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Massenmedien im Dienst der Kirche: Theologie und Praxis PDF

224 Pages·1969·14.336 MB·German
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BERNHARD KLAUS MASSENMEDIEN IM DIENST DER KIRCHE MASSENMEDIEN IM DIENST DER KIRCHE Theologie und Praxis VON BERNHARD KLAUS VERLAG WALTER DE GRUYTER & CO. BERLIN 1969 THEOLOGISCHE BIBLIOTHEK TÖPELMANN HERAUSGEGEBEN VON K.ALAND, K.G.KUHN, C.H.RATSCHOW UND ESCHLINK HEFT 21 © 1970 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 (Priilted in Germany) Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photo- mechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Archiv-Nr. 3901702/21 Satz und Druck: Franz Spiller, Berlin 36 Umschlagentwurf Rudolf Hübler VORWORT Die Entwicklung technischer Medien erschloß der Kirche neue Wege für die Ausrichtung des ihr aufgetragenen Verkündigungsdienstes. Die bis dahin ungeahnten Möglichkeiten der Breitenwirkung beflügelten ihren Eifer, so daß die kirchliche Praxis der theologischen Reflexion stürmisch vorauseilte. Ein Defizit an theologischer Fundierung mußte in Kauf ge- nommen werden. Kritische Fragen zur publizistischen Praxis der Kirche stellte auch die um das Informations- und Kommunikationsproblem in Theorie und Praxis bemühte Publizistikwissenschaft. So ergab sich ein neuer Aufgabenbereich, dem sich insonderheit die Praktische Theologie verpflichtet weiß. Nachdem bereits in verschiedenen Monographien und Aufsätzen zahlreiche Teilfragen behandelt worden sind, will die hier vorgelegte Untersuchung in der Art einer Bestandsaufnahme die mit den Möglichkeiten zu intermediärer Kommunikation aufgetretenen theologischen Probleme darlegen und das Interesse an den praktischen Fragen der sachentsprechenden und der mediengerechten Gestaltung die- ses Dienstes fördern helfen. Mit den Theologen und engagierten Laien möchte sie auch die Publizistikwissenschaft ansprechen und um ihre Part- nerschaft bitten, damit es zu interdisziplinärer Kommunikation kommt und die Praktische Theologie ihre Aufgabe im Interesse des Dienstes er- füllen kann, durch den die Kirche heute in der Welt außerhalb der Sakralräume präsent wird. Erlangen, im Sommersemester 1969 Bernhard Klaus INHALTSVERZEICHNIS Vorwort V A. INTERMEDIÄRE KOMMUNIKATION ALS THEOLOGISCHES PROBLEM 1 I. Publizistik im Erfahrungsfeld der Kirche 1 § 1 : Intermediäre Kommunikation als historische Erfahrung der Kirdie 1 § 2: Intermediäre Kommunikation als Gegenwartsaufgabe der Kirche 7 1. Das Dekret des II. Vatikanischen Konzils: „Über die Werk- zeuge der sozialen Massenkommunikation", 1963 7 2. Das Dokument der Weltkirchenkonferenz in Uppsala: „Die Kirche und die Medien der Massenkommunikation", 1968 ... 15 II. Die publizistische Aussage im Dienst der Kirdie 20 § 3 : Der Kommunikator 20 § 4: Die Aussage 27 1. Motivationen 28 2. Strukturen 38 §5: Der Rezipient 42 III. Der publizistische Prozeß und seine theologische Problematik 46 § 6: Die Kommunikation 46 1. Der kommunikationstheoretische Befund 46 2. Theologische Aspekte für den Kommunikationsprozeß in der mediatisiert ergehenden Verkündigung der Kirche 50 § 7: Behinderung kirchlicher Kommunikationsbemühungen 60 1. Veränderung des Wortes durch die Mediatisierung der Aussage 60 2. Veränderungen in den Verhaltensweisen der Rezipienten .... 64 a) Gestaltete Freizeit 66 b) Gestaltete Gemeinschaft 67 c) Gelenkter Konsum 69 § 8 : Die Information 72 1. Informationstheoretische Grundlinien 73 2. Die Funktion der Information im Dienst der Kirche 78 3. Verkündigung als Information 85 Inhaltsverzeichnis VII B. DIE MEDIEN UND DIE PRAXIS INTERMEDIÄRER KOMMU- NIKATION 96 I. Die Presse 96 § 9: Morphologie der evangelischen Presse 96 § 10: Die evangelisdie Presse als Medium direkter Verkündigung .... 99 § 11: Die evangelisdie Presse als Medium indirekter Verkündigung .. 102 1. Zeitungen und Zeitschriften 102 2. Der evangelische Pressedienst 106 § 12: Grundsätze der Mediengereditigkeit 110 1. Anschaulichkeit und Eindringlichkeit 111 2. Vereinfachung 112 3. Wiederholung 113 4. Steigerung 115 5. Kontrastwirkung 117 § 13: Praxis des kirchlichen Dienstes durch die Presse 118 1. Verkündigung 118 a) Direkte Verkündigung durch die kirchliche Presse 118 b) Direkte kirchliche Verkündigung in der außerkirchlichen Presse 120 c) Indirekte Verkündigung durch die kirchliche Presse 122 d) Indirekte kirchliche Verkündigung in der außerkirchlichen Presse 125 2. Unterricht 126 a) Voraussetzungen 127 b) Praxis 133 3. Seelsorge 136 a) Lebensberatung durch die außerkirchliche Presse 137 b) Publizistische Seelsorge durch die kirchliche Presse 139 c) Briefseelsorge 141 II. Der Hörfunk 143 § 14: Strukturen des Hörfunks und ihr Bezug zu den gesellschaft- lichen Gruppen 143 1.Der Rundfunk als Bildungsinstitution des Staates 144 2. Der Rundfunk als Instrument autoritärer Diktatur 146 3. Der Rundfunk als öffentlich-rechtliche Institution 147 § 15: Der Kirchenfunk als Institution der Rundfunkanstalten 148 § 16: Medienspezifische Ausdrucksformen der Hörfunk-Sendungen ... 151 1. Allgemeine Gestaltungsprinzipien 151 2. Die Gestaltung der Aussage im Kirchenfunk 153 § 17: Das Problem der „Rundfunk-Theologie" 157 § 18: Praxis des kirchlichen Dienstes durch den Hörfunk 162 Vffl Inhaltsverzeichnis 1. Verkündigung 162 a) Direkte Verkündigung der Kirche über den Hörfunk 162 b) Indirekte Verkündigung im Hörfunk 166 2. Unterricht 168 a) Die Bildungsaufgabe des Rundfunks 168 b) Sdiulfunksendungen des Hörfunks zum Religionsunterricht 170 3. Seelsorge im Hörfunk 173 III. Das Fernsehen 174 § 19: Strukturen des Fernsehfunks 174 § 20: Medienspezifische Formen der Aussage 178 1. Information und Dokumentation 179 a) Information als Nadiricht 179 b) Information als Reportage und Originalübertragung 180 c) Information als Gespräch und Diskussion 181 d) Dokumentarsendungen 182 2. Bildung und Belehrung 182 3. Unterhaltung 184 § 21 : Wirkungen 185 § 22: Praxis des kirchlichen Dienstes durch das Fernsehen 191 1. Information 193 2. Verkündigung 196 3. Lebenshilfe 199 IV. Das Fernspreeben 201 § 23: Intermediäre Kommunikation in der Telefonseelsorge 202 1. Strukturen der Telefonseelsorge 202 2. Motive der fernmündlichen Kommunikation 204 3. Praxis der fernmündlichen Kommunikation 206 Register 210 Personenregister 210 Sachregister 213 A. INTERMEDIÄRE KOMMUNIKATION ALS THEOLOGISCHES PROBLEM I. Publizistik im Erfahrungsfeld der Kirche § 1: Intermediäre Kommunikation als historische Erfahrung der Kirche Als Mitteilung aktueller Bewußtseinsinhalte an die Öffentlichkeit gehört die publizistische Aussage zur geschichtlichen Erfahrung der Menschheit. In jedem politischen Gemeinwesen, in jeder sozial bestimm- ten oder religiös geprägten Gruppe ist sie das Mittel, mit dem die ent- scheidenden Impulse für die Kommunikation der Glieder des Gemein- wesens oder der Gruppe ausgelöst werden. So kommt es in einem ständig sich ereignenden Prozeß sowohl zur Bewußtwerdung des vor- handenen gemeinsamen geistigen Besitzes, indem Sachverhalte mitge- teilt werden, als auch zur Aktivierung und gegebenenfalls zur Neuorientierung des gemeinsamen Willens, indem zu bestimmten Ver- haltensweisen aufgefordert wird. Die publizistische Aussage mit dem durch sie ingang gebrachten publizistischen Prozeß kann aus dieser Sicht von den Anfängen der Sozialgeschichte der Menschheit an fest- gestellt und weiterverfolgt werden1. Prinzipiell kann unter diesem Aspekt auch die gesamte Geschichte der christlichen Kirchen überdacht werden. Da Kommunikation nicht nur Bewußtwerdung der vorhande- nen Gemeinsamkeit des Denkens und Wollens, sondern auch aktivie- rende Beeinflussung zu neuen Entschlüssen und deren Verwirklichung bedeutet, könnte die Betrachtung der Kirchengeschichte unter publizi- stischem Aspekt auch dort einsetzen, wo die Kirche im Dienst der staat- lichen Gewalten ein Erziehungswerk in die Hand zu nehmen hatte, wie es z. B. in der karolingischen Reichskirche der Fall war2. Grund- lage ist insoweit, wo immer man auch die Anfänge sucht, die direkte 1 W. Hagemann, Grundzüge der Publizistik, als eine Einführung in die Lehre von der sozialen Kommunikation; neu hrsg. von H. Prakke, 2. Aufl., Mün- ster 1966, S. 172 ff. 2 H.-E. Bahr, Verkündigung als Information. Zur öffentlichen Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft, Hamburg 1968, S. 9—15. 1 Klaus, Massenmedien 2 Publizistik im Erfahrungsfeld der Kirche Aussage, die im unmittelbaren Gegenüber des Redenden und des Hö- renden erfolgt und die originäre Kommunikation ergibt. Die Aufgabe, die indirekte, durch technische Medien ergehende Aus- sage und den durch diese ingang gesetzten publizistischen Prozeß als Erfahrungsschatz der Kirche zu erhellen, kann nur dort einsetzen, wo sich die Kirche erstmalig technischer Medien bediente und so zu einer intermediären Kommunikation als Massenkommunikation gelangte. Das geschah erstmalig durch die reformatorischen Kirchen des 16. Jahr- hunderts. Die Rasanz des reformatorischen Aufbruchs wäre nicht denkbar gewesen ohne bestimmte technische Voraussetzungen für das in viel- fältig verschiedener Form verfügbar gewesene gedruckte Wort. Zu die- sen Voraussetzungen rein technischer Natur gehört die Gründung von Papiermühlen, die auf industriellem Fertigungswege das Drudematerial in großen Mengen herstellten. Die erste als vollständiger Industrie- betrieb angelegte Papiermühle auf deutschem Boden richtete Ulimann Stromer im Jahre 1390 in Nürnberg ein. Etwa 1394 wurde Johannes Gutenberg geboren, der Erfinder der Buchdruckerkunst, genauer der Erfinder des Gießinstruments zur mechanischen Vervielfältigung von Buchstaben und der Erfinder der Druckerpresse. Zwischen 1440 und 1450 war diese Erfindung zum Abschluß gekommen; bereits zwischen 1450 und 1460 gründete Johann Mentelin seine berühmt gewordene Druckerei in Straßburg, der bald eine Offizin nach der anderen folgte. In den Zeitraum dieser Gründungen ist das Geburtsjahr Luthers einge- bettet. Die technischen Möglichkeiten, die mit der Druckerpresse gegeben waren, stehen am Anfang einer Entwicklung, in deren Verlauf die Technik in immer stärkerem Maße in den Dienst der Kirche gestellt wurde. Die Buchdruckerkunst war soeben erst zu echter Leistungsfähig- keit erwachsen, als der reformatorische Aufbruch erfolgte, und die reformatorische Kirche bediente sich dieses Mittels der Technik, das soeben erst aktionsfähig geworden war und durch die Bedürfnisse der Reformation zu einer ungeahnt schnellen Blüte gelangen konnte. Einige Zahlenangaben mögen andeuten, wie modern der reformato- rische Aufbruch war, wie aufgeschlossen er sich der neuen Gegebenheiten bediente. Vor Luthers Bibelübersetzung aus dem Urtext stand das 1516 erstmals in der Geschichte des Christentums verzeichnete Ereignis einer gedruckten Ausgabe des griechischen Neuen Testamentes, herausgegeben von Erasmus von Rotterdam. Luther benutzte während seines Wart-

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