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Marketing und Gesellschaft PDF

237 Pages·1977·8.075 MB·German
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W. F. Fischer-Winkelmann / R. Rock (Hrsg.) Marketing und Gesellschaft Wirtschaftswissenschaft als Sozialwissenschaft Schriftenreihe des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Gesamthochschule WuppertaI Band 1: W. F. Fischer-Winkelmannl R. Rock (Hrsg.) Marketing und Gesellschaft Band 2: K. Bartölke I E. KappIer I St. Laske / P. Nieder (Hrsg.) Arbeitsqualität in Organisationen I W. F. Fischer-Winkelmann R. Rock (Hrsg.) Marketing und Gesellschaft Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler . Wiesbaden ISBN 978-3-409-60981-4 ISBN 978-3-322-88055-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-88055-0 Copyright by Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Tb. Gabler . Wiesbaden 1977 Vorwort Das 1. Wuppertaler Wirtschaftswissenschaftliche Kolloquium (WWK) vom 27.-29. Juni 1975 des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Gesamthochschule Wuppertal gab Betriebs-, Volks- und anderen Sozialwissenschaftlern die Gelegenheit, Marketing probleme im weitesten Sinne zu diskutieren. Dieser gemeinsame, die traditionellen Fachgrenzen ignorierende kritische Diskurs bot sich an, da sich seit längerem andeu tete, daß sich die im Zusammenhang mit dem Marketing diskutierten und auftauchen den Fragen nicht mit dem (leider immer noch) weithin gepflegten Denken in Fach disziplinen lösen lassen. Wir haben in diesem Band die überarbeiteten Fassungen der Diskussionsbeiträge zum Kolloquium zusammengestellt. Alle Beiträge sind original für diesen Band geschrieben worden. Der Teil A enthält Aufsätze zu Wissenschaftsauffassungen und Verwertungsinteressen im Marketing. Eine zentrale Fragestellung ist hier, ob die deutsche Marketinglehre von ihrer einseitig unternehmensorientierten Parteilichkeit hin zu einem explizit legiti mierten pluralen-emanzipatorischen Programm finden kann. In den Beiträgen des Teils B werden Verknüpfungen des Marketings mit einzel- und gesamtwirtschaftlichen Steuerungs- und Planungsprozessen thematisiert, wobei ins besondere auf die Lenkungsproblematik und die Beriicksichtigung von Konsumenten interessen in ökonomischen Entscheidungsprozessen abgestellt wird. Ein Beitrag beschäftigt sich mit dem Steuerungs- und Lenkungspotential des Marketings in nicht marktwirtschaftlich organisierten Wirtschaftssystemen. Die Beiträge, die in den Teilen C und D zusammengefaßt sind, greifen Fragestellungen (etwa Beriicksichtigung von Konsumenteninteressen bei der Mitbestimmungsdiskus sion, Marketing und Humanisierung der Arbeit, Marketing in der Nicht-Marktökono mik) auf, die bisher in der Marketingdiskussion grundsätzlich ausgeklammert wurden. Wir hoffen, mit dem vorgelegten Sammelband einen Beitrag zur weiteren und brei teren Diskussion des Faches "Marketing" zu leisten und Anregungen zur vertiefenden Thematisierung des Beziehungsgefüges "Marketing und Gesellschaft" vorzulegen. Wir möchten allen danken, die zum Zustandekommen dieses Buches beigetragen ha ben, insbesondere den Autoren, dem Minister für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen für die finanzielle Förderung, dem Verlag, Frau Kordes rur das Schreiben des Manuskriptes und unseren Mitarbeitern Fräulein Drabent und Herrn Fechtner. W. F. Fischer-Winkelmann R. Rock 5 Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 5 A. Wissenschaftsauffassungen und Verwertungsinteressen im Mar- keting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 9 ABEL, Bodo PIădoyer flir eine aufklărungs- und gestaltungsorientierte Marketing-Wissen- schaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 9 PETRI, Klaus Verwertungsinteressen der Marketing-Wissenschaft 43 FISCHER-WINKELMANN, Wolf F. / ROCK, Reinhard Konsumerismus, 'Verbraucherinteresse und Marketinglehre. - Zum Stand der deutschen absatzwissenschaftlichen Konsumerismusdiskussion -:- ...... 59 BEHRENS, Gerold Objektive Trivialităten als Ergebnis der empirischen Werbewirkungsforschung? 87 B. Marketing und einzel- und gesamtwirtschaftliche Steuerungs- und Planungsprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 101 KOUBEK, Norbert Konsumstruktur, Produktionssteuerung und gesellschaftliche Rationalităt 101 BIERVERT, Bemd Moglichkeiten einzel- und gesamtwirtschaftlicher Konsumsteuerung. - Aus- gangsliberlegungen zum Informationsproblem - .............. 123 CZERWONKA, Christine Die Berticksichtigung sozialer Aspekte im Entscheidungsproz~ liber die Pro- duktion von Konsumglitem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 143 PICOT, Arnold Zur Berticksichtigung von Konsumenteninteressen in einem gesellschaftsbezoge- nen betriebswirtschaftlichen Rechnungswesen .............. 153 MEISSNER, Werner Marketing und einzel-und gesamtwirtschaftliche Investitionsentscheidungen 173 STEGER, Ulrich Marketing in alternativen Wirtschaftssystemen 179 7 C Marketing und Mitbestimmung 195 BRAUN, Wolfram / WIMMER, Frank Kann die Mitbestirnmung Konsumenteninteressen beriicksichtigen? - Ober legungen zur Kritik und Reform des Interessenkonflikts zwischen Kapital, Arbeit und Konsum - ....................... 195 WĂCHTER, Hartmut Zusammenhănge zwischen Marketing und der Humanisierung der Arbeit 215 D. Marketing und Nicht-Marktokonomik 227 NOVY, Klaus / ZINN, Karl Georg Marketing und Bedarfsforschung in der Nicht-Marktokonomik . . . . . .. 227 Autoren .............................. 245 8 A. Wissenschaftsauffassungen und Verwertungsinteressen im Marketing ABEL, Bodo Plädoyer für eine aufklärungs- und gestaltungsorientierte Marketing-Wissenschaft 1. Der Problembereich einer Marketing·Wissenschaft 2. Der Kritische Rationalismus als metawissenschaftliche Konzeption einer Marketing-Wissenschaft a) Kennzeichnung der Elemente des Kritischen Rationalismus b) Anwendungsmöglichkeiten von Erkenntnissen im Rahmen deduk tiver Ableitungen c) Kritischer Dualismus von Sachaussagen und Werturteilen und das Problem der "Brückenprinzipien" d) Kritischer Dualismus und aufgeklärter Dezisionismus versus techno kratisches Denken und erkenntnislosen Normativismus e) Aufklärung und Gestaltung - zwei Arten der Praxisorientierung f) Praxisorientierung und Interessenbezogenheit 3. Diskrepanzen zwischen der Konzeption des Kritischen Rationalismus und dem "Selbstverständnis" der praktisch-normativen Betriebswirt schaftslehre Zusammenfassung 9 1. Der Problem bereich einer Marketingwissenschaft Will man über den Praxisbezug einer Marketing-Wissenschaft sprechen, so empfiehlt es sich zunächst den Bereich, über den diese Wissenschaft Aussagen macht, den sie problematisiert, zu kennzeichnen. Von einem wissenschaftlichen Interesse könnten hier all jene Tätigkeiten angesehen werden, die sozio-ökonomische Austauschprozesse herbeiführen (sollen) und/oder im Sinne eigener Zielsetzungen beeinflussen (sollen). Geht man davon aus, so bezieht sich eine Marketing-Wissenschaft auf sämtliche sozio-ökonomischen Interaktionen, denn jede Interaktion läßt sich, wie insbesondere Vertreter des methodologischen In dividualismus betonen, als Tauschbeziehung interpretieren!, in der Werte ausge tauscht werden, die von den jeweiligen Empfängern als Belohnung bzw. Erlös und von den Anbietern als Kosten interpretiert werden können. Der Austausch von Werten kann dabei durchaus allein in bestimmten Verhaltensweisen bestehen, die geeignet sind, einen anderen Menschen zu belohnen2 • Geht man von diesem Problembereich aus, so stellt der Tausch sogenannter wirt schaftlicher Güter und Dienstleistungen lediglich ein Spezialproblem - wenn auch ein außerordentlich bedeutsames - innerhalb des allgemeinen Problems des Tausches dar, ebenso wie Tauschvorgänge in der Wissenschaft3, der Politik4, im privaten, inter· personellen Bereich usw .. Dieser weite Problembereich, der im "Generic Concept of Marketing"s zum Objekt bereich einer Marketing-Wissenschaft erklärt wird, läßt sich nun einschränken auf bestimmte: I. Güter und Werte, die ausgetauscht werden (z. B. knappe Güter), 2. Interaktionspartner und die jeweiligen Kontexte, in denen sie handeln (z. B. Be triebe, Unternehmen), VgL z. B. Homans, George C., Social Behavior as Exchange, in: The American Journal 01' Sociology, 1958, S. 597-606; Blau, Peter M., Exchange and Power in Social Life, New Vork 1964; Ekeh, Peter, Social Exchange Theory, Cambridgc, Mass. 1974; Bohnen, Alfred, Inter essenharmonie und Konflikt in sozialen Austauschbeziehungen, Zur ökonomischen Per spektive im soziologischen Denken, in: Albert, Hans (Hrsg.), Sozialtheorie und soziale Praxis, Eduard Baumgarten zum 70. Geburtstag, Meisenheim am Glan 1971, S. 140-157. Zur Bedeutung dieser Idee rur die Betriebswirtschaftslehre: vgL Schanz, Günther (Integration), Betriebswirtschaftslehre und sozialwissenschaftIiche Integration, Prolegomena zu einem verhaI tenstheoretisch fundierten Erkenntnisprogramm, in: Zeitschrift rur die gesamte Staatswissen schaft, 1974, S. 1-27 2 VgL Bohnen, Alfred, a.a.O., S. 143 3 VgL Scherhorn, Gerbard. Der Wettbewerb in der Erfahrungswissenschaft. Ein Beitrag zur all gemeinen Theorie des Marktes, in: Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Gesellschafts politik, 1969, S. 63-86 4 Lehner, Franz. Politisches Verhalten als sozialer Tausch. Eine sozial-psychologische Studie zur utilitaristischen Theorie politischen Verhaltens, Bern - Frankfurt/M. 1973 5 Kotler, PhiIip. A Gcneric Concept of Marketing, in: JoM, Vol. 36, 1969, S. 97 -102; Eine allgemeine Marketing-Konzeption, in: Fischer-Winkelmann I Rock (Hrsg.), Markt und Konsu ment, Bd. 11, 1976, S. 227 ff. 10 3. Art und Umfang der Tätigkeiten, die sich auf Austauschprozesse beziehen (z. B. geplanter, systematischer Einsatz bestimmter Instrumente) und 4. indem die "Richtung" des Marketing aufgezeigt wird, d. h. spezifiziert wird, von wem Marketing ausgeht und auf wen es sich richtet. Wie weit man den Problemkreis einer Marketing-Wissenschaft zweckmäßig ein schränkt, ist eine Frage, die hier nicht weiter problematisiert werden soll. Für die folgenden Aussagen ist allein relevant, daß jede beliebige Einschränkung einen Spezial fall eines allgemeinen Tauschvorganges darstellt und auf jede Einschränkung die fol genden Aussagen in gleicher Weise anwendbar sind. Sie gelten etwa auch dann, wenn man sich auf Interaktionen zwischen Unternehmungen und Konsumenten beschränkt, und damit auf unternehmerisches Marketing oder auf ein Marketing von Konsumen ten. Will man sich z. B. auf diesen Bereich beschränken, so gilt es zu berücksichtigen, daß es sich bei den Unternehmungen nicht um Personen oder um monolithische organi sationale Einheiten handelt, sondern vielmehr um "Koalitionen" von Individuen. Die systemkonstituierenden Einheiten von Organisationen sind also letztlich Individuen, die im Rahmen bestimmter "Netzwerke" von Interaktionen das Verhalten der Organi sationen bestimmen6• Interaktionen zwischen Unternehmungen und Konsumenten lassen sich somit auf Verhaltensweisen bzw. Entscheidungen von Individuen zurück fuhren 7• Das Verhalten der Entscheidungsträger kann hier wiederum als situations bzw. kontextspezifischer Spezialfall allgemeinen Verhaltens in allgemeinen sozio ökonomischen Tauschprozessen interpretiert werdens. In bezug auf das Verhalten gilt es zu berücksichtigen, daß es ,jeweils eine Funktion der Person und ihrer Umgebung"9 bzw. des jeweiligen situativen Kontextes ist. Die Individuen verfügen hier über eine im Laufe ihrer individuellen "Entwicklungsge schichte"IO aufgebaute ,,historische Reaktionsbasis"11 , als einem System in Inter aktionen erworbener Einstellungen und Meinungen, "die objektbezogen relativ dauer- 6 Cyert, Richard M./March, James G., A Behavioral Theory of the Firm, Englewood CHffs, N. J. 1963 7 Zum Problem dieser Auffassung vgI. z. B. Agassi, Joseph. Methodological Individualism, in: The British Journal of Sociology, Vol XI, 1960, S. 244-270; Vanberg, Viktor, Die zwei Sozio logien-Individualismus und KoUektivismus in der Sozialtheorie, Ttibingen 1975; Bohnen, AI fred, Individualismus und Gesellschaftstheorie, Tübingen 1975 8 VgL Albert, Hans (Erwerbsprinzip), Erwerbsprinzip und Sozialstruktur. Zur Kritik der neo klassischen Marktsoziologie, in: Jahrbuch für Sozialwissenschaft, 1968, S. 1-65, hier S. 5; Raffee, Hans, Konsumentenverhalten, in: Handwörterbuch der Absatzwirtschaft, hrsg. v. Bruno Tietz, Stuttgart 1974, Sp .. l025-1044, insbes. Sp. 1030-1032 9 Albert, Hans (Konsumnachfrage), zur Theorie der Konsumnachfrage. Die Lösung marktsozi0- logischer Probleme im Lichte des ökonomischen Erkenntnisprogramms, in: Jahrbuch für Sozialwissenschaft, 1964, S. 139-198, hier S. 177 10 Homans, George C., Grundfragen soziologischer Theorie, Opladen 1972, S. 116 f. 11 Albert, Hans (Konsumnachfrage), S. 177 11

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