Frank Herrmann Michael Manitz Materialbedarfsplanung und Ressourcen- belegungsplanung Durchführung in Produktionsplanungs- und -steuerungssystemen und ihre Analyse Materialbedarfsplanung und Ressourcenbelegungsplanung Frank Herrmann · Michael Manitz Materialbedarfsplanung und Ressourcen belegungsplanung Durchführung in Produktionsplanungs und steuerungssystemen und ihre Analyse Frank Herrmann Michael Manitz Regensburg, Deutschland Duisburg, Deutschland ISBN 978-3-658-12542-4 ISBN 978-3-658-12543-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-12543-1 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detail- lierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Vorwort Sehr umfangreich werden Industrieunternehmen durch Softwaresysteme zum Enterprise Resource Planning (ERP) und Supply Chain Management (SCM) unterstu¨tzt. In diesen Systemen erfolgt die operative Produktionsplanung und -steuerung (PPS) prim¨ar durch die Materialbedarfsplanung und die Ressourcenbelegungsplanung. Damit wird letztlich entschieden, wann welcher Arbeitsgang auf welcher Maschine bzw. Anlage durch welches Personalgefertigtwird.Dasinkommerziellverfu¨gbarenSystemenimplementierteVorge- hen wird im ersten Kapitel vorgestellt und in einen Referenzprozess, der in sehr vielen Unternehmenauftritt,eingeordnet.DieAlgorithmenwerdenanhandvonPseudocodedar- gestellt,undihreAnwendungaufeinerepr¨asentativeFallstudiewirddurchdieAngabevon sehrvielenBerechnungsschrittenimDetailerl¨autert.DieErgebnissewerdeninFormvon Ablaufpl¨anen (Gantt-Diagramme) dargestellt und mittels wichtiger Kennzahlen wie dem AusmaßanVersp¨atungenbzw.FehlmengenundderH¨ohezurechenbarerKostenbewertet. In den folgenden Buchkapiteln werden charakteristische Eigenschaften der Materialbe- darfs- und Ressourcenbelegungsplanung anhand von Fallstudien konkret aufgezeigt. Im zweiten Kapitel wird die im ersten Kapitel aufgezeigte notwendige Erweiterung der Ma- terialbedarfsplanungumeineBeru¨cksichtigungderKnappheitderRessourcenkapazit¨aten analysiert.DabeiwirdderenVorteilhaftigkeitebensogezeigtwieihrestrukturelleSchw¨ache. Oftmalsverursachtdie(g¨angige)ArtundWeisederMaterialbedarfsplanungVersp¨atungen. Zu ihrer Vermeidung werden in der Literatur mehrere Maßnahmen vorgeschlagen. Die nichtorganisatorischen lassen sich in die Materialbedarfsplanung mit Kapazit¨atsberu¨ck- sichtigung integrieren und werden im dritten Kapitel analysiert. Im letzten Kapitel wird eine gegenseitige Beeinflussung zwischen Losbildung und Ressourcenbelegungsplanung aufgezeigt, und es werden L¨osungen vorgestellt. Fu¨r die in den einzelnen Kapiteln auf- tretenden Optimierungsprobleme werden (i.d.R. gemischt-ganzzahlige) lineare Optimie- rungsmodelleangegeben.DiestrukturelleSchw¨achederkommerziellgenutztenPlanungs- verfahren wird durch den Vergleich ihrer L¨osungen der Fallstudien mit den optimalen L¨osungen aufgezeigt. Alle Fallstudien sind so elementar, dass sie auch als U¨bungsaufgaben fu¨r entsprechende Lehrveranstaltungen an Hochschulen und Universit¨aten eingesetzt werden k¨onnen. Auf eine detaillierte Beschreibung ihrer L¨osung haben wir großen Wert gelegt. Um den Leser zu einer eigenst¨andigen Bearbeitung dieser Aufgaben zu ermuntern, haben wir entspre- chende Aufgabenbeschreibungen in den Text eingebaut. V Daher wendet das Buch sich an Studierende mit Interesse an der Materialbedarfs- und Ressourceneinsatzplanung in kommerziell verfu¨gbaren Softwaresystemen und deren Dis- krepanzzuoptimalenL¨osungen.DieaktuelleForschungentwickeltundanalysiertbessere Verfahren.Som¨ogediesesBuchentsprechendeVorlesungenundeinenEinstiegindieFor- schung in die operative Produktionsplanung und -steuerung unterstu¨tzen. Experten aus derindustriellenPraxism¨ogeesdienen,dieVerfahrenihrerERP-bzw.PPS-Systemebes- serzuverstehenundbessereinzustellen.MitseinerFokussierungsollundkanndasBuch jedochsicherlichnichtdieLektu¨regrundlegenderLehr-undU¨bungsbu¨cherzuroperativen Produktionsplanung und -steuerung ersetzen. Dem Verlag Springer Gabler danken wir fu¨r die sehr bereitwillige Aufnahme des Buchs undFrauHasenbalgsowieFrauMeisenheimerfu¨rdieguteZusammenarbeit,insbesondere beimLektorieren.BeiFrauMu¨llerbedankenwirunsfu¨rdasKorrekturlesen.DieVerant- wortung fu¨r eventuelle Fehler verbleibt bei uns. Schließlich danken wir unseren Familien fu¨rdasVerst¨andnisfu¨rdenhohenZeitaufwand,dermitdemErstellendiesesBuchesver- bunden war. Regensburg und Duisburg, im Januar 2017 Frank Herrmann und Michael Manitz VI Inhaltsverzeichnis 1 ProgrammorientierteMaterialbedarfsplanungundRessourcenbelegungspla- nung im Enterprise Resource Planning 1 1.1 Einordung in die logistische Prozesskette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Algorithmen und Fallstudie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2 Nutzen einer Kapazit¨atsplanung nach der programmorientierten Material- bedarfsplanung 57 2.1 Vorteilhaftigkeit einer Kapazit¨atsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 2.2 Kapazit¨atsplanung nicht ausreichend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 3 Programmorientierte Materialbedarfsplanung und Terminplanung 91 3.1 Durchlaufterminierung mit Lossplittung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 3.1.1 Lossplittung bei unendlicher Kapazit¨at . . . . . . . . . . . . . . . . 109 3.1.2 Lossplittung bei beschr¨ankter Kapazit¨at . . . . . . . . . . . . . . . 123 3.1.3 Optimale Losbildung bei beschr¨ankter Kapazit¨at . . . . . . . . . . 132 3.2 Durchlaufterminierung mit fru¨herer Freigabe . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 3.2.1 Vermeidung von Versp¨atungen durch eine fru¨here Freigabe . . . . . 152 3.2.2 Grenze einer fru¨heren Freigabe zur Vermeidung von Versp¨atungen . 177 3.2.3 Durchlaufzeit und fru¨here Freigabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194 3.3 Durchlaufterminierung mit U¨berlappung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213 3.4 Vorliegen einer rollenden Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232 4 Losbildung und Ressourcenbelegungsplanung 253 4.1 CLSP und Ressourcenbelegungsplanung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253 4.2 CLSP mit Kapazit¨atsreduktion und Ressourcenbelegungsplanung . . . . . 261 4.3 Kapazit¨atsreduktion fu¨r CLSP und Ressourcenbelegungsplanung in einer rollenden Planung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264 4.4 PLSP fu¨r eine Station . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269 4.5 Unterschiede zwischen CLSP und PLSP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276 4.6 PLSP fu¨r mehrere, simultan verwendbare Stationen . . . . . . . . . . . . . 285 4.7 Kapazitierte Losgr¨oßenplanung bei einer dreistufigen Linienfertigung. . . . 292 4.7.1 Fallstudie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292 4.7.2 L¨osung durch ein CLSP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 4.7.3 L¨osung durch ein CLSP mit reduzierter Kapazit¨at . . . . . . . . . . 297 4.7.4 L¨osung durch ein MLCLSP mit Produktionsprozessmodell . . . . . 300 4.7.5 L¨osungdurcheinMLPLSPmitProduktionsprozessmodellundMi- kroperioden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321 Literaturverzeichnis 351 Stichwortverzeichnis 355 VII 1 Programmorientierte Materialbedarfsplanung und Ressourcenbelegungsplanung im Enterprise Resource Planning Gegenstand von diesem Kapitel ist die in kommerziell verfu¨gbaren Enterprise-Resour- ce-Planning-Systemen(ERP-Systemen)bzw.Produktionsplanungs-undsteuerungssyste- men (PPS-Systemen) implementierte Materialbedarfsplanung und Ressourcenbelegungs- planung.ERP-SystemesollendiePlanungderAbl¨aufevonAktivit¨ateninProduktionsbe- trieben unterstu¨tzen. In einer Gesamtbetrachtung mehrstufiger Erzeugnisstrukturen lie- gen damit aus Sicht der Material-Logistik Prozessketten vor, auf die im Abschnitt 1.1 eingegangenwird.DiemehroderwenigertauglichenkonkretenAlgorithmenzurMaterial- bedarfs-undRessourcenbelegungsplanungwerdenimAbschnitt1.2imDetaildargestellt. Sie werden auf eine durchgehende Fallstudie angewandt. 1.1 Einordung in die logistische Prozesskette Fu¨r alle m¨oglichen Fertigungsstrategien und -prozesse sind in den produzierenden Un- ternehmenGesch¨aftsprozesskettenfu¨rdiezugeh¨origeMaterial-Logistikimplementiert.So existieren Serien- und Massenfertiger – die Produktpalette reicht von der Waschmaschi- ne bis zur Bu¨roklammer –, oder Unternehmen fertigen kundenauftragsorientiert. Dazu geh¨ort ein Projektfertiger, der ein großes Schiff baut, genauso wie ein Automobilherstel- ler, der kundenindividuell konfigurierte Produkte am Fließband fertigen l¨asst. Alle diese logistischen Prozessketten haben eine einheitliche Grundstruktur, die in [Herr11] im De- tail beschrieben ist und in Abbildung 1.1 visualisiert ist. In den allermeisten Unternehmen erfolgt keine auftragsorientierte Produktion (make-to- order),beiderzuProduktionsbeginneinkonkreterKundenauftragvorliegt,derdieherzu- stellenden Produkte art- und mengenm¨aßig festlegt und konkrete Produktions- und Lie- ferterminevorsieht.StattdessenwerdenwenigstensKomponenteneinesEndproduktsvor- produziert und auf ein Lager gelegt (make-to-stock). So kann beispielsweise die Montage eines Endprodukts aus vorproduzierten Einzelteilen vorgenommen werden. Erfolgt diese Lagerproduktionauchfu¨rEndprodukte,sowird fu¨reinenanonymen“Marktproduziert; ” indiesemFallwirddieMarktnachfragedurchNachfrageprognosengesch¨atzt.ImRegelfall tretenalsodielager-unddieauftragsorientierteProduktionnebeneinanderindemselben Produktionsbetrieb auf. Um die Leistungspotentiale eines Produktionssystems m¨oglichst 1 © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 F. Herrmann und M. Manitz, Materialbedarfsplanung und Ressourcenbelegungsplanung,(cid:1)DOI 10.1007/978-3-658-12543-1_1 gut auszusch¨opfen, wird im Rahmen einer Produktionsprogrammplanung das zuku¨nftige Produktionsprogramm fu¨r Enderzeugnisse oder wichtige Baugruppen – fu¨r einen mittel- bis kurzfristigen Planungszeitraum bzw. Planungshorizont (typischerweise ein Jahr) mit einer l¨angeren Periode (typischerweise Quartale oder Monate) festgelegt. Eine Grundla- ge hierzu ist die Infrastruktur des Produktionssystems in Form von seinen physischen Gegebenheiten. Hierunter fallen unter anderem die Produktionsanlagen mit ihren Kapa- zit¨atenundverfahrenstechnischenM¨oglichkeitensowiedieLagerungs-,Materialfluss-und Handlingseinrichtungen, durch die die Produktionsanlagen miteinander verbunden sind. GetragenwirddieInfrastrukturvonArbeitskr¨aften,dieauchdispositivinderProduktion t¨atig sind. Die andere wesentliche Grundlage besteht in den am Markt vorhandenen Ab- satzm¨oglichkeiten,diedurcheinePrognoseidentifiziertwerden.Ausbeidem,alsodenzur Verfu¨gung stehenden Kapazit¨aten in der Fertigung und den am Markt bestehenden Ab- satzm¨oglichkeiten werden fu¨r Produktgruppen oder einzelne Erzeugnisse je Periode eine Produktionsmenge festgelegt; diese werden im Folgenden – wie auch im SAP®-System – als Planprim¨arbedarfe bezeichnet. Da in dieser Phase noch kein konkreter Kundenbezug besteht, wird deswegen auch von einer anonymen Planung gesprochen. Kunden- Liefer- Vertrieb Faktura auftrag ung Produk- Prog- Produktionspro- Bedarfs- Fertigungs- Auftrags- tion nose grammplanung planung steuerung abrechnung Beschaf- Bestandss-- Bestellan- Bestel- Warenein- u. Rechnungs- fung führungg forderung lung ausgang prüfung Lager Lagerung Abbildung 1.1: Logistischer Prozess zu Beschaffung, Produktion und Vertrieb. Im zeitlichen Verlauf treffen Kundenauftr¨age ein. Hierbei handelt es sich um eine ver- traglicheVereinbarungzwischeneinerVerkaufsorganisationundeinemAuftraggeberu¨ber die Lieferung einer bestimmten Menge von Materialien (oder Dienstleistungen) zu ei- nem bestimmten Termin. Sind die Kundenauftr¨age exakt die gleichen wie die fu¨r die 2 Produktionsprogrammplanungangenommenen,soersetzendieKundenauftr¨agediePlan- prim¨arbedarfe (aus der Produktionsprogrammplanung); dies ist durch den schr¨ag schraf- fiertenBereichinnerhalbderProduktionsprogrammplanunginAbbildung 1.1visualisiert Tats¨achlichdu¨rftendiesezeitlichversetztundinanderenMengenauftreten.Umdiesaus- zugleichen enth¨alt das SAP®-System eine sogenannte Verrechnung. Diese Verrechnung entscheidet auch, was bei einem h¨oheren und was bei einem niedrigeren Kundenbedarf passieren soll. Wie im SAP®-System werden diese Produktionsmengen in den einzelnen Perioden als Prim¨arbedarfe bezeichnet. Diese Ersetzung ist durch den schr¨ag schraffier- ten Bereich innerhalb der Produktionsprogrammplanung in Abbildung 1.1 visualisiert. EinsolchesProduktionsprogrammausPrim¨arbedarfenwirddurchdienachfolgende(Ma- terial-)Bedarfsplanung und (Ressourcenbelegungsplanung) Fertigungssteuerung geplant. Aus den Bedarfen der Produktionsprogrammplanung erstellt die (Material-)Bedarfspla- nung (MRP) Planauftr¨age, mit denen die Materialverfu¨gbarkeit sichergestellt wird. Ge- genu¨ber der Produktionsprogrammplanung sind der Planungshorizont und die Perioden kleiner (typischerweise mehrere Tage) und es werden detaillierte Informationen u¨ber die Erzeugnisse beru¨cksichtigt. Anders formuliert, besteht die zentrale Aufgabe der Bedarfs- planung aus der termingerechten Beschaffung aller im Unternehmen ben¨otigten Mate- rialien. Neben den verkaufsf¨ahigen Erzeugnissen sind dabei auch ihre Komponenten zu betrachten.HierzusinddieU¨berwachungderBest¨andesowiedieErstellungvonBeschaf- fungsvorschl¨agenerforderlich.WegenderIntentiondiesesBuchswirdvoneinerEigenpro- duktion ausgegangen. Alternativ erfolgt eine Fremdbeschaffung in dem Verantwortungs- bereich der Beschaffung, worauf hier nicht n¨aher eingegangen wird (s. [Herr11]). Die Beschaffungsvorschl¨age aus der Bedarfsplanung fu¨r die Eigenfertigung werden als Planauftr¨age bezeichnet. In der industriellen Praxis handelt es sich bei der Bedarfspla- nung um eine Mengenplanung aus Stu¨cklistenaufl¨osung und Losbildung fu¨r die einzelnen Erzeugnisse und Komponenten, die die in der Regel vorliegende begrenzte Kapazit¨at un- beru¨cksichtigt l¨asst. Dadurch kommt es regelm¨aßig zu einer Ressourcenkonkurrenz, wo- durchmanchePlanauftr¨ageerstsp¨ateralsgeplantbegonnenwerdenk¨onnenunddadurch wiederumeinigevondiesenversp¨ateterstbeendetwerdenk¨onnen.DurcheineTerminpla- nung,dieoftmalsauseinerDurchlaufterminierungmitanschließendemKapazit¨atsabgleich besteht, werden die m¨oglichen Starttermine mancher Planauftr¨age in zeitlich fru¨here Pe- riodengelegt,sodassgenu¨gendKapazit¨atfu¨reineBearbeitungohneVersp¨atungvorliegt – dies setzt voraus, dass es zeitlich fru¨here Perioden mit genu¨gend freier Kapazit¨at gibt. Hierauf wird in Abschnitt 3.2 genauer eingegangen. 3