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Marx-Engels-Werke (MEW) - Band 7 (Aug 1849 - Juni 1851) PDF

718 Pages·1960·13.825 MB·German
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Preview Marx-Engels-Werke (MEW) - Band 7 (Aug 1849 - Juni 1851)

KARL MARX • FRIEDRICH ENGELS WERKE•BAND 7 INSTITUT FÜR MARXISMUS-LENINISMUS BEIM ZK DER SED KARL MARX FRIEDRICH ENGELS WERKE 0 DIETZ VERLAG BERLIN 1960 BAND 7 Die deutsche Ausgabe fußt auf der vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der KPdSU besorgten Ausgabe in russischer Sprache Vorwort Der siebente Band der Werke von Karl Marx und Friedrich Engels ent- hält die von August 1849 bis Juni 1851 geschriebenen Arbeiten. In dieser Periode richteten Marx und Engels ihre Aufmerksamkeit besonders auf die theoretische Auswertung der revolutionären Kämpfe der Jahre 1848 und 1849 in Frankreich und Deutschland, auf die weitere Ausarbeitung der Taktik des Proletariats und auf den Kampf für eine selbständige, von den kleinbürger- lichen Demokraten unabhängige Partei der Arbeiterklasse. Nachdem Karl Marx Ende August 1849 in London eingetroffen war, wo sich die meisten Mitglieder der früheren Zentralbehörde des Bundes der Kommunisten versammelt hatten, begann er mit ihnen gemeinsam den Bund und seine Zentralbehörde zu reorganisieren. In die Zentralbehörde wurde auch Engels aufgenommen, der im November 1849 in London eintraf. Marx und Engels leisteten eine große Arbeit zur Festigung der proletarischen Partei. Sie trachteten danach, den Deutschen Bildungsverein für Arbeiter in London zu beleben, dessen führender Kern die örtlichen Gemeinden des Bundes der Kommunisten waren; sie wurden Mitglieder des von diesem Verein ge- schaffenen Sozial-demokratischen Unterstützungskomitees für deutsche Flüchtlinge (siehe die Dokumente des Komitees im Anhang des vorl. Bandes) und suchten auf diese Weise die revolutionären Emigranten um den Bund der Kommunisten zusammenzuschließen. Marx und Engels traten in enge Ver- bindung mit den revolutionären Führern der proletarischen Bewegung an- derer Länder, so mit den französischen blanquistischen Emigranten und den englischen Chartisten, und gründeten im Herbst 1850 mit ihnen die Welt- gesellschaft der revolutionären Kommunisten. Das wichtigste Mittel zur Festigung der proletarischen Partei sahen Marx und Engels in einem Presseorgan, das die berühmte „Neue Rheinische Zei- tung" fortsetzen sollte. Zu diesem Zweck schufen sie die Zeitschrift „Neue Rheinische Zeitung. Politisch-ökonomische Revue", deren erstes Heft unter der Redaktion von Karl Marx im Januar 1850 in Hamburg erschien. In der Ankündigung der Zeitschrift, die den vorliegenden Band eröffnet, legten Marx undEngels als Aufgaben des neuen Organs dar — „über die durch- lebte Periode der Revolution aufzuklären, über den Charakter der ringenden Parteien, über die gesellschaftlichen Verhältnisse, welche das Dasein und den Kampf dieser Parteien bedingen". Die von Marx und Engels in der „Neuen Rheinischen Zeitung. Politisch- ökonomische Revue" veröffentlichten Schriften, bilden eine der wichtigsten Etappen in der Entwicklung der marxistischen Theorie und insbesondere der Taktik. In der Arbeit „Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850", die in dieser Zeitschrift erschien, gab Marx eine unübertroffene Analyse der Ur- sachen, des Charakters und des konkreten Verlaufs der revolutionären Er- eignisse in Frankreich. Engels betont in seiner 1895 geschriebenen Ein- leitung zu dieser Arbeit: „Im .Kommunistischen Manifest' war die Theorie in großen Umrissen auf die ganze neuere Geschichte angewandt, in Marx' und meinen Artikeln der .Neuen Rheinischen Zeitung' war sie fortwährend benutzt worden zur Deutung gleichzeitiger politischer Ereignisse. Hier da- gegen handelte es sich darum, im Verlauf einer mehrjährigen, für ganz Europa sowohl kritischen wie typischen Entwicklung den inneren Kausal- zusammenhang nachzuweisen, also, im Sinn des Verfassers, die politischen Begebenheiten zurückzuführen auf Wirkungen von in letzter Instanz ökono- mischen Ursachen" (siehe vorl. Band, S. 51 1). Die wichtigsten Leitsätze des historischen Materialismus, die Leitsätze über die Wechselbeziehungen zwi- schen Basis und Überbau, über die Rolle des Klassenkampfes, des Kampfes der Parteien und Ideen in der Entwicklung der Gesellschaft, über die Rolle des Staates und seiner verschiedenen Formen sowie die Leitsätze über die große Bedeutung der revolutionären Umgestaltungen in der Geschichte der Menschheit - sie alle hat Marx in dieser Arbeit konkretisiert und weiter- entwickelt. Die praktischen Erfahrungen des revolutionären Kampfes der Massen bilden die Grundlage, auf der Marx in den „Klassenkämpfen in Frankreich" seine Theorie von der Revolution und der Diktatur des Proletariats entwickelt. Er zeigt, daß die Revolutionen die „Lokomotiven der Geschichte" sind (siehe vorl. Band, S. 85), die den Gang ihrer Entwicklung beschleunigen und mächtige schöpferische Kräfte der Volksmassen freilegen, und daß die ent- scheidende Kraft in den Revolutionen des 19. Jahrhunderts das Proletariat ist, Marx weist die Arbeiterklasse auf die Notwendigkeit hin, die Macht zu erkämpfen; dabei gebraucht er zum erstenmal den klassischen Terminus „Diktatur des Proletariats" und legt die politischen, ökonomischen und ideo- logischen Aufgaben dieser Diktatur dar. Er zeigt den grundlegenden Unter- schied des revolutionären Sozialismus-Kommunismus zu den kleinbürger- lichen utopischen Theorien, die im Verlauf der Revolution Bankrott erlitten haben, und charakterisiert die wesentlichen Besonderheiten des Sozialismus- Kommunismus folgendermaßen: „Dieser Sozialismus ist die Permanenz- erklärung der Revolution, die Klassendiktatur des Proletariats als notwendiger Durchgangspunkt zur Abschaffung der Klassenunterschiede überhaupt, zur Ab- schaffung sämtlicher Produktionsverhältnisse, worauf sie beruhen, zur Ab- schaffung sämtlicher gesellschaftlichen Beziehungen, die diesen Produktions- verhältnissen entsprechen, zur Umwälzung sämtlicher Ideen, die aus diesen gesellschaftlichen Beziehungen hervorgehen" (siehe vorl. Band, S. 89/90). Diese klassische Definition ging als ein entscheidender Leitsatz des wissen- schaftlichen Kommunismus in die Schatzkammer des menschlichen Den- kens ein. In den „Klassenkämpfen in Frankreich" wurde, wie Engels hervorhebt, als historische Aufgabe des Proletariats die ökonomische Umgestaltung der Gesellschaft zum erstenmal in einer streng wissenschaftlichen Formel ausgedrückt: .... Aneignung der Produktionsmittel, ihre Unterwerfung unter die assoziierte Arbeiterklasse, also die Aufhebung der Lohnarbeit, des Kapitals und ihres Wechselverhältnisses" (siehe vorl. Band, S. 42). Diese Formel des wissenschaftlichen Kommunismus wendet sich entschieden gegen alle Spielarten des vormarxschen Sozialismus sowie gegen den uto- pischen Kommunismus mit seiner verschwommenen Forderung nach „Ge- meineigentum" . Einen großen Platz hat Marx in diesem Werk der Analyse der Lage und Rolle der Bauernschaft und ihrer Wechselbeziehungen zum Proletariat ein- geräumt. Marx weist darauf hin, daß sich die Ausbeutung der französischen Bauernschaft nur in der Form von der Ausbeutung des Industrieproletariats unterscheidet und daß sie beide ein und denselben Ausbeuter haben - das Kapital. Ihren wahren Beschützer und Bundesgenossen findet die Bauern- schaft im Proletariat, denn „nur der Fall des Kapitals kann den Bauern steigen machen, nur eine antikapitalistische, eine proletarische Regierung kann sein ökonomisches Elend, seine gesellschaftliche Degradation brechen" (siehe vorl. Band, S. 84). So kommt Marx an Hand der Erfahrungen aus den Klassenkämpfen in Frankreich zu der äußerst wichtigen theoretischen und politischen Schlußfolgerung von der Notwendigkeit des Bündnisses zwischen Proletariat und Bauernschaft. Marx' Arbeit „Die Klassenkämpfe in Frankreich" ging als klassisches Werk des wissenschaftlichen Kommunismus in die Geschichte ein. Jedoch werden in ihm, wie Engels 1895 in seiner Einleitung ausführte, die Reife des Kapitalismus und die revolutionären Möglichkeiten des französischen Pro- letariats zu hoch eingeschätzt, woraus die Vorstellung von der unmittelbar bevorstehenden sozialistischen Revolution entsprang. „Die Geschichte hat uns und allen, die ähnlich dachten, unrecht gegeben", schrieb Engels. „Sie hat klargemacht, daß der Stand der ökonomischen Entwicklung auf dem Kontinent damals noch bei weitem nicht reif war für die Beseitigung der kapitalistischen Produktion" (siehe vorl. Band, S. 516). Die kapitalistische Produktion war damals noch sehr ausdehnungsfähig und entwickelte sich im großen und ganzen in aufsteigender Linie. Diese Überschätzung der objek- tiven und subjektiven Bedingungen der proletarischen Revolution findet sich auch in der von Marx und Engels im März 1850 verfaßten „Ansprache der Zentralbehörde an den Bund" und in einigen anderen Arbeiten dieser Periode. „Aber solche Fehler der Giganten des revolutionären Denkens", schrieb W. I.Lenin, „die das Proletariat der ganzen Welt über die kleinlichen, alltäg- lichen Groschenaufgaben zu erheben suchten und erhoben, sind tausendmal edler, erhabener, historisch wertvoller und wahrhafter als die banale Weisheit des zopfigen Liberalismus, der deklamiert, lamentiert, trompetet und orakelt über die Eitelkeit der revolutionären Eitelkeiten, über die Vergeblichkeit des revolutionären Kampfes, über den Zauber konterrevolutionärer .konstitu- tioneller' Hirngespinste" (W.I.Lenin, Werke, Band 12, Berlin 1959, S. 376). Wie in den „Klassenkämpfen in Frankreich" die französische Revolution ihre theoretische Auswertung gefunden hat, so sind die Erfahrungen aus der deutschen Revolution verallgemeinert in der „Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom März 1850" und in Arbeiten von Friedrich Engels wie „Die deutsche Reichsverfassungskampagne" und „Der deutsche Bauern- krieg". Die „Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom März 1850", die Marx und Engels gemeinsam schrieben, ist eines der wichtigsten Doku- mente des wissenschaftlichen Kommunismus. W.I.Lenin spricht von ihr als einer „außerordentlich interessanten und lehrreichen .Ansprache'" (W. I.Lenin, Werke, Band 8, Berlin 1958, S. 465). In der „Ansprache" weisen Marx und Engels darauf hin, daß sich die im „Manifest der Kommunisti- schen Partei" niedergelegte Theorie im Verlaufe der Revolution vollauf be- stätigt habe. Die „Ansprache" behandelt auch die neuen Fragen, die sich aus dem revolutionären Kampf des Proletariats, insbesondere aus den Er- fahrungen der Revolution von 1848 ergaben, und ist somit ein bedeutender Schritt vorwärts zur Ausarbeitung des Programms und der Taktik des revolutionären Proletariats. Marx und Engels, die in nächster Zeit einen neuen Aufschwung der Re- volution erwarteten, der zunächst die kleinbürgerlichen Demokraten an die Macht bringen mußte, erläutern in der „Ansprache" die Taktik der prole- tarischen Partei gegenüber der kleinbürgerlichen Demokratie. Sie beweisen, daß die kleinbürgerlichen Demokraten unfähig sind, die Revolution zu Ende zu führen, und daß es unbedingt notwendig ist, das Proletariat von ihrem Ein- fluß zu befreien. Indem Marx und Engels in der „Ansprache" ausdrücklich darauf hinweisen, daß es für die Arbeiterpartei notwendig ist, in der bevor- stehenden Revolution so selbständig und organisiert wie nur möglich auf- zutreten, setzen sie die im Frühjahr 1849 vorgezeichnete Linie der organisa- torischen Trennung des Proletariats von der kleinbürgerlichen Demokratie fort. Die allernotwendigste Aufgabe der Kommunisten besteht darin, be- tonten Marx und Engels, in Deutschland „eine selbständige geheime und öffentliche Organisation der Arbeiterpartei herzustellen und jede Gemeinde zum Mittelpunkt und Kern von Arbeitervereinen zu machen, in denen die Stellung und Interessen des Proletariats unabhängig von bürgerlichen Einflüssen diskutiert werden" (siehe vorl. Band, S. 248/249). Marx und Engels, denen jedes Sektierertum fremd war, erklärten, daß die proletari- sche Partei gemeinsam mit den kleinbürgerlichen Demokraten gegen die Reaktion kämpfen, mit ihnen zeitweilige Bündnisse eingehen, aber gleich- zeitig ihre selbständige Organisation erhalten und festigen und eine von der kleinbürgerlichen Demokratie unabhängige revolutionäre Politik betreiben müsse. Die Idee der „Revolution in Permanenz", das ist der bestimmende Grund- gedanke, den die Schöpfer des Marxismus in der „Ansprache der Zentral- behörde an den Bund" formulierten. Die Lehre von der Revolution in Per- manenz, deren Grundzüge schon in mehreren Artikeln von Marx und Engels in der „Neuen Rheinischen Zeitung" 1848/49 enthalten waren, wurde in den Schriften des vorliegenden Bandes, insbesondere in den „Klassenkämpfen in Frankreich", weiterentwickelt. Die präziseste Formulierung erhielt diese Lehre in der „Ansprache der Zentralbehörde an den Bund". „Während die demo- kratischen Kleinbürger", schreiben Marx und Engels in diesem Dokument, „die Revolution möglichst rasch ... zum Abschlüsse bringen wollen", indem sie ihr Ausmaß auf die Erkämpfung kleiner bürgerlicher Reformen beschrän- ken, „ist es unser Interesse und unsere Aufgabe, die Revolution permanent zu machen, so lange, bis alle mehr oder weniger besitzenden Klassen von der Herrschaft verdrängt sind, die Staatsgewalt vom Proletariat erobert und die la Marx/ Engels, Werke, Dd. 7 Assoziation der Proletarier nicht nur in einem Lande, sondern in allen herr- schenden Ländern der ganzen Welt so weit vorgeschritten ist, daß die Kon- kurrenz der Proletarier in diesen Ländern aufgehört hat und daß wenigstens die entscheidenden produktiven Kräfte in den Händen der Proletarier kon- zentriert sind. Es kann sich für uns nicht um Veränderung des Privateigen- tums handeln, sondern nur um seine Vernichtung, nicht um Vertuschung der Klassengegensätze, sondern um Aufhebung der Klassen, nicht um Verbes- serung der bestehenden Gesellschaft, sondern um Gründung einer neuen" (siehe vorl. Band, S. 247/248). Um den Sieg der Revolution in Permanenz zu sichern, müssen die Arbeiter „neben den neuen offiziellen Regierungen zu- gleich eigene revolutionäre Arbeiterregierungen" errichten, „sei es in der Form von Gemeindevorständen, Gemeinderäten, sei es durch Arbeiterklubs oder Arbeiterkomitees" (siehe vorl. Band, S.250). Sie müssen die bürgerlich- demokratische Regierung unter die Kontrolle der Arbeitermassen stellen. Eine unumgängliche Bedingung der Weiterentwicklung der Revolution sahen Marx und Engels in der Bewaffnung der Arbeiter und in der Organisation einer selbständigen proletarischen Garde. Unter den neuen historischen Bedingungen in der Epoche des Imperialis- mus und der proletarischen Revolutionen entwickelte Lenin Marx' Lehre von der Revolution inPermanenz zur Theorie des Hinüberwachsens der bürgerlich- demokratischen in die proletarische Revolution weiter und erarbeitete auf der Grundlage der Kampferfahrungen der Arbeiterklasse Rußlands und anderer Länder die neue Theorie der sozialistischen Revolution. Die Kommunistische Partei der Sowjetunion verteidigte die Leninsche Theorie von der sozialisti- schen Revolution und zerschlug die Ideologie der Trotzkisten, die Marx' Lehre von der Revolution in Permanenz entstellten, um sie in ihrem Kampf gegen die Leninsche Theorie von der Möglichkeit des Sieges des Sozialismus in einem Lande auszubeuten. In engem Zusammenhang mit der „Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom März 1850" steht die in diesen Band aufgenommene „Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom Juni 1850", die ebenfalls „das Bedürf- nis nach einer starken geheimen Organisation der revolutionären Partei über ganz Deutschland" hervorhebt (siehe vorl. Band, S. 306). In diesem Doku- ment wird eine eingehende Charakteristik der Lage des Bundes gegeben und sein Verhältnis zu den einzelnen Gruppen der deutschen kleinbürgerlichen Demokraten bestimmt. Friedrich Engels' Arbeit „Die deutsche Reichsverfassungskampagne" ist nicht nur eine geschichtliche Untersuchung, sondern gleichzeitig der Bericht eines Augenzeugen, das lebendige Zeugnis eines aktiven Teilnehmers an den

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