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Mathematische Bildung und neue Technologien: Vorträge beim 8. Internationalen Symposium zur Didaktik der Mathematik Universität Klagenfurt, 28.9. – 2.10.1998 PDF

385 Pages·1999·25.103 MB·German
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Gert Kadunz · Günther Ossimitz Werner Peschek · Edith Schneider Bernard Winkelmann Mathematische Bildung und neue Technologien Vorträge beim 8. Internationalen Symposium zur Didaktik der Mathematik, Universität Klagenfurt, 28.9.-2.10.1998 Klagen!urter:Beiträge zur Didaktik der Mathematik Mathelllatische Bildung und neue Technologien Vorträge beim 8. Internationalen Symposium zur Didaktik der Mathematik Universität Klagenfurt, 28. 9. - 2.10.1998 Herausgegeben von Dr. Gert Kadunz, Dr. Günther Ossimitz, Dr. Werner Peschek, Dr. Edith Schneider Universität Klagenfurt und Dr. Bernard Winkelmann Universität Bielefeld EI3 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1999 Folgende Institutionen haben durch ihre Unterstützung die Durchführung des Symposiums bzw. die Herausgabe des Tagungsbandes ennöglicht: Bundesministerium für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten Stadt Klagenfurt Universität Klagenfurt Forschungskommision der Universität Klagenfurt Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Infonnatik an der Universität Klagen furt Kärntner Universitätsbund Texas Instruments, Wien Creditanstalt, Klagenfurt Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Mathematische Bildung und neue Technologien : Vorträge beim 8. Internationalen Symposium zur Didaktik der Mathematik, Universität KJagenfurt, 28.9.-2.10.19981 G. Kadunz ... (Hrsg.) - Stuttgart; Leipzig: Teubner, 1999 (Klagenfurter Beiträge zur Didaktik der Mathematik) ISBN 978-3-519-02122-3 ISBN 978-3-322-90149-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-90149-1 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders fiir Vervielfältigungen, Übersetzungen, MikroverfiImungen und die Ein speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden Urspriinglich erschienen bei B.G. Teubner Stuttgart. Leipzig in 1999. Einband: Peter Pfitz, Stuttgart Vorwort der Herausgeber/innen In den letzten zehn Jahren wurden rund um den Computer technologische Möglichkeiten entwickelt, verfügbar gemacht und verbreitet, die großen Einfluss auf die traditionellen Lernumgebungen mathematischer Ausbildung haben oder haben könnten und eine entsprechend zentrale Rolle in dei- didaktischen Diskussion einnehmen. Während einfache oder auch programmierbare Taschenrechner noch vorrangig als ein Werkzeug gesehen werden konnten, die mathematische Ausbildung vom Drill arithmetischer Operationen zu entlasten, im Übrigen aber wenig Einfluss auf globale Ziele und Inhalte einer weiterführenden mathematischen Ausbildung nahmen, stellen vor allem Computeralgebrasysteme, aber auch Tabellenkalkulationen, Geometrie und Statistiksoftware u. Ä. bereits wesentliche Teile der traditionellen mathema tischen Ausbildung in der Sekundarstufe in ihren Zielen, Inhalten, Methoden und Sozialformen sehr radikal in Frage. Weitgehend unangetastet bleibt dabei lediglich die durch Lehrplan, Lehrbuch, Lehrer bzw. Lehrerin sowie Klassenverband deter minierte gewohnte Lernumgebung - auch wenn sich gewisse ,,Aufweichungen" hin sichtlich Lehrplaninterpretation, Lehrer/innenzentriertheit, Arbeitsunterlagen und unterrichtlicher Sozialformen zeigen. Interaktive Hypermedia-Lernumgebungen auf CD-ROM oder im Internet scheinen nun aber auch diese letzten Bastionen staatlicher Bildungsinstitutionen anzugreifen: Nicht nur, dass Lehrer/innen und Lehrbücher ihr Monopol als Wissensquelle und höchste fachliche Autorität verlieren, es wird ihnen durch preisgünstige CD-ROMs oder gar frei zugängliche Internet-Angebote offenbar auch noch die Aufgabe entzogen, ihren Schülern und Schülerinnen ansprechende Lernumgebungen anzu bieten, in denen sich ein angemessener und verständnisvoller Umgang mit Mathematik entwickeln kann. Nicht selten wird dabei in einer breiten Öffentlichkeit unterstellt, dass entsprechende Softwareprodukte dieser Aufgabe ohnehin weit besser gerecht werden (können) als jeder Lehrer und jede Lehrerin und dass jene Mathematik, die man bisher so mühsam und quälend erlernen musste, durch diese neuen Technologien sehr vergnüglich und spielerisch einfach zugänglich wurde. Die Abteilung für Didaktik der Mathematik an der Universität Klagenfurt beschäftigt sich seit einigen Jahren schwerpunktmäßig und aus verschiedenen Blickrichtungen mit didaktischen Fragen rund um den Einsatz neuer Technologien in der mathematischen Ausbildung. So wurden u. a. Projekte zum Einsatz von Computer algebrasystemen in der universitären und in der schulischen Mathematikausbildung durchgeführt, ein Softwarepaket im Bereich der dynamischen Geometrie entwickelt und in der Unterrichtspraxis erprobt, didaktische Analysen und Entwicklungsarbeiten zur computerunterstützten Systemdynamik geleistet und didaktische Untersuchungen zu Interaktiven Hypermedia-Lernangeboten zur Mathematik durchgeführt. Das 8. Internationale Symposium zur Didaktik der Mathematik mit dem Thema ,,Mathematische Bildung und neue Technologien" diente vor allem dazu, den inter nationalen Erfahrungsaustausch und die Weiterführung der didaktisch-wissenschaft lichen Diskussion in diesem Bereich zu unterstützen und zu fördern. Dabei war es uns ein besonderes Anliegen, dass die Diskussion nicht - wie so oft - auf techno logische und mediendidaktische Aspekte verengt wird, sondern die Frage der mathe matischen Bildung im technologischen Zeitalter in ihrer ganzen Komplexität gesehen und in möglichst vielen ihrer Dimensionen aufgegriffen wird. Diesem Anliegen entsprechend wurden die eingeladenen Hauptvorträge ausgewählt. Im vorliegenden Tagungsband wurden alle Hauptvorträge aufgenommen, unter den Sektionsvorträgen wurde eine Auswahl getroffen, die u. E. einen guten Einblick in das wissenschaftliche Programm der Tagung vermittelt. Abschließend sei all jenen sehr herzlich gedankt, die wesentlichen Anteil am Gelingen der Tagung und am Zustandekommen des Tagungsbandes hatten: Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung, den Sponsoren, der Leiterin des Tagungsbüros, Frau Susanne Rauchenwald, und ihrer Mitarbeiterin, Frau Nadja Samonig, sowie dem Verlag B. G. TEUBNER, Stuttgart. Klagenfurt, Oktober 1998 Die Herausgeber/innen: Gert Kadunz Edith Schneider Günther Ossimitz Bernard Winkelmann Werner Peschek -4- Inhaltsverzeichnis Antonitsch Peter K.: CAS im Mathematikunterricht -eine Chance für die Elementargeometrie ..................... ............................................................ 9 Aspetsberger Klaus: Der Einsatz von computeralgebra-tauglichen Taschenrechnern im Mathematikunterricht -Ein Erfahrungsbericht .......................................... 17 Bamerßoi Ludwig/Riedmüller Bruno: Staatsexamen und Computeralgebrasysteme .... .... ...... ... .... ....... ....... ..... ..... 25 Bender Peter: Mathematik-didaktische Paradigmen und Computer -unter besonderer Berücksichtigung der Geometrie.............................................. 33 Bruder Regina: Modellierung eines mathematischen Curriculums ...................................... 53 Elschenbroich Hans-Jürgen: Anschaulich(er) Beweisen mit dem Computer? ......................................... 61 Embacher Franz: Multimedia-Didaktik und spontanes Verstehen... ........... ............................ 69 Engel Joachim: Computer und Erzü~hung zur Datenkompetenz ......................... ..... ...... .... 77 Fischer Roland: Technologie, Mathematik und Bewußtsein der Gesellschaft .... ...... ..... ...... 85 Fraunholz Wolfg ang: Interaktive Visualisierung zur Unterstützung der Begriffsbildung in der Analysis ......................................................................................... 103 Fritzlar Torsten: Computergestützte Modellierung unterrichtlicher Entscheidungs situationen als möglicher Beitrag zur Sensibilisierung für die Komplexität von Mathematikunterricht .............................................. 111 Hennecke Martin: Computergestützte Fehlerdiagnose Voraussetzungen, Einschätzungen und Perspektiven................................ 119 Heugl Helmut: Computeralgebrasysteme -das gelobte Land des Mathematikunterrichts? .......................................................................... 127 Heymann Hans Werner: Was ist eine zeitgemäße mathematische Allgemeinbildung? ..................... 147 Kadunz Gert: Visualisieren als Bildungsziel des Mathematikunterrichtes ..... ................. 167 Kautschitsch Hermann: Reaktivierung funktionalen Denkens durch computerunterstützte experimentelle Mathematik ..................................................................... 175 Kokol-Voljc VIasta: Integralrechnung - welche Änderungen bringt der Einsatz von symbolischen Taschenrechnern im traditionellen Unterricht ..................... 183 Kreutzkamp TheolWolpers Hans: Neue Konzepte zur Gestaltung von Lernsoftware ................................... 191 Laborde Colette: Probleme und Potentiale dynamischer Computer-Darstellungen beim Lehren und Lernen von Geometrie ......................................................... 199 Maaß ]ürgen: Neue Technologie -neuer Mathematikunterricht? .................................. 219 Mittermeir Roland: Mathematik und Informatik Halbbrüder oder Geschwister unterschiedlichen Geschlechts ..... ........ ..... 227 Oberhuemer Petra: mathe onIine ...... .................................................................................... 239 Ossimitz Günther: Internet-Ressourcen in einem technologisch orientierten Mathematikunterricht .................................... _. ....... . . .. . .. .... ... .......... . ... .. . 247 Ouo Marcus: Schreiben und Programmieren in der Mathematiklehrerausbildung ..... .... 255 Peschek Werner: Mathematische Bildung meint auch Verzicht auf Wissen........................ 263 Reichel Hans-Christian: Fundamentale Ideen der Angewandten Mathematik und Einsatz moderner Techniken im Mathematikunterricht -Differenzen- gleichungen als Beispiel......................................................................... 271 -6- Schlöglmann Wolfg ang: Zum Verhältnis von Mathematik und Neue Technologien ........................ 279 Schneider Edith: Mathematische Bildung trotz des und mit dem TI-92 .............................. 287 Schwarze M onika: Geometrie lehren und lernen mit neuen Medien und Technologien .......... 295 Senveter Stanislav: Zur Integralrechnung -Änderungen gegenüber dem traditionellen Unterricht .............................................................................................. 303 Skarke PeterlKönig Elisabeth: Veränderungen im Mathematikunterricht durch den Einsatz des TI -92 ... 311 Tall David: The Chasm between Thought Experiment and Formal Proof .................. 319 Vancso Ödön: Eine Wende im MU in Ungarn .............................................................. 345 Wilding Hans: Interaktive Lernumgebungen im Unterricht Das Lernsystem Math School Help 98 ..... ....... ..... ......... ....... ........ ......... 353 Winkelmann Bemard: Wie kann Multimedia das Lernen von Mathematik allgemeinbildend unterstützen? ........................................................................................ 361 Wumig Dtto: Bringt der Einsatz von DERIVE (PCrrI92) neue Impulse für einen allgemeinbildenden M;l.thernatikunterricht? ..... ......... ..... ............. ...... ... ... 381 Verzeichnis der Autoren/innen .................................................................... 389 -7- Peter K. Antonitsch, Klagenfurt (Österreich) CAS im Mathematikunterricht - eine Chance für die Elementargeometrie 1) Einleitung Durch die Verfügbarkeit leistWlgsfähiger Computeralgebra-Systeme rückt in der SekWldarstufe lI-zu recht - das Modellieren komplexer Systeme in das Zentrum Wlterrichtsplanenden Interesses. Andere, für die mathematische AllgemeinbildWlg ebenso wichtige Bereiche laufen dabei Gefahr, vernachlässigt zu werden. Dies gilt insbesondere für die Elementargeometrie. Anhand selbst geschriebener (DERIVE-)Programmodule soll verdeutlicht werden, wie mit Computereinsatz Wlter AnwendWlgen analytischer Methoden elementargeometrische ProblemstellWlgen zur Wlterrichtspraktischen Konkretisie roog curricularer Forderoogen wie »Überprüfen von VermutWlgen«, »Verall gemeinern Wld Spezialisieren«, »Wechsel von DarstellWlgsformen« oder gar »Anwenden von Mathematik« beitragen können. 2) Programmodule für die Analytische Geometrie? Wesentliche Reste elementargeometrischer Sachverhalte sind in den derz~it gültigen österreichischen Lehrplänen für die Oberstufe der ARS dem Bereich »Analytische Geometrie« Wltergeordnet und dienen als AnwendWlgsgebiet der Vektorrechnung. Die Unterrichtserfahrung zeigt, daß Schüler - angesichts des Wustes an Formeln - dabei vielfach die eigentliche geometrische Problemstellung aus den Augen verlieren und lediglich nach »Schlüsselwörtern« suchen, die die Auswahl des passenden Rechenschemas aus einem auswendig gelernten Repertoire von Verfahren der Analytischen Geometrie nahelegen. Der üblicher weise intendierte Zugang, den geometrischen Sachverhalt ZWlächst durch eine Konstruktion zu erschließen und den »Algorithmus« als rechnerische Umsetzung dieser Konstruktion zu entwickeln, findet angesichts der Konzentration auf das Rechnerische selten statt. Bei Verwendung von geeigneten CAS-Modulen tritt der Aspekt des Rechnens jedoch in den Hintergrund, sodaß dem geometrisch-graphischen Gehalt in einem dreistufigen Wechsel von Darstellungsformen mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden kann: 1. Stufe: »Übersetzen« der Problemstellung in ein Bild durch Konstruktion mit Zirkel und Lineal; 2. Stufe: »Übersetzen« der Konstruktion in einen Algorithmus, der mit Hilfe des CAS abgearbeitet wird; 3. Stufe: »Übersetzen« der Rechenergebnisse in eine (Computer-) Graphik (mit Hilfe der Graphikfähigkeiten des CAS). Da in diesem Fall die Programmodule entsprechend einer Variante der in [Kutzier, 1995] bzw. [Heugl et al., 1996] beschriebenen »Gerüstdidaktik« als »black boxes« verwendet werden, müssen sich selbstverständlich Unterrichtsphasen, in denen das Erforschen geometrischer Beziehungen mit dem CAS im Vordergrund steht, mit solchen, in denen die verwendeten Formeln durch geometrische Überlegungen gefunden werden, abwechseln. Das hier vorgestellte DERNE-Programmpaket zerfällt in drei modular auf einander aufbauende und erweiterbare Dateien: »PKT_V EKT.MTH« (Routinen für Punkte und Vektoren), »GERADEBE.MTH« (Routinen für Geraden und Ebenen) und' »KEGELSCH.MTH« (Routinen für Kegelschnitte), wobei die Namen der einzelnen Routinen dem Grundvokabular, das Schüler aus der Einilihrung in die Denk- und Arbeitsweise der Analytischen Geometrie kennenlernen, weitestgehend angeglichen sind (z.B. »Normalvektor2D«, »Strecke_abtragen_ von« oder »Gerade_Anstieg«; eine vollständige Liste der Rou tinen findet sich in [Antonitsch, 1997]). Dadurch wird die enge Beziehung zwi schen Rechnung und geometrischer Konstruktion unterstrichen und die Erweite rung des Pakets um komplexere Routinen erleichtert. Beispielsweise kann eine (fächerübergreifend zur Informatik) von Schülern »programmierte« Datei »DREIECK.MTH« Vereinbarungen folgender Art enthalten (kursiv gesetzte Rou tinen sind in den oben angeführten »Basisdateien« vordefmiert): Höhenlinie(pt1,pt2,pt3):=Gerade_xy( pt1,Normalvektor2D( Verbindungsvekto,"-von(pt2,pt3») Streckensymmetrale(pt1,pt2):=Gerade_xy( Mittelpunkt(pt1,pt2),Normalvektor2D( Verbindungsvektor..,;. von(pt1,pt2») Höhenschnittpunkt(pt1,pt2,pt3):=Gerade_Schnitt( Höhenlinie(pt1,pt2,pt3),Höhenlinie(pt2,pt3,pt1 )) Umkreismittelpunkt(pt1,pt2,pt3):=Gerade_Schnitt( Streckensymmetrale(pt1,pt2),Streckensymmetrale(pt2,pt3)) Werden die grundlegenden Konzepte der (Analytischen) Geometrie verstanden, reduziert sich derartiges »Neuprogrammieren« auf die Umformulierung der Kon struktionen gemäß der DERIVE-Syntax«, sodaß auch hier geometrisches Denken im Vordergrund steht. Die Benennung der Grundroutinen gibt Anlaß zur (geometrischen) Reflexion und soll auch als Beitrag zur Diskussion über Sprache im Mathematikunterricht verstanden werden (vgl. [Karner/Schweitzer, 1996] und besonders (Monnerjahn, 1997]). -10-

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