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Maschinelle Übersetzung: Ein Überblick über Theorie und Praxis PDF

483 Pages·1991·19.538 MB·German
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Martina Schwanke Maschinelle •• Ubersetzung Ein Uberblick tiber Theorie und Praxis Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Martina Schwanke Christian-Albrechts-Universitiit Germanistisches Seminar Universitiit Kiel Olshausenstr. 40 W-2300 Kiell ISBN-13:978-3-540-54186-8 Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Schwanke, Martina: Maschinelle Ubersetzung: ein Uberblick iiber Theorie und Praxis / Mar tina Schwanke. - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong; Barce lona; Budapest: Springer, 1991 ISBN-13 :978-3-540-54186-8 e-ISBN-13 :978-3-642-76716-6 DOl: 10.1007/978-3-642-76716-6 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der VervieWiltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs weiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urhe berrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. . Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1991 Satz: Reproduktionsfertige Vorlagen der Autorin 45/3140-543210 -Gedruckt aufsaurefreiem Papier Inhaltsverzeichnis Einleitung 7 1 Maschinelle Ubersetzung und Ubersetzungswissenschaft - An naherungsversuche 11 1.1 Ansatze zu einer Ubersetzungstheorie: ein Systematisierungsversuch 13 1.2 Die Skopostheorie - ein integrativer Ansatz ......... 25 1.3 Fachsprachen: neue Akzente der Erforschung . . . . . . . . . 35 1.4 Worter, Worterbiicher: nicht nm ein Problem fUr Ubersetzer 39 1.4.1 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . 43 1.5 Der Ubersetzer: Wandel eines Berufsbildes. . . . . . . . . . . 44 2 "Maschinelle Ubersetzung" - KHirungsversuch eines unklaren Begriffs 47 2.1 Unterscheidung nach Anwendungsverfahren . . 49 2.2 Allgemein- und fachsprachliche Graduierungen 53 2.3 Zeitpunkt des menschlichen Eingreifens 54 2.4 Anteil des menschlichen Eingreifens . 58 2.5 Transferstrategie . . . . . 63 2.6 Entwicklungsgenerationen 65 2.7 Entwicklungsstand . . . . 66 3 Geschichte der Maschinellen Ubersetzung 69 3.1 Optimistische Pionierarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . 69 3.2 Der desillusionierende ALPAC-Report und seine Folgen 73 3.3 Di'e siebziger Jahre: erste Erfolge in Teilbereichen . . . . 76 3.4 Die achtziger Jahre: Maschinelle Ubersetzung zwischen Wunsch und Wirklichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 77 3.4.1 Anhang 1: V. A. Oswald/So L. Fletscher, Proposals for the Mechanical Resolution of German Syntax Patterns . 85 3.4.2 Anhang 2: TAUM-METEO . . . . . . . . . . . . . . . .. 91 4 Beschreibung ausgewahlter Ubersetzungssysteme 97 4.1 LOGOS 97 4.2 SUSY . . . 105 4.3 METAL . . 157 4.4 SYSTRAN 171 4.5 Orientierungshilfe fiir Systembenutzer 191 5 Computerunterstiitzung am Ubersetzerarbeitsplatz 197 6 System-Dokumentation 209 6.1 Vorbedingungen. . . . ....... 209 6.2 Maschinelle Ubersetzungsprojekte . 212 6.2.1 Europa ... 212 6.2.2 USA/Kanada . . . . . . . . 257 6.2.3 Japan ............ 283 6.2.4 Asien, Australien, Siidamerika 314 6.3 Terminologiedatenbanken 331 6.4 Softwaretools ....... 369 7 Bibliographie 395 Einleitung Waren unsere Sprachen, - wie manche Linguisten immer noch zu glauben schein en -, systematische Codes, mathematisch stringente Informationssysteme, bestehend aus einander ein-eindeutig, bi-uni vok zugeordneten Formen und Funktionen, aufgebaut auf einer jeder zeit ein-eindeutigen Zuordnung von Bezeichnendem und Bezeichne tem, so besiifJen wir heute schon liingst die vollautomatische Uberset zungsmaschine. Aber gerade in unseren Tagen erbringen die grofJar tigen neuen Moglichkeiten der Computerlinguistik und ihre unuber windlichen Grenzen fur jedermann den Beweis, dafJ unsere sogenann ten natiirlichen Sprachen ganz anders beschaffen sind.1 Dieses Zitat, als effekthaschender Seitenhieb gegen die Maschinelle Ubersetzung intendiert, reflektiert die Einschatzung vieler Philologen hinsichtlich der Rea lisierung vollautomatischer Ubersetzungssysteme. Doch es besteht inzwischen auch unter Computerlinguisten weitgehende Einigkeit daruber - das sei an die ser Stelle bereits vorweggenommen -, daB Ubersetzungssysteme " ... nie vollau tomatischen Charakter haben konnen. ,,2 Dieses Buch fiihrt nun in Teilgebiete der Computerunterstutzung am Uberset zerarbeitsplatz ein. Der Bereich der Sprachdatenverarbeitung ist - auBer fur Insider - fur Philologen und Ubersetzer oftmals noch Neuland und aufgrund der anwachsenden Fulle neuer Informationen fur den einzelnen umiberschaubar. Das Buch wendet sich also nicht in erster Linie an die gut informierten Mitarbei ter an Projekten zur Maschinellen Ubersetzung, die aufgrund ihrer Beteiligung an den zumeist internationalen Forschungsvorhaben Zugang zu allen wichtigen Informationstragern haben und so auch stets liber die aktuellsten Informationen verfiigen. Es solI hier vielmehr die Moglichkeit eroffnet werden, sich aufgrund ei ner Erstinformation in das jeweils interessierende Teilgebiet einzuarbeiten. Dazu habe ich einige interessante Fragestellungen ausgewahlt, anhand derer ich zum N achdenken liber theoretische und praktische Problembereiche anregen mochte. Mehr als eine erste Hilfestellung und DenkanstoBe solI dieses Buch also nicht ge ben. Die technologische Entwicklung schreitet so schnell voran, daB es in diesem Rahmen unmoglich ist, einen Uberblick zu geben, der aIle Teilbereiche umfaBt.3 Zunachst stellte sich die Frage, wie es eigentlich moglich ist, daB Ubersetzen reduziert wurde auf eine reine Transkodierung, obwohl es eine jahrhundertelang gefiihrte Diskussion urn die adaquate Ubersetzungstechnik gab. Dabei hat sich herausgestellt, daB die Frage mit dem Anwendungsbezug der Maschinellen Uber- lWANDRUSZKA 1987, 151. 2HALLER 1990. 3Vgl. KINGSCOTT 1989,41. 8 EINLEITUNG setzung verknupft werden muB. Es wurde namlich die Auffassung vertreten, daB fUr die Maschinenubersetzung Fachtexte aufgrund ihrer eineindeutigen Termino logie keine groBeren Ubersetzungsprobleme boten. Aus diesen Fragestellungen ist ein Kapitel entstanden, in dem die Voraussetzungen fiir Annaherungen von Ubersetzungswissenschaft und Maschineller Ubersetzung genannt werden. Einen besonderen Stellenwert erhalten dabei die Fachsprachenforschung und Probleme der Erfassung des Wortschatzes. Aus der Beschaftigung mit den unterschiedlichen Definitionen der Maschinellen Ubersetzung ergab sich, daB dieser Terminus heute vielfach falsche Erwartun gen uber die tatsachlichen Moglichkeiten erweckt. 1m zweiten Kapitel habe ich daher die unterschiedlichen Definitionsversuche innerhalb der Maschinellen Ubersetzung naher beleuchtet. Das dritte Kapitel ist eine kurzgefaBte geschichtliche Darstellung der Maschinel len Ubersetzung. Das vierte Kapitel verdeutlicht anhand der zuganglichen Systeme und System beschreibungen, wie schwierig es ist, ein System mit vollautomatischem Uber setzungsablauf zu evaluieren, und woraus diese Schwierigkeit resultiert. Beendet wird dieses Kapitel mit einer Orientierungshilfe fUr den Anwender. 1m fUnften Kapitel wird tendenziell gezeigt, welche Resonanz die neuen Technolo gien bei praktizierenden Ubersetzern finden, und es werden die von Ubersetzem am hiiufigsten genannten Problembereiche diskutiert. Das sechste Kapitel gibt einen Uberblick uber Maschinelle Ubersetzungssysteme, wichtige Terminologiedatenbanken und einige Softwaretools fiir Ubersetzer. Er ist auf der Grundlage einer Umfrage in den Jahren von 1985 bis 1990 entstanden. Den AbschluB dieses Bandes bildet eine Bibliographie, die aile mir zugiinglichen Titel zum Bereich der Maschinellen Ubersetzung aus den Jahren 1985 bis Anfang 1990 enthiilt sowie die fUr diese Arbeit relevanten Werke zur Sprachdatenverar beitung (insbesondere Parsing, Semantik, Kiinstliche Intelligenz, Lexikographie, Terminographie) und zur Ubersetzungswissenschaft. Ich mochte diese Einleitung nicht abschlieBen, ohne all denen zu danken, die zum Entstehen dieser Untersuchung beigetragen haben. Zunachst bedanke ich mich bei dem Initiator dieser Arbeit, Herm Prof. Dr. Paul Valentin (Univer sitiit Paris-Sorbonne), der die Forschungen wiihrend meines Pariser Studien aufenthaltes (1984/85) auch beratend und fordemd begleitete. Nach meiner Ruckkehr nach Kiel ermoglichte mir Herr Prof. Dr. FriedheIm Debus, mich wei terhin intensiv mit dieser Fragestellung zu beschiiftigen. Fiir seine Betreuung und Unterstutzung mochte ich mich auch an dieser Stelle herzlich bedanken. Dem DAAD/Bonn, der Graduiertenforderung der Christian-Albrechts-Univer sitiit Kiel sowie der Schonhauser-Stiftung an der Christian-Albrechts-Universitiit gilt auBerdem mein Dank fiir die finanzielle Unterstiitzung. Wichtige Impulse fiir das Entstehen und die Konzeption dieser Arbeit gab mir die BeschaJtigung mit den sprachverarbeitenden Systemen PLAIN, SUSY und TRAN SOFT; daher danke ich in besonderem MaBe Herm Prof. Dr. Peter Hellwig (Uni versitiit Heidelberg), Herm Dr. Heinz-Dirk Luckhardt (Universitiit Saarbruk ken) sowie Herm Prof. Dr. G. William Moore (Universitat Baltimore), die mir nicht nur die genannten Systeme zur Verfiigung stellten, sondem auch in inten- EINLEITUNG 9 siven Gesprachen und Briefwechseln die Entstehung dieses Buches beeinfluBten. Fachsprachliches Textmaterial zur Erprobung dieser Systeme stellte mir freund licherweise die Firma HOWMEDlCA, Niederlassung Kiel, zur Verfiigung. Fur die oft zeitaufwendige Unterstiitzung meiner Arbeit danke ich auch den Mitarbeite rinnen und Mitarbeitem der Universitatsbibliothek Kiel und den Mitarbeitern des Rechenzentrums der Christian-Albrechts-Universitat Kiel. Nicht zuletzt gilt mein Dank fiir die kritische Durchsicht von Teilen dieses Buches und fiir ganz we sentliche Anregungen Herm Prof. Dr. Sven-Olaf Poulsen (Wirtschaftsuniversi tat Aarhus) und Herm Prof. Dr. Franz Quadlbauer (Universitat Kiel); Herrn Prof. Dr. Johann Haller (IAI/Universitat Saarbriicken) danke ich fUr die Be gutachtung dieser Arbeit. Kapitell •• Maschinelle Ubersetzung •• und Ubersetzungswissenschaft Annaherungsversuche Das Gebiet der Maschinellen Sprachiibersetzung wird als einer der schwierigsten Bereiche der Computerlinguistik betrachtet, weil hier yom Wissenschaftler ein umfangreiches interdisziplinares Fachwissen gefordert wird4; nach 1. Batori heiBt das: • EDY-Kenntnisse, besser Informatikkenntnisse, • Sprachkenntnisse und ein Yertrautsein mit formal en Sprachbeschreibungs methoden, • iibersetzerische Fahigkeiten und theoretische Reflexion des Ubersetzungs prozesses, • Kenntnis der technisch-wissenschaftlichen Terminologie oder besser Fach- kenntnisse im Bereich der zu iibersetzenden Texte5. Da in zwischen an vielen deutschen Hochschulen ein Studium der Computerlin guistik in verschiedenen Ausrichtungen aufgenommen werden kann6, hieBe das he ute im Idealfall: ein Hauptfachstudium des Faches Computerlinguistik in Yer bindung mit einer qualifizierten Ubersetzerausbildung, eine Optimalforderung, die in der Praxis kaum erreichbar ist. Zwar ist im Jahre 1990 an der Universitat Saarbriicken ein Lehrstuhl fUr Maschinelle Ubersetzung eingerichtet worden, ein Umstand, der zeigt, daB die iiberragende Bedeutung des Forschungsbereichs der Maschinellen Ubersetzung fUr die Industrie sowie fUr die internationalen Bezie hungen erkannt worden ist - wenn auch erst mit vierzigjahriger Yerspatung. Es wird sich allerdings erst noch zeigen mussen, ob es tatsachlich moglich ist, eine in beiden Teilgebieten - Computerlinguistik und Ubersetzungswissenschaft - in gleicher Weise qualifizierte Ausbildung durchzufUhren. Die damit hier idealiter postulierte Yerbindung von Ubersetzungswissenschaft und Maschineller Ubersetzung hat in der theoretischen Diskussion auf Seiten der Maschinellen Ubersetzung nur zogernd stattgefunden, sicherlich auch ein Sachverhalt, der die realistische Einschatzung der Moglichkeiten einer Automa tisierung des Ubersetzungsprozesses lange Zeit verhindert hat. So erscheint es 4y gl. BATORI 1986b, 3; WILSS 1987b, 1. 5Ygl. BATORI 1986b, 3-4. 6Ygl. BfA 1989; GLDV 1990.

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