesen werden: Orga- nisationsformen, Kooperationsformen, Machtbeziehungen, etc. Wandel im Bereich der Arbeit ist also ein zentrales Element von sozialem Wandel. Entsprechend breit gefächert sind die dazu gehörige theoretische Auseinandersetzung und empirische Forschung zu der sozialwissenschaft lichen Basiskategorie Arbeit. Zugleich muss sich eine Beschäft igung mit Arbeit immer aber auch den Vorwurf des Veralteten gefallen lassen – denn eine Zeitlang schien es, als sei Arbeit zunehmend weniger wichtig, als seien andere übergeordnete Werte gesellschaft lich einfl ussreicher (sei es nun Erlebnis oder Risiko oder aber auch die Vernetzung oder Globalisierung) oder auch die Freizeit im Kontrast zur Arbeit lebensprägender. Dies aber, so Böhle et al. (2010: 11) aus soziologischer Perspektive, „[…] hat sich als überaus voreilige Vermutung und letztlich als krasse Fehlinterpreta- tion des etwa Mitte der 1980er Jahre beginnenden tiefgreifenden Wandels moderner Gesellschaft en erwiesen. Es scheint ganz im Gegenteil eher so zu sein, dass sich seither ein Typus von Gesellschaft durchsetzt, der mehr denn je in fast allen Bereichen und Aspekten tiefgehend von ‚Arbeit‘ in unterschiedlichsten Formen gekennzeichnet wird – mit schwerwiegenden und oft hoch ambivalenten Konsequenzen.“ J. Wimmer, M. Hartmann (Hrsg.), Medien-Arbeit im Wandel, Medien • Kultur • Kommunikation, DOI 10.1007/978-3-658-10912-7_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 2 Maren Hartmann und Jeffrey Wimmer Der Sinn der Arbeit für das Leben wird zwar gegenwärtig so populär und so grund- legend wie nie – gerade medial – in Frage gestellt, Erwerbsarbeit kann allerdings nach wie vor als zentrales Medium für gesellschaftliche Integration und individuelle Identität verstanden werden (Hofmeister/Hardering 2014). So bekommt der Arbeits- begriff aus politischer, ökonomischer und journalistischer Perspektive gegenwärtig wieder große Aufmerksamkeit geschenkt, was auch als Krisenindikator gewertet werden kann. Prototypisch für diese Entwicklung versucht das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unter dem Schlagwort „Arbeit 4.0“ mit Hilfe mehrerer Konferenzen, eines Versuchs interaktiver Diskussion und einem Grünbuch das Ausmaß der zukünftigen Arbeitswelt und deren Gestaltungsmöglichkeiten auszu- loten (BMAS 2015). Im besonderen Fokus der Politik stehen dabei die industriellen, wirtschaftspolitischen und wertebezogenen Dimensionen des Strukturwandels von Arbeit. In aktueller Mangementliteratur spielen vor allem Schlagwörter wie ‚digitale Arbeitsorganisation‘, ‚digital leadership‘ oder ‚crowd working‘ und damit vor allem die technischen und unternehmensbezogenen Kontexte bzw. als ‚Inno- vationen‘ empfundenen Herausforderungen des Strukturwandels eine prominente Rolle. Analog dazu liegt der journalistische Fokus oftmals und zugleich öffentlich- keitswirksam auf den (kommenden) Herausforderungen der Digitalisierung von Arbeit wie z. B. die Substitution menschlicher Arbeitskraft durch Roboter oder auch auf neuen gesellschaftlichen Lebensstilen, die u. a. durch neue Erwartungen an Arbeit charakterisiert werden können wie z. B. die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit (Süddeutsche 2015). Dieser gesellschaftspolitisch wie auch theoretisch ‚wiederentdeckte‘ Stellenwert von Erwerbsarbeit und deren Veränderungen stehen augenscheinlich in einem engen Wechselverhältnis zum gegenwärtig zu beobachtenden Kommunikations- und Medienwandel. Die Medienproduktion und damit die Arbeit mit und in Medienorganisationen verändern sich dabei zum Teil dramatisch. So gehen mit dem Medienwandel nicht nur neue mediale Arbeitsbereiche mit zum Teil neuen Aufgaben einher (zum Beispiel in Online- und Mobilmedien). Auch traditionelle Arbeitsformen entwickeln sich immer mehr zu Tätigkeiten mit stark kommunika- tions- und medienbezogenem Charakter. Die sich verändernden Arbeitsbedingungen und neuen Beschäftigungsformen wiederum besitzen einen bedeutenden Einfluss auf den Alltag und die Lebenswelten der Beschäftigten. Es ändern sich nicht nur sowohl die Arbeitsstrukturen und -bedingungen als auch die kommunikativen und sozialen Beziehungen bei der Arbeit. Ebenso gestaltet sich das Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit, zwischen öffentlichen und privaten Bezügen neu. Diese oft als dialektisch zu verstehenden Prozesse der Ermöglichung und Unter- worfenheit der (Nicht-)Arbeitenden wirken sich insbesondere auch auf andere gesellschaftliche Bereiche wie z. B. Geschlechterverhältnisse, Bildungsprozesse Arbeit mit und in den Medien 3 oder gesellschaftliche Ungleichheit aus und bieten zugleich neue Möglichkeiten, die es noch zu erkunden gilt. Der Begriff der Arbeit ist somit mehr denn je zu einem ‚moving target‘ gewor- den (bzw. schon immer gewesen). Dies bezieht sich zum Einen auf das empirisch zu beobachtende Phänomen und dessen Charakteristika, da die individuellen wie gesellschaftlichen Grenzen von (Erwerbs-)Arbeit sich in Auflösung befinden. Das hat aber auch Konsequenzen für die wissenschaftlichen Beobachterperspektiven und deren Maßstäbe. Denn der sich beschleunigende Wandel im Bereich Medien, Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft machen – nicht nur aus erkenntnisthe- oretischer, sondern auch aus gesellschaftspolitischer Perspektive – eine rasche und adäquate Neubestimmung des Arbeitsbegriffs notwendig. Dieses gilt um so mehr für den Begriff der Medien-Arbeit aus Sicht der Kommunikations- und Medienwis- senschaft, die in diesem Kontext jahrzehntelang ausschließlich auf journalistische Arbeitsprozesse fokussierte bzw. reduzierte (vgl. Abschnitt 4) und sich nach wie vor schwer tut, zwischen normativen, funktionalen und anwendungsbezogenen Dimensionen von Medienpraxis zu differenzieren (vgl. Klaus et al. 2015). Erstaunlicherweise wurden die komplexen Zusammenhänge von Arbeit und Medien in der Kommunikations- und Medienwissenschaft bisher nicht systema- tisch berücksichtigt. Der Band gibt daher einen einführenden Überblick über die verschiedenen Aspekte und Dimensionen der Kopplung von Medien, Arbeit und Gesellschaft. Der Begriff der „Medien-Arbeit“ wird dabei im Folgenden zum Einen als konzeptionelle Leitformel verwendet, um alle in diesem Band dokumentierten Herangehensweisen an die Analyse der Wandlungsprozesse von Arbeit mit und in den Medien darunter subsummieren zu können. Zum Anderen wird dadurch ein theoretischer Ankerpunkt gesetzt, der Abgrenzungen und Spezifizierungen zu „verwandten“ Begrifflichkeiten wie „mediatisierte Arbeit“, „Digitalisierung von Arbeit“ etc. ermöglicht, da er kommunikative und medienbezogene Arbeit im Kontext des Arbeitsprozesses (Interaktionen, Praktiken, Einstellungen etc.) und seiner gesellschaftlichen Einbettung (Medienwandel, Gesellschaftswandel etc.) grundlegender betrachtet. Wir wollen uns entsprechend in dieser Einleitung zunächst dem Begriff der Arbeit widmen (Abschnitt 2) und anschließend aufzeigen, welche Fragestellungen insbesondere in der Arbeitssoziologie derzeit vorrangig bearbeitet werden (Ab- schnitt 3). An diesen Exkurs schließt eine Fokussierung auf die Thematisierung des Feldes der Medien-Arbeit in der Kommunikations- und Medienwissenschaft an (Abschnitt 4). Denn ein Band, der die ‚Medien-Arbeit‘ im Titel trägt (und der in vielen Beiträgen just diese thematisiert), muss zunächst klären, was Arbeit denn alles umfassen kann, um dann zu fragen, was Medien-Arbeit denn ist – und was vielleicht auch daran sich im Wandel befindet. Diese Bestandsaufnahme ist wichtig,

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