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Materialwissenschaft und Werkstofftechnik: Ein Ritt auf der Rasierklinge PDF

290 Pages·2015·12.864 MB·German
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Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Klaus Urban Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Ein Ritt auf der Rasierklinge Klaus Urban Eichwalde Deutschland Planung Rainer Münz ISBN 978-3-662-46236-2 ISBN 978-3-662-46237-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-46237-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht aus- drücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk be- rechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer-Verlag Berlin Heidelberg ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Meiner Enkelin Gina Vorwort Mein Hauptanliegen ist es, Abiturienten zu motivieren, sich für das Studium eines Faches zu entscheiden, von dem die meisten in der Schule nie etwas gehört haben und das auch in der öffentlichen Wahrnehmung, gemessen an seiner Bedeutung für unser Leben, stark unterbelichtet ist: Die Materialwissenschaft und Werkstoff- technik. Außerdem möchte ich Studienanfängern, auch anderer technischer Stu- dienrichtungen, helfen, sich auf diesem breiten und vielfältig differenzierten Gebiet rasch zurechtzufinden und Zusammenhänge zu erkennen, die für einen Einsteiger zunächst nicht offensichtlich sind. Das vorliegende Buch ist deshalb anders angelegt als Lehrbücher, die der Aus- bildung von Werkstofffachleuten auf verschiedenen Stufen und speziellen Gebieten ihres Studiums dienen. Zwar vermittelt es ebenfalls Faktenwissen und Wissen über Teilgebiete der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, aber nur in dem Um- fang und in der Tiefe, die notwendig sind, die Gesamtstruktur und die Dynamik dieses Fachgebietes zu verstehen. Meinem Anliegen entsprechend habe ich es nicht unpersönlich geschrieben, wie es für Lehrbücher üblich ist, sondern spreche den Leser direkt an, animiere ihn zum Mitdenken und bringe ihm die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik nicht nur als akkumuliertes Wissen, sondern als einen sich entwickelnden Organismus nahe, der von der oft aufopferungsvollen, manchmal auch mit Enttäuschungen ver- bundenen, aber immer faszinierenden Arbeit von Forschern lebt. Und ich stelle die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in gesellschaftliche, wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenhänge, die ihre Entwicklung fördern sowie die Nutzung ihrer Ergebnisse beschleunigen oder auch hemmen können, die Chancen eröffnen, aber auch Risiken in sich bergen, über die ein Hochschulstudent, zumal ein angehender Werkstofffachmann, nachdenken sollte. Ich habe den Inhalt des Buches anders gegliedert als es in Lehrbüchern der Ma- terialwissenschaft und Werkstofftechnik gängig ist, die nicht vordergründig für den Zweck geschrieben sind, sie Jugendlichen verständlich und schmackhaft zu ma- chen. Mein ordnender Grundgedanke ist, ausgehend von den Spuren einer uralten Kulturtechnik zu schildern, wie dieses Fachgebiet vom Handwerk zur Wissenschaft geworden ist. Dann exemplarisch zu zeigen, dass „Hightech“, auf die wir heute tagtäglich und überall angewiesen sind, ohne sie höchstens eine reizvolle Idee wäre, die niemals hätte zünden können. Und schließlich einen Ausblick zu wagen, wohin sie sich entwickeln könnte. VII VIII Vorwort Das Buch wendet sich jedoch nicht nur an „Kandidaten“ der Materialwissen- schaft und Werkstofftechnik. Es soll dieses Fachgebiet darüber hinaus auch einer breiteren Öffentlichkeit näher bringen, vor allem jenen, die als Aufklärer und Rat- geber Einfluss auf die Studienwahl von Abiturienten haben: Journalisten, Lehrer und nicht zuletzt Eltern, die ihren jugendlichen Kindern bei der Wahl eines Studi- enfaches zur Seite stehen möchten, das deren Interessen und Fähigkeiten entspricht und das ihnen vielfältige berufliche Entwicklungswege eröffnet. Wenngleich ein Hochschulstudium mehr sein sollte als eine Art gehobener Berufsausbildung. Ich danke dem amtierenden Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde, Herrn Dr.-Ing. Fischer, dass er mein Manuskript an den Springer- Verlag vermittelt hat. Dem Cheflektor, Herrn Dr. Münz, danke ich dafür, dass er es ohne zu zögern aufgegriffen und für die schnelle Realisierung dieses Buches gesorgt hat. Frau Saglio habe ich für das verständnisvolle Management dieses Pro- jektes zu danken sowie Herrn Neuert für sein Engagement bei der grafischen Ge- staltung der Bilder und bei der Einholung notwendiger Genehmigungen für ihre Verwendung. Mein besonderer Dank gilt aber vor allem meiner Frau Monika. Ohne sie hätte ich dieses Buch nicht schreiben können. Sie hat mir mit erstaunlicher Ge- duld den notwendigen Freiraum dafür geschaffen und mich auf jede nur erdenkliche Weise unterstützt. Nicht zuletzt war sie „Testleserin“ meines Manuskripts, die mir sehr geholfen hat, manche Sachverhalte verständlicher zu beschreiben, übermäßig komplexe Formulierungen zu vereinfachen und bestimmte Zusammenhänge deut- licher zu machen. Nicht zuletzt danke ich allen Fachkollegen, die mir freundlicher- weise Bilder zur Veröffentlichung überlassen haben. Oktober 2014 Klaus Urban Begleitwort Liebe Leserin, lieber Leser, Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (MatWerk) ist kein Unterrichts- fach. Das ist traurig, aber wahr. Dabei müsste MatWerk, seiner Bedeutung gemäß, eigentlich längst in den Lehrplänen unserer Schulen und in den Leistungskursen der gymnasialen Oberstufe fest verankert sein, um effektiv auf ein weiterführendes Studium vorzubereiten. Immerhin bietet der Studiengang Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, der 40 Hochschulen in Deutschland vereint, für Abiturientinnen und Abiturienten bestmögliche Karrierechancen. Tatsächlich gibt es keinen Indust- riezweig in Deutschland, aber auch in Europa und den USA, der im internationalen Wettbewerb nicht auf neue Materialien und Werkstoffe angewiesen wäre. Mehr als 70 % des Bruttosozialproduktes in westlichen Industrienationen sind auf die Ent- wicklung neuer Materialien zurückführen. Vor allem in den großen Zukunftsfeldern Mobilität, Kommunikation, Energie, Gesundheit und Sicherheit führt kein Weg an MatWerk mehr vorbei. Eigentlich war das aber schon immer so. Von der Zündkerze über den Diesel- motor bis zur Magnetschwebebahn, vom Segelflieger über das Düsentriebwerk bis zum Hubschrauber, von der Chipkarte bis zum Airbag, von der Kathodenstrahlröhre bis zu LCD-Flüssigkristallbildschirmen, von bioresorbierbaren Stents bis zu Den- talimplantaten wären Neuerungen ohne Materialwissenschaft und Werkstofftechnik überhaupt nicht möglich gewesen. Erfinder wie Robert Bosch, Rudolf Diesel, Karl Ferdinand von Braun und Otto Lehmann haben auf neue Materialentwicklungen zurückgegriffen, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Und der erste Mensch, der einen Steinkeil schlug, um ihn als Werkzeug zu benutzen, betrieb Materialwissen- schaft und Werkstofftechnik, ohne es zu wissen. An der Entwicklung von MatWerk entlang lässt sich also nicht nur die gesamte Geschichte der Technik, sondern sogar die Kulturgeschichte der Menschheit vom Urbeginn an erzählen. Zivilisationshistorische Epochenbezeichnungen wie Stein-, Eisen- oder Bronzezeit weisen darauf hin, und die astronomisch sensationelle „Himmelsscheibe von Nebra“ ist nicht zuletzt ein Meisterwerk materialkundlicher Behandlung. An diesem Punkt setzt Klaus Urbans faszinierender „Ritt auf der Ra- sierklinge“ durch die Geschichte der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik an – und führt seine Leserinnen und Leser bis hin zu den aktuellen MatWerk-Aben- teuern im Bereich der kleinsten Nanoteilchen oder beim digitalen „Werkstoffdesign 2.0“. Dabei wird auch deutlich, wie viel Schulwissen von Physik über Chemie bis IX X Begleitwort hin zu Mathe oder Geschichte in MatWerk steckt – ein Allgemeinwissen, auf das jeder MatWerk-Student später zurückgreifen kann. Ein wenig entschädigt Urbans „Ritt auf der Rasierklinge“ also auch dafür, dass Materialwissenschaft und Werkstofftechnik auf den Lehrplänen der Gymnasien nicht zu finden ist. Dass das Buch dabei auch noch fesselnder und spannender da- herkommt als gewöhnlicher Schulunterricht, macht die Lektüre umso wertvoller. MatWerk sei für ihn „das faszinierendste Fachgebiet, das man sich denken kann“, schreibt Urban in der Einleitung seines Buches. Ich finde es wundervoll, dass diese Begeisterung in jeden Satz mit eingeflossen ist – und so, hoffentlich, auch möglichst viele Leserinnen und Leser an der Schwelle zum Studium, aber auch als der so ge- nannten interessierten Öffentlichkeit „infiziert“. „Materialisierung von Ideen“ lautet das Motto der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e. V. (DGM), deren Geschäftsführendes Vorstandsmitglied ich bin. Auf wie vielfältige Arten und Weisen diese Ideen in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Form annehmen können, macht Klaus Urbans „Ritt auf der Ra- sierklinge“ besonders unterhaltsam anschaulich. Ein solches einführendes Buch hätte ich mir zu Beginn meines Maschinenbaustudiums am Institut für Werkstoff- technik in Siegen gewünscht. Jetzt lege ich es Ihnen sehr ans Herz. Vielleicht regt Sie die Lektüre ja auch an, selbst MatWerk zu studieren. Damit auch aus Ihren Ideen vielleicht einmal Werkstoffe und Materialien werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende, spannende – und nicht zu- letzt lehrreiche – Lektüre. Ihr Frank O.R. Fischer Dr.-Ing. Frank O.R. Fischer hat vor dem Abitur zunächst Tischler gelernt und sich im Anschluss für ein Maschinenbau-Studium entschieden. Im zweiten Semes- ter begann er als studentische Hilfskraft am Institut für Werkstofftechnik in Siegen, wo er schließlich auch promovierte. Heute setzt sich Fischer als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e. V. besonders für die Förderung des Nachwuchses ein. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 Der Weite Weg Zur Werkstoffwissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.1 H öllenqualen für einen Kuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2 D ie Spur der Steine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.3 Z wei biblische Werkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.4 D er Siegeszug des Eisens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.5 I nitialzündung für die Werkstoffwissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 2.6 D as A und O der Werkstoffwissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 2.7 E in Maurer veredelt den Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 2.8 E in entscheidender Fehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 2.9 E in folgenreicher Irrtum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 2.10 Auf Messers Schneide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 2.11 Verdächtige Superstars . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 2.12 Auf Sand gebaut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 3 Werkstofffachleute – Die Hightech-Macher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 3.1 H eiße Typen zum Abheben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 3.2 W ie im Himmel, so auf Erden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 3.3 Z urück zur Natur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 3.4 T rickreiche Gedächtnisakrobaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 4 Vorstoß der Werkstoffwissenschaft in die Nano-Welt . . . . . . . . . . . . . 207 4.1 Berauschende Winzlinge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 4.2 M r. Fullers Fußbälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 4.3 G erollte Verwandte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214 4.4 A uf den Punkt gebrachte Bekannte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 4.5 A ugen zum Sehen und „Baggern“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230 4.6 Ehre, wem Ehre gebührt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 XI

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