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Medea PDF

142 Pages·2011·0.27 MB·German
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Lucius Annaeus Seneca Medea Quelle: L. A. Seneca’s Tragödien nebst den Fragmenten der übrigen römischen Tragiker. Übersetzt und mit Einleitungen versehen von W. A. Swoboda, Verlag C. Haas, 1825. Personen. Medea. Jason. Kreon, König von Korinth. Medea’s Amme. Ein Korinther als Bothe. Chor korinthischer Frauen. Zwey Kinder der Medea. Gefolge des Kreon. Bewaffnete. Der Schauplatz ist in Korinth. __________ Einleitung. Eines Theiles von dem fruchtbaren, rossereichen Thessalien König war Aeson, des Kretheus Sohn, und des thessalischen Aeolus Urenkel. Jolkos, eine kleine Stadt, die sein Vater erbaut, war sein Königssitz. Mit seiner Gemahlinn Alcimede, oder, wie sie bey Andern heißt, Polymede, Polymele u. s. w., erzeugte er einen Sohn Jason. Nicht lange war er im Besitze seiner Macht; denn Pelias, sein Stiefbruder, mit seiner Mutter Tyro vom Neptun, dem Meeresgotte, erzeugt, stieß ihn vom Throne, ließ ihm aber das Leben, und gestattete ihm sicheren Aufenthalt in Jolkos. Der entthronte König aber fürchtete Nachstellungen des Gewaltherrn gegen das Leben seines Sohnes, und sandte ihn, um ihn davor zu sichern, dem Cheiron, dem weisen Centauren, welchem die Erziehung vieler Heldensöhne Griechenlands anvertraut war. Wie alle, die ein Gut unrechtmäßig erworben, so war auch Pelias in dem Besitze des geraubten Thrones nicht ruhig, immer den gleichen Räuber besorgend. Er fragte das Orakel, wen er zu fürchten habe. »Wer zu dir kommt, an einem Fuße beschuhet, den andern bloß, den fürchte, denn an ihn verlierst du Thron und Leben!« ward ihm zur Antwort. Lange blieb er sicher im Besitze seiner Macht. Mittlerweile war Jason von Cheiron zu allem Heldenwerke stark und tüchtig erzogen worden, und ging, um seine Aeltern aufzusuchen, denen er als Kind war entnommen worden. Am Flusse Anaurus begegnete ihm, in Gestalt einer alten Frau, die Göttinn Juno, und bath ihn, sie über den Strom zu tragen. Er that es willig, und verlor in dem schlammigen Grunde den Schuh von einem Fuße. Die Göttinn hieß ihn so vor den König Pelias hintreten, ihm mancherley Aufschluß über seine Schicksale ertheilend. Angethan mit einer Leopardenhaut, mit zwey Lanzen bewaffnet, erschien Jason an dem eben zu Festspielen versammelten Königshofe. Alles erstaunte vor dem seltsamen Manne, Pelias aber, sich der Schuld und des Orakel-Spruches im Innern bewußt, schrak zusammen vor ihm, den Rächer in ihm ahnend. Alsbald gab sich Jason als den Sohn des rechtmäßigen Königs kund, und forderte sein Recht auf den Thron. Die Stimme des Rechtes noch ehrend, oder zu feige, sich offenbar zu widersetzen, erkannte ihn der König an, und weigerte nicht sein Recht, ihm in geheim Untergang bereitend. Er forderte von ihm, er solle hinaus ziehen nach Kolchis, daselbst die Manen des Phrixus, der dort gefallen, versöhnen, und das goldene Vließ, welches er den Fremden gelassen, dem Vaterlande, dem es eigen sey, zurück bringen. Es war aber Phrixus ein Sohn des Athamas, eines böotischen, oder, wie Andere melden, eines thessalischen Königs, auch ein Aeolide, folglich dem Jason verwandt. Nephele, ihre Mutter, war von Athamas verstoßen worden, und die Stiefmutter Ino feindete die Kinder der ersten Frau, den Phrixus und seine Schwester Helle, an. Die eigene Mutter, der Vorschau künftiger Dinge stark, sah die Gefahren der Kinder, und erflehte von den Göttern ein Rettungsmittel für sie. Sie gaben ihr einen goldenen Widder, den Neptun mit der Nymphe Theophane erzeugt, und der gleich den Göttern durch die Lüfte, zu fahren vermochte, auch Sprache und Vernunft besaß. Sie sandte ihn den bedrängten Kindern, und sie flohen auf des Widders Rücken aus dem unheimlichen Vaterhause. Helle aber fiel, als sie über der Meerenge, die Asien von Europa trennt, in Lüften schwebte, schwindelnd von des Widders Rücken in das Meer hinab, das von ihr den Nahmen Helles-Pont erhalten. Allein, und trauernd um den Verlust der geliebten Schwester, kam Phrixus in Kolchis, einem Lande, das am Pontus Eurinus gelegen, an. Aeetes, König des Landes, nahm ihn gastlich auf. Dort opferte er den Widder, auf sein eigen Begehr, dem Göttervater Jupiter, und gab das goldene Vließ dem Könige, der es in dem Haine des Kriegsgottes aufhing, und unter gefeyter Ungeheuer Huth bewahren ließ. Er war des Sonnengottes Helios und der Okeanidinn Perseis Sohn, der zaubergewaltigen Circe Bruder; seine Gemahlinn war Idyia, ebenfalls eine Tochter des Okeanos. Phrixus ehelichte eine Tochter des Königs, die Chalciope, und zeugte einige Kinder mit ihr, bald aber folgte er der betrauerten Schwester in das Reich der Todten, nach einer andern Sage von den Kolchiern meuchlerisch gewaltsam ermordet. »Auf, Jason!« sprach Pelias, »wähle dir Gefährten, rüste dich, sühne den Schatten des in der Fremde gefallenen Helden, und bringe das Göttergeschenk, welches er den Barbaren gelassen, dem Vaterlande zurück. Dann wird unsterblicher Ruhm dich krönen, und niemand würdiger seyn, diesen Thron zu besteigen als Aesons Sohn!« — Dieser durch Ruhmbegier, Thatendurst und Heldenkraft getrieben, versprach unverweilt den Zug auszurüsten. Vom Hofe ging er in das Haus der ob Kummer und Kinderlosigkeit schwer gealterten Aeltern, und feyerte dort mit ihnen und andern Verwandten ein fröhliches Fest des Wiedersehens. Darauf ging er mit rastloser Tätigkeiten die Rüstung seines Heldenzuges, und die Götter selbst, vor allen die Spenderinn des Ruhmes Juno, und die weise Heldenschirmerinn Pallas Athene, fördern sein Werk. Auf ihr Geheiß fällte er auf dem Pelion, Thessaliens höchstem Berge, Fichtenstämme, und ließ davon ein großes Schiff, dergleichen die damahlige Welt noch nicht gesehen, erbauen, und nannte es Argo, die Schnellseglerinn. Zum Mastbaume nahm er oben auf seiner Führerinnen Geheiß einen Eichenstamm aus dem Haine von Dodona, dem orakelkündenden Heiligthume Jupiters, aus dessen Wipfel weissagende Stimmen erschollen. Mit Allem ausgerüstet, von dem orakelkräftigen Baume vor Gefahren gewarnt, von dem schifffahrtskundigen Tiphys gesteuert, mit den größten Helden Griechenlands, meist Göttersöhnen, bemannt, fuhr die Argo, ein Wunder der staunenden Mitwelt, auf die großen, kühnen Abenteuer aus. Der Aesonide Jason war des Zuges Führer; seine Gefährten waren: der größte Sohn des Donnerers Herakles; die beyden Tyndariden Kastor, und Pollux; der liebliche Sänger Orpheus; des Boreas Söhne, Kalais und Zetes; Peleus, der Vater des Achilleus; Neleus, Nestors Vater; Menatios, des Patroklos Vater; Telamon, des tapfern Ajax Vater, des Peleus Freund oder Bruder; Admet, ein Thessaler Fürst, Sohn des Pheres, der Alceste Gemahl; Lynceus, des Aphareus Sohn, der weithinspähende; Meleagros, des vorigen Neffe, mit seinem Erzieher Laokoon; Hylas, des Herkules Liebling; Euphemus, ein Sohn Neptuns; Oileus, des andern Ajax Vater; Idmon, des Apollon Sohn; Mopsus der Ampycide, und viele Andere, bis 44 oder 50 an der Zahl. Mancherley Gefahren mußten sie besiegen, mancherley Abenteuer bestehen, manchen Heldengenossen durch Tod oder Trennung verlieren, bis sie endlich zur Nachtzeit in der Mündung des kolchischen Hauptstromes, Phasis, landeten. Aea, die Hauptstadt des Landes, war etwa fünfzehn Stadien landeinwärts davon entfernt. Durch eine Gesandtschaft warben sie bey dem Könige um die Ausfolgung des goldenen Widderfelles, als um welches sie hierher gefahren. Diesem hatte ein Traum ihre Ankunft vorher verkündet, und er erschrak sehr vor der wirklichen Ankunft der Heldenbothen; denn ein Orakel hatte ihm gesagt: Sein Leben, Wohl und seiner Lande Heil sey mit dem Besitze des Vließes enge verbunden, und würde mit ihm untergehen. Gleichwohl nahm er den Jason freundlich auf, und weigerte auch nicht die Auslieferung des Verlangten schlechterdings, doch mit der Bedingung, daß Jason allein ohne Gefährten den Preis erkämpfen solle durch Bezwingung seiner verzauberten Hüther, und zwar binnen einem Tage, hoffend, die übergroße Fährlichkeit der Bedingung werde ihn von dem Unternehmen abschrecken, oder, falls er wagehalsig genug wäre, den Kampf zu bestehen, daß er darin umkommen müsse. Jason, wie wenig auch Hoffnung zum Siege ihm leuchtete, nahm den Kampf an, und wählte ehrenvollen Tod vor einem Leben, das auch ein ausgeschlagenes Ringen, wenn auch mit übermachtigem Zauberwesen, befleckte. Den Helden, in seiner Jugend blühend, und in der Herrlichkeit seiner Unternehmung leuchtend, sah des Königs Tochter Medea mit Augen der Liebe an. Sie kannte die Gefahren, die seiner harreten, und zitterte für das Leben des Geliebten. Lange kämpfte ihr Herz zwischen kindlicher Pflicht und der allgewaltigen Liebe. Eros, der Helden so hold ist, siegte, und die günstigen Göttinnen fügten es, daß Medea und Jason Nachts an dem Tempel der Hekate zusammen trafen; Medea, um von der Göttinn, deren Dienste sie sich geweiht, Schutz und Hülfe für den Geliebten; Jason, um gegen zaubergewaltige Mächte von der zauberwaltenden Göttinn Beystand zu erflehen. Das Feuer, welches in dem Busen der Jungfrau kaum verhalten brannte, loderte beym Anblicke des Helden zu hellen Flammen auf, und auch in Jason entzündete sich gleiche Gluth. Sie gestanden sich die wechselseitigen Gefühle, und Medea versprach, wenn er ihr ewige, unverbrüchliche Treue mit einem heiligen Eide geloben wolle, so werde er durch ihren Beystand als Sieger aus dem Kampfe hervor gehen, ohne diesen aber müsse er unrettbar unterliegen und verderben. Jason leistete den verlangten Schwur, und Medea gab ihm eine magische Salbe, daß er sich damit Leib, Speer, Schwert und Schild bestreiche, dann, fuhr sie fort: (Apollonius Rhod. III. G. V. 846 und 1043.) ————— »dann fühlst du die Kräfte »Unermeßlich sich mehren, und wähnest nicht mehr den Männern, »Sondern selbst den Unsterblichen gleich einher zu streiten.« —— —————— »dann trifft der erdegeborenen Männer »Tödtende Spitze dich nicht, noch die flammenschnaubenden Stiere. »Doch nur für einen Tag schützt allgewaltig der Zauber.« Den folgenden Tag erschien der König mit seinem Hofe und Jason mit seinen Gefährten auf dem Felde des Mars. Die Feuer aus Rachen und Nüstern sprühenden, mit erzigen Hufen den Boden stampfenden, mit gleichen Hörnern drohenden Stiere stürmten auf den Heros los, und jeder meinte ihn bald von dem Feuer verzehrt hinsinken zu sehen. Aber unversehrlich durch Medea’s Zauber, ging er festen Schrittes auf sie los, legte ihnen das Joch auf, und spannte sie in den Pflug. Willig, von der Zaubermacht gewältigt und gebändigt, rissen sie den nie beackerten Anger auf, und in die Furchen saete Jason Zahne des kadmischen Drachen, die Phrixus mitgebracht haben soll. Beyfallsrufen scholl ihm ermunternd von den Minyern zu, die Kolchier erblaßten, von Sorgen ergriffen für ihres Vaterlandes Wohl, nur Medea frohlockte dem herrlichen Sieger in ihrem Innern. Alsbald keimten aus dem schnell gebärenden Boden Lanzenspitzen, Helmkämme, bald behelmte Häupter, bepanzerte Schultern, und mit ein Mahl stand eine Schaar riesiger Krieger auf dem Felde. Alle zumahl zielten mit ihren Wurfspeeren nach Jason, ihn mit mordlicher Uebergewalt zu erdrücken drohend. Er aber warf einen zauberstarken Stein mitten unter sie, worauf sie mit Wuth über einander herfielen, sich im Wechselmorde tödtend, und deckten, eine furchtbare Todesernte, den Boden, dem sie kaum entsprossen waren, mit ihren starren, riesigen Leibern. Neues Jauchzen der Minyer scholl durch die Luft, und Medea konnte kaum ihre Freude zurück halten, die sie dem Sieger in die Arme trieb. Aeetes erblaßte; denn er sah seine Hoffnung vereitelt, und schaute mit Beben dem sicheren Verderben entgegen, weil nach solcher Machte Bewaltigung die Bezwingung des Zauberdrachen ihm ein Spiel zu seyn bedünkte. Er dachte aber Mühe und Hoffnung des Helden zu vereiteln, und hob für heute den Kampf auf, unter dem anscheinenden Vorwande, Jason sey zu ermüdet, um die Anstrengung fortsetzen zu können. In geheim aber sann er auf Mittel, wie er den Aesoniden sammt seinen Genossen umbringen und die geheiligte Argo durch Feuer vernichten möchte. Medea erfuhr den feindselig verrätherischen Anschlag, eilte zur Nachtzeit mit ängstlicher Hast zum Herrn ihres Herzens, hinterbrachte ihm die Gefahr, und erging alsbald mit ihr in den Hain des Kriegsgottes. Mit einem Tranke, aus lethäischen Wassern bereitet, den ihm Medea gegeben, betäubte er das immer wache, schlummerlose Ungethüm, den furchtbaren Drachen, schlachtete ihn, nahm das ledige Vließ, seine Beute, herab, und ging mit Medeen eilig dem Strande zu. Schnell lichteten sie die Anker von dem unwirthbaren Ufer in die hohe See. Wohl wissend, daß ihre Flucht nicht lange verborgen und von nachsetzenden Verfolgern frey seyn würde, nahm Medea ihren kleinen Bruder Absyrtus, als Geißel und Pfand ihrer Sicherheit, mit. Wie am Morgen Aeetes sich beraubt sah des köstlichen Kleinods und der geliebten Kinder, setzte er eilig den Flüchtigen nach. Endlich erreichte er sie, und schon sollte sie seine Rache ereilen, da ermordete Medea ihren Bruder, streute einzelne Glieder seiner Leiche im Meere umher, damit der Vater, von vielfach wiederhohltem Schmerz zerrissen, bey dem Anblicke jedes einzelnen Gliedes des Knaben Tod von neuem fühlend, und durch das fromme Aufsuchen der zerstückten Leiche zur Bestattung verhindert werde, sie zu verfolgen. Sie erreichte ihren Zweck, und von dieser Seite ungefährdet fuhren sie ihre Straße fort; aber eines weit mächtigern Rächers und Verfolgers Grimm, dem sie nicht zu entgehen vermochte, hatte sie durch diese Unthat wider sich gereiht. Auf offener See feyerte sie inmitten des furchtbar wogenden Meeres und der herab blinkenden Gestirne ihr Verlobungsfest. Aber die Strafe für den begangenen Frevel traf sie nun, und alle, welchen sie frommte, mit. Von Gefahren und Schrecken umher getrieben mußte Jason mit seinen Gefährten durch viele Lande und Meere, beynahe durch die ganze Welt umher irren, ehe es ihnen gelang, den Mord zu sühnen. Endlich langten sie beym Vorgebirge Maleas, an der Küste von Lakedämon, an, und liefen, froh die heimathlichen Gestade begrüßend, in den Hafen von Jolkos ein. Jason brachte dem Pelias das erbeutete Vließ, opferte die Argo dem Neptun, hielt Festkämpfe zu Ehren Jupiter’s mit feinen Gefährten, und ehe sie aus einander gingen, schlossen sie Waffenbrüderschaft zu Schutz und Trutz, daß wenn einer von ihnen angegriffen würde, sie ihm alle beystehen wollten. Vielgefeyert wurden die Helden bey allen Stämmen ihres Volkes, und viele Sänger verherrlichten und verewigten in Preisgesängen den Ruhm der Argonauten. Jason mußte aber neuen Schmerz erfahren; denn in seiner Abwesenheit hatte der unrechtmäßige König feinen Vater ermordet, und er selbst mußte in fernen Gegenden wohnen, um seinen Rachstellungen zu entgehen. Medea rächte ihn. Unter Gestalt einer Zauberkünstlerinn kam sie an den Hof des Pelias, und beredete seine Töchter durch Vorspiegelung ihrer Verjüngungskünste, das Werk auch an ihrem greisen Vater zu proben. Sie thaten es, tödteten ihn nach ihrer Weisung, um das alterschwere Blut heraus zu zapfen, und die Adern dann mit jugendlich frischem zu füllen; aber Tod lag in dem Werke, und er erwachte nimmer zum Leben. Nun war zwar Jason’s väterlicher Thron erlediget, aber dennoch bestieg er ihn nicht, sondern mußte ihn an Akast, den Sohn des ermordeten Pelias, lassen, und vor seinem richterlichen Zorne nach Korinth entfliehen. (Nach einer andern Sage verjüngte Medea ihren greisen Schwäher, den Aeson, in Jolkos, und verlockte des Pelias Töchter zu gleichem Verjüngungswerke, worein sie aber für den Feind ihres Gatten Tod, statt frisches Leben, gelegt.) Durch zehn Jahre lebte Jason mit Medeen, die sich durch ihre nur zum Beystande und Nutzen Jason’s und anderer Freunde verwendeten Zauberkünste beliebt und geehrt machte, glücklich in treuer Liebe wonnigem Genusse. Es war aber Kreon, des Sisyphus Sohn, damahls König in Korinth, dessen Tochter Kreusa den Thatenberühmten, von seiner Gattinn in immer frischer Jugendblüthe erhalten, mit den Augen der Liebe ansah, und in ihr jungfräulich-bräutliches Bett begehrte. Auch Jason ward kalt gegen seine Gattinn, und uneingedenk der vielen Dienste, die sie ihm erwiesen, schloß er das neue, ihm angetragene Ehebündniß, die getreue Gattinn verstoßend. Medea, die bereits öfter Mutter geworden, beugte der Unglücksschlag tief darnieder, doch, ihrer Uebermacht sich bewußt, raffte sie sich auf von dem schwächenden Gefühle des trauernden Grames zur kühnen Rache. Hier nun beginnt das vorliegende Drama. __________

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