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Massenkräfte bei Kopplung von Gelenk- und Rädertrieben PDF

91 Pages·1968·3.776 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 1958 Herausgegeben im Auftrage des Ministerprăsidenten Heinz Kiihn von Staatssekretăr Professor Dr. h. c. Dr. E. h. Leo Brandt DK 621.83.03.1.4 Dr.-Ing. F. Heinrich Lehn Institut fiir Getriebelehre und Maschinentrynamik der Rhein.-WestJ. Techn. Hochchule Aachen Direktor: Prof Dr.-Ing. Walther Meyer zur Cape/len Massenkrăfte bei Kopplung von Ge1enk- und Rădertrieben SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-06374-2 ISBN 978-3-663-07287-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07287-4 Verlags-Nr.011958 © 1968 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprunglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH. Koln und Opladen 1968 Vorwort Die Kopplung von Gelenkgetrieben mit Rädertrieben, auf welche z. B. im Forschungs bericht Nr. 1901 (Bearbeiter: MEYER ZUR CAPELLEN und Dipl.-Ing. v. D. OSTEN-SACKEN) ausführlich eingegangen wurde, erweitert den Bereich der möglichen Bewegungsgesetze erheblich. Bei schnellaufenden Getrieben können jedoch die verlangten Bewegungs gesetze (z. B. eine Rast oder ein stationärer Geschwindigkeitsverlauf) durch die Massen kräfte gestört werden. In der beigefügten Untersuchung meines Mitarbeiters DrAng. FRANZ HEINRICH LEHN über »Massenkräfte bei Kopplung von Gelenk- und Rädertrieben« ist nun die Auswirkung der Massenkräfte betrachtet und sind auch Möglichkeiten für den Massen ausgleich angedeutet bzw. durchgeführt. Die erforderliche rechnerische Auswertung konnte in dankenswerter Weise beim Rechenzentrum der TH Aachen (Direktor Prof. Dr. REUTTER) durchgeführt werden, wodurch die erforderlichen Zahlenwerte rasch und genau gefunden werden konnten. Besonderer Dank gebührt wiederum dem Herrn Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen für die Förderung der vorliegenden Untersuchungen. W. MEYER ZUR CAPELLEN Aachen, November 1967 3 Inhalt Verwendete Abkürzungen und Bezeichnungen .............................. 7 1. Einleitung ........................................................... 9 2. Kinematische Voraussetzungen zur Untersuchung von Koppelrädertrieben ... 10 2.1 Einfache U mlaufrädertriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 10 2.2 Bewegungsgesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 10 2.2.1 Koppelrädertrieb mit einer umlaufenden Kurbelschleife erster Art als Grundgetriebe, Modell I ........................................ 11 2.2.1.1 Aufbau des Getriebes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 11 2.2.1.2 Winkel ....................................................... 11 2.2.1.3 Winkelgeschwindigkeiten ....................................... 12 2.2.1.4 Winkelbeschleunigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 12 2.2.2 Koppelrädertrieb mit einer Kurbelschwinge als Grundgetriebe, Modell 11 ..................................................... 12 2.2.2.1 Aufbau des Getriebes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 12 2.2.2.2 Umlauffähigkeitsbereiche ....................................... 13 2.2.2.3 Winkel ....................................................... 13 2.2.2.4 Winkelgeschwindigkeiten ....................................... 14 2.2.2.5 Winkelbeschleunigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 2.2.3 Koppelrädertrieb mit einer umlauffähigen Doppelschwinge als Grund- getriebe, Modell III ............................................ 15 2.2.3.1 Aufbau des Getriebes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 2.2.3.2 Winkel ....................................................... 15 2.2.3.3 Winkelgeschwindigkeiten ....................................... 16 2.2.3.4 Winkelbeschleunigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 17 2.2.3.5 Numerische Auswertung... . . . . . . . . . . . .. . . . . .. . . . . .. . . . . .. . . . . .. 18 3. Ermittlung der Antriebsmomente von Koppelrädertrieben nach dem Prinzip der virtuellen Arbeit .................................................. 19 3.1 Koppelrädertrieb mit einer umlaufenden Kurbelschleife erster Art als Grundgetriebe, Modell I ........................................ 19 3.2 Koppelrädertrieb mit einer Kurbelschwinge als Grundgetriebe, Modell 11 ..................................................... 20 3.3 Koppelrädertrieb mit einer umlauffähigen Doppelschwinge als Grund- getriebe, Modell III ............................................ 21 5 4. Kraftwirkungen in periodischen Getrieben .............................. 22 4.1 Wirkung der Gewichtskräfte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 22 4.2 Wirkung der Massenkräfte ............. ....................... 24 5. Bestimmung der Lagerkräfte, Zahnkräfte und des Antriebsmomentes an einem Koppelrädertrieb mit einer Kurbelschwinge als Grundgetriebe, Modell II ... 24 5.1 Ortsvektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 24 5.2 Massenkräfte und -momente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26 5.3 Befreiung der Getriebeglieder .................................. 26 5.4 Aufstellung eines Gleichungssystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 27 5.4.1 Gleichgewichtsbedingungen für Glied 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 29 5.4.2 Gleichgewichtsbedingungen für Glied 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 30 5.4.3 Gleichgewichtsbedingungen für Glied 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 32 5.4.4 Gleichgewichtsbedingungen für Rad Z5 .......................... 32 5.4.5 Zusammenfassung der Bestimmungsgleichungen .................. 32 5.4.6 Auflösung des linearen Gleichungssystems ....................... 34 5.4.7 Mögliche Lagen der Zahnkraft ................................. 35 5.5 Auswertung und Darstellung der Ergebnisse ..................... 36 5.5.1 Lagerkräfte, Zahnkräfte, Antriebsmoment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 36 5.5.2 Koordinatentransformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 37 5.5.3 Harmonische Analyse ......................................... 38 6. Bestimmung der Lagerkräfte, Zahnkräfte und des Antriebsmomentes an einer zykloidengesteuerten Kreuzschleife, Model IV .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 39 6.1 Aufbau und Kinematik ........................................ 39 6.2 Aufstellung eines Gleichungssystems ............................ 40 6.3 Rückwirkung der Kräfte und Momente auf das Gestell 0 '" . . . . . . .. 43 6.4 Einfluß der Gewichtskräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 45 7. Massenausgleich..................................................... 45 7.1 Ausgleich der resultierenden Kraft $tö ........................... 46 7.2 Ausgleich des resultierenden Momentes 9)1'0 ...................... 47 7.3 Ausführung des Massenausgleichs an Modellgetriebe IV ........... 48 8. Zusammenfassung ................................................... 48 9. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 49 10. Abbildungen........................................... . . . . . . . . . . . .. 51 6 Verwendete Abkürzungen und Bezeichnungen Mo,M Lagerpunkte der Umlaufrädergetriebe A Zykloidenerzeugungspunkt Ao,Bo,A,B Lagerpunkte des Viergelenkgetriebes R,L Lagerpunkte der Kreuzschleife E,C Zahnradwälzpunkt P Relativpol P20 H Relativpol PSI St Schwerpunkt des Getriebegliedes i a=AoA Kurbellänge, Schwingenlänge bei Viergelenkgetrieben (Glied 1) a=MoM Kurbel- oder Steglänge bei Umlaufrädergetrieben (Glied 1) b = BoB Schwingenlänge (Glied 3) c=AB Koppellänge (Glied 2) d= AoBo Steglänge (Glied 4 = 0) Wälzkreisradius des Zahnrades Zi 'i p=MA Abstand des Zykloidenerzeugungspunktes A von M q = 01011 Abstand der Lagerpunkte der Ausgleichsrnassen I =LR Abstand der Lagerpunkte L und R et Abstand des Schwerpunktes Si von einem Lagerpunkt ~, Jj, c, a, rt, } ei Vektoren p, ij, 1, 3t Ortsvektor des Schwerpunktes Si i Glied-Nummer (das feste Gestell ist immer mit 4 0 bezeichnet) Index der Fourierkoeffizienten virtuelle Arbeit des Gliedes i Drehwinkel des Gliedes 1 IX 'Y Drehwinkel des Gliedes 2 ß Drehwinkel des Gliedes 3 -0 Drehwinkel des Rades Zs Ci, /1, ß, T, } Winkel am Viergelenkgetriebe f[!,rp,tp 1: Zahneingriffswinkel der Evolventenverzahnung (die genormte Be zeichnung und Größe des Eingriffswinkels sind lXo = 20°) Lagenwinkel des Schwerpunktes Si Winkelgeschwindigkeit, Winkelbeschleunigung des Gliedes i gegen über dem Gestell 0 XYZ raumfestes Koordinatensystem Koordinaten des Gliedes i Lagenwinkel des raumfesten Koordinatensystems 7 mi Masse des Gliedes i mr, mn Ausgleichsmassen Bi Massenträgheitsmoment des Gliedes i MTM Massenträgheitsmoment .Rim, Kim Kraftvektor, -betrag (von Glied i auf Glied m wirkend) .Rs Trägheitskraft des Gliedes i (in Schwerpunkt Si wirkend) i 9(i Normalkomponente der Kraft .Rsi ::ri Tangentialkomponente der Kraft .Rsi G5i Gewicht des Gliedes i sm, sm sm n, t Kräfte an der Zahnflanke 9)1im, il1im Momentenvektor, -betrag (von Glied i auf Glied m wirkend) 9)1(t), M(t) durch Trägheitskräfte hervorgerufenes Moment Wl(a), M(a) äußeres Moment (Vektor, Betrag) r, f, }" J., P, a Abkürzungen und Parameter beim Viergelenkgetriebe Abkürzungen und Parameter beim Umlaufrädergetriebe Reibungskoeffizient 8 1. Einleitung Dadurch, daß man Gelenk- und Zahnradgetriebe miteinander verbindet, lassen sich verhältnismäßig einfach verschiedenartige Bewegungsgesetze mit vorgeschriebenen Eigenschaften verwirklichen. Bekannte Bauformen solcher Getriebekombinationen sind Koppelrädertriebe oder Zweiradgetriebe sowie Kurbelrädertriebe oder Dreirad getriebe. Die Kinematik der Koppelrädertriebe ist hinlänglich bekannt [1 bis 4]. Vor zugsweise lassen sich die Koppelrädertriebe als Rastgetriebe verwenden [5 bis 8]. Die Kinematik der Kurbelrädertriebe ist zwar auch schon untersucht worden [9 bis 12], jedoch sind auf diesem Gebiet noch weitere Ergebnisse zu erwarten [10]. Viele der an ebenen Getrieben gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auf sphärische Getriebe über tragen. Zur Untersuchung der Kräfte in periodischen Getrieben bedient man sich oft zeichne rischer oder zeichnerisch-rechnerischer Verfahren [13 bis 17,32, 33]. Bei einigen dieser Methoden wird besonderes Gewicht auf die Harmonische Analyse gelegt [18, 19]. Gegenüber rein graphischen Verfahren haben die zeichnerisch-rechnerischen Verfahren den Vorteil, daß sie genauere Lösungen ergeben und sich außerdem als Grundlage für eine numerische Kräfteermittlung eignen. Durch die neuerdings gegebene Möglichkeit der Verwendung moderner Datenverarbeitungsanlagen kann man jetzt dazu übergehen, den zeichnerischen Weg als Vorbereitung und Kontrolle der Rechnung anzusehen. Es ist ein Vorteil rein rechnerischer Verfahren, daß sie mit Hilfe von Digitalrechnern in kurzer Zeit exakte Ergebnisse liefern. Wegen der raschen Verbreitung von Daten verarbeitungsanlagen ist zu erwarten, daß die rechnerischen Verfahren eine häufigere Anwendung finden als bisher [21 bis 23J. In dieser Arbeit sollen die Wirkungen der Massen-und Gewichtskräfte der Kombinatio nen von ebenen Zahnrad- und Gelenkgetrieben in bezug auf die Lager- und Zahn belastung untersucht werden. Da diese Eigenbelastung der Getriebe außer von ihrem Bewegungszustand noch von der Massenverteilung abhängig ist, können die Unter suchungen nicht allgemein, sondern nur an bestimmten Modellen durchgeführt werden. Dabei soll ein bestimmter Bewegungszustand angenommen und die Reibung vernach lässigt werden. Geht man davon aus, daß die Antriebswinkelgeschwindigkeit eines periodischen Ge triebes einen bestimmten Funktionsverlauf hat, so kann mit Hilfe des Prinzips der vir tuellen Arbeit, nach der Lagrangeschen Gleichung oder dem Energiesatz [13,24] der Verlauf des Antriebsmomentes bestimmt werden. Benutzt man bei einem Getriebe zur Bestimmung der Lagerkräfte, Zahnkräfte und des Antriebsmomentes die Gleichgewichtsbedingungen der einzeln befreiten Getriebe glieder, so ergibt sich ein lineares Gleichungssystem, welches mit Hilfe eines Digital rechners aufgelöst werden kann. Der Rechengang läßt sich dabei auf einfache Weise graphisch kontrollieren. Dieses Verfahren zeichnet sich durch Übersichtlichkeit, Exakt heit und Schnelligkeit aus, zumal der Programmierungsaufwand durch die Einführung problemorientierter Sprachen, wie ALGOL und FORTRAN, in erträglichen Grenzen gehalten wird und ferner die Verwendung eines lochkartengesteuerten Zeichenauto maten die Auswertung der Ergebnisse sehr erleichtern kann. Da über den Funktionsverlauf der Antriebswinkelgeschwindigkeit allgemein keine Aussage gemacht werden kann, beziehen sich hier alle numerisch ausgeführten Rech nungen auf konstante Antriebswinkelgeschwindigkeiten. 9 Gegenstand der Untersuchungen sind zunächst drei Modelle von Koppelrädertrieben mit verschiedenen Grundgetrieben. Da Gelenkgetriebe sich auf verschiedenartigste Weise mit Rädertrieben kombinieren lassen, ist als viertes Beispiel eine zykloidengesteuerte Kreuzschleife gewählt worden. Dieses Modell eignet sich besonders zur Demonstration eines nahezu vollständigen Massenausgleichs. 2. Kinematische Voraussetzungen zur Untersuchung von Koppelrädergetrieben 2.1 Einfache Umlaufrädergetriebe Man unterscheidet drei Typen einfacher Umlaufrädergetriebe [7,25]. In Abb. 1 * sind diese drei Typen mit A, Bund C bezeichnet. Räder mit dem Index m sind im festen Punkt Mo gelagert und Räder mit dem Index k im Lager M des in Mo gelagerten Steges s. Bei Typ A ist Rad k innen- und Rad m außenverzahnt, bei Typ C umgekehrt und bei Typ B sind beide Räder außenverzahnt. Für die auf die feste Ebene 0 bezogenen Winkelgeschwindigkeiten der drei Glieder eines Umlaufrädergetriebes gilt die allgemeine Beziehung (1) In dieser Gleichung sind die Winkelgeschwindigkeiten als gleichsinnig drehend an genommen. Ein Richtungswechsel ist mit einem Vorzeichenwechsel verbunden. Die Koeffizienten lauten allgemein ~1 = (1-'YJ) (2) und ~2 = 'YJ, (3) jedoch gilt für 'YJ im einzelnen Typ A B C (4) 'Y}= 2.2 Bewegungsgesetze Eine Untersuchung der Dynamik periodischer Getriebe setzt die Ermittlung der Be wegungsfunktionen der einzelnen Getriebeglieder voraus. Weil es sich bei den behandel ten Modellen um prinzipiell bekannte Getriebe handelt [5 bis 8], sollen ihr Aufbau und ihre Kinematik nur so weit beschrieben werden, als es zur Untersuchung der Dynamik erforderlich ist. - Die allgemeinen Herleitungen der Winkelbeschleunigungen be ziehen sich auf eine veränderliche Antriebswinkelgeschwindigkeit. In die numerische Rechnung soll nachfolgend jedoch immer eine konstante Antriebswinkelgeschwindigkeit eingeführt werden. * s. Abs. 10. Abbildungen, S. 51 10

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