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Mathematisches Vorsemester: Texte. Ausgabe 1974 / Autorenkollektiv der ehemaligen Projektgruppe Fernstudium Universität Bielefeld Fakultät für Mathematik PDF

434 Pages·1974·18.294 MB·German
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Mathematisches Vorsemester Texte Ausgabe 1974 Autorenkollektiv der ehemaligen Projektgruppe Fernstudium Universität Bielefeld Fakultät für Mathematik Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH ISBN 978-3-662-30476-1 ISBN 978-3-662-30475-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-30475-4 Softcover reprint ofthe hardcover 1st edition 1974 I halt Das Konzept Mengen . Relationen Abbildungen Das Umkehrproblem Schaltwerke Schaltalgebra - Boolesche Algebra Mathematische Methoden Aussagenlogik - Boolesche Algebra Äquivalenzrelationen Zertegungen Der Anzahlbegriff Die natürtichen Zahlen Die ganzen Zahlen Die rationalen Zahlen Rückblick und Ausblick Mathematisches Vorsemester Texte 1/ 3 DAS K 0 N Z E P T Aufgaben und Ziele In den letzten Jahren wurde immer deutlicher. daß im Fach Mathematik der über gang zwischen Schule und Universität mit besonderen Schwierigkeiten verbun den ist. Verantwortlich für diese Schwierigkeiten ist in erster Linie der un terschiedliche met h 0 dis c h e Ans atz in Schule und Universi tät. In der Schule betreibt man Mathematik unterstützt durch eine vorhandene und im Mathematikunterricht geschulte Ans c hau u n g (Geometrie. Kurven diskussionen. Vektoren, Trigonometrie usw.). Bei höher entwickelten mathematischen Theorien, wie sie schon während der er sten Semester auf der Universität gelehrt werden. sind Begründungen und Be weise ausgehend von Grundannahmen (Axiome) oder schon bewiesenen Sätzen mit Hilfe streng k 0 d i f i z i e r t erB ewe i s ver f a h ren zu führen. Eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit des Mathematikers ist es daher. die T h e 0 r i e zu fixieren. in der er gerade arbeitet, das heißt. Grund annahmen • von denen er ausgeht. anzugeben. Di e Aussage, di eser oder jener mathematische Satz sei wahr oder falsch. ist nicht sinnvoll. ohne die mathe matische Theorie zu nennen. in der dieser Satz seinen Platz einnimmt. Demgegenüber ist in der Schulmathematik nur selten von Theorien die Rede. in die sich ein bestimmter mathematischer Sachverhalt einordnet. Gründe las sen sich leicht angeben; es sind im wesentlichen zwei Theorien, auf denen die Schulmathematik basiert: "Zahlen" und "Raum". Man verfugt in diesen Berei chen über die Anschauung, die gewisse Sachverhalte als zutreffend erkennen läßt und bestimmte Schlüsse als richtig einzusehen hilft. Die Notwendigkeit. Axiome und zulässige Schlußweisen zu fixieren. scheint daher nicht gegeben. Soweit die Universitäten in ihren Anfängervorlesungen aus der Schule bekannte 411 Gebiete wiederholen, beschränken sie sich darauf, sie unter den oben ange führten Gesichtspunkten zu behandeln, ohne jedesmal die Gründe für den Wech sel des methodischen Ansatzes transparent zu machen. Häufig gewinnt der Student so den Eindruck, daß von ihm "unsinnige" Dinge verlangt werden. Er soll Sachverhalte beweisen, die er (auf Grund seiner Anschauung) für völlig klar hält (und deren Richtigkeit während seiner 13jährigen Schul zeit nie angezweifelt wurde). Er soll Beweise, die er in der Schule (mit Hilfe der Anschauung) geführt hat (Evidenzbetrachtungen). als Pseudobeweise erkennen. Neben so 1c hen "Wi ederho 1u ngen" in versch i edenen Gebieten werden inden An fangssemestern neue Inhalte angeboten. die oft weit von dem entfernt zu sein scheinen. was man in der Schule unter Mathematik verstanden hat. Aus systematischen Gründen wird in den ersten Semestern Stoff behandelt. der sich später als unerläßliches "Handwerkszeug" bei der Behandlung komplizier ter mathematischer Sachverhalte erweist. Da die Motive für dieses Vorgehen dem Studenten nur selten mitgeliefert werden. kann er die Bedeutung dieser Theorien nicht erfassen und ist leicht bereit. sie als "unnütze Spielerei" abzutun. oder aber er findet Spaß an diesen "Spielereien" und verzichtet dar auf, nach tieferliegenden Motiven zu fragen. Zusammenfassend könnte man sagen, daß der Student auf der einen Seite von der .Schule nicht auf die Art. wie man in der Universität Mathematik betreibt, vorbereitet ist. die Universität sich auf der anderen Seite nicht die Mühe macht. ihn von der Schule "abzuholen". das heißt, ihn in das neue Methoden bewußtsein einzuführen und das Stoffangebot der ersten Semester ausreichend zu motivieren. Ergebnisse dieses Bruches zwischen Schule und Universität sind - außer einem ganz erheblichen Abschreckungseffekt vor dem Mathematik studium - hohe Studienabbrecherzahlen. sowie eine beträchtliche Studienzeit verlängerung. da sich die Auswirkungen der Anfangsschwierigkeiten bis in hohe Semester bemerkbar machen. Diese Tatsachen gewinnen angesichts des großen Bedarfs an Mathematikern in allen Bereichen der heutigen Industriegesellschaft und vor allem angesichts des großen Mangels an Mathematiklehrern immer mehr an Gew1cht. Wichtiger noch erscheinen uns die für den Studenten persönlichen Folgen dieser Situation. die oft Enttäuschungen und Entmutigungen mit sich bringen. Seit einigen Jahren werden auf vielen Ebenen Anstrengungen unternommen. diese Schwierigkeiten an der Nahtstelle zwischen Schule und Hochschule abzubauen (kleine Obungsgruppen. einführende Vorlesungen. Arbeitsgemeinschaften in den Schulen). In diesem Zusammenhang sind Aktivitäten zu nennen. die dazu ge führt haben. in Nordrhein-Westfalen sechs- bis achtwöchige "Vorkurse" ein zurichten fur Abiturienten. die vorhaben. Mathematik zu studieren. Leider erlaubt es das Ausmaß. das diese Vorkurse in NRW bereits angenommen haben. auf die Dauer nicht. daß sich die Universitäten mit ihrer beschränkten personellen Ausstattung auch weiterhin stark bei der inhaltlichen Vorberei tung und Durchführung solcher Veranstaltungen engagieren. Es ist daher notwendig. auf diesem Gebiet und selbstverständlich auch auf al len anderen. wo sich ähnliche Schwierigkeiten herausgestellt haben. den Ein satz neuer Medien (z.B. Textbücher. Lehrbriefe. Fernsehen. Rundfunk. Film) zu erproben. Das Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen hat aus diesem Grund zu Beginn des Jahres 1970 eine Gruppe von wissenschaftlichen Mitarbeitern der Fakultät für Mathematik an der Universität Bielefeld mit der "Erforschung didaktischer Möglichkeiten von Fernstudiengängen im Medienverbund auf dem Gebiete der Ma thematik" betraut. Diese Arbeitsgruppe hat in Zusammenarbeit mit dem West deutschen Fernsehen einen Studiengang im Verbund der Medien F ern s e - hen. schriftliches Begleitmaterial. Tu tor i als mit dem Titel MATHEMATISCHES VORSEMESTER projektiert und im Herbst 1970 ers.t~alig erfolgreich durchgefUhrt. Ziel des MATHEMATISCHEN VORSEMESTERS ist in erster Linie, die Schwierigkei ten, die sich beim übergang von der Schule zur Universität ergeben, soweit wie möglich zu überwinden. Seine Absicht ist daher nicht so sehr, Stoff zu vermitteln. sondern die Teilnehmer in die Lage zu versetzen, Methoden. Fra gestellungen und Ergebnisse der Hochschulmathematik kennenzulernen und ihre Bedeutung einzusehen. An Hand einiger ausgewählter Problembereiche wird versucht: Das typisch methodische Vorgehen der Mathematik zu verdeutlichen. insbe sondere den Teilnehmern eine Einsicht zu vermitteln in die Prinzipien der Exaktheit. die Struktur des Abstraktionsvorganges (Erkennen von Ge meinsamkeiten. Denkökonomie. Verdeutlichung von Zusammenhängen) und die Entwicklung von Mathematik. Die Motive für einzelne Methoden sichtbar zu machen. z.B. die Notwendig keit und ökonomie axiomatischen Vorgehens aufzudecken. Die inner- sowie außermathematische Bedeutung des behandelten Stoffes zu klären. z.B.: Zusammenhänge zwischen verschiedenen Bereichen der Mathematik zu er läutern. Zusammenhänge zwischen Mathematik und ihren Anwendungen aufzuzeigen. Insbesondere zu verdeutlichen, daß die Wahl einer bestimmten Theorie sich nicht nur mit mathematischen Methoden begründen läßt. Jeder. der sich entschließt. Mathematik zu studieren, sollte sich schon vor Beginn seines Studiums darüber klar werden. daß Mathematik zielgerichtet zur Bewältigung gesellschaftlicher und individueller Aufgaben eingesetzt werden kann. Nur dadurch kann er während seines Studiums seine eigene Motivation. Probleme. die ihm gestellt werden. und Ergebnisse seiner und anderer Arbei ten in ihrer ganzen Tragweite erfassen und beurteilen. Teil nehmer am MATHEMATISCHEN VORSEMESTER sollen so besser abschätzen kön nen. was es heißt. Mathematik zu studieren. um eine begründete Entscheidung für oder gegen die Wahl des Faches Mathematik schon vor Beginn des Studiums zu treffen. Das MATHEMATISCHE VORSEMESTER bietet eine sinnvolle Vorbereitung des Stu diums und erleichtert dessen Beginn. Der Kurs beschränkt sich aber nicht darauf. vorhandene Schwierigkeiten zu ak zeptieren und zu überwinden. Es ist weiterhin seine Aufgabe, Schule und Uni versität zu didaktischen und inhaltlichen Veränderungen anzuregen, um die Kluft zwischen beiden Institutionen zu schließen. Medienverbund Nach diesen allgemeinen Erörterungen über Aufgaben und Ziele des MATHEMATI SCHEN VORSEMESTERS gehen wir nun auf die Funktionen und das Zusammenwirken der Medien (Fernsehen, schriftliches Begleitmaterial, Tutorials) ~inzelnen ein. Fernsehen: Infolge der zeitlichen Begrenzung der Sendungen (16 1/2 Std.) x und der dem Fernsehen eigenen flüchtigen Darbietungsart kann dieses Medium nicht die Hauptlast tragen. Seine Aufgabe ist es: Problembewußtsein zu wecken, das heißt, Motive für die Behandlung der ein zelnen Stoffgebiete aufzudecken. Problemstellungen zu verdeutlichen und Lösungswege zu skizzieren. Hier bie tet das Fernsehen die Möglichkeit, schwierige Sachverhalte durch Graphiken und besonders Trickfilme wirksamer als ein Textbuch zu veranschaulichen. In didaktischer und fachlicher Hinsicht schwierige Punkte herauszugreifen und im Gespräch zu klären. Abschließend über die behandelten Themen zu reflektieren, um Probleme, Stellenwert und Nützlichkeit des behandelten Stoffes aufzuzeigen. In den Sendungen am Samstag werden einzelne Probleme und Fragestellungen vertieft und Ausblicke gegeben. Schriftliches Begleitmaterial: Das Rückgrat des MATHEMATISCHEN VORSEMESTERS bildet das schriftliche Begleitmaterial. Es umfaßt den gesamten Inhalt, bie tet ihn schon vor der Sendung an und hält ihn während des ganzen Kurses prä sent. Das macht es überflüssig, während der Sendung mitzuschreiben. Um den Verbund zwischen den einzelnen Medien möglichst eng zu gestalten, ist

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