PA,NZERSCHIFT DDEUTSCHLII,NDa SIEGFRIED BREYER MARINE. ARSENAL --- Qp Zf- V, - ;l;1I -=<. i _* I o, I E". :* I I -tr I i "g il- ,'r, EIrüt rf -I t-y ,T t.' r&. "3:' .-i )/i \ ;1 F i.'l::t - - _ll- PANZERSCHIFF DDEUTSCHtAND,, tl (SCHWERER KREUZER LUTZOW,{ " Marine - Arsenal Band 6 Siegfried Breyer Gegenüberliegende Seite : Panzerschiff DEUTSCHLAND an der Hamburger Überseebrücke anläßlich eines Besuches etwa 1935/36. Im Topp ist die Konteradmiralsflagge gesetzt, Zeichen dafür, daß die DEUTSCHLAND dem Befehlshaber der Linienschiffe (B.d.L.) als Flaggschiff dient. Auf der gegenüberliegenden Seite: Das Panzerschiff an der Pier des Ausrüstungshafens der Marinewerft Wilhelmshaven, aufgenommen 1934. Auch hier weht die Flagge des B.d.L. (später "Befehlshaber der Pan- zerschiffe" - B.d.P. - bezeichnet. PODZUN. PALLAS. VERLAG I 3' 6360 Friedberg Markt (AUSWAHL) BILDQUELLENVERZEICHNIS QUELLENVERZEICHNIS Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer Bundesarchiv ( 16) 1905-1970, München 1970 Sammlung BfZ (ll Breyer: Großkampfschiffe 1905-1970, München Sammlung Breyer (20) 1977 Sammlung KooP (20) Breyer/Koop: Von der EMDEN zur TIRPITZ, schäfer, Kiel (3) Iiand I. München 1980 Marineleitung/OKM (3) Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Royal British Navy (2) Band 1, München 1982 Zeichnungen Seiten 4, 16 und 2l: 1968 Hadeler: Kriegsschiffbau, Darmstadt Copyright 1988 S. Breyer Hildebrandt/Rtlhr: Die deutschen Kriegsschiffe, Bände 2 und 4, Herford 1980 bzw. 1981 Rohwer/Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939 -1945, Oldenburg I 968 Prager: Panzerschiffe DEUTSCHLAND - Schwerer Kreuzer LÜTZOW, Herford l98l Gesamtredaktion: Siegfried Breyer Copyright 1988 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, beim Podzun-Pallas-Verlag GmbH, Markt 9, 6360 Friedberg 3 (Dor- heim) Verantwortlich für den Inhalt ist der Autor' Technische Herstellung: Druckerei Wagner, 6350 Bad Nauheim ISBN: 3-7909{351-5 Vertrieb: Podzun-Pallas-Verlag GmbH, Markt 9, Postfach 314, D - 6360 Friedberg 3, Tel. 06031/3131 + 3160, Telex: 415961, Telefax: 06031162969 Alleinvertrieb für Österreich: Pressegroßvertrieb Salzburg, 5081 Salzburg-Anif, Niederalm 300, Tel. 0624613721 Verkaufspreis für österreich: 145,- Schilling; Schweiz: 18,- sfr Deutschland: 18.- DM 1 DIE VORGESCHICHTE Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches in zwei Zwillingstürmen vorsah, doch gerieten und der Auslieferung der Hochseeflotte an die dabei die ebenso wichtigen Belange der Stand- Siegermächte verblieben der deutschen Marine festigkeit und Geschwindigkeit ins Hintertreffen. als stärkste Einheiten nur acht alte. aus der Vor- Dreadnought-Epoche starnmende und damit ver- altete Linienschiffe, von denen nur sechs im Zwar ist diese Entwurfsstudie mit wechselnden Dienst gehalten werden durften, während die Faktoren - schwächere Bewaffnung, besserer beiden anderen in Reserve zu halten waren. Schutz, stärkere Antriebsar-rlage und größere Ab- lnessungen - durchgearbeitet worden, aber stets beanspruchte der Primärfaktor soviel von der Der Versailler Vertrag erlaubte deren Ersatz. Verdrängung, daß für die anderen Faktoren wenn seit den'r Stapellauf mindestens 20 Jahre nicht mehr genügend übrigblieb. Eine drei Jahre vergangen waren. Dies traf auf die alten Linien- später erarbeitete Alternativlösung sah ein mehr schiffe ausnahnrslos zu. Für ihre Ersatzbauten kreuzerrnäßig konzipiertes Schiff mit acht hatten die Siegermächte jedoch eine Obergrenze 2l cm-Geschützen in vier Zwillingstürmen, mäßi- von 10.000 t gesetzt. Das Hauptkaliber war zwar gem Panzerschutz und hoher Geschwindigkeit nicht vorgeschrieben, aber es gab auf deutscher vor, aber dieses fand erst recht keine Zustim- Seite beträchtliche Zweifel, daß die Sieger einem mung, weil es als Ersatz für die Linienschiffe den höheren Kaliber als 28 cln - mit solchen Ge- Seestreitkräften nicht die notwendige Kampf- schützen waren die belassenen Linienschiffe be- kraft zu geben vermochte. So schien es zunächst stückt - zustimmen würden. Die 10.000 t-Ver- nicht möglich, in naher Zukunft zu einer befrie- drängungsobergrenze war offenkundig in der Ab- digenden Lösung zu gelangen. sicht gesetzt worden, es den deutschen Marine- konstrukteuren unmöglich zu machen, daraus zu einem auch nur halbwegs befriedigenden Typ ei- Nachdern im Herbst 1924 Admiral Zenker die nes Linienschiffes zu gelangen. In Deutschland Führung der Marine übernommen hatte, kam es begannen daher frühzeitig Untersuchungen, die zrr einer Neubelebung der Planungsarbeiten. den Zweck hatten, das unter diesen Vorgaben Hierbei wurden zwei Möglichkeiten in den Vor- Erreichbare herauszufinden. Das 1922 abge- dergrund gestellt: Monitor- oder Kreuzertyp? schlossene Flottenabkommen von Washington kam dabei den deutschen Bestrebungen in einer Weise entgegen, die sicher nicht beabsichtigt Bei dem Monitortyp ließen sich beispielsweise war, denn es ließ eine etwas günstigere Berech- erreichen: nungsart der Verdrängung zu. Als erstes der zu Lösung A: Sechs 30,5 cm-Geschütze in drei ersetzenden Linienschiffe wurde die 1902-1905 Zwillingstürmen, Seitenpanzerschutz gebaute PREUSSEN bestimmt, die sich von allen bis 200 mm, Geschwindigkeit 2l kn. im schlechtesten Zustand befand. Der für sie in Lösung B: Drei 35 cm-Geschütze in einem Dril- Aussicht genommene Neubau erhielt daher die lingsturm, Seitenpanzerschutz bis Haushaltsbezeichnuns "Ersatz PREUSSEN". 300 mm, Geschwindigkeit 19 kn. Lösung C: Vier 30,5 cm-Geschütze in zwei Zwillingstürmen, Seitenpanzerschutz Mit den Entwurfsstudien wurde schon 1920 be- bis 180 mm, Geschwindigkeit 24kn. gonnen. An den ersten von ihnen ist die Frage untersucht worden, ob es gelingen würde, die irn Krieg hochbewährten Eigenschaften der deut- Die Marine konnte sich jedoch für einen solchen schen Großkampfschiffe auch bei nur 10.000 t Monitortyp ebensowenig entscheiden wie für Verdrängung zu erreichen. In jener Zeit rechnete den zuvor untersuchten Kreuzertyp. Damit man auf deutscher Seite hauptsächlich mit einer mußte sie zwangsläufig wieder zum Linien- Gegnerschaft Frankreichs, und aus diesem Den- schiffstyp zurücksteuern. Bei den daraufhin neu ken ergab sich der Wunsch nach einem kampf- entstehenden Entwürfen ging sie von 30,5 cm kräftigen, standfesten Schiff, das den Kampf mit als Hauptkaliber aus; weil sie sich aber nicht si- den mit 30,5 cm- und 34 cm-Geschützen be- cher war, ob die Siegermächte hiergegen Wider- stückten französischen Weltkrieg l-Schlachtschif- spruch erheben würden, entstand parallel dazu fen aufnehmen konnte. 1920 gelangte man so zu eine Entwurfsstudie, bei der 28 cm-Geschütze einem Entwurf, der zwar vier 38 cm-Geschütze zugrundegelegt waren. Entwurf III l0: Monitortyp Entwurf I/10: Kreuzertyp Entwurf II/30: Linienschiffstyp Entwurf I/35: Monitortyp Entwurf VIII/30: Monitortyp Entwurf llM 26: Linienschiffskreuzertyp Gleichwohl blieben die Dinge bis etwa Mitte der ungeeignet einschätzte. Hiergegen nahm die 20er Jahre in der Schwebe. Einen gewissen Wen- Flottenabteilung unter Konteradmiral von Loe- depunkt brachten erst die 1926 abgehaltenen wenfeld Stellung und wies darauf hin, daß dieser Flottenmanöver, und zwar insoweit, als man "Linienschiffskreuzer" primär einen politischen jetzt für ein Linienschiff den taktischen Wert der Zweck zu erfüllen habe, weil er geeignet ist, das überlegenen Geschwindigkeit zu erkennen be- zwischen den großen Seemächten abgeschlosse- gann und daraus die Forderung nach einem ne Flottenabkommen von Washington zu "stö' schnellen Linienschiff formulierte, das sich in ren" und dadurch zu erreichen, daß Deutschland seiner Gesamtkonzeption mehr als ein Kreuzer in dieses Abkommen aufgenommen wird (und mit schwerer Artillerie darstellte. Damit war für damit in einem adäquaten Rahmen seine Hoheit die Reichsmarine der Zeitpunkt gekommen, für über die Seerüstung zurückgewinnt). Damit wa- sich als günstigste Lösung die Überlegenheit über ren völlig neue Perspektiven eröffnet. Dieser Weg jene dem Washington-Abkommen entsprechen- schien durchaus geeignet, aus der festgefahrenen den Kriegsschifftypen in stets einer Richtung rnilitärisch-technischen Situation herauszufin- zu suchen: Den Schlachtschiffen an Geschwin- den. Admiral Zenker wies jedoch auch diese Per- digkeit, den Kreuzern an Artillerie. Der wei- spektive ab, weil er sie letztlich doch nicht für tere Weg wurde durch die sich anbahnenden erfolgversprechend einschätzte. Nur wenige Mo- Fortschitte in der jüngsten technischen Entwick- nate später legte die Konstruktionsabteilung ei- lung vorgezeichnet: Einmal durch die Errungen- nen neuen, verbesserten Entwurf vor, und von schaften der elektrischen Schweißung beim Bau da ab steuerte die weitere Entwicklung konse- des Schiffskörpers und der damit zusammen- quent auf das nach Kreuzernormen gepanzerte, hängenden Gewichtseinsparung, und zum ande- aber mit schwerer Artillerie bestückte Schiff ren vor allem dadurch, daß jetzt, durch den Er- hin. Im Juni 1927 fiel schließlich die Entschei- fahrungsschatz des Umgangs mit vielen hundert dung: Die Marineleitung beschloß, die Frage Uboot-Dieselmotoren während des Krieges, der nach dem wirklichen Ersatz-Linienschiff zu ver- Weg zum leistungsstarken Großdiesel beschreit- tagen, aber den "Linienschiffskreuzer" mit sechs bar zu werden versprach. Seine Weiterentwick- 28 cm-Geschützen, 25 bis 27 kn Geschwindig- lung ließ erwarten, daß er künftig als Haupt- und keit und 100 mm dicker Panzerung zu verwirk- Alleinantrieb für große Kriegsschiffe zur Ver- lichen, quasi eine Art Interimslösung. Es wurde fügung stehen würde. Hinzu kamen noch Fort- jetzt für richtig gehalten, zunächst zwei solcher schritte bei der Herstellung des Panzermaterials: Einheiten zu bauen und danach über den Bau standfester Schiffe Beschluß zu fassen. Bis da- hin sollte sich die Flotte mit den vorhandenen alten Linienschiffen begnügen. Für den verwirk- Mit Beginn der 30er Jahre standen neue Arten - lichungsnahen neuen Typ wählte die Marine die "Wotan weich" (Ww) und "Wotan hart" (Wh) - Bezeichnung "Panzerschiff'. Damit folgte sie in zur Verfügung; es handelte sich dabei um homo- wörtlicher Übersetzung dem im Versailler Ver- genes Material in Dicken bis zu 140 mm, das ne- trag manifestierten französischen Terminus ben hervorragender Zähigkeit und guten Festig- "Cuirass€". keitseigenschaften im Gegensatz zu dem bisheri- gen 4 %igen Nickelstahl mit Spezialelektroden zuverlässig geschweißt werden konnte. ANGABEN ZU DEN VORENTWÜRFEN hntwurf L:inge tsreite Tiefgang Antrieb Antriebsleistung (;cschwindigkeil m ß Wellenzahl kn fl/10 124 21.4 6.8 Turbinen " l5.000wPS 1) Seine Festigkeitswerte betrugen : Panzerung: Seitenpanzer 100 mm. Panzerdeck 3-0 mm. Schwere ertillerie: Vier 38 cm in ZwillingstüF men. vier | 5 cm in Zwillingstinmen. zwei 8.8 cm-Flak. Torpedowaffe: Zwei 50 cm-Torpedorohre. Art l/fo 116 18.8 6,5 Turbinen 2) 80.000 wPS 3: Zerreißfestigkeit Dehnung Streckgrenze : kglmm2 '/, kp/mm2 mPaennz. ekreuinnge: MSeilitteelnapdailnlererirc . 10vi0e rm 8m.8. cPman-Fzelardke. cTk or3p0e dmomwa. fSfec: hwAecreh tA 5r0ti llcemri-eT:o rApc.'dhot r:olh rcem. in Zwillin8stür- wh 85 -95 20 50-s5 Ili,10 lll :: 6.5 Dicsdrnotoren 14.000 PSc ll Ww 65 - t) 25 38-40 lt'irinmzeenru. nSke: inSr! 'ilttelitntpcalanrzticllrc rli0cO. dmrefii . 10I'a.5n zcemrd'Fehckk . i5T omrpme. dSocwhawlfc!rre ZAwrtcilil c5r3ie.,:1 cSmec-hTso r3p0e.d5o rcomh rien. Zwillings- li,ls I 16 ll 7.: Dieselmotoren 16.000 I'Se 19 (nach Hadeler, Kriegsschiffbau, Band 2, S. 507) Pünzerung: Seitenpanrcr 300 nm. panzer,tect<:-0 mm. Sehwere Artillcric: Drei l5 cm in Drillingsturm (vorn), vier I 5 cm in ZwillingslürnleD. vier 8,ll cilt'Flak- torpedowaffc: Vier 53.3 cn-Torpedorohre. vl[/30 l4t ]0.1 7.0 l)icsrlmotorcn 16.000 PSe 14 l Panzerung: Seitenpanzer 180 mm. Panzerdeck keine Angäben. Schwere Artilleric. Vier 30.5 cm in Unter dieser recht günstigen Konstellation ent- Zwillingstürmen. sechs l5 cm in Zwillingslürmen. sechs 8.8 cm-Flak. Torpedowaffe: Zwei 53.3 cm- Tomedorohre. stand der Entwurf eines "Linienschiffskreuzers" als durchaus ausgewogener Typ. Im Januar llu 26 | 8l{ 10.7 5.5 Diesclmotoren 54.000 PSc 18 Panzerung: Seitenpanzer lO0 mnt. Panzerdeck keinc Angaben. Schwere Artillerie: Sechs:8 cm in lehnte Admiral Zenker diesen jedoch ab, weil er Drillinstürmen, achl l: cm in Zwillingslafetten. Keine Torpedowaffe. ihn für die Verteidigung der Ostseezugänge als :lr) SKeec$hes! Eminilc ngd.meri scuhnlde rv iFcer uDeroupngp€lenderölkcsl DIE BAUGESCHICHTE Bevor es zur Realisierung des Panzerschiff-Pro- wurde dieser Antrag von einer deutlichen Melrr- jektes karn. gab es inr Reichstag - der danraligen heit der Abgeordneten rbgelehnt. Dar-nit war die gesetzgebenderr Versalnmluug des Reiches - ei- letzte parlanrentarische Hürde genonrnren und nen erbitterten Streit unter den Parteien. der als der Bau gesichert. Der Bauauftrag erging ullver- "Panzerkreuzer-Debatte" in die Annalen der züglich an die frühere Kaiserliche Werft in Kiel. Weinrarer Republik eingegangen ist. Das Wider- die nach deur Ende des Krieges in "Reichs- sinnige an der Situation: Der Bau des Panzer- werft" urnbeuanut wordelr war und seit 1920 schiffes war von der darnals herrschenden so- als "Deutsche Werke AG" firnrierte. Von ihr zialdeurokratischen Reichsregierung beschlossen wurcle der Netrbau - jetzt "Panzerschiff A" worden. aber das gesalnte linke Wählerspektrutn bezeichr-ret - als Baunuulurer 219 alsbald in An- einschliefllich des linken Flügels der SPD kärnpf- griff genonunen. Die Kiellegung erfolgte anr te lnit einer Vehenrenz ohnegleiclren dageger-r. 5. Februar 1929 atrf Helling 2. Von da ab Der Protest gipfelte in vielerlei Paroletr. utrter dauerte es noch nrehr als zwei Jahre. bis der denerr "Kinderspeisung statt Panzerkreuzer- Neubau seineur Eleurerrt übergeben werden neubau" die wohl bekannteste geworden ist. konnte. Am l 9. Mai l93l war es soweit: Zunächst sah es so aus. als werde der Bau des Der Tag des Stapellaufes war gekourmen. Diesenr Schiffes zu Fall gebracht: lnr Oktober 1928 Akt wohnten der Reichspräsident Generalfeld- stellte die Mehrheit der SPD-Fraktion den Au- nrarschall von Hindeuburg und der Reichskanz- trag, die Bewilligung zuur Bau des Schiffes zu ler Briining bei. und dabei kanr es zu einer Pan- verweigern. Aber als es inr Noveurber 1928 irl ne. die freiliclt ohrre jederlei Folgen blieb: Reichstas zur naulelltlichen Abstiurrnuns kanr. Während der Ansprache des Reichskanzlers setzte werden. Hierbei erfolgten eine nochmalige Bo- sich der Neubau in Bewegung, noch ehe der denkonservierung und der Einbau der Propeller. Reichspräsident den Taufakt hatte vollziehen Im Dezember 1932 wurden die Maschinenstand- können. Die an Oberdeck versammelten Werft- proben vorgenommen, und Anfang Januar 1933 angehörigen reagierten sofort und entrollten die legte das Schiff ab, um sich erstmals mit eigener Namenstransparente, auf denen jedermann den Kraft zu bewegen. Diese Fahrt war aber nur von bisher geheimgehaltenen Namen des Schiffes le- sehr kurzer Dauer und diente hauptsächlich der sen konnte: DEUTSCHLAND. Kupplungskontrolle. Am 18./19. Januar 1933 Währenddessen gingen die Arbeiten bei MAN in führte es dann seine erste Werftprobefahrt durch, Augsburg, dem weltbekannten Herstellerwerk am 8. Februar 1933 folgte die zweite. Hierbei von Dieselmotoren, planmäßig weiter. Dort ent- zeigte sich, daß die Abgasleitungen unzureichend standen die für die DEUTSCHLAND bestirnm- waren und der Lärm der Motoren kaum erträg- ten Großdieselmotoren, deren dreitagiger Probe- lich. Dies zwang zu Anderungen und Verbes- lauf nacheinander fun Februar l93l erfolgte. Den serungen. Am 27. Februar 1933 verließ die Bauauftrag für die Anlage hatte das Unterneh- DEUTSCHLAND endgültig die Bauwerft und rnen 1928 erhalten. Das Panzerschiff DEUTSCH- machte in Cuxhaven fest, wo die Abnahmekom- LAND wurde darnit das erste große Kriegsschiff mission der Reichsmarinewerft Wilhelmshaven der Welt mit Motorenantrieb. Dem Probelauf der und ein Kontingent von Marineangehörigen ein- Motoren folgte nach der Abnahmeprüfung der stiegen. Dann begann die Übernahmefahrt in die Einbau in das Schiff. der inr August 1932 mit Deutsche Bucht, die am 28. Februar mit dem dem Aufsetzen des Schornsteins abgeschlossen Einlaufen in Wilhelmshaven ihren Abschluß werden konnte. Am 5. November 1932 wechsel- fand. Vier Wochen später erfolgte die Indienst- te die DEUTSCHLAND erstmals ihren Liege- stellung. An diesem l. April 1933 stieg die Be- platz im Ausrüstungshafen, um eingedockt zu satzung des am gleichen Tage wegen einer be- vorstehenden längeren Grundinstandsetzung und Modernisierung außer Dienst gestellten Kreuzers EMDEN auf die DEUTSCHLAND als deren Besatzungsstamm über. Danach wur- den auf dem Panzerschiff Flagge und Wimpel gesetzt, und es folgte die Zeit der Ausbildung und des Einfahrens. Am 31. Dezember 1933 er- folgte die Entlassung der DEUTSCHLAND aus dem Probefahrtverhältnis: von da ab gehörte sie der Flotte an. Das Panzerschiff "A" auf Helling 2 der Deutschen Werke A.G. Kiel, aufgenommen am 19. Mai l93l kurz vordem Stapellauf. Auf dem Werftgelände hat sich eine vieltau- sendköpfige Menge eingefunden, ihre Zahl wurde auf 60.000 eeschätzt. +';t ,..\: ii ,*"$yl#"X