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Mathematisches Vorsemester: Ausgabe 1976 PDF

417 Pages·1976·33.736 MB·German
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Mathemat-sches Vorseme Ausgabe 1976 Bearbeitet und herausgegeoen von Gunther Richter Universitat Bielefeld Fakultat fOr Mathematik Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1976 Oiese Ausgabe stutzt 'sich auf die yom Autorenkollektiv der ehemaligen . Projektgruppe Fernstudium Universitat Bielefeld, Fakultat fur Mathematik erarbeiteten Texte der Mathematischen Vorsemester 1970 bis 1974 ISBN-13: 978-3-540-07893-7 e-ISBN-13: 978-3-642-96368-1 001: 10.1007/978-3-642-96368-1 Library of Congress Cataloging in Publication Data. Richter, GOnther, 1944-. Mathematisches Vorsemester. •D iese Ausgabe stOtzt sich auf die yom Autorenkollektiv der ehemaligen Projektgruppe Femstudium, Universitat Bielefeld, Fakultat fOr Mathematik erarbeiteten Texte der Mathematischen Vorsemester 1970 bis 1974." Bibliography: p. Includes index. 1. Mathematics -1961-. I. Bielefeld. Universitat. Fakultat fUr Mathematik. Projektgruppe Femstudium. Mathematisches Vorsemester 1970 bis 1974. II. Title. QA39.2.R534. 1976. 512'.1. 76-26176. Das Werk ist urheberrechtlich geschOtzt. Die dadurch begrOndeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ahnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Bei Vervielfiiltigung fOr gewerbliche Zwecke ist gemiiB§ 54 UrhG eine VergOtung an den Verlag zu zahlen, deren HCihe mit dem Verlag zu vereinbaren ist. © by Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg 1975, 1976 Beltz Offsetdruck . Hemsbach/Bergstr. Inhalt 0 Vorwort Einleitung 1 Mengen und Aussagen 2 Relationen und Abbildungen =====::::::::::::==::::::: 3 Schaltwerke 4 Schaltalgebra 5 Boolesche Aigebren ~==============6~ ~~ Isomorphie 7 Mathematische Methoden 8 Nati..irliche Zahlen 9 Volistandige Induktion 10 Zahlbereichserweiterungen ::::::=::::::::========:::::: 11 Ruckblick und Ausblick Literatur Vorwort Als das MATHEMATISCHE VORSEMESTER im Herbst 1970 erstmals yom Westdeutschen Rundfunk, dem Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und der Uni versitat Bielefeld veranstaltet wurde, war es auch ein GroBexperiment fUr das geplante Fer n stu d i um im Medienverbund. Experimentiert wurde einerseits mit vollig neuartigen Vermittlungsformen fUr das Fach Mathematik durch Einbeziehung der Medien Fernsehen, Texte und Tutorials, andererseits sollte auch die Kooperation zwischen Rundfunkanstalten, Ministerien und Hochschulen modellhaft erprobt werden. Damals hoff ten alle Beteiligten, durch die gemeinsame Entwicklung des Fern studiums im Medienverbund eine 0 f f nun 9 der Hochschulen fUr breitere Bevolkerungsschichten zu erreichen und - unter Ausnutzung der durch den Me dienverbund gegebenen didaktischen Moglichkeiten - eine grundlegende Ref 0 r mauch der Studieninhalte einzuleiten. Heute, nach einem halben Jahrzehnt, scheint es an der Zeit, Bilanz zu ziehen: Von Kooperation kann kaum noch die Rede sein. Beim Ringen um EinfluB im ter tiaren Bildungssektor haben sich die Partner von einst in schwer auflosbare Gegenpositionen manovriert. Den Rundfunkanstalten sind durch die Rechtsauf sicht des Staates die Hande gebunden, den Hochschulen fehlt es an den not wendigen Mitteln und an Personal, aber auch an Einigkeit untereinander. Die staatliche Seite schlieBlich ist von sich aus initiativ geworden. Das Land Nordrhein-Westfalen hat eine Fernuniversitat errichtet, deren GrUndungskon zept aber weder ei ne Offnung der Hochschulen, nochei nen Beitrag zur Stu dienreform vorsieht.1) Daneben gibt es ein von allen Bundeslandern geschlos senes Verwaltungsabkonmen mit dem Ziel, in einigen ausgewahlten Fachern die Entwicklung von Fernstudienmaterialien voranzutreiben. Beide Initiativen erfolgten ohne eine institutionelle Beteiligung der Rundfunkanstalten und Hochschulen. Diese politische Entwicklung, hat glUcklicherweise nicht verhindert, da/3 das MATHEt4ATISCHE VORSEMESTER bis heute ca. 15.000 Studienanfangern, Abiturien- ten und sonstigen Interessenten in Nordrhein-Westfalen Start- und Entschei dungshilfen fUr bzw. Informationen Uber ein Studium der Mathematik (Haupt oder Nebenfach) an Hochschulen gegeben hat. DaB dies im Interesse der Be troffenen weiterhin mOglich sein wird, ist vor allem dem Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, der Universitat Bielefeld, die hierfUr die materiel len Voraussetzungen geschaffen haben, und dem Springer-Verlag zu verdanken. Dagegen ist ein Versuch zur grundlegenden Revision und Ausweitung des Mathe matischen Vorsemesters' auf Bundesebene in den Anfiingen stecken geblieben. Das ist mit ein Grund darur, daB die in jahrelangem Einsatz gewonnenen Er fahrungen, Anregungen und Untersuchungsergebnisse erst jetzt in dem nun vorliegenden Text verarbeitet werden konnten. Die sich aus der inzwischen veranderten Situation an den Oberstufen der ~mnasien ergebenden Konsequen zen wurden dabei ebenfalls berUcksichtigt. Vorl iegende Erfahrungen undUntersuchungsergebni sse Uber den Ei nsatz des Mediums "Fernsehen" kiSnnen in ZusaJllllenarbeit mit dem WDR solange nicht in eine Neuproduktion der Fernsehanteile des MATHEMATISCHEN VORSEMESTERS ein gebracht werden, wie die oben geschilderte politische Situation anhalt. 1m merhin sind diese Erfahrungen und Ergebnisse in der Zwischenzeit in weiteren Projekten auch fUr ein Direktstudium im Medienverbund nutzbar gemacht und erweitert worden. Fur Hilfe und UnterstUtzung bei der Erstellung des vorliegenden Manuskriptes bin ich Mitgliedern der ehemaligen Projektgruppe Fernstudium der Fakultat rur Mathematik an der Universitat Bielefeld, insbesondere Frau Claudia R 0 h de, zu Dank verpflichtet. Mein besonderer Dank gilt aul3erdem den Damen Ingeborg B U c h n e r und Almut Wei /3 , die in oft mUhevoller Arbeit die Reinschrift besorgten. Der Herausgeber l)Durch die Arbeit des GrUndungsausschusses ist in der Zwischenzeit jedoch sichergestellt, daB zur SalllDlung von Erfahrungen 20% der Kapazitat der F~rnuni versi tat fUr Kursstudenten ohne Hochschul zugangsberechti gung reser vlert werden sol len. Au/3erdem sollen gemaB dem Gesamthochschulkonzept be rufsfeldorientierte und integrierte Studiengange sowie Kontaktstudiengange entwickelt werden. Ein Schwerpunkt wird neben der Fernstudiendidaktik im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung liegen. Einleitung Ziel des MATHEMATISCHEN VORSEMESTERS ist die Uberwindung der Ubergangsschwierigkeiten von der Schule zur Hochschule im (Haupt- oder Neben-)Fach Mathematik. Urn dies zu erreichen, muB man zunachst die Ursachen ftir solche Sch.wierigkeiten aufdecken und analysieren: Die naheliegendste Vermutung ist wohl, daB man in der Schule zu wenig lernt und die Hochschule zu viel Vorwissen verlangt. Gegen diese These spricht zunachst, daB die Schwierigkeiten von Studienanfangern erfahrungsgemaB ziemlich unabhangig von Art, Inhalt und Umfang des jeweils absolvierten Schulunter richts im Fach Mathematik sind. Vor allem aber spricht dagegen, daB Lehrveranstaltungen ftir Erstsemester in der Regel nicht an irgendeinen Schulstoff an kntipfen, urn ihn weiterzuentwickeln und zu vertiefen. Vielmehr werden aile benetigten Hilfsmittel innerhalb dieser Veranstal tungen entwickelt bzw. bereitgestellt. Eine traditionelle An fangervorlesung tiber Analysis oder Infinitesimalrechnung be ginnt zurn Beispiel mit der Festlegung einiger Grundregeln tiber den Umgang mit reellen Zahlen, ohne auf Schulwissen zurtickzu greifen. Alles weitere wird darauf aufgebaut. Erst in jtingster Zeit hat es sich eingebtirgert, eine gewisse Vertrautheit mit den Grundbegriffen der Mengenlehre stillschweigend vorauszu- setzen. Obwohl Schulkenntnisse die Aneignung von Studieninhalten er leichtern kennen, muB doch festgestellt werden, daB mangelndes Faktenwiss'en nicht zu den Hauptursachen der Anfangerschwierig- keiten gehort. Liegt es dann vielleicht an der Art und Weise, wie Mathematik an der Schule und an der Hochschule betrieben wird? 1st Schul mathematik weniger modern? Die urn sich greifenden Versuche, den Mathematikunterricht zu modernisieren, d.h. meistens, ihn mit Mengenlehre und Aussagenlogik "anzureichern", mogen darauf hindeuten. Man spricht nicht mehr von "Folgerungen", sondern von "Implikationen". Und statt Gleichungen oder Gleichungssy sterne zu "losen", bestimmt man eben ihre "Losungsmengen". Oft hat die alte Schulmathematik nur ein neues Mantelchen bekom men. In den Klassen redet man jetzt so ahnlich wie in den Hor salen und Seminarraurnen. Und manchmal finden auch bisher der Hochschulsphare vorbehaltene Theorien Eingang in die Lehrpla ne (Boolesche Algebren, Gruppentheorie etc.). Werden diese Modernisierungsversuche die Anfangerschwierigkei ten beheben? Hat es wirklich nur daran gelegen, daB sich Schu le und Hochschule unterschiedlich ausdrilckten, oder mit ande ren Gegenstanden beschaftigten? Solche Barrieren erscheinen doch eigentlich ilberwindbar. Jedenfalls konnen sie allein die in den vergangenen Jahren oft erschreckend hohen Studienabbre cherquoten nicht verursacht haben. Aber es ist auch nicht die Aufgabe der Schule, den wenigen zu klinrtigen Mathematikern den Studienbeginn zu erleichtern, denn ihre Ausbildung hat ganz andere Zielsetzungen als die der Hochschule. Daraus resultieren gravierende prinzipielle Unter schiede in der Vorgehensweise. Die Schule konzentriert sich in erster Linie darauf, vorhandene mathematische Theorien oder Problemlosungen v 0 r z u s tel 1 e n und e i n z u - il ben. So wird beispielsweise die allgemeine LOsang einer quadratischen Gleichung vom Lehrer oder im Schulbuch hergelei tet. Die Hauptarbeit der Schiller besteht jedoch darin, dieses Losungsrezept in mehr oder minder eingekleideten Aufgaben an zuwenden. Ebenso werden gewisse Differentiationsregeln (Pro- duktregel, Quotientenregel, Kettenregel} einmal bewiesen, um dann moglichst haufig angewendet zu werden. Ahnliches gilt fUr Integrationstechniken, Kurvendiskussionen oder auch in mehr elementaren Bereichen, wie der Zinseszinsrechnung und der An wendung von Kongruenz-, Sinus- oder Kosinussatzen usw. DemgegenUber ist ein Hauptziel des Mathematikstudiums die Fa higkeit, immer wieder neue, moglichst allgemeine Problemlosun gen herzuleiten. Ihre Anwendung auf konkrete, inner- oder auBermathematische Sachverhalte wird weitgehend vernachlassigt. Schon von Anfang an muB der Student B ewe i s e nicht nur nachvollziehen oder reproduzieren konnen, sondern, ausgehend von gewissen Grundannahmen, A x i 0 men , oder schon bewie senen Sat zen, mit Hilfe streng k 0 d i f i z i e r - t e r B ewe i s v e r f a h r e n selbstandig fUhren. Dabei kommt es gerade im ersten Semester nicht selten vor, daB er Sachverhalte beweisen solI, die ihm nach 1)-jahriger Schul praxis schon in Fleisch und Blut Ubergegangen sind (z.B. )e4 = 4e)!). Plausible GrUnde fUr derartige "Wiederholungen" werden nur selten angegeben. Meistens bleibt es den Studenten selbst Uberlassen, solche Diskrepanzen in der Vorgehensweise von Schule und Hochschule zu erkennen und zu Uberwinden. Kaum ein Hochschullehrer ist in der Lage, dabei in geeigneter Weise zu helfen. Manche Hoch schullehrer beschranken sich darauf, moglichst viele elegante Beweise moglichst schnell und reibungslos vorzutragen, in der Hoffnung, daB die "begabten" Studenten dies eines Tages nach ahmen konnen. Wesentlich hilfreicher mogen da schon die sogenannten Ubungs oder Tutorengruppen (Tutorials) sein, in denen man zusammen mit einem alteren Studenten individuelle Probleme in einem kleineren Kreis besprechen kann. Aber kann man dies wirklich? Ist ein Studienanfanger ohne weiteres in der Lage, seine Ver standnisschwierigkeiten in einer Gruppe von zunachst vollig Fremden zu artikulieren? Ist nicht die Angst, sich zu blamie ren, groBer als das BedUrfnis nach Hilfe? Wird der Vbungsgrup penleiter oder Tutor, der zumeist noch EinfluB auf die Vergabe eines Vbungsscheines hat, und insofern die Rolle des Lehrers Ubernimmt, nicht einen schlecht en Eindruck bekommen? Jedenfalls ist es nicht erstaunlich, wenn ein Studienanfanger aufgrund von Schulerfahrungen so reagiert. SchlieBlich ging es in der Schule in erster Linie darum, Leistungen zu erbringen und im Kampf um Zehntelpunkte fUr einen numerus-clausus-Uber windenden Notendurchschnitt Erfolge einzuheimsen. Vber MiBer folge und Schwierigkeiten hat man besser nicht geredet. Not falls wurde apgeschrieben. Urn es kurz zu sagen: Die Schule hat ihre Absolventen weder arb e its m e - tho dis c h noch g r u p pen d y n ami s c h auf ein Studium vorbereitet. Damit ist der Katalog der moglichen Ursachen fUr Anfanger schwierigkeiten aber noch keineswegs vollstandig. Bisher ha ben wir nur nach objektiven Diskrepanzen zwischen den betei ligten Institutionen Schule und Hochschule gefahndet. Die "subjektiven" Mot i v e und E r war tun g e n der Student en wurden noch nicht berUcksichtigt. Sehen wir einmal von der verstandlichen Erwartung einer "Fort setzung der Schulmathematik mit anderen Mitteln" ab, die wir ja schon in verschiedenen Punkten problematisiert haben, dann verbindet doch jeder mit der Wahl seines Studienfachs ein Be rufsziel und will fUr seine zukUnftige B e r u f s p r a - xis ausgebildet werden. Niemand wird besonders motiviert sein, Studieninhalte zu akzeptieren bzw. sich anzueignen, die in keinem erkennbaren Zusammenhang mit dem "subjektiven" Aus bildungsziel stehen. Nun ist aber das traditionelle Mathematikstudium ganz auf den F 0 ~ s c hun g s bet r i e b der reinen Mathematik aus gerichtet. Dies ist eine Folge der historischen Entwicklung der Mathematik, die obwohl durch sehr praktische, auf die Um welt bezogene Fragestellungen beeinfluBt, sich verselbstan digt und ihr Eigeninteresse entdeckt und verfolgt hat. Diese Los los u n g von der Realitat ermoglicht es der Mathema tik, die Sonderrolle zu spielen, die sich etwa in den Pradika ten "einzig exakte, objektive Wissenschaft" niederschHi.gt. Die ursprlinglichen aus real en Problemen erwachsenen Motive worden auBerdem durch asthetisierende ersetzt (schopferische Tatig keit, Schonheit des Gebaudes, tiefliegende Symmetrien u.a.). Deshalb werden an den Universitaten auch nicht in erster Linie Industriemathematiker und Lehrer ausgebildet. Den Vorrang hat vielmehr der eigene wissenschaftliche Nachwochs. Industriema thematiker lind Lehrer sind eher "Abfallprodukte" solcher Stu diengange: "Wem beim wissenschaftlichen Streben nach reiner Wahrheit in der dlinnen Luft der Abstraktion der Abstraktionen der Atem ausgeht, wird zurlick in die rauhe Welt der Praxis versetzt. Flir diese Praxis aber ist er nun keineswegs gerlistet" [21]. Die Widersprliche zwischen den Interessen der Lehrenden und Lernenden manifestieren sich bereits zu Beginn des Studiums. Da die Lernenden kaum in der Lage sind, ihre Vorstellungen zu prazisieren, geschweige denn durchzusetzen, kommt es notwendi gerweise zu einer Anpassung an die Normen der Lehrenden. Der Anspruch von Wissenschaft als Mittel zur Emanzipation des Men schell. gerat in Gefahr, in das Gegenteil verkehrt zu werden. Wer diesen A n pas sun g s pro z e s s nicht mitmachen will, kann sich mit denjenigen solidarisieren, die das Studium mit dem Ziel der Ausbildung flir die Berufspraxis ref 0 r - m i ere n wollen oder aber resignieren und damit das Heer der "unbegabten" Studienabbrecher vergroBern. Diese Tendenz wird noch durch p s y chi s c h e Probleme

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