Albrecht Beutelspacher | Rainer Danckwerts Gregor Nickel | Susanne Spies | Gabriele Wickel Mathematik Neu Denken Albrecht Beutelspacher | Rainer Danckwerts Gregor Nickel | Susanne Spies | Gabriele Wickel Mathematik Neu Denken Impulse für die Gymnasiallehrerbildung an Universitäten 3., aktualisierte Auflage Mit 328 Abbildungen STUDIUM Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Prof. Dr. Dr. h. c. Albrecht Beutelspacher Prof. Dr. Rainer Danckwerts Justus-Liebig-Universität Gießen Universität Siegen Mathematisches Institut Department Mathematik Arndtstraße 2 Didaktik der Mathematik 35392 Gießen Walter-Flex-Str. 3 57068 Siegen [email protected] [email protected] Prof. Dr. Gregor Nickel Susanne Spies | Gabriele Wickel Universität Siegen Universität Siegen Department Mathematik Department Mathematik Funktionalanalysis und Philosophie Didaktik, Philosophie und Geschichte der Mathematik der Mathematik Walter-Flex-Str. 3 Walter-Flex-Str. 3 57068 Siegen 57068 Siegen [email protected] [email protected] [email protected] Das Projekt MATHEMATIK NEU DENKEN wurde von der Deutschen Telekom Stiftung unterstützt. Dieses Buch fasst die Ergebnisse ausführlich und kommentiert zusammen. 1. Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Ulrike Schmickler-Hirzebruch | Barbara Gerlach Vieweg+Teubner Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.viewegteubner.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heber rechts ge set zes ist ohne Zustimmung des Verlags unzuläs sig und straf bar. Das gilt ins be sondere für Vervielfältigungen, Über setzun gen, Mikro verfil mungen und die Ein speiche rung und Ver ar beitung in elek tro nischen Syste men. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: AZ Druck und Datentechnik, Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8348-1648-1 Vorwort DiesesBuchmarkiertden(vorläufigen)AbschlussdesProjektsMathematikNeuDen- ken,einesTandemprojektsandenUniversitätenGießenundSiegenzurNeuorientie- rung der universitären Lehrerbildung im Fach Mathematik für das gymnasiale Lehr- amt (Projektleitung: Prof. Dr. A. Beutelspacher (Gießen), Prof. Dr. R. Danckwerts, Prof. Dr. G. Nickel (beide Siegen)). Im Buch spiegeln sich die Erfahrungen aus dem mehrjährigen Pilotprojekt zur Erprobung der Neugestaltung des ersten Studienjahrs ebensowiderwiedieprogrammatischeArbeitanEmpfehlungenzurNeuorientierung dergesamtenuniversitärenPhase. Die Universitätsleitungen und die beteiligten Fachbereiche haben die Durchführung der Pilotphase ermöglicht und nach Kräften unterstützt. Diese Praxisphase wäre un- denkbargewesenohnedieengagierteMitwirkungallerbeteiligtenwissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiter und der Studierenden an beiden Standorten. Ein be- sondererDankgiltProf.Dr.W.Hein(UniversitätSiegen),derdieStartphasedesPro- jektsmaßgeblichunterstütztunddieersteAnalysis-Vorlesungübernommenhat. DieEmpfehlungenzurNeuorientierungderuniversitärenLehrerbildungimFachMathe- matik für das gymnasiale Lehramt (vgl. Empfehlungen 2010), die konzeptionell eine BasisdervorliegendenPublikationbilden,sind2009/10inintensivemAustauschmit folgendenKolleginnenundKollegenausderMathematikundihrerDidaktikentstan- den: Prof. Dr. L. Hefendehl-Hebeker (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. J. Sjuts (UniversitätOsnabrückundStudienseminarLeer),Prof.Dr.H.-O.Walther(Universi- tätGießen)und(assoziiert)Prof.Dr.M.Neubrand(UniversitätOldenburg).Darüber hinaushabenProf.Dr.B.Artmann(UniversitätGöttingen),Prof.Dr.T.Bauer(Univer- sität Marburg) und Prof. Dr. N. Henze (Universität Karlsruhe) die Arbeit der Gruppe durchihreExpertisebereichert.IndiesemSinnehabenalleGenanntenanTeilendie- ses Buches mitgewirkt. Wir möchten allen für die produktive und inspirierende Zu- sammenarbeitherzlichdanken. DasgesamteProjektwurdevonderDeutschenTelekomStiftungingroßzügigsterWei- segefördert.WirdankendemVorsitzendenderStiftung,HerrnDr.KlausKinkel,dass erdasProjektinitiiertundwährenddergesamtenLaufzeitmitgroßempersönlichen Einsatzbegleitethat. GießenundSiegen imAugust2011 AlbrechtBeutelspacher RainerDanckwerts GregorNickel SusanneSpies GabrieleWickel Inhalt 1 MathematiklehrerbildungNeuDenken! 1 2 AusgangslageundZiele 5 2.1 EmpirischeBefunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2 Desiderate. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 3 DenAnfangandersmachen!–Projekterfahrungen 21 3.1 Schul-undBerufsfeldbezugvonAnfangan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3.2 HistorischeundmathematikphilosophischeElemente . . . . . . . . . . . . . 27 3.3 MethodischeNeuorientierunginderPraxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 4 IdeenundMaterialienzueinerSchulanalysisvomhöherenStandpunkt 31 4.1 ErstesBeispiel:DerAbleitungsbegriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.2 ZweitesBeispiel:DerThemenkreisExtremwertprobleme . . . . . . . . . . . 41 4.3 DrittesBeispiel:DieVollständigkeitderreellenZahlen . . . . . . . . . . . . 45 4.4 Epilog . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 5 Analysis–HistorischeundphilosophischeAspekte 51 5.1 BeispielefürAufgabenzumhistorischenoderphilosophischenKontext . . 52 5.2 InfinitesimalmathematikinAntikeundMittelalter . . . . . . . . . . . . . . . 61 5.3 DieGenesedesBegriffsdergleichmäßigenKonvergenz . . . . . . . . . . . . 74 5.4 DieMengenlehreGeorgCANTORs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 6 IdeenundMaterialienzurAnalytischenGeometrieundLinearenAlgebra 91 6.1 KlassischeThemenanderspräsentieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 6.2 Inhaltereflektierenundvernetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 6.3 Software-PraktikumzurAnalytischenGeometrieundLinearenAlgebra . . . 104 viii Inhalt 7 ElementareGeometrieundAlgebra 111 7.1 ElementareGeometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 7.2 ElementareAlgebra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 8 MethodenNeuDenken 149 8.1 DieuniversitäreLernumgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 8.2 KooperativeÜbungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 8.3 ArbeiteninPräsenzübungsphasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 8.4 ErweiterungderuniversitärenLernumgebung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 8.5 NeuorientierungderLeistungsbeurteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 9 ErfolgederProjektidee 175 9.1 ExterneEvaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 9.2 InterneDokumentation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 10 DasvolleStudiumimBlick–Empfehlungen 187 10.1ÜbergreifendeZiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 10.2ElementeeinesidealtypischenStudienplans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 10.3Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204 Ausblick 207 Materialien 209 Literatur 213 1 Mathematiklehrerbildung Neu Denken! Mathematik gehört zu den Schlüsseltechnologien unserer hoch technisierten Gesell- schaft. Ob es um die Optimierung von Transportsystemen, um Wahlprognosen, Mo- delle für den Klimawandel oder Fragen der Datensicherheit geht, bei allen Anwen- dungenist–auchjenseitsdesbürgerlichenRechnens–hochentwickelteMathematik imSpiel. Mathematik war aber auch bereits seit Beginn der Kulturgeschichte eine Weise des Weltverstehens. Ohne mathematische Begriffe und Methoden wäre etwa die Ent- wicklung der Astronomie, des Kalenderrechnens oder der Landvermessung nicht vorstellbar. In der griechischen Antike hat die Mathematik ihren Status als einzigartige Wissen- schafterhalten.DamalsvollzogsicheinQualitätssprungvonempirischgestützterEr- kenntnis zum Anspruch rein theoretischer Begründung. Damit war die Mathematik alsargumentativeWissenschaftetabliert. Beide Wesenszüge – Mathematik als Schlüsseltechnologie und als Kulturgut – sind in der Öffentlichkeit kaum präsent. Erfolge der Mathematik werden entweder über- haupt nicht wahrgenommen oder „dem Computer“ zugeschrieben. Mehr noch: Man kannsogarmitBeifallrechnen,wennmanöffentlichbekennt,vonMathematiknichts zuverstehenund„inMatheimmerschlecht“gewesenzusein. NunwirdmathematischeBildung–imUnterschiedzuanderenFächernwieSprachen, Musik, Kunst oder Sport – fast ausschließlich über schulischen Unterricht vermittelt. Zwar haben sich in den letzten Jahren immer mehr populäre Formate wie Bücher, Filme, Ausstellungen und Wettbewerbe entwickelt, aber dennoch findet fast das ge- samtemathematischeLerneninderSchulestatt. DamitspielendieLehrerinnenundLehrerdieentscheidendeRollebeiderVermittlung vonMathematik! Die Frage nach der Qualität des Mathematikunterrichts geriet schlagartig ins Zen- trum des öffentlichen Interesses, als ab Mitte der 1990er Jahre die Ergebnisse der internationalenVergleichsstudienTIMSSundPISAbekanntwurden,beidenendeut- sche Schülerinnen und Schüler nur mittelmäßig abgeschnitten hatten. Die TIMSS- StudiegabAnlass,denetabliertenMathematikunterrichtzuüberdenken.Dieswurde schon damals von den einschlägigen Fachverbänden klar benannt (vgl. DMV, GDM und MNU 1997, S. 12): Es zeigte sich, dass in Deutschland viel Wert gelegt wurde aufdasroutinemäßige,oftschematischeLöseninnermathematischerStandardaufga- ben, dagegen fanden das selbstständige Problemlösen, das verstehensorientierte Ar- gumentieren und der verständige Umgang mit mathematikhaltigen Situationen aus A. Beutelspacher et al., Mathematik Neu Denken, DOI 10.1007/978-3-8348-8250-9_1, © Vieweg+Teubner Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 2 1 MathematiklehrerbildungNeuDenken! derLebensweltvielzuwenigBeachtung.DurchdienachfolgendenPISA-Studienwur- dedieserBefundweitgehendbestätigt,underist–trotzbeachtlicherAnstrengungen undErfolgezurWeiterentwicklungdesMathematikunterrichts–inderGrundtendenz bisheuteaktuell. Demgegenüber hat guter Mathematikunterricht vor allem drei Dinge im Blick: Er ist verstehens- und vorstellungsorientiert (in Abgrenzung zur mechanischen Beherr- schung von Rechenverfahren), er fördert den „mathematischen Blick“ auf die Welt (komplementär zu einer rein innermathematischen Perspektive), und er schafft pro- duktiveLernumgebungenzureigenaktivenKonstruktiondesWissens(imUnterschied zurreinenInstruktiondurchdieLehrperson). EinsolcherMathematikunterrichtbrauchtLehrerinnenundLehrer,dieeinepositive, aktiveBeziehungzurMathematikhaben.DiesschließtdenErwerbeinesgültigenBil- des der Wissenschaft Mathematik ein. Darüber hinaus sollen sie den Bildungswert derMathematikermessen,mitSchulmathematikkompetentumgehenundmathema- tischeLernprozesseunterstützenkönnen. EineguteLehrerbildungmussdiesesAnforderungsprofilimBlickhabenunddenStu- dierendenentsprechendeAngebotemachen.DasberührtinersterLiniedieuniversi- tärePhasederAusbildung,indereingrundsätzlichesUmdenkennotwendigist.Hier liegtderDreh-undAngelpunkt. DerneuralgischeBereichistdasStudiumfürdasgymnasialeLehramt.Dortgelingtes traditionellkaum,dieKluftzwischenderWissenschaftMathematikunddemBerufs- bild des Mathematiklehrers zu überbrücken. Dies führt in der Regel dazu, dass die angehendenLehrerinnenundLehrersichnurschwachmitihremFachidentifizieren. Lehramtsstudierende sind mit ihrem Studium deutlich unzufriedener als reine Fach- studierende, und sie fühlen sich schlecht vorbereitet auf ihren Beruf. Trotz großer AnstrengungbeiStudierendenwieDozentenbleibthäufigEnttäuschungzurück.Ob- jektivistdieSituationunbefriedigend. WirsehenÄnderungsbedarfsowohlaufderSeitederStudieninhaltealsauchbeiden Lehr-undLernformen.DiessindunseredreiKernthesenfüreineNeuorientierungder universitärenLehrerbildungimFachMathematikfürdasgymnasialeLehramt: Erstens:ZumFach. AngehendeMathematiklehrerinnenund-lehrerfürdasGymna- sium müssen während des Studiums eine aktive Beziehung zur Mathematik als Wis- senschaft in Theorie und Anwendung sowie als Kulturgut entwickeln, um das Fach im Mathematikunterricht und darüber hinaus souverän vertreten zu können. Dazu gehörtzunächsteinesolidefachmathematischeGrundbildung.Darüberhinausmuss die Fachmathematik nach unserer Auffassung eine starke elementarmathematische Komponenteenthalten,dienachMöglichkeitanschulmathematischeErfahrungenan- knüpftundauchwissenschaftlichesArbeiten„imKleinen“ermöglicht.Danebenmuss es verbindliche Veranstaltungen zur historisch-genetischen oder philosophischen Re- flexionüberMathematikgeben.UndschließlichmussdiefachmathematischeAusbil- dungErfahrungenmiteiner„SchulmathematikvomhöherenStandpunkt“alsSchnitt- stellezwischenFachwissenschaftundFachdidaktikermöglichen. 3 Zweitens: Zur Fachdidaktik. Die fachdidaktische Ausbildung widmet sich primär der Aufgabe, wie mathematische Inhalte im Unterricht zugänglich gemacht werden. DamithatdiestoffdidaktischeDurchdringungderLernbereichebesonderesGewicht. GleichzeitigsetztdiefachdidaktischeKomponenteeinenstarkenAkzentaufdieSchü- lerperspektiveundumfasstauchbildungstheoretischeAspekte. FachdidaktischeReflexionmussvermehrtaufdasVerständnisfürdasmathematische DenkenvonKindernundJugendlichengerichtetsein,undsiemussverstärktdasdif- ferenzierteundindividualisierteDiagnostizierenundFördernimBlickhaben. Drittens:ZurMethodik. Methodischkommtesdaraufan,FormendesLehrensund Lernens zu etablieren, die die Studierenden in der eigenaktiven Konstruktion ihres Wissensnachhaltigunterstützen.DaMathematiklernenauchbedeutet,nebenderei- genen Auseinandersetzung mit dem Thema die Möglichkeit des Austausches mit an- derenzuhaben,sindauchgeeigneteFormenfürdasgemeinsameLernenanzustreben. VordemHintergrunddieserDesideratebegann2005einmehrjährigerModellversuch andenUniversitätenGießenundSiegen,derzunächstaufeineNeuorientierungdes ersten Studienjahres zielte. Ziel des Pilotprojekts war eine Professionalisierung des Lehramtsstudiums, die in der Wissenschaft wie in der Perspektive des Berufsfeldes gleichermaßenverankertist.Lehramtsstudierendesolltenfrüherfahren,wasdasWe- senunddenBildungswertderMathematikausmacht. Bereits während der Laufzeit wurden Projektidee und Erfahrungen breit kommuni- ziert. Inzwischen hat sich die bundesweite Diskussion intensiviert und zu Stellung- nahmen und Empfehlungen der einschlägigen Fachverbände geführt sowie weitere Forschungs- und Entwicklungsprojekte an verschiedenen Universitäten angestoßen. Wirfreuenuns,dassunserProjekteinesogroßeResonanzhervorgerufenhat. Das vorliegende Buch zum Projekt Mathematik Neu Denken besteht aus drei unter- schiedlichenTeilen:DenAuftaktbildeteineBeschreibungvonAusgangslageundPro- jektideeinKapitel2.DieDarstellungderpraktischenUmsetzungdieserIdeeimRah- mendesPilotprojektsandenUniversitätenGießenundSiegenfolgtinKapitel3. DerzweiteTeilenthälteineumfangreicheSammlungvoninderPraxiserprobtenund hierkommentiertenVeranstaltungsmaterialien,dieanderblauenHinterlegungzuer- kennen sind. Die ausgewählten Aufgabenbeispiele, Exkurse und Vorlesungsauschnit- te zu den Projektveranstaltungen Schulanalysis vom höheren Standpunkt (Kapitel 4), AnalysisI/II(Kapitel5)undAnalytischeGeometrieundLineareAlgebra(Kapitel6)so- wie Vorschläge einer möglichen Ausgestaltung der Themenbereiche Elementare Geo- metrie und Elementare Algebra (Kapitel 7) konkretisieren die Projektidee inhaltlich und lassen sie plastisch werden. Die Materialien bieten die Möglichkeit, die fachin- haltliche Neuorientierung zu erleben, und sollen dazu einladen, die Beispiele in der LehrezunutzenundetwainbereitsbestehendeVeranstaltungskonzeptezuintegrie- ren.DiesgiltebenfallsfürdieerprobtenNeuerungenbeidenLehr-undLernformen. Eine Diskussion vielfältiger Möglichkeiten zur methodischen Öffnung mit Beispiel- materialien aus der Projektpraxis folgt in Kapitel 8. Der dritte Teil fasst die Ergeb- nisseundPerspektivenvonMathematikNeuDenkenzusammen.InKapitel9werden