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masterarbeit anna melcher PDF

200 Pages·2017·2.58 MB·German
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Ruhr-Universität Bochum Fakultät für Sozialwissenschaft Sektion Sozialpolitik & Sozialökonomie Das Zertifikat „Studentischer OP Assistent“ der DGAV Eine qualitative Untersuchung über die Entscheidung zur Teilnahme an der Zertifizierung und ihr Einfluss auf die Entscheidung für eine chirurgische Facharztweiterbildung Masterarbeit vorgelegt von Anna Maria Melcher Matrikel-Nr.: 108015123848 Studiengang: Master of Arts Studienfach: Sozialwissenschaften Studienprogramm: Management & Regulierung von Arbeit, Wirtschaft und Organisation Erstgutachterin: Frau Prof. Dr. Notburga Ott Zweitgutachter: Herr Prof. Dr. Josef Hilbert Bochum, Juli 2017 I. Kurzfassung: Einleitung: Die vorliegende qualitative Forschungsarbeit beschäftigt sich mit Wirkungen eines Bildungsangebotes der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie, auf die Facharztwahl von Studierenden der Medizin. Durch dieses Bildungsangebot, dem „Studenti- schen OP Assistenten“, haben Studierende die Möglichkeit, praktisch an den Arbeitsalltag im Operationssaal herangeführt zu werden. Mit Hilfe des Angebotes will die Gesellschaft eine Bin- dung seitens Studierender an die Fachrichtung Chirurgie herbeiführen, um einem Fachkräfte- mangel entgegenzuwirken. Methode: Es wurden anhand eines Leitfadens sieben Interviews mit Studierenden, die an der Ausbildung zum „Studentischen OP Assistenten“ teilnahmen, geführt. Um den Effekt der Teilnahme an der Ausbildung auf die Facharztwahl von Studierenden abzu- schätzen, wurden außerdem sechs Medizinstudierende befragt, die nicht an dem Bildungsan- gebot teilnahmen. Ergebnis: Durch theoretische Einbettung in die Humankapitaltheorie konnte herausgefunden werden, dass der Facharztwunsch während des Studiums aufgrund von Pri- mär- und Sekundärerfahrungen volatil ist und von übergeordneten Präferenzen bestimmt wird. Eine wichtige Rolle bei der Wahl der Facharztweiterbildung spielen ebenfalls Gelegenheits- strukturen, Dozenten, denen man im Studium begegnet und der Wunsch der Studierenden, ihren Facharzt in einem – für sie passenden – Team zu absolvieren. Schlüsselwörter: Facharztwahl, Chirurgie, Humankapital, Fachkräftemangel, Medizinstudium I. Abstract: Introduction: This paper deals with the effect of a training program called “Surgery Assistant for Students” created by the “German Association of General- and Visceralsurgery” on the per- sonal choice for a specific residency after graduation. By taking part in this education, students are led to work in surgeries by providing theoretical and practical teaching. Through the offer the association expects an early bonding of students to the discipline of surgery in order to counter a skill shortage. Method: Seven guideline-based interviews were conducted with students who took part in this training program. Six students were interviewed as well who did not participate in this training to assess the effect of the “Surgery Assistant for Students” on the choice of resi- dency. Result: Theoretical embedding in the theory of human capital has shown that during the primary and secondary experiences, the career aspirations are volatile and determined by supe- rior preferences. The development of the choice of a residency is also provided by occasional structures, the lecturers whom they encounter during their studies and the wish of the students to complete their medical training in a team which suited them. Keywords: choice of residency, surgery, human capital, skill shortage, medical study II. Inhaltsverzeichnis Kurzfassung/Abstract I Inhaltsverzeichnis II Abkürzungsverzeichnis III Tabellenverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis V 1. Einleitung 6 2. Theoretischer Teil 10 2.1 Die ärztliche Ausbildung 11 2.2 Die ärztliche Weiterbildung 14 2.3 Die Chirurgie 16 2.3.1 Arbeitskräfteangebot und -nachfrage 19 2.3.2 Entwicklung des Nachwuchses 22 2.3.3 Einschätzung zum Fachkräftemangel in der Chirurgie 24 2.4 Die Humankapitaltheorie 26 2.4.1 Forschungsstand zur Humankapitaltheorie 28 2.4.2 Kritik an der Humankapitaltheorie 31 2.5 Die Ausbildung zum „Studentischen OP Assistenten“ 32 2.6 Forschungsstand zum „Studentischen OP Assistenten“ 34 2.7 Hypothesenherleitung 35 3. Empirischer Teil 37 3.1 Messinstrument Leitfadeninterview 37 3.2 Stichprobenauswahl und Datenerhebung 39 3.3 Auswertungsmethode der qualitativen Interviews 39 3.4 Ergebnisse 40 4. Diskussion 63 5. Empfehlungen 72 6. Resümee 75 Literaturverzeichnis 80 Anhangsverzeichnis 86 Anhang Eidesstattliche Erklärung 4 III. Abkürzungsverzeichnis Abkürzung Erklärung DGAV Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie SOA Studentischer OP Assistent PJ Praktisches Jahr MWBO Musterweiterbildungsordn ung HKT Humankapitaltheorie IV. Tabellenverzeichnis Tabelle Nr. Bezeichnung Tabelle 1 Anzahl Studienbewerber für Medizin je Studienplatz 11 Tabelle 2 Spezifische Berufsanforderungen an Chirurgen 18 Tabelle 3 Berufstätige Ärztinnen/Ärzte nach Berufsgruppen 2015 22 Tabelle 4 Anerkennung von Facharztbezeichnungen 23 V. Abbildungssverzeichnis Abbildung Nr. Bezeichnung Abbildung 1 Basisweiterbildungen im Gebiet der Chirurgie. 15 Abbildung 2 Weiterbildungsinhalt Common Trunk der Chirurgie 15 Abbildung 3 Anzahl der Facharztanerkennungen 2000-2015 23 Abbildung 4 Ausbildungsinhalte Studentischer OP Assistent 33 Abbildung 5 Einflussfaktoren auf die Wahl der Facharztweiterbildung 72 5 1. Einleitung Unter Medizinstudierenden wird die chirurgische Fachrichtung als die, mit dem höchs- ten Prestige in der Bevölkerung, eingeschätzt. Chirurgen1 verrichten als Ärzte system- relevante Aufgaben, die für die menschliche Existenz unverzichtbar sind. Sie besitzen die Fähigkeit durch operative Eingriffe Menschen zu heilen und Leben zu retten. Den- noch wird die Fachrichtung Chirurgie nur von wenigen Studierenden für eine ärztliche Weiterbildung in Betracht gezogen. Dies liegt mitunter an den Arbeitsbedingungen in den deutschen chirurgischen Abteilungen, die durch Arbeitsverdichtung und Ökonomi- sierung gekennzeichnet sind. Hinzukommend wächst die Gruppe der über 65-Jährigen in der Bevölkerung, bedingt durch den Demografischen Wandel weiter an, wodurch gleichzeitig das Durchschnittsalter der Ärzteschaft steigt. Parallel verursacht die Alte- rung der Bevölkerung einen Anstieg an gesundheitlichen Beschwerden, weshalb die Anzahl der Operationen in den letzten Jahren stetig gestiegen ist – und weiterhin an- steigen wird. Diese Umstände lösten in jüngster Vergangenheit eine Diskussion über den künftigen Versorgungsgrad von Chirurgen, zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung der deutschen Bevölkerung aus. Aus Sicht der Krankenkassen gäbe es ausreichend Chi- rurgen, ortsweise sogar eine Überversorgung mit chirurgischem Fachpersonal, wohin- gegen die Berufsverbände der Chirurgen einen Fachkräftemangel befürchten. Sollte dies der Fall sein, werden Gesellschaft und Politik entlastet, wenn das Problem nach dem Subsidiaritätsprinzip, durch die Verbände selbst gelöst werden kann. So investie- ren mittlerweile die verantwortlichen Gruppen in ihre Nachwuchsrekrutierung, um so dem prognostizierten Personalmangel entgegenzuarbeiten. Zu diesen Gruppen zählen unter anderem die Deutsche Gesellschaft der Chirurgie – als Dachgesellschaft der Fachgesellschaften der Chirurgie – welche zu ihren Kernaufgaben die Auseinanderset- zung mit ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen des eigenen Faches zählt. Weiterhin haben die ihr zugeordneten Fachgesellschaften, wie die Deutsche Gesell- schaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV), ein Interesse daran, den Versor- gungsbedarf für die eigene Fachrichtung adäquat zu decken. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2014 ein Bildungsangebot für Medizinstudierende von der Chirurgische[n] Arbeitsgemeinschaft Junge Chirurgen und der, ihr hierarchisch übergeordneten, DGAV ins Leben gerufen. Dieses soll bei seinen Teilnehmern eine frühe Bindung an die chirurgische Fachdisziplin bewirken. Dieses Ausbildungskonzept – der Studentische OP Assistent (SOA) – bietet den Teilnehmern, von der Einführung 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. 6 in die Operationsabteilung, bis hin zur praktischen Vermittlung von gängigen Operati- onsverfahren, Lehrinhalte, welche die Studierenden auf den Einsatz als OP Assistent bei operativen Eingriffen, vorbereiten. So profitieren gleich mehrere Personengruppen von dem Bildungsangebot: Die Teilnehmer erhalten eine praktische Ausbildung, die sie auf die Arbeit im Operationssaal vorbereitet und potentielle Arbeitgeber können von gut ausgebildeten Studierenden profitieren, woraus schlussendlich auch Patienten einen Nutzen ziehen. Erfüllt das Ausbildungsangebot der DGAV die erhoffte Wirkung, indem Studierende durch den SOA an das chirurgische Fachgebiet gebunden werden, und so ihre Entscheidung zugunsten einer chirurgischen Facharztweiterbildung fällen, kann einem drohenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Solche Bildungsent- scheidungen können mithilfe der Humankapitaltheorie modelliert und untersucht wer- den. Deshalb eignet sie sich besonders gut als theoretisches Grundgerüst, um sowohl die Teilnahme am „Studentischen OP Assistenten“ zu erklären, als auch Antworten darauf zu liefern, inwiefern sich diese bei ihren Teilnehmern auf die Wahl der fachärzt- lichen Weiterbildung auswirkt. In vorangegangenen Forschungsprojekten zu dem Ausbildungsangebot der DGAV wurde die Fragestellung untersucht, inwieweit die Teilnahme daran, den Berufswunsch Chirurg bei befragten Medizinstudierenden beeinflusst. Nach quantitativer Datenaus- wertung zeigte sich unter anderem, dass das Interesse der Befragten an einer chirurgi- schen Fachrichtung, nach Absolvieren des Kurses, sichtlich gestiegen war. Festzustel- len war ebenfalls, dass ein Teil der Studierenden, die zuvor unsicher waren eine chi- rurgische Fachrichtung einzuschlagen, dies nach dem Kurs noch immer waren. Das ist verwunderlich, da den Studierenden im Rahmen der Ausbildung zum SOA sowohl ein theoretischer, als auch ein tiefer praktischer Einblick in das Feld der Allgemein- und Viszeralchirurgie gewährt wird. Aus diesem Grund sollten nach Abschluss des Kurses, mehr Informationen als Entscheidungsgrundlage für die spätere Facharztwahl vorlie- gen, was die Entscheidungsfindung der Studierenden zugleich erleichtern sollte. So stellt sich die Frage, ob der SOA den Studierenden zu wenig Informationen bietet, um nach Abschluss des Kurses eine eindeutige Wahl zu treffen? Oder liegen die Gründe der Unentschiedenheit darin, dass es noch andere Fachrichtungen gibt, für welche sich Medizinstudierende entscheiden können? Weiterhin macht es aus humankapitaltheore- tischer Perspektive für Studierende nur Sinn in Bildungsangebote, wie das der DGAV, zu investieren, wenn sie sich daraus einen persönlichen Nutzengewinn versprechen, der stets größer ist, als die getätigten Investitionen. Aber worin liegt dann der Nutzen der Teilnahme an einer Ausbildung zum „Studentischen OP Assistenten“, wenn die Studierenden sich nicht sicher sind, chirurgisch arbeiten zu wollen und die so erlangten Kenntnisse für sich nutzenbringend einzusetzen? Warum entscheiden sich Studieren- de dann überhaupt für eine Teilnahme? Außerdem ist seit den Erhebungen vergange- 7 ner Forschungsprojekte einige Zeit verstrichen, so dass es interessant ist zu erfahren, welchen Effekt die Teilnahme auf die Wahl der Facharztrichtung während dieser Perio- de bei den Befragten hatte. Ferner soll erfragt werden, welche Inhalte und Merkmale des Kurses sich positiv auf den Berufswunsch Chirurg auswirken, um Handlungsemp- fehlungen zur Verbesserung des Bildungsangebotes der DGAV geben zu können. Um diesem Forschungsinteresse nachzugehen bedarf es eines Konzeptes, welches demnach qualitative Aspekte der Facharztwahl von Studierenden erfragt, um anschlie- ßend erkenntnisreiche Ergebnisse zum Forschungsthema liefern zu können. Dafür werden im ersten Teil dieser Arbeit zunächst die theoretischen Grundlagen erläutert, um ein begriffliches Verständnis als Basis für die Untersuchung zu schaffen. Zu Beginn des folgenden Kapitels wird die ärztliche Ausbildung – das Medizinstudium – beleuch- tet (Abschn. 2.1). Ebenda werden insbesondere die Zulassungsbedingungen, der Auf- bau des Studiums und seine Inhalte herausgearbeitet, um einen Überblick über die Studiensituation von Medizinstudierenden zu gewinnen. Anschließend wird die Fach- arztweiterbildung (Abschn. 2.2) thematisiert, wobei die, im Zusammenhang mit der Chirurgie verbundenen, Spezifika erörtert werden. Darauffolgend wird der chirurgische Fachbereich in den Fokus gestellt (Abschn. 2.3). Hier werden Berufsanforderungen an die Fachärzte und Arbeitsbedingungen im Berufsfeld dargestellt und eine Definition des Fachgebietes geliefert. Ferner klärt dieser Abschnitt über Verdienstmöglichkeiten als Chirurg auf, um einen Eindruck über die Attraktivität des Berufsfeldes zu gewinnen. Daran schließt ein Abschnitt zum Fachkräftemangel an, in dem die einzelnen Faktoren, die auf Angebot und Nachfrage von Arbeitskraft wirken, erörtert werden (Abschn. 2.3.1). Um ein umfassenderes Bild über die künftige Versorgung an chirurgischem Fachpersonal zu erhalten folgt ein Abschnitt, der sich mit der Entwicklung des chirurgi- schen Nachwuchses beschäftigt (Abschn. 2.3.2). Anknüpfend wird der Forschungs- stand zur Facharztwahl von Studierenden, bezogen auf die Chirurgie anhand aktueller Studien zwecks Einschätzung eines Fachkräftemangels, dargestellt (Abschn. 2.3.3). In Bezug auf das Forschungsthema spielen Bildungsentscheidungen eine wichtige Rolle. So soll erklärt werden, warum sich Studierende für eine bestimmte Facharztwei- terbildung entscheiden und Zeit und Energie in Bildungsangebote, wie das der DGAV, investieren. Dafür erweist sich die Humankapitaltheorie als besonders geeignet, da sie das wissenschaftstheoretische Instrumentarium liefert, um solche Bildungsentschei- dungen modellieren zu können. Daher werden zunächst ihre theoretischen Grundlagen und die, für die Theorie relevanten wissenschaftshistorischen Verläufe umrissen (Ab- schn. 2.4). Anschließend werden ihr Forschungsstand (Abschn. 2.4.1), als auch auf die Theorie bezogene kritische Anmerkungen skizziert (Abschn. 2.4.2), um Weiterentwick- lungen der Theorie mit in das Forschungsdesign einfließen lassen zu können. 8 Im darauffolgenden Abschnitt wird näher auf das Bildungsangebot der DGAV einge- gangen. Hier werden formale Aspekte und Ausbildungsinhalte des SOA dargelegt, so- wie eine theoretische Einordnung des Ausbildungsangebotes, hinsichtlich der Human- kapitaltheorie, vorgenommen (Abschn. 2.5). In der Erörterung des Forschungsstandes (Abschn. 2.6) werden vorangegangene Studien zum SOA vorgestellt, um daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, inwiefern der Stand der Forschung durch die vorliegen- de Arbeit erweitert werden kann. Nachdem alle theoretischen Grundlagen geschaffen wurden, folgt die Hypothesenherleitung (Abschn. 2.7). Anhand der aufgestellten Hypo- thesen sollen im Forschungsprozess relevante Informationen zu den Bildungsent- scheidungen der Studierenden gewonnen werden, um daraus Einflüsse auf die persön- liche Facharztwahl – insbesondere die chirurgische – entnehmen zu können. Der Forschungsprozess wird im dritten Kapitel, dem Empirischen Teil, anhand for- schungstheoretischer Regeln erläutert. Um einen Effekt des Bildungsangebotes auf die Facharztrichtung ausmachen zu können, werden neben den Teilnehmern am SOA, Personen befragt, die nie an dem Ausbildungsangebot der DGAV teilgenommen ha- ben. Nachdem ein kurzer Überblick über das Kapitel gegeben wurde, wird das Messin- strument – der Leitfaden –, mit dem die relevanten Informationen erhoben werden, dargestellt (Abschn. 3.1). Um den Prozess transparent zu gestalten folgt ein Abschnitt über die Stichprobenauswahl und die Datenerhebung (Abschn. 3.2) und darauf auf- bauend weitere Ausführungen zu der Auswertungsmethode der Daten (Abschn. 3.3). Hier werden zum einen das Auswahlverfahren der Befragten beschrieben und zum anderen das Vorgehen erläutert, mit welchem die Daten forschungstheoretisch analy- siert wurden. Nachdem alle forschungsrelevanten Aspekte besprochen wurden, erfolgt die Ergebnisdarstellung (Abschn. 3.4). Diese werden anschließend diskutiert (Kap. 4), um daraus Implikationen für Empfehlungen, für das Angebot der DGAV, liefern zu kön- nen (Kap. 5). Die Arbeit schließt im sechsten Kapitel mit einem Resümee zu dem zuvor beschriebenen Forschungsprozess und seinen Ergebnissen und liefert Anknüpfungs- punkte für nachfolgende Untersuchungen. 9 2. Theoretischer Teil In diesem Kapitel wird der theoretische Rahmen der Arbeit in sieben Abschnitten dar- gelegt. Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit der ärztlichen Ausbildung; dem Medi- zinstudium. Hier werden sein Aufbau und Inhalte erläutert um zu verdeutlichen wie die , Studiensituation von angehenden Medizinern aktuell in Deutschland vorzufinden ist. Haben die Studierenden ihr zweites Staatsexamen bestanden, können sie die Appro- bation als Arzt beantragen und sich für eine Facharztweiterbildung in einer Klinik be- werben. Deshalb folgt auf den Abschnitt über das Medizinstudium, thematisch aufbau- end, ein weiterer zur Weiterbildungspraxis von Medizinern in Deutschland, in dem Bestimmungen und Inhalte der Facharztausbildung beschrieben werden. Anknüpfend wird auf die Chirurgie im engeren Sinne eingegangen. Zunächst wird die Chirurgie begrifflich eingegrenzt, bevor Berufsanforderungen an Chirurgen in den Blick genommen, und die Arbeitsbedingungen, denen sie ausgesetzt sind, betrachtet wer- den. Dies soll eine Vorstellung darüber vermitteln, inwiefern es für Medizinstudierende attraktiv ist, den Beruf Chirurg zu wählen. Inwieweit ein Fachkräftemangel die chirurgi- sche Fachdisziplin betrifft soll im darauffolgenden Abschnitt geklärt werden, indem die Faktoren für Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere für Chirur- gen, beleuchtet werden. Anschließend folgt der Forschungsstand zur Wahl der Fach- arztrichtung, im Hinblick auf den prognostizierten Fachkräftemangel. Darauf folgt ein thematischer neuer Abschnitt zur Humankapitaltheorie an. Dieser führt in ihre Grundla- gen, Annahmen und Handlungstheorie ein, damit ein Vorverständnis für die Modellie- rung von Bildungsentscheidungen – welches im Abschnitt zur Hypothesenherleitung benötigt wird – geschaffen werden kann. Der Forschungsstand zu dieser Theorie wird alsdann gegeben, um Neuerungen mit in die Konzeption des Forschungsdesigns fließen lassen zu können. Woraufhin sich der Abschnitt zur Kritik an der Humankapitaltheorie anschließt, um die Grenzen und Gel- tungskraft der Theorie für die vorliegende Arbeit zu berücksichtigen. Nach den Ausfüh- rungen über die Humankapitaltheorie, kann die Ausbildung zum SOA forschungstheo- retisch als Akkumulation von Humankapital eingeordnet werden, weshalb im darauffol- gend näher auf Inhalte der Ausbildung, ihren Aufbau und ihre Formalia eingegangen werden. Damit sich dem Leser erschließt, wo der Anknüpfungspunkt dieser Arbeit zu vorausgegangenen Forschungsprojekten liegt, beschäftigt sich der anschließende Ab- schnitt mit dem Forschungsstand der Projekte. Nachdem alle relevanten theoretischen Grundlagen geschaffen wurden, können auf Basis dieser, die Hypothesen im letzten Abschnitt des Kapitels hergeleitet werden. 10

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