Mat 1:1 Dieses Buch berichtet die Geschichte von Jesus Christus. Er ist Davids und Abrahams Nachkomme, und das sind seine Vorfahren: Mat 1:2 Abraham - Isaak - Jakob (der Vater Judas und dessen Brüder) Mat 1:3 Juda - Perez und Serach (Tamar war ihre Mutter) - Hezron Mat 1:4 Ram - Amminadab - Nachschon Mat 1:5 Salma - Boas (Sohn der Rahab) - Obed (Sohn der Ruth) - Jesse Mat 1:6 König David - Salomo (seine Mutter war Urias Frau) Mat 1:7 Rehabeam - Abia - Asa Mat 1:8 Josaphat - Joram - Usia Mat 1:9 Jotham - Ahas - Hiskia Mat 1:10 Manasse - Amon - Josia Mat 1:11 Jojachin und seine Brüder (zur Zeit der Verbannung in Babylon) Mat 1:12 Sealthiel - Serubabel (nach der babylonischen Gefangenschaft) Mat 1:13 Abiud - Eliakim - Asor Mat 1:14 Zadok - Achim - Eliud Mat 1:15 Eleasar - Matthan - Jakob. Mat 1:16 Jakob war der Vater Josephs. Joseph war der Mann Marias. Sie war die Mutter Jesu Christi, des Sohnes Gottes. Mat 1:17 Von Abraham bis zu König David sind es also vierzehn Generationen. Auch von David bis zur Verbannung in Babylon sind es vierzehn Generationen, und von dieser Zeit bis zu Christus noch einmal vierzehn. Mat 1:18 Und so wurde der Sohn Gottes Mensch: Seine Mutter Maria war mit Joseph verlobt. Noch ehe sie verheiratet waren, erwartete Maria ein Kind, das Gottes Geist in ihr geschaffen hatte. Mat 1:19 Joseph sah keinen anderen Ausweg, als die Verlobung stillschweigend aufzulösen. Er wollte nach Gottes Geboten handeln, aber auch Maria nicht bloßstellen. Mat 1:20 Er grübelte noch darüber nach, wie er sein Problem lösen sollte, als ihm im Traum ein Engel Gottes erschien, der zu ihm sagte: "Joseph, du Sohn Davids, zögere nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen! Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Mat 1:21 Sie wird einen Sohn bekommen, den sollst du Jesus nennen, das heißt 'Retter'. Denn er wird sein Volk von den Sünden befreien." Mat 1:22 Damit erfüllte sich, was Gott durch seinen Propheten vorhergesagt hatte: Mat 1:23 "Eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn bekommen. Den wird man Immanuel nennen. Das bedeutet: 'Gott ist mit uns!'" Mat 1:24 Als Joseph erwachte, tat er, was ihm der Engel befohlen hatte, und nahm Maria als seine Frau zu sich. Mat 1:25 Sie blieb aber Jungfrau bis zur Geburt ihres Sohnes. Joseph gab ihm den Namen Jesus. Mat 2:1 Jesus wurde in Bethlehem geboren, einer kleinen Stadt in Judäa. Herodes war damals König. In dieser Zeit kamen einige Sternforscher aus dem Orient nach Jerusalem und erkundigten sich: Mat 2:2 "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind hierher gekommen, um ihn anzubeten." Mat 2:3 König Herodes war bestürzt, und nicht nur er, sondern alle Einwohner Jerusalems. Mat 2:4 Er rief die führenden Priester und Schriftgelehrten zusammen und fragte sie: "Wo soll dieser neue König geboren werden?" Mat 2:5 Sie antworteten ihm: "Im Buch des Propheten Micha heißt es: Mat 2:6 'Bethlehem, du bist keineswegs die unbedeutendste Stadt im Land Judäa. Denn aus dir kommt der Mann, der mein Volk Israel führen wird.'" Mat 2:7 Da rief Herodes die Sternforscher heimlich zu sich und fragte sie, wann sie zum ersten Mal den Stern gesehen hätten. Anschließend schickte er sie mit diesem Befehl nach Bethlehem: Mat 2:8 "Sucht nach dem Kind, und gebt mir Nachricht, wenn ihr es gefunden habt. Ich will dann auch hingehen und ihm Ehre erweisen." Mat 2:9 Nach diesem Gespräch gingen die Sternforscher nach Bethlehem. Und das Unglaubliche geschah: Der Stern, den sie im Osten gesehen hatten, führte sie. Er blieb über dem Haus stehen, in dem das Kind war. Mat 2:10 Da kannte ihre Freude keine Grenzen. Mat 2:11 Sie gingen in das Haus, wo sie das Kind mit seiner Mutter Maria fanden, knieten vor ihm nieder und beteten es an. Dann packten sie ihre Schätze aus und beschenkten das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe. Mat 2:12 Im Traum befahl ihnen Gott, nicht mehr zu Herodes zurückzugehen. Deshalb wählten sie für ihre Heimreise einen anderen Weg. Mat 2:13 In der folgenden Nacht erschien dem Joseph im Traum ein Engel Gottes, der ihn aufforderte: "Steh schnell auf und fliehe mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten! Bleibt so lange dort, bis ich euch zurückrufe, denn Herodes will das Kind umbringen." Mat 2:14 Da zog Joseph noch in der Nacht mit Maria und dem Kind nach Ägypten. Mat 2:15 Dort blieben sie bis zum Tode von Herodes. So erfüllte sich das Wort des Propheten, durch das Gott gesagt hatte: "Ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen." Mat 2:16 Herodes war außer sich vor Zorn, als er merkte, daß ihn die Sternforscher hintergangen hatten. Er ließ alle Jungen unter zwei Jahren in Bethlehem und in der Umgebung dieser Stadt umbringen. Das Alter des Kindes hatte er nach den Angaben der Sternforscher errechnet. Mat 2:17 Mit diesem grausamen Mord erfüllte sich die Vorhersage des Propheten Jeremia: Mat 2:18 "Schreie der Angst hört man in der Stadt Rama, das Klagen nimmt kein Ende. Rahel beweint ihre Kinder und ist untröstlich. Denn sie sind alle tot." Mat 2:19 Als Herodes gestorben war, erschien dem Joseph in Ägypten wieder ein Engel Gottes im Traum und sagte zu ihm: Mat 2:20 "Stehe auf, nimm das Kind und seine Mutter und kehre heim in das Land Israel! Die Leute, die das Kind töten wollten, sind gestorben." Mat 2:21 Da ging Joseph mit Maria und dem Kind nach Israel zurück. Mat 2:22 Als er aber erfuhr, daß Archelaus, der Sohn des Herodes, König von Judäa geworden war, bekam er Angst. Gott gab ihm im Traum die Anweisung, in die Provinz Galiläa zu ziehen. Mat 2:23 So kamen sie nach Nazareth und ließen sich dort nieder. Dadurch erfüllte sich das Wort der Propheten über Christus: "Man wird ihn den Nazarener nennen." Mat 3:1 In dieser Zeit fing Johannes der Täufer an, in der judäischen Wüste zu predigen. Sein Hauptthema war: Mat 3:2 "Ändert euch von Grund auf! Kehrt um zu Gott! Denn jetzt beginnt die Herrschaft Gottes." Mat 3:3 Der Prophet Jesaja hatte die Aufgabe des Johannes vorausschauend so beschrieben: "Ich höre jemand in der Wüste rufen: 'Macht den Weg frei für den Herrn! Räumt alle Hindernisse hinweg!'" Mat 3:4 Johannes trug einen aus Kamelhaar gewebten Umhang, der von einem Lederriemen zusammengehalten wurde. Er ernährte sich von Heuschrecken und Honig, den er draußen fand. Mat 3:5 Viele Menschen aus Jerusalem, aus dem Jordantal und aus allen Gegenden Judäas kamen zu Johannes. Mat 3:6 Sie bekannten ihre Sünden, und Johannes taufte sie im Jordan. Mat 3:7 Als er aber sah, daß auch viele Pharisäer und Sadduzäer kamen, um sich taufen zu lassen, wies er sie ab: "Ihr Teufelspack! Wie könnt ihr glauben, daß ihr dem kommenden Gericht Gottes entrinnen werdet? Mat 3:8 Beweist erst einmal durch Taten, daß ihr euch wirklich ändern wollt! Mat 3:9 Bildet euch nur nicht ein, daß ihr euch damit herausreden könnt: 'Abraham ist unser Vater!' Das wird euch gar nichts helfen! Gott kann selbst aus diesen Steinen hier Nachkommen Abrahams machen. Mat 3:10 Schon ist die Axt erhoben, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Mat 3:11 Wer umkehrt zu Gott, den taufe ich mit Wasser. Nach mir wird aber einer kommen, der ist größer als ich. Ich bin nicht einmal würdig, ihn zu bedienen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Mat 3:12 Er hat schon die Schaufel in seiner Hand, mit der er die Spreu vom Weizen trennt. Die Spreu wird er mit Feuer verbrennen, das niemand löschen kann, aber den Weizen wird er in seine Scheunen bringen." Mat 3:13 Auch Jesus kam aus seiner Heimat in Galiläa an den Jordan, um sich von Johannes taufen zu lassen. Mat 3:14 Aber Johannes versuchte, ihn davon abzubringen: "Ich müßte eigentlich von dir getauft werden, und du kommst zu mir?" Mat 3:15 Jesus erwiderte: "Laß es so geschehen, denn wir müssen alles tun, was Gott will." Da wurde Jesus von Johannes getauft. Mat 3:16 Als Jesus wieder aus dem Wasser stieg, öffnete sich der Himmel über ihm, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben und auf sich kommen. Mat 3:17 Gleichzeitig sprach eine Stimme vom Himmel: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Freude habe! Ihn habe ich erwählt." Mat 4:1 Danach wurde Jesus vom Geist Gottes in die Wüste geführt, wo ihn der Teufel versuchen sollte. Mat 4:2 Vierzig Tage und Nächte lang aß er nichts. Der Hunger quälte ihn. Mat 4:3 Da kam der Teufel zu ihm und forderte ihn heraus: "Wenn du Gottes Sohn bist, dann mach aus diesen Steinen Brot!" Mat 4:4 Jesus antwortete: "Nein, denn es steht in der Heiligen Schrift: 'Der Mensch lebt nicht allein von Brot, sondern von allem, was der Herr ihm zusagt!'" Mat 4:5 Da nahm ihn der Teufel mit nach Jerusalem und stellte ihn an den Rand der Tempelmauer. Mat 4:6 "Spring hinunter!" forderte er Jesus auf. "Du bist doch Gottes Sohn! Und es steht geschrieben: 'Gott wird seine Engel schicken. Sie werden dich auf Händen tragen, und du wirst dich nicht einmal an einem Stein verletzen!'" Mat 4:7 Jesus entgegnete ihm: "Es steht aber auch geschrieben: 'Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht herausfordern!'" Mat 4:8 Nun führte ihn der Teufel auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit. Mat 4:9 "Das alles gebe ich dir, wenn du vor mir niederkniest und mich anbetest", sagte er. Mat 4:10 Aber Jesus wies ihn ab: "Weg mit dir, Satan, denn es steht geschrieben: 'Bete allein Gott, deinen Herrn, an und gehorche ihm!'" Mat 4:11 Da gab der Teufel auf und verließ ihn. Und die Engel Gottes kamen und sorgten für Jesus. Mat 4:12 Als Jesus hörte, daß man Johannes verhaftet hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Mat 4:13 Er verließ Nazareth und wohnte in Kapernaum am See Genezareth, im Gebiet von Sebulon und Naphtali. Mat 4:14 Damit erfüllte sich das Wort Jesajas: Mat 4:15 "Du Land Sebulon und Naphtali, Land am See und jenseits des Jordan, du gottloses Galiläa, höre zu! Mat 4:16 Das Volk, das in der Finsternis wohnt, sieht ein großes Licht. Hell strahlt es auf über denen, die im Schatten des Todes leben und ohne Hoffnung sind." Mat 4:17 Von da an begann Jesus zu predigen: "Ändert euch von Grund auf! Kehrt um zu Gott! Denn die Herrschaft Gottes bricht jetzt an!" Mat 4:18 Am See Genezareth sah Jesus zwei Brüder: Simon, der später Petrus genannt wurde, und seinen Bruder Andreas. Sie waren Fischer und warfen gerade ihre Netze aus. Mat 4:19 Jesus rief ihnen zu: "Kommt mit mir! Ich will euch zeigen, wie ihr Menschen für Gott gewinnen könnt." Mat 4:20 Da ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Mat 4:21 Etwas später sah er am Strand zwei andere Fischer, die Brüder Jakobus und Johannes. Sie saßen mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und flickten Netze. Auch sie rief Jesus zu sich. Mat 4:22 Sofort verließen sie das Boot und ihren Vater und gingen mit Jesus. Mat 4:23 Jesus wanderte durch das Land Galiläa, predigte in den Synagogen und verkündete überall die Heilsbotschaft vom Reich Gottes. Er heilte alle Arten von Krankheiten und Leiden. Mat 4:24 Bald wurde überall von ihm gesprochen, selbst in Syrien. Man brachte viele Kranke zu ihm, die unter großen Schmerzen litten: Besessene, Belastete und körperlich Behinderte. Und er heilte sie alle. Mat 4:25 Eine gewaltige Menschenmenge folgte Jesus, wohin er auch ging. Leute aus Galiläa, aus dem Gebiet der Zehn-Städte, aus Jerusalem und dem ganzen Gebiet von Judäa liefen ihm nach. Selbst vom gegenüberliegenden Jordanufer kamen sie. Mat 5:1 Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg. Nachdem er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Mat 5:2 Da redete er zu ihnen und begann, sie zu unterweisen: Mat 5:3 "Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn Gottes Herrschaft und Herrlichkeit gehört ihnen. Mat 5:4 Glücklich sind die Traurigen, denn Gott wird sie trösten. Mat 5:5 Glücklich sind, die auf Gewalt verzichten, denn sie werden die ganze Erde besitzen. Mat 5:6 Glücklich sind, die sich nach Gottes Gerechtigkeit sehnen, denn Gott wird ihre Sehnsucht stillen. Mat 5:7 Glücklich sind die Barmherzigen, denn Gott wird auch mit ihnen barmherzig sein. Mat 5:8 Glücklich sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott sehen. Mat 5:9 Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen. Mat 5:10 Glücklich sind, die deshalb verfolgt werden, weil sie Gottes Willen tun. Sie werden mit Gott in seinem Reich leben. Mat 5:11 Wenn ihr verachtet, verfolgt und zu Unrecht verleumdet werdet, weil ihr mir nachfolgt, dann könnt ihr darüber glücklich sein. Mat 5:12 Ja, freut euch, denn im Himmel werdet ihr dafür belohnt werden. Genauso haben sie die Propheten früher auch verfolgt." Mat 5:13 "Ihr seid das Salz, das die Welt vor dem Verderben bewahrt. Aber so, wie das Salz nutzlos ist, wenn es seine Kraft verliert, so seid auch ihr nutzlos, und man wird über euch hinweggehen, wenn ihr eure Aufgabe in der Welt nicht erfüllt. Mat 5:14 Ihr seid das Licht, das die Welt erhellt. Eine Stadt, die hoch auf dem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Mat 5:15 Man zündet ja auch keine Lampe an und deckt sie dann zu. Im Gegenteil: Man stellt sie so auf, daß sie allen im Haus Licht gibt. Mat 5:16 Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten. An euren Taten sollen sie euren Vater im Himmel erkennen und ihn auch ehren." Mat 5:17 "Meint nur nicht, ich bin gekommen, das Gesetz und das, was Gott durch die Propheten gesagt hat, aufzuheben. Im Gegenteil, ich werde beides voll zur Geltung bringen und erfüllen. Mat 5:18 Denn das sage ich euch: Auch der kleinste Buchstabe im Gesetz Gottes behält seine Gültigkeit, solange die Erde besteht. Mat 5:19 Wenn jemand auch nur den geringsten Befehl Gottes für ungültig erklärt oder andere dazu verleitet, der wird in Gottes Reich keine Rolle spielen. Wer aber anderen Gottes Gebote weitersagt und sich selbst danach richtet, der wird im Reich Gottes viel bedeuten." Mat 5:20 "Aber ich warne euch: Wenn ihr nicht mehr aufweisen könnt als die Pharisäer und Schriftgelehrten, kommt ihr nicht in Gottes Reich. Mat 5:21 Ihr habt gehört, daß es im Gesetz des Mose heißt: 'Du sollst nicht töten! Wer aber einen Mord begeht, muß vor ein Gericht.' Mat 5:22 Doch ich sage euch: Schon wer auf seinen Bruder zornig ist, den erwartet das Gericht. Wer zu seinem Bruder 'Du Idiot!' sagt, der wird vom Obersten Gericht abgeurteilt werden, und wer ihn verflucht, dem ist das Feuer der Hölle sicher. Mat 5:23 Wenn du während des Gottesdienstes ein Opfer bringen willst und dir fällt plötzlich ein, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, Mat 5:24 dann laß dein Opfer liegen, gehe zu deinem Bruder und versöhne dich mit ihm. Erst danach bringe Gott dein Opfer. Mat 5:25 Setze alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Du könntest sonst verurteilt werden und in das Gefängnis kommen. Mat 5:26 Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig deiner Schuld bezahlt hast." Mat 5:27 "Wie ihr wißt, heißt es im Gesetz: 'Du sollst nicht die Ehe brechen!' Mat 5:28 Ich sage euch aber: Schon wer eine Frau mit begehrlichen Blicken ansieht, der hat im Herzen mit ihr die Ehe gebrochen. Mat 5:29 Wenn dich also dein rechtes Auge verführt, dann reiß es heraus und wirf es weg! Besser, du verlierst eins deiner Glieder, als daß du heil und unversehrt in die Hölle geworfen wirst. Mat 5:30 Und wenn dich deine rechte Hand verführt, Böses zu tun, so hack sie ab und wirf sie weg! Es ist besser, ein Krüppel zu sein, als mit Haut und Haaren in die Hölle geworfen zu werden." Mat 5:31 "Bisher hieß es: 'Wenn sich jemand von seiner Frau trennen will, soll er ihr eine Scheidungsurkunde geben.' Mat 5:32 Ich sage euch aber: Wenn ein Mann sich von seiner Frau trennt, obwohl sie ihn nicht mit einem anderen Mann betrogen hat, so treibt er sie zum Ehebruch. Und wer eine geschiedene Frau heiratet, der begeht auch Ehebruch." Mat 5:33 "Ihr kennt auch diese Anweisung des Gesetzes: 'Du sollst keinen Meineid schwören, sondern das halten, was du vor Gott versprochen hast.' Mat 5:34 Ich sage euch aber: Schwört überhaupt nicht! Wenn jemand sagt: 'Der Himmel ist mein Zeuge!', so mißbraucht er Gottes himmlischen Thron für seine weltlichen Geschäfte. Mat 5:35 Und wenn du dich auf Dinge dieser Welt berufst, so mißbrauchst du Gott auch damit, denn die Erde ist sein Eigentum. Berufe dich nicht auf Jerusalem, denn sie ist die Stadt Gottes. Mat 5:36 Verbürge dich auch nicht mit deinem Kopf für etwas, denn du kannst ja nicht einmal ein einziges deiner Haare weiß oder schwarz wachsen lassen. Mat 5:37 Sage einfach 'Ja' oder 'Nein'. Alle anderen Beteuerungen zeigen nur, daß du dich vom Bösen bestimmen läßt." Mat 5:38 "Es heißt auch: 'Wer einem anderen ein Auge ausschlägt, muß dafür mit seinem eigenen Auge büßen. Wer einem anderen einen Zahn ausschlägt, dem soll das gleiche geschehen.' Mat 5:39 Ich sage euch aber: Wehrt euch nicht, wenn euch Böses geschieht! Wenn man dir eine Ohrfeige gibt, dann halte die andere Wange auch noch hin! Mat 5:40 Wenn einer dir dein Hemd nehmen will, so gib ihm auch noch den Mantel! Mat 5:41 Wenn einer von dir verlangt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann gehe zwei Meilen mit ihm! Mat 5:42 Gib dem, der dich um etwas bittet, und auch dem, der etwas von dir leihen will. Mat 5:43 Es heißt bei euch: 'Liebt eure Freunde und haßt eure Feinde!' Mat 5:44 Ich sage aber: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch hassen und verfolgen! Mat 5:45 Auf diese Weise handelt ihr nämlich als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er läßt seine Sonne für die Bösen wie für die Guten scheinen, und er läßt es regnen für Fromme und Gottlose. Mat 5:46 Wollt ihr etwa noch dafür belohnt werden, wenn ihr die liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die, die Gott verachten! Mat 5:47 Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen. Mat 5:48 Ihr aber sollt so vollkommen sein wie euer Vater im Himmel." Mat 6:1 "Hütet euch davor, nur deshalb Gutes zu tun, damit die Leute euch bewundern. So könnt ihr von eurem Vater im Himmel keinen Lohn mehr erwarten. Mat 6:2 Wenn du einem Armen etwas gibst, mach kein großes Gerede davon, wie es die Heuchler tun. Sie reden davon in allen Gottesdiensten und an jeder Straßenecke. Sie wollen wegen ihrer Wohltätigkeit von allen gelobt werden. Das sage ich euch: Diese Leute haben ihren Lohn schon selbst einkassiert. Mat 6:3 Wenn du aber jemandem hilfst, dann soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut; niemand soll davon erfahren. Mat 6:4 Dein Vater, der alles sieht, wird dich dafür belohnen." Mat 6:5 "Betet nicht wie die Heuchler! Sie bleiben gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen, um zu beten. Jeder soll es sehen. Ich sage euch: Sie haben von Gott nichts zu erwarten. Mat 6:6 Wenn du beten willst, gehe in dein Zimmer, schließe die Tür hinter dir zu, und bete zu deinem Vater. Und dein Vater, der selbst deine geheimsten Gedanken kennt, wird dich erhören. Mat 6:7 Leiere deine Gebete nicht herunter wie Leute, die Gott nicht kennen. Mat 6:8 Sie meinen, Gott würde schon antworten, wenn sie nur viele Worte machen. Nein, euer Vater weiß genau, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn um etwas bittet. Mat 6:9 Ihr sollt deshalb so beten: 'Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name soll geehrt werden. Mat 6:10 Richte bald deine Herrschaft bei uns auf. Laß deinen Willen hier auf der Erde geschehen, wie er im Himmel geschieht. Mat 6:11 Gib uns auch heute wieder, was wir zum Leben brauchen. Mat 6:12 Vergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die uns Unrecht getan haben. Mat 6:13 Bewahre uns davor, daß wir dir untreu werden, und befreie uns vom Bösen. Denn dir gehören Herrschaft, Macht und Ehre für alle Zeiten. Amen!' Mat 6:14 Euer Vater im Himmel wird euch vergeben, wenn ihr den Menschen vergebt, die euch Unrecht getan haben. Mat 6:15 Wenn ihr ihnen aber nicht vergeben wollt, dann wird euch Gott eure Schuld auch nicht vergeben." Mat 6:16 "Fastet nicht wie die Heuchler! Sie setzen eine wehleidige Miene auf, damit jeder merkt, was ihnen ihr Glaube wert ist. Das ist dann auch der einzige Lohn, den sie je bekommen werden. Mat 6:17 Wenn du fastest, dann pflege dein Äußeres so, Mat 6:18 daß keiner etwas von deinem Verzicht merkt außer deinem Vater im Himmel. Dein Vater, der jedes Geheimnis kennt, wird dich belohnen." Mat 6:19 "Häuft in dieser Welt keine Reichtümer an! Sie verlieren schnell ihren Wert oder werden gestohlen. Mat 6:20 Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, die nie ihren Wert verlieren und die kein Dieb mitnehmen kann. Mat 6:21 Wo nämlich eure Schätze sind, da zieht es euch hin." Mat 6:22 "Das Auge gibt dir Licht. Wenn deine Augen klar sehen, wirst du dich überall sicher bewegen können. Mat 6:23 Wenn du nun schlecht siehst, tappst du unsicher herum. Hast du aber Gott aus den Augen verloren, wie schrecklich wird dann deine Finsternis sein!" Mat 6:24 "Niemand kann gleichzeitig zwei Herren dienen. Wer dem einen richtig dienen will, wird sich um die Wünsche des andern nicht kümmern können. Genausowenig könnt ihr zur selben Zeit für Gott und das Geld leben. Mat 6:25 Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung. Leben bedeutet mehr als nur Essen und Trinken, und der Mensch ist mehr als seine Kleidung. Mat 6:26 Seht euch die Vögel an! Sie säen nichts, sie ernten nichts und sammeln auch keine Vorräte. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Meint ihr nicht, daß er sich um euch noch viel mehr kümmert? Mat 6:27 Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben auch nicht um einen Augenblick verlängern. Mat 6:28 Weshalb macht ihr euch so viele Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Blumen auf den Wiesen an! Sie arbeiten nicht und kümmern sich auch nicht um ihre Kleidung. Mat 6:29 Doch selbst König Salomo in seiner ganzen Herrlichkeit war lange nicht so prächtig gekleidet wie irgendeine dieser Blumen. Mat 6:30 Wenn aber Gott sogar das Gras so schön wachsen läßt, das heute auf der Wiese grünt und morgen vielleicht schon verbrannt wird, meint ihr, daß er euch dann vergessen würde? Vertraut ihr Gott so wenig? Mat 6:31 Hört also auf, voller Sorgen zu denken: 'Werden wir genug zu essen haben? Und was werden wir trinken? Was sollen wir anziehen?' Mat 6:32 Wollt ihr denn leben wie die Menschen, die Gott nicht kennen und sich nur mit diesen Dingen beschäftigen? Euer Vater im Himmel weiß ganz genau, daß ihr das alles braucht. Mat 6:33 Gebt nur Gott und seiner Sache den ersten Platz in eurem Leben, so wird er euch auch alles geben, was ihr nötig habt. Mat 6:34 Deshalb habt keine Angst vor der Zukunft! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat. Gott wird auch morgen für euch sorgen." Mat 7:1 "Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt. Mat 7:2 Denn so wie ihr jetzt andere verurteilt, werdet auch ihr verurteilt werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere legt, wird man euch selber messen. Mat 7:3 Du regst dich auf über die kleinen Schwächen deines Bruders und erkennst nicht deine eigene, viel größere Schuld. Mat 7:4 Du sagst: 'Mein Freund, komm her! Ich will dir die Augen für deine Fehler öffnen!' Dabei bist du blind für deine eigene Schuld. Mat 7:5 Du Heuchler! Kümmere dich zuerst um deine Fehler, dann versuche, deinem Bruder zu helfen. Mat 7:6 Gebt das, was euch heilig ist, nicht Menschen preis, die es nicht achten. Und was euch kostbar ist, verschleudert nicht an solche, die seinen Wert nicht erkennen. Sie werden sonst euern Glauben in den Dreck zerren und euch hinterher auch noch angreifen." Mat 7:7 "Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, dann wird euch die Tür geöffnet! Mat 7:8 Denn wer bittet, der wird bekommen. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet. Mat 7:9 Wenn ein Kind seinen Vater um ein Stück Brot bittet, wird er ihm dann einen Stein geben? Mat 7:10 Wenn es um einen Fisch bittet, wird er ihm etwa eine giftige Schlange anbieten? Mat 7:11 Wenn schon ihr hartherzigen, sündigen Menschen euern Kindern Gutes gebt, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel denen gute Gaben schenken, die ihn darum bitten! Mat 7:12 So wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch. Das ist - kurz zusammengefaßt - der Inhalt der ganzen Heiligen Schrift." Mat 7:13 "Nur durch eine sehr enge Tür könnt ihr in das Reich Gottes kommen. Der Weg zur Hölle dagegen ist breit und hat ein weites Tor. Viele entscheiden sich für diesen scheinbar bequemen Weg. Mat 7:14 Aber die Tür, die zum Leben führt, ist eng, und der Weg dorthin ist schmal. Deshalb gehen ihn nur wenige." Mat 7:15 "Nehmt euch in acht vor denen, die falsche Lehren verbreiten! Sie tarnen sich als sanfte Schafe, aber in Wirklichkeit sind sie reißende Wölfe. Mat 7:16 Wie man einen Baum an seiner Frucht erkennt, so erkennt man auch sie an ihrem Tun und Treiben. Weintrauben kann man nicht von Dornbüschen und Feigen nicht von Disteln ernten. Mat 7:17 Ein guter Baum bringt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte. Mat 7:18 Ein guter Baum wird keine schlechten Früchte tragen, genausowenig wie ein kranker Baum gute Früchte hervorbringt. Mat 7:19 Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und verbrannt. Mat 7:20 Ebenso werdet ihr auch einen Menschen an seinen Taten erkennen." Mat 7:21 "Nicht, wer mich dauernd 'Herr' nennt, wird in Gottes Reich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Mat 7:22 Am Tag des Gerichts werden zwar viele sagen: 'Aber Herr, wir haben doch deine Wahrheiten gepredigt! Wir haben doch in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mächtige Taten vollbracht!' Mat 7:23 Aber ich werde ihnen antworten: 'Ihr habt nie wirklich zu mir gehört. Was ihr getan habt, das habt ihr ohne mich getan. Geht mir aus den Augen!'" Mat 7:24 "Wer meine Worte hört und danach handelt, der ist klug. Man kann ihn mit einem Mann vergleichen, der sein Haus auf felsigen Grund baut. Mat 7:25 Wenn ein Wolkenbruch niedergeht, das Hochwasser steigt und der Sturm am Haus rüttelt, wird es trotzdem nicht einstürzen, weil es auf Felsengrund gebaut ist. Mat 7:26 Wer sich meine Worte nur anhört, aber nicht danach lebt, der ist so unvernünftig wie einer, der sein Haus auf Sand baut. Mat 7:27 Denn wenn ein Wolkenbruch kommt, die Flut das Land überschwemmt und der Sturm um das Haus tobt, wird es mit großem Krachen einstürzen." Mat 7:28 Als Jesus seine Rede beendet hatte, waren die Zuhörer tief betroffen. Mat 7:29 Denn was er gesagt hatte, waren nicht leere Worte wie bei ihren Schriftgelehrten. Sie merkten, daß Gott selbst durch Jesus zu ihnen gesprochen hatte. Mat 8:1 Eine große Menschenmenge folgte Jesus, als er vom Berg herabstieg. Mat 8:2 Da kam ein Leprakranker und fiel vor Jesus nieder: "Herr, wenn du willst, kannst du mich heilen!" Mat 8:3 Jesus berührte den Mann und sagte: "Ich will's tun! Sei gesund!" Im selben Augenblick war der Mann von seiner Krankheit geheilt. Mat 8:4 Da befahl ihm Jesus: "Sprich mit niemandem über deine Heilung, sondern gehe sofort zum Priester, damit er dich untersucht. Nimm auch das Opfer mit, so wie es Mose im Gesetz verlangt, damit jeder sieht, daß Gott dich geheilt hat." Mat 8:5 Als Jesus in Kapernaum eintraf, kam ein Offizier der römischen Garnison zu ihm Mat 8:6 und sagte: "Herr, heile meinen Diener! Er liegt gelähmt im Bett und leidet entsetzlich." Mat 8:7 Jesus antwortete: "Ich will mitkommen und ihn heilen." Mat 8:8 Der Offizier erwiderte: "Herr, ich bin nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Wenn du nur ein einziges Wort sagst, wird mein Diener gesund. Mat 8:9 Auch ich habe Vorgesetzte, und ich erteile selbst Befehle an Untergebene. Wenn ich zu dem einen sage: 'Geh!', dann geht er. Wenn ich einem andern befehle: 'Komm!', dann kommt er. Und wenn ich zu meinem Diener sage: 'Tu das!', dann führt er meinen Auftrag aus." Mat 8:10 Als Jesus das hörte, wunderte er sich sehr. Und zur Volksmenge gewandt, sagte er: "Das ist sicher: Solch einen Glauben habe ich in Israel bisher nicht gefunden. Mat 8:11 Eins aber will ich euch sagen: Viele Menschen aus aller Welt werden kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmel das Freudenfest feiern. Mat 8:12 Aber die ursprünglich für das Reich Gottes bestimmt waren, werden in die tiefste Finsternis hinausgestoßen, wo niemand ihr Heulen und ohnmächtiges Jammern hören wird." Mat 8:13 Dann sagte Jesus zu dem Offizier: "Du kannst gehen! Was du geglaubt hast, ist Wirklichkeit geworden." Und zur selben Zeit wurde der Diener gesund. Mat 8:14 Als Jesus in das Haus des Petrus kam, lag dessen Schwiegermutter mit hohem Fieber im Bett. Mat 8:15 Jesus ergriff ihre Hand, da verschwand das Fieber. Sie konnte sogar aufstehen und ihre Gäste versorgen. Mat 8:16 Am selben Abend wurden viele von bösen Geistern beherrschte Menschen zu Jesus gebracht. Er brauchte nur ein Wort zu sagen, und die Besessenen wurden frei und alle Kranken geheilt. Mat 8:17 So erfüllte sich die Vorhersage des Propheten Jesaja: "Er nahm unsere Leiden auf sich und heilte unsere Krankheiten." Mat 8:18 Als Jesus merkte, daß die Menschenmenge um ihn immer größer wurde, ließ er sich von seinen Jüngern über den See an das andere Ufer rudern. Mat 8:19 Da kam ein Schriftgelehrter zu ihm und sagte: "Meister, ich will mit dir gehen, ganz gleich wohin!" Mat 8:20 Jesus antwortete ihm: "Die Füchse haben ihren Bau, und die Vögel haben ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er ausruhen kann." Mat 8:21 Ein anderer bat Jesus: "Herr, ich will erst noch meinen Vater beerdigen, aber dann will ich für immer bei dir bleiben." Mat 8:22 Doch Jesus erwiderte: "Komm jetzt mit mir, und überlaß es denen, ihre Toten zu begraben, die ohne Gott leben!" Mat 8:23 Danach stieg er in ein Boot und fuhr mit seinen Jüngern weg. Mat 8:24 Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, so daß die Wellen ins Boot schlugen. Aber Jesus schlief. Mat 8:25 Da weckten ihn die Jünger und riefen voller Angst: "Herr, hilf uns, wir gehen unter!" Mat 8:26 Jesus antwortete: "Warum habt ihr Angst? Habt doch mehr Vertrauen zu mir!" Dann stand er auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Sofort legte sich der Sturm, und der See lag still da. Mat 8:27 Alle fragten sich voller Staunen: "Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!" Mat 8:28 Als Jesus mit seinen Jüngern am anderen Seeufer das Land von Gadara erreichte, liefen ihnen zwei Männer entgegen, die von Dämonen beherrscht wurden. Sie hausten in Grabhöhlen und waren so gefährlich, daß sich niemand in ihre Nähe wagte. Mat 8:29 Sie fingen an zu schreien: "Was willst du von uns, du Sohn Gottes? Sollen wir schon jetzt gequält werden?" Mat 8:30 In einiger Entfernung weidete gerade eine Schweineherde. Mat 8:31 Die Dämonen baten ihn: "Wenn du uns schon austreibst, dann laß uns wenigstens in diese Schweineherde fahren!" Mat 8:32 Jesus befahl ihnen: "Fort mit euch!" Da ließen die Dämonen die Männer frei, bemächtigten sich der Schweine, und die ganze Herde stürzte den Abhang hinunter und ertrank im See. Mat 8:33 Entsetzt flohen die Hirten in die Stadt und erzählten, wie es bei der Befreiung der Besessenen zugegangen war. Mat 8:34 Nun liefen alle Leute aus der Stadt Jesus entgegen. Sie baten ihn dringend, ihre Gegend wieder zu verlassen. Mat 9:1 Jesus stieg in ein Boot und fuhr über den See zurück nach Kapernaum, wo er wohnte. Mat 9:2 Dort brachten sie auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Kranken: "Habe keine Angst! Deine Sünden sind dir vergeben." Mat 9:3 "Dieser Gotteslästerer!" entsetzten sich einige Schriftgelehrte. Mat 9:4 Jesus durchschaute sie und fragte: "Warum habt ihr so böse Gedanken? Mat 9:5 Was ist leichter - zu sagen: 'Deine Sünden sind dir vergeben!' oder diesen Mann zu heilen? Mat 9:6 Aber ich will euch zeigen, daß der Menschensohn die Macht hat, schon jetzt Sünden zu vergeben!" Und er sagte zu dem Gelähmten: "Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh nach Hause!" Mat 9:7 Da stand der Kranke auf und ging nach Hause. Mat 9:8 Die Menschen erschraken, als sie das sahen. Sie lobten Gott, der einem Menschen so große Macht gegeben hatte. Mat 9:9 Als Jesus durch die Stadt ging, sah er den Zolleinnehmer Matthäus am Zoll sitzen. Jesus forderte ihn auf: "Komm, geh mit mir!" Sofort stand Matthäus auf und folgte ihm. Mat 9:10 Später war Jesus mit seinen Jüngern bei Matthäus zu Gast. Matthäus lud viele seiner Kollegen ein und andere Leute, die ebenso verrufen waren. Mat 9:11 "Weshalb gibt sich euer Lehrer mit solchem Gesindel ab?" empörten sich die Pharisäer. Mat 9:12 Jesus hörte das und antwortete: "Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken!" Mat 9:13 Und er fügte hinzu: "Begreift doch endlich, was Gott meint, wenn er sagt: 'Nicht auf eure Opfer oder Gaben kommt es mir an, sondern darauf, daß ihr barmherzig seid.' Meine Aufgabe ist es, Sünder in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen und nicht solche, die ihn schon kennen." Mat 9:14 Eines Tages kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und erkundigten sich: "Warum fasten deine Jünger eigentlich nicht wie wir und die Pharisäer?" Mat 9:15 "Sollen die Hochzeitsgäste denn traurig sein, solange der Bräutigam noch bei ihnen ist?" fragte Jesus. "Die Zeit kommt früh genug, daß ich nicht mehr bei meinen Jüngern bin. Dann werden sie fasten. Mat 9:16 Niemand flickt ein altes Kleid mit neuem Stoff. Der alte Stoff würde an der Flickstelle doch wieder reißen, und das Loch würde nur noch größer. Mat 9:17 Ebenso füllt niemand jungen, gärenden Wein in alte, brüchige Schläuche. Sonst platzen sie, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. So verlangt das neue Leben nach neuen Ordnungen." Mat 9:18 Als Jesus noch mit ihnen redete, kam ein Vorsteher der jüdischen Gemeinde zu
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