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Marine-Arsenal 033 - Die deutschen Zerstörer (I) PDF

53 Pages·1995·59.12 MB·German
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Der vordere Schornstein des Zerstörers HANS LODY. Kennzeichnend für diese, von der Kieler Germaniawerft gebaute Zerstörerserie waren Form und Anordnung derAbdampfrohre an der Schornsteinhinterkante (drei dünne, "eingerahmt" von je einem dickeren Rohr). Bei dem schräg nach unten verlaufenden Rohr an der Seite (dieses verschmilzt hier mit dem Rohr einer 2 cm-Flak/C 30) handelt es sich um einen Antennenführungsschacht. Marine-Arsefföl MARINE. ARSENAL In den ersten Kriegstagen: Zerstörer FRIEDRICH IHN im Verband mit Flottenbegleitern und Schnellbooten in der Ostsee. Die deutschen Zerstörer ll (Teil Siegfried Breyer P ODZU N - PA L LAS -V E R LAQ o Wö Ife rs he i m- Be rstadt LITERATURHINWEISE BILDNACHWEIS Bensel, Die deutsche Flottenpolitik 1933-1939, FrankfurU Aufgeführt sind diejenigen Bildquellen, die jeweils zur M. 1958 Verfügung standen. In vielen - wohl den meisten - Fällen Breyer, Die deutsche Kriegsmarine 1935-1945, Band 7: Die ist es nicht mehr möglich, die wirkliche Urheberschaft zu Entwicklungsgeschichte der Zerstörer und Torpedoboote, ermitteln. Deshalb sind die Sekundärquellen angegeben, Friedberg 1991 sonst - soweit möglich - die vermutete Herkunft oder die Busch, Fritz Otto, 10 Zerstörer, Hannover 1959 Sammlungs-Bezeichnung. Dülffer, Weimar, Hitler und die Marine, Düsseldorf 1972 Bundesarchiv Koblenz (29) Evers, Kriegsschiflbau, Berlin 1943 Sammlung Breyer (28) Fock, Z vor! Internationale Entwicklung und Kriegseinsätze DCN (3) von Zerstörern und Torpedobooten1914-1939 Hollandse Signal Apparaten (1) Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 2, Gerhard (1) Koblenz 1983 H. & L. van Ginderen (2) Güth, Die Marine des Deutschen Reiches 1919-1939, Frank- Sammlung Koop (5) furtlM.l972 Lobecke (1) Hadeler, Kriegsschitlbau, Band I und B, Darmstadt 1968 Lubricht (5) Harnack, Zerstörer unter deutscher Flaggel934-194.5, Her- Nertich (1) ford 1978 Schwandt (1) Hubatsch, Die deutsche Besetzung von Norwegen und Dä- Schäfer (2) nemark 1940, Göttingenl952 Weber (4) Hildebrand, Röhr, Steinm etz, Die deutschen Kriegsschiffe, Werkbild (2) Band L-7, Herford 1979-83 Sämtliche Zeichnungen Copyright S. Breyer. Koop, Schmolke, Die deutschen Zerstörer 1935-1945, Bonn 1995 Schmalenbach. Die Geschichte der deutschen Schiffs- artillerie. Herford 1968 Salewski, Die deutsche Seekriegsleitung 1935-1945, 3 Bän- de, FrankfurtlM. 197 O-7 5 Theue, Möller, Rahn, Deutsche Marinerüstung 1919-1942, Herford 1992 Whitley, Destroyers, London 1988 Strohbusch, Kriegsschillbau seit 1848, Bremerhaven 1977 @ Copyright, 1995 ISBN: 3-7909-0545-3 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, Vertrieb: Alleinvertrieb beim PODZUN-PALLAS-VERLAG GmbH, Podzun-Pallas-Verlag GmbH für österreich: Kohlhäuserstr. S Kohlhäuserstr:8 Pressegroßvertrieb Salzburg 61200 WÖLFERSHEIM-BERSTADT 61200 Wölfersheim-Berstadt 5081 Salzburg-Anif Tel.0 60 36 I 9436 - Fax 0 60 36 | 6270 Telefon: 0 60 36 I 94 36 Niederalm 300 Telefax: 0 60 36 | 6270 Telefon: 0 62 46 | 37 2l Verantwortlich für den Inhalt ist der Autor. Gesamtredaktion: Siegfried Breyer, Postf. 1136, 63401 Hanau (Für Beantwortung Ihrer Fragen bitte einen frankierten Rückumschlag beifügen!) Verkaufspreis für Deutschland: 19,80 DM, Österreich:155,- Schilling, Schweiz 20,80 sfr. Technische Herstellung: Für den österreichischen Buchhandel: Verlagsauslieferung Dr, Hain, Heinz Nickel Satz & Druck, 66482 Zweibrücken Industriehof Stadlau. Dr. Otto-Neurath-Gasse 5. A-1220 Wien 2 VORBEMERKUNG "Torpedobootzerstörer", wie sie ursprünglich hießen (dann tiger, "schlauerer" Sicht betrachtet! Eine weniger starke kurz "Zerstörer" genannt), erfüllten in der Kriegsmarine - Torpedowaffe, die Beschränkung der Artillerie auf vier Roh- wie überall wohl nicht viel anders - in einem gewissen Sinne re, aber eine betont starke Luftabwehrf?ihigkeit wären im "Mädchen für alles" - Funktion. Die ursprünglicheAufga- Krieg vorteilhafter gewesen.Aber selbst, als man diese Pro' be, einzelne oder im Verband marschierende große Einhei- btematik erkannt hatte und ihr abzuhelfen beschloß, blieb ten vor denAngriffen gegnerischerTorpedoboote (die meist die Torpedowaffe unberührt. in die Dimensionen von Zerstörernhineingewachsen waren) Wie in diesem Band nachstehend dargelegt, krankte die zu schützen, war zwar bestehen geblieben, und die "See- deutsche Zerstörerentwicklung an dem von der Reichs- schlacht" oder "Flottenschlacht" - bei der in günstigen Si- führung vorgegebenen Tempo der Wiederaufrüstung; das tuationen die in Feuerlee gehaltenen Torpedoboote bzw. mußte geradezu Rückschläge mit sich bringen. Daß die er- Zerstörer gegen das feindliche Gros angesetzt werden soll- sten deutschen Zerstörer eine gelungene Lösung verkörper- ten, galt auch in den 30er Jahren noch als höchstes Ziel der ten, kann keineswegs behauptet werden - eher ist das Ge' Seekriegführung. Die allgemeine Waffenentwicklung, na- genteil der Fall. In der Marineführung ist das frühzeitig er' mentlich die des Kriegsflugzeuges - brachte aber bald tiefe kannt worden, denn es wurde 1939 - noch vor Beginn des Einschnitte in die herrschenden taktischen Anschauungen. Krieges - erwogen, die ersten drei "Zerstörer 19342" so bald Zu Seeschlachten im "klassischen" Sinn ist es dann auch im wie möglich aus dem FdZ-Verband herauszuziehen und ih- Kriege nur noch höchst selten gekommen; die Seekrieg- nen Hilfsschiff-Status zu geben*. Das blieb jedoch reine Pla- führung wurde immer sttirker von anderen Prioritäten ge' nung - der bald darauf ausgebrochene Krieg machte solche prägt. Für den Zerstörer gab es genügend neue Aufgaben: Überlegungen hinftillig. Das vorliegende Heft ist den ersten Ubootabwehr, Sicherung von Geleitzügen, Minenope- 16 deutschen Zerstörern gewidmet; weitere Hefte werden rationen sowohl defensiv als offensin Mitwirkung bei am- über die anderen berichten. phibischen Unternehmungen und selbständige Aufgaben. Auf deutscher Seite ist das - zumindest in Ansätzen - früh- zeitig erkannt worden. Dennoch, als die Planungsarbeit für die gemäß Versailles bisher nicht erlaubten Zerstörer be' - Z I / LEBRECHT MAAS sollte als FdZ-Führerboot am l.April 1941 gannen, hielt man sich an das "Flottenschlacht"-Konzept: durch Z 29 ersetzt und ab 1. Oktober 1941 Torpedoschulboot werden. Ganz selbstverst'ändlich eine starke artilleristische Kompo- Z 2 | GF,ORG THIELE und Z 3 / MAX SCHULTZ waren ab l. Juli nente, aber auch eine nicht minder starke Torpedo- resp. 1. November 1941 ebenfalls als Torpedoschulschiffe vorgesehen. Z 4/ RICHARD BEITZEN hätte am 1. August 1942 zu dem bis dahin bewaffnung - und damit waren sie schon fast ein Relikt ei- aufzustellenden "Flugzeugträger-Geschwader" treten sollen (siehe hier- ner zur Vergangenheit werdendenAera - dies alles aus heu' zu u, a. Koop, Die deutschen Zerstörer 1935'1945' Bonn 1995). Zerstörer MAX SCHULTZ im Frühjahr 1939 im Kieler Hafen. 3 DIE AUSGANGSLAGE Als der Erste Weltkrieg zu Ende gegangen und der Versail- vor. Mit den Planungsarbeiten wurde bald nach Jahresbe- ler Diktatfrieden in Kraft getreten war, verfügte die deut- ginn 1933 begonnen; die ersten Entwürfe sahen einen um sche Marine gerade noch über wenig mehr als eine Hand- i100 t verdrängenden Tlp vor, der sich stark an die in den voll Schiffseinheiten; diese waren total veraltet und hatten 20er Jahren gebauten 800 t-Torpedoboote anlehnte (was vor kaum noch einen militärischenWert. Was die Siegermächte allem durch die vorgesehene Bewaffnung - drei 12,7 cm an Neubauten zugestanden, unterlag strengen quantitativen Geschütze und sechs Torpedorohre - unterstrichen wurde). und qualitativen Auflagen. Auf die Zerstörerkategorie I be- WenigeWochen später wurden die Planungsarbeiten in eine zogen, betrug das zugestandene Höchstdeplacement gerade neue Richtung gelenkt: Der Chef der Marineleitung'Admi- 80b t, eine Größe, welche die meisten ausländischen Mari- ral Raeder, befahl am 9. März 1933, daß auf 1500 t herauf- nen längst hinter sich gelassen hatten, weil unterhalb eines zugehen ist, um eine vierte 12,7 cm-SK aufstellen und die Deplacements von 1000 t ein den militärischen Forderun- Geichwindigkeit um 3 kn erhöhen zu können sowie den gen genügendes Schiff dieser Kategorie nicht zu erbringen Fahrbereich zu verdoppeln. Dieser Befehl wurde im Mai war. 1933 dahingehend erweitert, daß die Deplacementsgrenze Ab Mitte der 20er Jahre ist in Deutschland die Ersatzbe- nunmehr bis 1850 t freigegeben ist; diese Entscheidung war schaffung im Angriff genommen wordenl die insgesamt 12 deshalb ergangen, um noch eine fünfte 12,7 cm-SK und nun- Einheiten der "Raubvogel"- und "Raubtier"-Klasse ent- mehr acht Torpedorohre vorsehen zu können. Dieses sprachen - zumindest vom Entwurfsansatz her - den Ver- Deplacementslimit entsprach den Klauseln des Londoner säiiler Restriktionen und waren in ihrem Kampfwert so be- Flottenvertrages von 1930, den das Reich als für sich gültig grenzt, daß sie als "Torpedoboote" geführt wurden und nicht erklärt hatte. ötwa ats "Zerstörer". In dieser Zeit erwachte in der Reichs- marine eine optimistische Stimmung, und zwar dergestalt, daß es ihr in absehbarer Zeit doch noch möglich sein werde, den Bau von Zerstörern aufzunehmen. Dieser Hoffnung gab I Der Begriff "Zerstörer" war in der deutschen Marine nie verwendet der dreistulige "Umbauplan" der Reichsmarine vom 15. No- wauocrdhe nna; cIihed ehmie ltf übre hdaiersrleicsh e iann ndeeur eTrl pGbeegzneeicrh hneurnagn g"eTwoarpcehdsoebno wota"r , fedsetr' vember 1932 Ausdruck. Dieser sah den Ersatz von vier al- Torpedobootzerstörer". Solche Einheiten wurden bei ihr bis zum Ende ten Torpedobooten durch drei Zerstörer in der ersten Stufe des-ERsten Weltkrieges als "Große Torpedoboote" geführt. Vordere 12,7 cm-Geschütze, Brückenhaus und vorderer Schornstein des Zerstörers FRIEDRICH IHN' eine Affiahme aus dem Jahr 193g. An der Brü.ckenfront der " Reichsadler" . Dieses Emblem .führten alle Einheiten der Kriegsmarine' kleinere Schiffe *-ie hier an den Brückenaufbauten, groJJe Schffi am Heck' DAS WERDEN DER "ZERSTORER 1934" Als mit der Entwicklung von Zerstörern begonnen wurde, 3000 t). Die Kriegsmarine versuchte damit offenkundig ihre waren die durch Versailles gesetzten Beschränkungen for- bisherige Schwäche auf "kaltem" Wege schnell auszuglei- mell und auch faktisch noch in Kraft. In der Reichsführung chen, indem sie sich für den Bau großer Zerstörer entschied, sah man sich zu diesem Schritt berechtigt, weil aus ihrer die mit dem "Zerstörer 1934" Gestalt annahmen. Sicht die Siegermächte ihr im Zusammenhang mit der Ent- Die Aufträge für die ersten vier Einheiten (Z | - Z 4) datie- waffnung Deutschlands gegebenes Versprechen der allge- ren vom 7. April 1934; am 4. August 1934 folgten die Auf- meinen Abrüstung nicht eingelöst und damit die an diese träge für weitere vier (Z 9 - Z 12) und am 10. November Zielsetzung geknüpften waffentechnischen Bindeklauseln 1934 ein weiterer (Z l3\. Schon am 9. Januar und am 19. aus ihrer Sicht jeden völkerrechtlichen Legalitätsanspruch Januar 1935 kam es zu derAuftragsvergabe für weitere sie- verloren haben. Diese Einstellung war mit dafür ursächlich, ben Einheiten (Z 5 - Z 8 resp. Z 14 - Z 16); insgesamt waren daß der Wille nach Beseitigung der als Schmach empfunde- es sechzehn Einheiten. Von diesen verkörperten ZlbisZ 4 nen Versailler Fesseln in weiten Teilen des Volkes immer den Tlp " Zerstörer 19342 und Z 5 bis Z 16 den leicht verän- nachhaltiger geftirdert wurde. In dieser Zeit kam es zum derten Tlp "Zerstörer 1934 A.". Regierungswechsel:Am 30. Januar 1933 beauftragte Reichs- Mitdem Bau dieser Einheiten wurden vierWerften betraut: präsident von Hindenburg den von ihm als "böhmischen Deutsche Werke Kiel AG. (vier Einheiten) Gefreiten" bezeichneten und wenig geschätzten Führer der Deschimag Bremen (vier) Nationalsozialistischen DeutschenArbeiterpartei (NSDAP)' Germaniawerft Kiel (fünf) Adolf Hitler, mit der Bildung einer neuen Regierung; diese Blohm & Voß Hamburg (drei). übernahm den Umbauplan in vollem Umfang. Schon mit Alle Zerstörer dieser Klasse kamen unter ihrer alphanume- ihrem Schiflbauprogramm von 1934 konnte die Marine ihn rischen Bezeichnung - sie begann mit dem Buchstaben "2" jedoch insofern wesentlich erweitern, als nunmehr 16 Zer- (für "Zerstörer") und hatte eine fortlaufende Ziffer - zu störer vorgesehen wurden. Damit war der Weg zu einem Wasser und erhielten erst danach durch einen Befehl des hinsichtlich Kampfkraft, Seeftihigkeit und vielseitiger Ver- Oberbefehlshabers der Kriegsmarine (ObdM) Namen. Der wendbarkeit ausgewogenen Kriegsschifftyp frei, auf den Zulaufbegann im Januar 1937; der letzte dieser sechzehn bisher verzichtet werden mußte. Zerstörer konnte erst im März 1939 in Dienst gestellt wer- ImApril 1934 waren dieAufträge für die ersten vier Zerstö- den. rer erteilt worden, je zwei sollten zum l. April und zum l. Dieser Kriegsschifftyp war im Ausland fortlaufend weiter- Juni 1936 abgeliefert werden. Diese Entscheidung ist der entwickelt wordenl insbesondere galt das für Frankreich (das Öffenttichkeit zunächst nicht bekanntgegeben worden, sie bis gegen Mitte der 30er Jahre neben Polen und der Sowjet- unterlag noch der Geheimhaltung. Hierzu hatte man trifti- union als Hauptgegner Deutschlands in einem zukünftigen ge Gründe: Zu diesem Zeitpunkt war man noch weit von Krieg galt). Dort waren seitl922 neben dem Normaltyp des derZielsetzung entfernt, mit Großbritannien zu einem Flot- Zerstörers die viel Beachtung findenden "Contretorpilleurs" tenabkommen zu gelangen, um es nicht wieder zu einer entwickelt und gebaut worden; besonders geprägt wurden- deutsch-britischen Flottenrivalität kommen zu lassen. Die- diese durch ihre hohe Geschwindigkeit (erreicht wurden - ser von Hitler mit Vehemenz angestrebte Vertrag wurde am allerdings unter meist realitätsfremden Verhältnissen - teils 18. Juni 1935 Wirklichkeit; erst er legalisierte die deutsche erheblich über 40 kn!) und artilleristische Bewaffnung (fünf Wiederaufrüstung zur See und damit auch den Zerstörer- bis acht meist 13,8 cm-Geschütze). Für die deutsche Marine bau. verkörperten sie sehr gef?ihrliche Gegner; auf diese stellte Die friedensmäßige Planung der Kriegsmarine umfaßte in man sich in der Entwurfsphase ein. Für sie galt es, Zerstö- der Zerstörerkategorie 30 Einheiten (16 in den Haushalts- rer zu entwickeln, die ihren potentiellen Gegnern wenn nicht jahren 1934 und 1935, sechs in 1936 und acht 1938). Dies überlegen, so doch hinreichend gewachsen sind. entsprach quantitativ durchaus den Abmachungen des seit Die einsatzbereit gewordenen Zerstörer traten unter das Juni 1935 bestehenden Flottenvertrages mit Großbritanni- Kommando des "Führer der Torpedoboote" (FdT) und en. Mit diesem war die zukünftige Stärke der deutschen wurden in "Zerstörerdivisionen" (ieweils drei Einheiten) schwimmenden Einheiten auf 35 v. H. derbritischen Flotten- zusammengefaßt. Führerboot des FdT wurde Z IILBBE- tonnage festgelegt. Gemessen an jenen Obergrenzen, wel- RECHT MAASS. Die L. Zerstörerdivision wurde am l. De- che für Großbritannien mit den Flottenverträgen zu Wa- zember 1937 aufgestellt, ihr gehörten an: shington (1922) und London (1930) festgelegt worden wa- ren, konnte Deutschland von einer Obergrenze von 52 200 t Z2I GEOR,G THIELE in der Zerstörerkategorie ausgehen (anzurechnen waren Z3 IN{.A){ SCHULTZ jedoch 9600 t für die in den 20er Jahren gebauten Torpedo- Z4INICHARD BEITZE. boote); damit waren noch 42 600 t frei. Dies ließ Raum für Danach folgten weiter Divisionen: 28 Zerstörer von je etwa 1500 t. Am 9. Juli 1935 - vier Wo- 2.Zerstörerdivision: ZS lP^ULJACOBI chen nach demVertragsabschluß mit Großbritannien - gab Z6ITHBODOR RIEDEL dann die Reichsregierung ihr erstes Flottenbauprogramm Z7 IIIF,RNIANN SCHOEMANN bekannt. Dieses enthielt auch 16 Zerstörer zuje 1625 t. Da- 3. Zerstörerdivision: Z 14 IFRIEDRICH IHN mit wurden weitere 26 000 t desTonnagelimits ausgeschöpft. Z 15 / ERICH STEINBRINCK Allerdings trafen diese Zahlen nur halbwegs zu (und sind Z 16 / FRIEDRICH ECKOLDT später auch nicht mehr korrigiert worden): Das wirkliche 6.Zerstörerdivision: Z8lBRLINOHEINEMANN vertragsrelevante Deplacement der deutschen Zerstörer- Z9 IWOLßGANG ZENKER neubauten betrug mehr als 2100 t, d. h. etwa 600 t mehr als Z 11/BERNDVONARNIM die derzeit gültigen Klauseln auf internationaler Ebene zu- 8. Zerstörerdivision: Z 10 / HANS LODY ließen, nämlich 1500 t (allerdings kam es schon bald darauf Z12IEHICHGIESE - mit dem 1936 abgeschlossenen neuen Flottenvertrag zu Z 13 / ERICH KOELLNER London - zu einer beträchtlichen Anhebung, nämlich auf 1938 erfolgte eine Neugliederung in "Zerstörerflottillen" Z7 I FTERNIANN SCHOEMANN (Regelstärke sechs Boote2); hierzu sind jeweils zwei b) 4.Zerstönerdivision mit drei "Zerstörer 1936"; Zerstörerdivisionen zusammengelegt worden. 3. Zerstörerflottille (Aufstellung am 1. Dezember 1939 in Hamburg). Sie bestand aus der 2 Mit Bedacht ist hier an dem Terminus "...boot" festgehalten! Als sol- a) G.Zerstörerdivisionmit che wurden in der Kriegsmarine auch die Zerstörer bezeichnet, so wie Z 8 /BRUNO TIEINEMANN es bei den Torpedobooten der Regelfall war. Daran änderte auch das diesen gegenüber viel größere Deplacement nichts! Z9IWOLFGANG ZENKER Z 1I /BERNDVONARNIM Gebildet wurden: b) 8. Zerstörerdivision mit I. Zerstörerflottille: Z 10 / HANS LODY IhreAufstellungerfolgte am26. Oktober 1938 in Swinemün- Z12IBR]ICH GIESE de.Zaihr traten: 213I BNICIJ KOELLNER. a) die 1. Zerstörerdivision mit Z2I GEORG THMLE 4m26. Oktober 1939 erfotgte die Bildung des Kommandos Z3IIMAX SCHT]LTZ "Führer der Zerstörer" (FdZ); ihm wurden alle Zerstörer Z 4 I NTCHARD BEITZEN unterstellt (und später auch die Torpedoboote). b) die 3. Zerstörerdivision mit Nachdem bereits im Februar und imApril 1940 nahezu die ZI4 / FRJTBDRICH IHN Hälfte aller "Zerstörer 193411934 A" verlorengegangen Z 15/ERICHSTEINBRINCK waren und im weiteren Verlauf nochmals drei Binheiten in Z 16/FRMDRICHECKOLDT; Verlust gerieten, mußten mehrfach Neugliederungen vor- 2. Zerstörerfloftihe genommen werden. Bei Kriegsende gehörten an: 1. Der 5. (Aufstellung am 1. November 1938 in Wilhelmshaven). Zerstörerllottille z Z 4 | HICHARD BEITZEN. Z 14 / FRIED- Diese bestand aus der RICH IHN und Z 15 | ERICH STEINBRINCK, der 6. a) Z.Zerstörcrdivision mit Zerstörerfl ottillez Z 5 / PAUL JAC OBl, Z 6 / THEODOR Z5 /PAULJACOBI REDEL und Z 10 / HANS LODY. Die Auflösung beider Z6ITHEODOR RIEDEL Flottillen erfolgte am 1.0. Mai resp.20. Mai 1945. ll ulv' rxl* Abteil ung Raumunterteilung auf "Zerstörer I934'. Es bedeuten: I4 Artille rie - Sc ha It s te I le I Lasten für Vorrrite 15 Kühlmaschinenraum 2 Wohnräume fiir Mannschaften und Unteroffiziere I6 Kühlraum J Wo hnrciume für Ob e rfe ldw e be I Gasschutzlast Wohnräume für Offiziere t8 Rude rgeschirraum 5 ulzellen 19 E-Werk 6 Schlingerbunker 20 Hilfskesselraum 7 Speisewasservorräte 2I Waschwasservorrat 8 Turbinenraum 22 Leckpumpenraum 9 Kesselraum 23 Kleiderkammer t0 lIi[fsmaschinenraum Trinkwasservorrat II Munitionskammer 25 Leerzelle 12 Rechenstelle 26 Trinmzelle I3 Tb rp e d o - Luftp u m p e n ra um 27 Umformerraum 6 DER''ZERSTORER 934'' KONSTRUKTIONSMERKMALE 1 UND "ZERSTönen 1934 A" Schiffskörper körperim Kiel- und Kimmungsbereich vorgenommen wur' den. Auch oberhatb der Wasserlinie waren solche Verstär- kungen erforderlich, vor allem in den Schergängen des Bac[decks. Letzterewaren im Bereich des abschließenden Die "Zerstörer 193411934 A" waren die ersten Schiffe der Decks in einemViertelkreisprofil gestaltet (eine Reminiszenz Kriegsmarine, die aus "Stahl 52" gebaut worden sind; die an die "Walrückenback" früherer Torpedoboote!). Diese Vorzüge dieses neuen Schiflbaumaterials lagen in seiner viertelrunden Schergänge waren ein besonderes Charakte- besserön Schweißbarkeit und seiner größeren Rißfestigkeit. ristikum nur der "Zerstörer 1934". Die Festigkeit sollten Angewandt wurde die Längsspant-Längsbänder-Bauweise. außerdem aufgeschweißte Plattengänge beiderseits am lei Schiffsform nach waren sie Backdecker: Das um ein Schiffskörper und auf den Decks verbessern helfen' Dadurch Deck erhöhte Vorschiff - die "Back" - beanspruchte etwa wollte man auch derNeigung zum Durchbiegen des Schiffs- ein Drittet der Schiffskörperlänge. Diese Bauweise war ge- körpers entgegenwirken und die durch die Maschinen her' wählt worden, um die Seefähigkeit zu verbessern.Auch hat- vorgerufenen Vibrationen mildern; eine flankierende Maß- ten sie zwar eine Schtingerdämpfanlage, aber diese diente nahme war der Befehl zur Verbrauchsbeschränkung bei den nicht der Dämpfung der Seegangsbewegungen, sondern dem Brennstoffvorräten. Das sollte zusätzlich die Stabilität ver- Aufschlingern des Schiffes zum Zweck des ausbildungs- bessern. mäßig durchzuführendenArtillerieschießens. DieAufteilung in fünfzehnAbteilungen (Abteilung I bis XV) und ein Dop- pelboden - dieser im MittelschifT (d. h. im Bereich der An- lriebsräume ) - trug den Erfordernissen der Erhaltung der Schwimmfähigkeit Rechnung. Unzureichend war der Linienriß: Dieser fundierte auf einem eigentlich längst über- hotten Standardl seine Schwächen waren: . das nahezu parallel zur Schwimmlinie verlaufende Oberdeck im Bereich des Vorschiffes, . in dem besonders in diesem Bereich viel zu geringen Spantenausfall, und . in der nahezu senkrecht verlaufenden Form des Vorstevens. Bei den Erprobungen wurden diese Mängel sichtbar; die Schiffe zeigten ein schlechtes Seeverhalten. Mit dem Vor- schiff nahmen sie bei grober See und/oder höheren Fahrt- stufen viel Wasser über, so daß sie bis zum Ansatz der Brückenaufbauten überspült wurden, was wiederum den Einsatz des vorderen Geschützes nicht mehr zuließ. Auf GEORG THELE hat man versucht, diesen Mängeln durch eine ca. L9 m lange schmale Spritzwasserleiste an jeder Sei- te des Vorschiffes abzuhelfen, doch zeigte sich diese Maß- nahme als zu wenig wirkungsvoll, um eine akzeptable Bes- Spantenri/3 des "Zerstörers I934" s€rung zu erbringenl sie wurden daher wieder abgebaut' Die Lösung des Problems mußte dann durch einen Umbau erzwungen werden, doch waren einem solchen recht enge Grenzen gesetzt. Eine "Radikalkur" - darunter zu verste- hen ist eine Umkonstruktion des Vorschiffes von Grund an Das schiflbauliche Unterscheidungsmerkmal der " Zerstö- - verbot sich aus Gründen, die eng mit der sich zuspitzen' rer 193 A" zu ihren Vorgängern war der rechtwinklige den politischen Situation in Europa zu tun hatte: Ein neuer tJbergang des Schergangs im Bereich des Backdecks und Krieg nurde immer wahrscheinlicher, die Forderung nach ein etwas weniger steil ausfallender Vorsteven. Sie erhielten alsbaldigerVerfügbarkeit der Schiffneubauten ließ keine Zeit teils vonAnfang an, teils erst während des Baues einen um für aufwendige Nachbesserungen. Das wenige, was relativ 0,70 m hochgezogenen Deckssprung imVorschiff, aber die- schnell getan werden.konnte, ließ nur bedingt die Erwar- ser verlief "sanfter" und nicht mehr so abrupt wie bei dem tung zu, daß diesen Übeh abgeholfen werden kann. Die umgebauten "Zerstörer 1934". Arbeiten mußten sich daher bei den "Zerstörern 1934" auf Aber auch beim "Zerstörer 1934A" führte eine stetig wir' ein Hochziehen des Backdecks um ca. 0,70 m auf einer Län- kende vertikale Beanspruchung zurn Durchhängen des Mit' ge von nur ca. 12 m und damit auf einen notwendigerweise telschiffes. Dies zwang auch hier zu Versteifungensplatten nur wenig stärkeren Spantenausfall beschränken. Darüber in den kräfteausgesetzten Bereichen. Der Kontereffekt war hinaus ließ sich noch einAnschärfen desVorstevens durch- dann. daß das Mittelschiffin seiner Festigkeit verbessert war führen, wodurch er eine geringfügig sfärkere Neigung er- (obwoht es auch fernerhin zu Rißbildungen kam), während hielt (was wiederum einen Zuwachs von 0"30 m in der Schiffs- das (nicht verstärkte) Achterschiff unangenehmen länge bewirkte). Vibrationen und Erschütterungen ausgesetzt war, wenn die NiCtrt attein aie Seefähigkeit ließ zu wünschen übrig. Kaum Kräfte einer aufgewühlten See angriffen. weniger Probleme verursachte die Schiffsfestigkeit; es er- Die Verwendung Yon Leichtmetall für Teile von Aufbauten wies iich nämlich, daß ein Teil der Schiffsverbände zu beider Tlpvarianten trug dazu bei, daß der Gewichts- schwach bemessen war. Diesem Mangel wurde dadurch zu schwerpunkt an sich genügend tief gelegt war und dadurch Leibe gegangen, daß parallele Verstärkungen am Schiffs- eine ausreichende Querstabilität gewahrt wurde. Infolge des weit weggeschnittenen Totholzes und des glatt verlaufenden Hecks steuerten diese Zerstörer recht schlecht und bedurften beträchtlicher Ruderhilfel außerdem gierten sie stark. Diese ersten Zerstörer der Kriegsmarine hatten unter dem Heck einen sog. "Staukeil". Dieser sollte ein Anheben des Achterschiffes bewirken und das Schiff möglichst gleichlastig durch die See führen. Dieser Staukeil bewirkte zwar den gewünschten Effekt aber dabei traten Nebenwirkungen auf, die man nicht erwartet hatte: Die durch ihn achtern nach Die Gestaltung des Staukeils (Pfeil) auf dem " Zerstörer 1934/19344',. oben wirkende Kraftkomponente hatte zur Folge, daß das Schiffim Seegang mit demVorschiffnicht mehranhob, son- seiner Schlingerkiele angebaut. Ein anderer Nachteil dieses dern sich gewissermaßen durch die See "boxen" mußte, Staukeils waren die in Längsrichtung verlaufenden erhebli- wobei es verständlicherweise viel Wasser übernahm. Um chen Biegungsbeanspruchungen des Schiffskörpers. Abhil- dieser Wirkung entgegenzuwirken, wurde der Staukeil zu- fe sollten die berpits erwähntenVersteifungsplatten oberhalb nächst verkleinert und schließlich ganz entfernt und statt der Wasserlinie erbringen. :t:.5,i if==ll i I Lcingsschnitt und obere Ansicht des Typs "Zerstörer 1934" Zerstörer MAX SCHULTZ noch vor dem Umbau des Vorschiffs und der Brücke.

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