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Mediation als Kurskorrektur für unsere Demokratie: Gedankenanstöße für alle, die Politik verbessern wollen PDF

46 Pages·2015·1.093 MB·German
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Preview Mediation als Kurskorrektur für unsere Demokratie: Gedankenanstöße für alle, die Politik verbessern wollen

essentials Essentials liefern aktuelles Wissen in konzentrierter Form. Die Essenz dessen, worauf es als „State-of-the-Art“ in der gegenwärtigen Fachdiskussion oder in der Praxis ankommt. Essentials informieren schnell, unkompliziert und verständlich • als Einführung in ein aktuelles Thema aus Ihrem Fachgebiet • als Einstieg in ein für Sie noch unbekanntes Themenfeld • als Einblick, um zum Thema mitreden zu können. Die Bücher in elektronischer und gedruckter Form bringen das Expertenwissen von Springer-Fachautoren kompakt zur Darstellung. Sie sind besonders für die Nutzung als eBook auf Tablet-PCs, eBook-Readern und Smartphones geeignet. Essentials: Wissensbausteine aus Wirtschaft und Gesellschaft, Medizin, Psycho- logie und Gesundheitsberufen, Technik und Naturwissenschaften. Von renommier- ten Autoren der Verlagsmarken Springer Gabler, Springer VS, Springer Medizin, Springer Spektrum, Springer Vieweg und Springer Psychologie. Hans-Jürgen Gaugl Mediation als Kurskorrektur für unsere Demokratie Gedankenanstöße für alle, die Politik verbessern wollen Hans-Jürgen Gaugl Schönbühel an der Donau Österreich Dieser Beitrag war ursprünglich Teil des Buches „Politische Machtspiele - Schlacht- feld oder Chance; Braucht unsere Demokratie Mediation“, herausgegeben von Hans-Jürgen Gaugl, in Druck, und wurde überarbeitet. ISSN 2197-6708 ISSN 2197-6716 (electronic) ISBN 978-3-658-07642-9 ISBN 978-3-658-07643-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-07643-6 Springer © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informatio- nen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer.com Was Sie in diesem Essential finden können • Einen Überblick über die Entwicklung des Demokratieverständnisses • Eine Darstellung der Bedeutung von Konflikten in der Politik – mit Chancen und Risken • Einen Anreiz zur Mitwirkung an einer Verbesserung der Situation • Anregungen zum besseren Verständnis für die Zusammenhänge zwischen De- mokratie und Mediation • Eine Ermunterung zur Verbesserung von Kommunikation im politischen Alltag V Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 Individuum – Gesellschaft – Politik: ein laufender Entwicklungsprozess im untrennbaren Wechselbezug . . . . . . . . . . . . 5 3 Demokratie und Konflikt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 3.1 Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 3.2 Konflikt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 4 Rollen in der Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4.1 Parteien sowie deren Funktionärinnen und Funktionäre . . . . . . . . . 20 4.2 Bürgerinnen und Bürger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.3 Die Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4.4 Die Verwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4.5 Die Massenmedien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 5 Gerechtigkeit und Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 6 Kommunikation in der Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 7 Schluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Was Sie aus diesem Essential mitnehmen können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 VII Einleitung 1 Jeder Deutsche hat die Freiheit, Gesetzen zu gehorchen, denen er niemals zugestimmt hat; er darf die Erhabenheit des Grundgesetzes bewundern, dessen Geltung er nie legitimiert hat; er ist frei, Politikern zu huldigen, die kein Bürger je gewählt hat, und sie üppig zu versorgen – mit seinen Steuergeldern, über deren Verwendung er niemals befragt wurde. Insgesamt sind Staat und Politik in einem Zustand, von dem nur noch Berufsoptimisten oder Heuchler behaupten können, er sei aus dem Willen der Bürger hervorgegangen. (Arnim 2001, S 19) Dieser Befund einer Person, welcher in der deutschen Öffentlichkeit viel Raum gegeben wird, um die ihr zugesprochene Expertise auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts auf die im politischen Alltag in Deutschland sich zutragenden Ereignisse umzulegen, erschreckt. Denn immerhin schreibt die Verfassung demokratischer Rechtsordnungen wie jener Deutschlands doch genau das Gegenteil vor. Zur Veranschaulichung Artikel 20 Absatz 2 GG: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volk in Wahlen und Abstimmungen […] ausgeübt.“ Auch in Österreich besagt Artikel 1 der Bundesverfassung, dass das Recht vom Volk ausgehe. Gleichzeitig ist aber zu beobachten, dass die Wahlbeteiligung deut- lich zurückgeht. Der Grad der Beteiligung des Souveräns Volk an der Bestim- mung der Zusammensetzung des die legislative Kraft bildenden Nationalrates und der Vorgabe der Rahmenbedingungen für die Zusammensetzung des exekutiven Organs Bundesregierung nimmt stetig ab: gab es bis zu den Nationalratswahlen © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 1 H.-J. Gaugl, Mediation als Kurskorrektur für unsere Demokratie, essentials, DOI 10.1007/978-3-658-07643-6_1 2 1 Einleitung 1956 in Österreich noch durchwegs eine Wahlbeteiligung von rund 95 % und mehr, so ist dieser Anteil kontinuierlich gesunken und hat 2013 den vorläufigen Tiefst- stand von nur noch 74,91 % erreicht. Mehr als 1 von 4 Wahlberechtigten hat darauf verzichtet, der legislativen und exekutiven Kraft der österreichischen Demokratie seine Legitimation kraft Stimmabgabe zu erteilen. Betrachtet man die Daten zu den Wahlen zum Europäischen Parlament, so zeigt sich mit einer auf lediglich rund 40 % gesunkenen Wahlbeteiligung ein noch dramatischeres Bild. Vor dem Hintergrund des beobachtbaren Trends, dass Politik zunehmend als Streitthema in Medien und an Stammtischen wahrzunehmen ist bei gleichzeitig sinkender Wahlbeteiligung und sinkendem Vertrauen in die Politikerinnen und Politiker, erschreckt das eingangs genannte Zitat ein weiteres Mal: es erscheint bei weitem nicht so überzogen zu sein, wie es auf den ersten Blick wirkt, sondern stellt eine Diagnose für unsere Demokratie auf, welche zu einer raschen Therapie ruft, möchte man einen Kollaps vermeiden. In vorliegendem Werk werden als Grundlage für eine mögliche Weiterentwick- lung unserer Staatsform einige der bestehenden Wechselwirkungen zwischen Poli- tik und Gesellschaft aus der Perspektive des Konfliktmanagements kurz angerissen. Dieser Blickwinkel bietet sich an, da diese Symptome der zunehmenden Politik- verdrossenheit an in den wissenschaftlichen Konflikttheorien angestellte Überle- gungen zum Konfliktverhalten der Menschen erinnern: einerseits kann darin eine Flucht aus jener Rolle der Bürgerin beziehungsweise des Bürgers gesehen werden, welcher die Bundesverfassung die Aufgabe zuspricht, einen Großteil des Rechts zur Ausgestaltung des gesellschaftlichen Rahmens im Wege der Gesetzgebung und der Umsetzung der Rechtsordnung an Repräsentantinnen und Repräsentanten – die Ab- geordneten – zu übertragen. Dieses Konfliktlösungsmuster wird in den Sozialwis- senschaften zwar als das stärkste angesehen, zugleich aber, nicht nur gemessen an der Zivilisationsentwicklung, auch als das primitivste und durch seine Nähe zur Aggression gefährlichste und einen Lernprozess verhindernde. Andererseits findet man in den Konflikttheorien die Beschreibung des Typus eines kalten Kon- fliktes, welcher Ähnlichkeit zum Verhalten einer zunehmenden Abstinenz von der Wahlentscheidung aufweist: das solchermaßen beschriebene Bemühen einer Ver- schleierung des Konfliktes mündet in eine zunehmende Lähmung der nach außen hin sichtbaren Handlungen; es findet nur eine indirekte Auseinandersetzung mit den Konfliktthemen bei auffallendem Destruktivismus nach innen und außen statt. So viel steht also fest: es muss etwas geschehen, will man unsere Demokra- tie wieder stärken und damit die damit verbundenen Früchte der Sicherheit, der Gerechtigkeit, der Freiheit und des Friedens genießen. Doch wie? Die 1 Einleitung 3 folgenden Kapitel dienen der systematischen Suche nach einer Antwort auf die Frage, ob Mediation unserer Demokratie helfen kann bei einer kons- truktiven Weiterentwicklung ihrer selbst zwecks Erlangung einer wieder- erstarkenden Legitimation zu einer der Gesellschaft einen friedensichernden Rahmen gebenden Staatsform. Um dieser Spur folgen zu können bedarf es zunächst einer analytischen Abklä- rung der Bedeutung von Konflikten für Gesellschaft und Politik. Dabei ist, ent- sprechend dem Wesen der Beratungswissenschaften, Anleihe bei verschiedensten Disziplinen zu nehmen: Kommunikationswissenschaften, Soziologie und Politik- wissenschaften stellen hier die wichtigsten Säulen dar. Ausgehend von den sozio- logischen Entwicklungen in der Politik in seinen Wechselwirkungen zum Indivi- duum über die verschiedenen Konfliktfelder ist dabei die Frage zu beleuchten, wo die Berührungspunkte zwischen Individuum, Gesellschaft und Politik liegen und welche wechselbezüglichen Abhängigkeiten in ihrer Entfaltung bestehen. Für das Verständnis der angestellten Überlegungen ist eine kurze Definition von Mediation erforderlich. 7 Mediation ist ein wiederentdecktes Verfahren der eigenverantwortlichen Kon- fliktbeilegung. Sie ist in ihrer Haltung geprägt von 1. äquidistanter Nähe zu den Mitmenschen und 2. Achtsamkeit sich selbst und seinem sozialen Umfeld gegenüber, 3. der Kompetenz zu wertschätzender Kommunikation und 4. dem Sinn für Gerechtigkeit und Freiheit in gemeinsam zu definierenden Dimen- sionen, welche durch 5. konsensuale Verhandlungen 6. unter Einbezug der allseitigen Bedürfnisse und Interessen 7. in Wahrung der Eigenverantwortung zum Ausdruck gebracht werden. Das vorliegende Werk bietet Anknüpfungspunkte für Mediation als Weiterent- wicklungshilfe für unsere Demokratie. Es wird aufgezeigt, welchen Mehrwert Mediation – als Haltung, Methode oder Sammlung mediativer Elemente – auch in diesen für unsere Gesellschaft so wichtigen Bereich bringen kann.

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