Manual der Wundheilung: Chirurgisch-dermatologischer Leitfaden der modernen Wundbehandlung

347 Pages·2009·5.45 MB·German

by  Thomas Wild

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SpringerWienNewYork
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Universitätsklinik für Chirurgie, Medizinische Universität Wien,
Wien, Österreich
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Abteilung für Dermatologie und Venerologie, AKH Linz,
Linz, Österreich
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ISBN-10 3-211-25212-6 SpringerWienNewYork
ISBN-13 978-3-211-25212-3 SpringerWienNewYork
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»Anders als Tiere, deren Glücksstreben
auf ihr Überleben und auf die direkte Befriedigung
ihrer sensorischen Bedürfnisse beschränkt ist,
haben wir Menschen die Möglichkeit,
ein tiefergehendes Glück zu erleben,
das, wenn es erlangt wird, in der Lage ist,
gegenteilige Erfahrungen zu überlagern.«
Dalai Lama
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dumm sein konnten.«
Die Wundbehandlung ist ein untrennbares Teilgebiet Wundheilung spielte in der Wiener Klinik schon im-
der Chirurgie, welches in den letzten Jahren durch um- mer eine wichtige Rolle. So ist der Begriff des Granula-
fangreiche Forschung eine durchgreifende Verände- tionsgewebes von Prof. Billroth als Leiter der Chirur-
rung in den Behandlungskonzepten erfahren hat. gischen Klinik 1865 erstmals definiert worden. Es ist
Die Fehleinschätzung eines so wichtigen Themas charakterisiert worden als Regenerationsgewebe, wel-
wie die Wundinfektionen widerspiegelt das Leben von ches auf Grund seiner Morphologie (Granular = Körn-
Ignaz Semmelweis (1818–1865), Doktor der Medizin chen) diesen Namen erhielt und den beginnenden
und Geburtshelfer. Er erkannte, dass die Ärzte selbst Wundheilungsprozess kennzeichnet. Anton Wölfler,
die Verursacher des Wundbettfiebers waren. Damals (1850–1917), war ab 1876 Assistent von T. Billroth, stu-
war es üblich, nach der Sektion einer Leiche ohne dierte in Edinburgh die systematische antiseptische
Händedesinfektion in die Entbindungsstation zu Wundbehandlung und führte diese 1878 in der Bill-
wechseln, bevor man werdende oder junge Mütter un- rothschen Klinik ein.
tersuchte und sie so infizierte. Auch heute ist dieses Thema hochaktuell und inter-
Semmelweis setzte sich 1847 gegen den Widerstand essanter denn je.
der Wiener Mediziner dafür ein, dass sich die Ärzte vor Im vorliegenden Lehrbuch sollen sowohl dem jun-
der Untersuchung einer Gebärenden die Hände in ei- gen als auch dem erfahrenen Chirurgen die Grund-
ner Desinfektionslösung wuschen, konnte sich aber lagen der Physiologie und Pathophysiologie der Wund-
damit zunächst nicht durchsetzen, obwohl er nach- heilung, sowie die daraus resultierenden modernen
weisen konnte, dass die Mortalität von 11,4 auf 3,04% Behandlungskonzepte klar und verständlich näher ge-
reduziert werden konnte. bracht werden. Auf dieser Basis lässt sich die Inzidenz
Trotz seiner großartigen Erfolge erntete er von den von Wundheilungsstörungen nach chirurgischen Ein-
Ärztekollegen nur Hohn und Spott. Auch die Untersu- griffen senken beziehungsweise die Behandlungs-
chungen von Carl Rokitansky konnten daran nichts dauer deutlich verkürzen.
ändern. Letztendlich starb er selber an einer Wund-
infektion, nachdem man ihn wegen einer Syphilis in O. Univ. Prof. Dr. Raimund Jakesz
eine geschlossene Psychiatrie einwies und nach einer Klinischer Abteilungsleiter:
Verletzung nicht behandelte. Klinische Abteilung für Allgemeinchirurgie
Ferdinand Hebra, der allgemein als Begründer der Medizinische Universität Wien
modernen Dermatologie anerkannt ist, traf folgende
Feststellung: »Wenn man dereinst die Geschichte
menschlicher Fehler erzählt, wird man nur schwerlich
ein so machtvolles Beispiel finden, und man wird ver-
blüfft sein, wie derart fähige und spezialisierte Men-
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des aktuellen Standes der Wundbehandlung. Die in-
Als Präsident der Österreichischen Wundgesellschaft ternationale Autorenbeteiligung beweist unsere enge
ist es mir ein großes Anliegen, das Thema Wundhei- Kooperation mit internationalen Fachgesellschaften
lung als interdisziplinäres Thema zu sensibilisieren. sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf wissen-
Durch die Veränderung der Alterspyramide hat das schaftlicher Ebene.
Symptom Wunde in der Zukunft noch mehr Bedeu- Das vorliegende Buch gibt dem Leser die Möglich-
tung sowohl medizinisch als auch sozioökonomisch keit, sich über die basalen Zusammenhänge der Wund-
erfahren. Die wachsende Zahl der Mitglieder der Aus- heilung sowie über Differentialdiagnosen und daraus
trian Wound Association (AWA) und die gut besuchten resultierende Therapiekonzepte weiterzubilden. Alt-
Kongresse und zahlreichen Seminare widerspiegeln hergebrachte Methoden werden als hilfreich aber ei-
diese Tendenz. Aufbauend auf der Pionierleistung nige auch als nicht zielführend beschrieben.
der Pflege zum Thema »Aus- und Weiterbildung der Mithilfe dieses Buch soll es Ihnen möglich sein, Ih-
Wundpflege« konnte unter Leitung der AWA speziell ren Patienten schneller zu helfen und einen Schutz vor
durch die intensiven Bemühungen von Prof. Norbert einem Rezidiv zu bieten.
Sepp gemeinsam mit der Ärztekammer eine Fortbil-
dungsreihe über die Ärztetage manifestiert werden. Univ. Doz. Dr. Gerald Zöch
Auf der Basis unserer Aktivitäten konnte schon ei- Präsident der Austrian Wound Association (AWA)
niges an Tertiärliteratur wie zum Beispiel das »Buch
zum Dekubitusseminar«, Behandlungspfade des »Dia-
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Dieses Buch richtet sich an alle, die sich mit dem pischer Antibiotika, sind inzwischen obsolet. Bisher
Thema »Wundheilung« beschäftigen und aus der Fülle vernachlässigte Aspekte der Wundheilung, wie die
der wissenschaftlichen Literatur einen Leitfaden für herausragende Bedeutung der Ernährung, sollen in
die Behandlung ihrer PatientInnen suchen. das Bewusstsein gerückt und verankert werden. Die
Wundmanagement ist nicht die ausschließliche Gratwanderung zwischen überbordender und zweck-
Domäne eines bestimmten medizinischen Faches mäßiger Dokumentation wird immer schwieriger und
oder einer bestimmten Berufsgruppe. Es beschränkt forensische Gesichtspunkte erschweren zunehmend
sich auch nicht auf einzelne – gerade moderne – dia- den Arbeitsalltag.
gnostische oder therapeutische Vorgehensweisen. Er- Nicht zuletzt wollen wir mit dem vorliegenden
folgreiches Wundmanagement ist umfassend und Buch auf breiter Ebene Interesse, Begeisterung und
erfordert das intensive Zusammenspiel vielfältiger Empathie wecken und dazu ermuntern, Wundversor-
medizinischer und pflegerischer Fertigkeiten gepaart gung nicht als »Einzelkämpfer« sondern über fach-
mit hohem persönlichen Engagement. Am besten ge- liche und berufliche Grenzen hinweg im Team durch-
lingt es unserer Erfahrung nach in einem Netzwerk zuführen. Abgrenzung und Doppelgleisigkeit haben
aus aktiven und begeisterten Kooperationspartnern. keinen Platz, nur die Einbindung aller Verantwort-
Wir danken dem Springer-Verlag Wien, der uns lichen, insbesondere gemeinsames Handeln von
nach vielen Vorträgen zum Thema Wundheilung ein- Ärzten und Pflegekräften und enge Zusammenarbeit
geladen hat, eine Zusammenfassung des aktuellen von intramuralen und extramuralen Gesundheitsein-
Wissensstandes vorzunehmen. Um der Komplexi- richtungen, gewährleistet die bestmögliche Betreuung
tät dieses Unterfanges gerecht zu werden, haben wir der Wundpatienten.
uns entschlossen, das Buch nicht aus einer Feder zu Wir haben deshalb versucht, in diesem Buch alle re-
schreiben, sondern haben zahlreiche renommierte levanten Bereiche der Wundheilung zu erfassen und
nationale und internationale Autoren um ihre Fach- so darzustellen, dass sie bei der täglichen Versorgung
beiträge gebeten. Ihnen möchten wir an dieser Stelle von Wundpatienten nutzbringend in die Praxis umge-
ein besonderes Dankeschön sagen für die aufgewen- setzt werden können. Das Spektrum der Beiträge er-
dete Mühe beim Verfassen der Manuskripte und die streckt sich deshalb von den pathophysiologischen
vorbildliche wissenschaftliche Kommunikation im Grundlagen der Wundheilung über diagnostische und
Zuge der Drucklegung. differentialdiagnostische Überlegungen bis hin zu be-
Welche Ziele verfolgen wir mit der Herausgabe währten therapeutischen Methoden. Dennoch ha-
dieses Buches? In erster Linie möchten wir allen mit ben wir keine vollständige Darstellung diagnostischer
Wundheilung befassten Fachkräften ein fundiertes oder therapeutischer Konzepte angestrebt und man-
Rüstzeug zur Verfügung stellen. Erst die Kenntnis der che Lücken bewusst in Kauf genommen.
pathophysiologischen Grundlagen ermöglicht ein Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Mitarbei-
tieferes Verständnis für das diagnostische Vorgehen tern und Freunden, die uns bei der Herausgabe dieses
und die gängigen Behandlungskonzepte. Manche alt- Buches zur Seite gestanden sind, insbesondere je-
hergebrachte Verfahren, zum Beispiel der Einsatz to- nen, die uns bei der grafischen Gestaltung unterstützt
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haben und uns bei Schreib-, Übersetzungs- und Kor- jemand trefflich formuliert? »Nur wer handelt, trägt
rekturarbeiten behilflich waren. zum Gelingen bei!«
Abschließend wünschen wir Ihnen viel Freude bei
der Lektüre dieses Buches und Ihren Wundpatienten, Thomas Wild, Josef Auböck (Hrsg.)
dass Sie die darin formulierten Leitgedanken und In- Wien, im November 2006
halte auch erfolgreich umsetzen. Denn wie hat es doch
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J. Auböck (cid:74)(cid:79)(cid:1)(cid:69)(cid:70)(cid:83)(cid:1)(cid:56)(cid:86)(cid:79)(cid:69)(cid:73)(cid:70)(cid:74)(cid:77)(cid:86)(cid:79)(cid:72)(cid:1) (cid:25)(cid:26)
W. Frieß, I. Metzmacher und T. Wild
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T. Hunziker und T. Eberlein (cid:79)(cid:66)(cid:68)(cid:73)(cid:1)(cid:69)(cid:70)(cid:78)(cid:1)(cid:53)(cid:42)(cid:46)(cid:38)(cid:14)(cid:49)(cid:83)(cid:74)(cid:79)(cid:91)(cid:74)(cid:81)(cid:11)(cid:1) (cid:26)(cid:26)
W. Vanscheidt und A. Ukat
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S. Stremitzer und T. Wild G. Wozniak und T. Wild
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E. Donaty (cid:1)(cid:85)(cid:73)(cid:70)(cid:83)(cid:66)(cid:81)(cid:70)(cid:86)(cid:85)(cid:74)(cid:84)(cid:68)(cid:73)(cid:70)(cid:1)(cid:44)(cid:80)(cid:79)(cid:91)(cid:70)(cid:81)(cid:85)(cid:70)(cid:1)(cid:86)(cid:79)(cid:69)(cid:1)(cid:1)
(cid:44)(cid:80)(cid:79)(cid:85)(cid:83)(cid:66)(cid:74)(cid:79)(cid:69)(cid:74)(cid:76)(cid:66)(cid:85)(cid:74)(cid:80)(cid:79)(cid:70)(cid:79)(cid:1)(cid:67)(cid:70)(cid:74)(cid:1)(cid:69)(cid:70)(cid:83)(cid:1)(cid:56)(cid:86)(cid:79)(cid:69)(cid:67)(cid:70)(cid:73)(cid:66)(cid:79)(cid:69)(cid:77)(cid:86)(cid:79)(cid:72)(cid:1)(cid:1)
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H. Jenzer R. E. Horch und M. Leffler
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V. Veitl W. Wetzel-Roth
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H. B. Kitzinger, L. P. Kamolz und M. Frey (cid:46)(cid:80)(cid:69)(cid:70)(cid:83)(cid:79)(cid:70)(cid:1)(cid:56)(cid:86)(cid:79)(cid:69)(cid:87)(cid:70)(cid:83)(cid:84)(cid:80)(cid:83)(cid:72)(cid:86)(cid:79)(cid:72)(cid:1)(cid:87)(cid:84)(cid:15)(cid:1)(cid:55)(cid:66)(cid:76)(cid:86)(cid:86)(cid:78)(cid:14)
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T. Eberlein
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T. Eberlein
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P. Bindschedler
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(cid:1)(cid:74)(cid:79)(cid:71)(cid:70)(cid:76)(cid:85)(cid:74)(cid:80)(cid:79)(cid:84)(cid:67)(cid:70)(cid:69)(cid:74)(cid:79)(cid:72)(cid:85)(cid:70)(cid:83)(cid:1)(cid:56)(cid:86)(cid:79)(cid:69)(cid:73)(cid:70)(cid:74)(cid:77)(cid:86)(cid:79)(cid:72)(cid:84)(cid:84)(cid:85)(cid:122)(cid:83)(cid:86)(cid:79)(cid:72)(cid:70)(cid:79)(cid:1) (cid:24)(cid:26) T. Hölzenbein, C. Domenig, M. Aspalter,
T. Wild A. Budzanowski und M. Umathum