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Martin Heidegger. Eine politische Biographie PDF

305 Pages·2020·1.564 MB·German
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Martin Heidegger Thomas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig Thomas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig Thomas Rohkrämer Martin Heidegger Eine politische Biographie Ferdinand Schöningh Thomas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig Der Autor: Thomas Rohkrämer, Reader in Modern European History an der Universität Lancaster, Großbritannien. Promotion 1989 in Freiburg. Habilitation 1999 in Bern. 1991-1996 Lecturer an der Universität Auckland, Neuseeland. Letzte Buchveröffentlichung: Die fatale Attraktion des Nationalsozialismus. Zur Popularität eines Unrechtsregimes (Schöningh 2013 – ISBN 978-3-506-77676-1) Coverbild: Martin Heidegger spricht an der ETH Zürich, 1954. Foto: Pichler – picture alliance/ullstein bild Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlags nicht zulässig. © 2020 Verlag Ferdinand Schöningh, ein Imprint der Brill-Gruppe (Koninklijke Brill NV, Leiden, Niederlande; Brill USA Inc., Boston MA, USA; Brill Asia Pte Ltd, Singapore; Brill Deutschland GmbH, Paderborn, Deutschland) Internet: www.schoeningh.de Einbandgestaltung: Nora Krull, Bielefeld Herstellung: Brill Deutschland GmbH, Paderborn ISBN 978-3-506-70426-9 (hardback) ISBN 978-3-657-70426-2 (e-book) Thomas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig Für Sylvia und unsere gemeinsame Zukunft im Hangloch. Thomas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig Thomas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig Inhalt 1. Einleitung  ....................................................... 1 2. Die Suche nach einer eigentlichen Existenz nach dem Ersten Weltkrieg  ................................................. 25 Von der Theologie zur Philosophie (25); Weltkrieg und Niederlage als Schock, Herausforderung und Chance für eine neue Philosophie (29); Heidegger als charismatischer Lehrer (42); Vom „heimlichen König“ zum großen Philosophen: Sein und Zeit (48); Das Streitgespräch von Davos: Heidegger als Philosoph einer neuen Zeit (62). 3. Krise und euphorischer Aufbruch: Heidegger als nationalsozialistischer Aktivist  ................................... 67 Heideggers Entscheidung für den Nationalsozialismus (69); Heideggers Engagement im NS-Regime: geschichtlicher Kontext, Motivation und politisches Handeln (82); Die Bedeutung des Kunstwerks (112). 4. Kritik, Beharrung und Hoffnung: Heideggers kritische Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Moderne und die Hoffnung auf eine Zeitenwende  .......................... 124 Ernüchterung ohne Kurswechsel: das Scheitern der öffentlichen Rolle im NS-Regime (126); Kritik am Nationalsozialismus und Beharrung (133); Kritik des Willens und die Vision eines „neuen Anfangs“: Nietzsche und Hölderlin (137); Umringt von Feinden: Heideggers Festhalten an Nationalsozialismus und dem Deutschen (153). 5. Nach 1945: Auf dem Weg zur Gelassenheit? Vernichtende Kritik der Neuzeit, Vision einer Kehre und das Hegen vom Rettenden im Alltäglichen  .................................................. 163 Kontinuität im Wandel: eine gescheiterte Denazifizierung? (164); Philosophisches Comeback (180); Geschichtsphilosophische Kritik der Moderne (193); Die Debatte über die moderne Technik (196); Gelungenes und Zukünftiges in der Gegenwart (213); Abschließende Äußerungen: Gelassenheit und Spiegel-Interview (220); Der Charismatiker wird unzeitgemäß: Heidegger in den 60ern und danach (224). Thomas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig viii Inhalt 6. Schluss  .......................................................... 235 Anmerkungen  ................................................... 242 Literatur  ......................................................... 261 Personenregister  ................................................. 294 Thomas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig Kapitel 1 Einleitung „Martin Heidegger? Nazi, sicher ein Nazi!“1 Was für Jürgen Habermas schon lange klar war, hat sich in einer kaum noch zu überschauenden Debatte um Heideggers Verhältnis zum Nationalsozialismus immer deutlicher bestätigt. Es gibt detaillierte Untersuchungen zu seinem praktischen Engagement, zu seinen Schriften und zu ihrem Verhältnis zu Positionen der Zeit, vom Bezug zu an- erkannten Denkern bis hin zu rechten und nationalsozialistischen Ideologen. Die Veröffentlichung seines Denktagebuchs, der sogenannten Schwarzen Hefte, hat noch einmal die Debatte um Heidegger angeheizt und der Kritik Vorschub geleistet, zunächst vor allem wegen der scharfen antisemitischen Äußerungen in nationalsozialistischer Terminologie gegen das „Weltjudentum“, dann ge- steigert bis hin zu einer Verurteilung seiner gesamten Philosophie.2 Dennoch bleiben unterschiedliche Einschätzungen bestehen: Während Emanuel Faye das gesamte Werk von Heidegger für nationalsozialistisch hält, sieht Holger Zaborowski nur eine kurze Begeisterung für den Nationalsozialismus, die schnell einer Desillusionierung und einer scharfen Kritik gewichen sei. Und während Florian Grosser die politische Dimension von Heideggers Werk ins- gesamt für problematisch hält, argumentiert Julian Young, dass Heideggers Denken im Grundsätzlichen mit einer liberal-demokratischen Einstellung ver- einbar sei.3 Auch wenn dieses Buch so manches zu diesem Themenkreis sagen wird, so verfolgt es doch eine andere Zielrichtung, die bei dem Focus auf Heideggers Verhältnis zum Nationalsozialismus weniger Beachtung fand: die Betrachtung von Heidegger in einem weiteren Rahmen der politischen und allgemeinen Kultur. Während die meiste Literatur zu Heidegger ihn – ob im Guten oder im Bösen – als eine Ausnahmeerscheinung betrachtet, wird er hier als Denker in seiner Zeit präsentiert, der weit verbreitete Einstellungen mit vielen seiner Zeitgenossen teilte. Damit soll nichts entschuldigt, aber vieles doch ver- ständlicher werden. Statt Heidegger, wie es so oft geschieht, von allgemeinen Prinzipien oder der Gegenwart her den Prozess zu machen, ergibt sich aus historischer Perspektive ein komplexeres Bild. So wie das Verständnis der deutschen Geschichte seit der Debatten um einen deutschen Sonderweg und dem „Historikerstreit“ über die politisch korrekte Einstellung zur Vergangen- heit zunehmend komplexer geworden ist – von Spannungen, Konflikten und vielen Zukunftsperspektiven geprägt4 –, so entsteht auch ein neuer Blick auf den Philosophen, wenn er vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund © Verlag Ferdinand Schöningh, 2020 | doi:10.30965/9783657704262_0T0h2omas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig 2 1. Einleitung betrachtet wird. Dies finden Philosophen vielleicht etwas „langweilig“,5 weil es weniger auf die denkerische Originalität Heideggers eingeht als auf die Verbindungen mit allgemeinen kulturgeschichtlichen Trends der Zeit, bietet aber neue Einsichten zur Entstehung, Entwicklung und vor allem zur großen Wirkung seines Denkens. In folgenden wird es weniger um den Nachweis spezifischer Einflüsse von bestimmten Autoren gehen, sondern auf Korrespondenzen mit generellen Einstellungen der Zeit. Dies rechtfertigt sich nicht nur durch die allgemeine kultur- und geistesgeschichtliche Orientierung dieses Buches, sondern auch dadurch, dass Heidegger zwar eine beeindruckende Kenntnis der Philosophie besaß und sich Zeit seines Lebens intensiv mit anderen Denkern und Dichtern auseinandersetzte, es ihm aber nie um die ausgewogene Evaluierung eines Gesamtwerks ging. Vielmehr griff er zumeist wenige Passagen eines Autors heraus, die besonders zu ihm sprachen, und er interpretierte sie so, wie es ihm und seinen philosophischen Zielen diente. Sein Vorgehen war gewalttätig in dem explizit formulierten Prinzip, die Tradition für die Notwendigkeiten von Gegenwart und Zukunftsgestaltung zu nutzen. Entscheidend war für ihn, die- jenigen Aspekte der Tradition herauszugreifen, die für seine eigenen Fragen und die der Zeit dienlich waren. Eine zentrale Schwierigkeit für die historische Einordnung Heideggers ist, dass er seine sehr eigene Fragestellung und Sprache entwickelt hat. Dies wirkte nicht nur als unkommunikative Immunisierung gegen Kritik, wie be- sonderes Bourdieu betont hat, sondern verschleiert auch die Parallelen zum allgemeineren geistesgeschichtlichen und politischen Kontext. Auch wenn die Verbindung seiner Gedanken mit einer allgemeineren Sprache die Ge- fahr birgt, dem nuancierten Gedankengang Heideggers nicht ganz gerecht zu werden, muss dieses Vorgehen doch für den Versuch der historischen Situierung gegangen werden. Allerdings verdient Heideggers Sprache auch in diesem Buch Beachtung, denn Heidegger entwickelte einen ganz eigenen Stil, um für seine Gedanken Zustimmung und Begeisterung zu erwecken. Nur mit einer eindringlichen Beschreibung konnte er für seine Gedanken zur mensch- lichen Existenz und zum Sein Zustimmung gewinnen. Die politische Bedeutung Martin Heideggers wird in der Debatte um ihn oft überzeichnet. Wenn man nicht die Meinung des Freiburger Philosophen teilt, dass Denken all-entscheidend ist, dann ist offensichtlich, dass die Geschichte im Ganzen ohne ihn nicht viel anders verlaufen wäre; gerade die National- sozialisten nutzten ihn zwar, brauchten ihn aber nicht. Dennoch hatte er für einen Akademiker einen außergewöhnlich weiten Einfluss: auf seine Studenten, von denen sich auch viele wiederum als bedeutende Akademiker etablierten oder in anderen Bereichen zur Funktionselite aufstiegen; auf die Thomas Rohkrämer - 978-3-657-70426-2 Heruntergeladen von Schoeningh.de03/17/2021 08:02:02PM via Universitat Leipzig

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