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Manager Magazin Nr. 10_2013 PDF

138 Pages·2013·27.531 MB·German
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Preview Manager Magazin Nr. 10_2013

10/2013 DE 8,50 EUR 24 SEITEN 4 3 . J IMMOBILIEN- a h r EXTRA g a n g 1 Deutschlands 0 /2 0 edelste Lagen 1 3 EXKLUSIVSTUDIE Fahrplan für Europa C o m m e rzb MANAGEMENT a n k – Wie viel Haus - D e u ts macht braucht c h e T der Chef? e le k o m – E n B W – E u ro p a – E x tra Im m o b ilie n – g e s c h ä fts be gIEr naCh gröSSE – ric h te DIE PlänE DES – J u lia nEuEn ChEfS höTTgES J ä k e l – TIMS S p e z ia l M od Telekom-CEO in spe e – Timotheus höttges T c h ibo –Schaeffler –VW TELEKOM Österreich EUR 9,20 | Schweiz sfr 14,50BeneluxEUR9,40 | Frankreich, Italien, Portugal, Spanien EUR 10,20 EDITORIAL ENDSPIEL IN EUROPA —EINE HASSLIEBE verbindetdieDeutschenmitihrerTelekom,eineGe- schichtevollgroßerHoffnungenundebensogroßerEnttäuschungen.Vonder „Volksaktie“überdie„Datenaffäre“bishinzur„Drosselkom“–keinUnternehmen bewegt die Bundesbürger mehr. Und vermutlich würden sie keines mehr vermissen.DieGefahrunterzugehenistdurchausrealfürdieehemaligeBehörde: EineÜbernahmefolgtderanderen,dieTelekommunikationsbranchestehtin ihremEndspiel.AbsofortzähltnurnochGröße,hatderdesignierteVorstandsvor- sitzendeTimHöttges(51)internalsZielausgegeben.DieDeutscheTelekomsoll rasantanWertgewinnen,umeinervonkünftigwohlnurnochzweiverbleibenden europäischenTelekommunikationskonzernenzuwerden.„Höttges’Vorbildistdie EADS,nurmitvielwenigerStaatseinfluss“,hatmanager-magazin-Redakteurin AstridMaierrecherchiert.UnsereTitelgeschichteüberdieheimlicheStrategie- wendevon„TimsTelekom“findenSieabSeite34. —DAS GROSSE THEMAdernächstenBundesregierungstehtlängstfest:die NeugestaltungEuropas.BislanghatdieEZBderPolitikZeitgekauft,jetztmüssen dieRegierungendieWährungsunionzueinerechtenWirtschaftsunionausbauen. DasProjektistnurderartunpopulär,dassesdieParteienweitgehendausdem Wahlkampfherausgehaltenhaben.WaskommtjetztaufDeutschlandzu?Waser- wartenunsereNachbarnvonuns?Fragen,denendiemm-RedakteureEvaMüller undHenrikMüllernachgegangensind.SiesprachenmitKrisenmanagern,Noten- bankern,TopmanagernundPolitikern.IntellektuellesRüstzeuglieferteeineEx- klusivstudiedesBrüsselerinktanksBruegelundderStiftungWissenschaftund Politik.Fazit:WirwerdenaufregendeZeitenerleben.DieGeschichte„Brüchige Basis“lesenSieSeite92. —DER BOOMgehtweiter.AuchindenkommendenJahrenwerdendieImmo- bilienpreiseinDeutschlandsteigen,sagteinePrognosevonKielEconomics voraus.GeradeindenGroßstädtenwirdgebautwieseitJahrzehntennicht.Anlass fürdiemm-Redaktion,diewichtigstenImmobilienmärktedesLandesunterdie Lupezunehmen.München,Berlin,Düsseldorf,Hamburg,Essen,Frankfurt,Stutt- gart,Köln–zujederdieserachtStädtefindenSieimvorliegendenHefteine detaillierteAnalysederbestenWohnviertel.mm-RedakteurMarkBöschenhat dazueineumfassendeDatenbankausgewertet,aufdieSieselbstbeimanager magazinonlinezugreifenkönnen.UnserExtraImmobilienbeginntSeite107. M M FOTO: JAN RIEPHOFF FÜR MSCTHAEERLFTLRVIENED RNATOKRÉTE,ETUERNDER manager magazin10 / 2013 9 INHALT TITEL 34 DEUTSCHE TELEKOMGier nach Größe: Wie der künftige Vorstands vorsitzende Timotheus Höttges den Ex-Monopolisten zum europäischen Champion ausbauen will. 36 Wer ist wie stark? Die Branche im Vergleich. 40 Das Telekom-Länderportfolio in der Analyse. NAMEN UND NACHRICHTEN 14 VOLKSWAGEN Sparalarm in Wolfsburg. Der Autobauer droht seine Ziele zu verfehlen. 17 KARSTADT Der Wiener Investor Benko steigt ein –und bringt Geld mit. 18 DRAHTZIEHERWie Frank Asbeck die Bosch-Solarsparte übernehmen will. 20 SCHAEFFLER Der neue Chef kommt von Knorr-Bremse. 21 FRESENIUS Der trickreiche Deal mit M Rhön. M FOTO: THOMAS RABSCH FÜR 2222 pTISNHot aYBlihSEtilRSswLEceINhNrK k iKRg sfUnoWPollrP- iCveNehrrtuek.fra Sduacftsh wrUöeSdre-dre wn.ird 25 S. OLIVER Reiner Pichler von Strellson soll die Modekette führen. 34 OFFENSIV:Timotheus 26 JÜRGEN GROSSMANN Der Altmeister Höttges trimmt die Telekom ringt um Mandate –auch bei RWE. auf Wachstumskurs MANAGER MAGAZIN 2380 wTACUieHS ISMBTOiEl cIDGhiEekR aA Afufiesr-esB.icehrltienn-V soinrsdt atnrüdbe 5G2ru InNeTrE+NJSaIVh:rJ „urloiac kJeänk“el will FOTO: CHRISTIAN O. BRUCH FÜR 3322 aGKwPuOUreeNfTi tgZJbeUoMerrN.iEomKIwST iTMUtEsRaRc sD hDca hviseoi nWrC edhuneinbnmdaee usAree bgnr.se crhähtuiemde.n 10 manager magazin10 / 2013 EXTRA IMMOBILIEN 2013 MAGES FOTO: GETTY I 107 EXKLUSIV:manager magazin zeigt Deutschlands edelste Wohnviertel UNTERNEHMEN TRENDS 44 COMMERZBANKDie Beteiligung 92 EUROPA Nach der Bundestagswahl des Bundes hat das Institut fast sind große Weichenstellungen in der unregierbar gemacht. Euro-Krise nötig. Was kommt jetzt Protokoll einer fatalen Beziehung. auf Deutschland zu? Ein Fahrplan. 52 GRUNER + JAHRVorstandschefin 99 KOLUMNEChristoph Seibt über die Julia Jäkel will vieles Governance deutscher Konzerne. anders machenbeim kränkelnden 100 CHINAZhu Xingli ist Unternehmer, Hamburger Großverlag. Und Multimillionär und Kommunist – spricht darüber sehr offenherzig. das Porträt eines landestypischen 60 ENBWFrank Mastiaux muss mehr Kapitalisten. als gut managen. Die Nummer 104 ACHTEN SIE AUF … Holger Hanselka, eins soll den Versorger sicher Karlsruhe Institute of Technology. durch die Energiewende bringen. Eine Nahaufnahme. 68 PHARMADie Pillenmultis sind EXTRA IMMOBILIEN zurück: Nach Jahren des Niedergangs verdienen die Konzerne wieder hochdosiert. 108 MARKT Deutschland erlebt mm analysiert den Turn- den größten Immobilienboom seit around einer Schlüssel branche. Jahrzehnten. Eine Studie für mm zeigt, dass er längst nicht vorbei ist. 76 LEICA Erst hat Andreas Kaufmann das Traditionsunternehmen 110 METROPOLENDie besten Lagen in gerettet, jetzt treibt er es gnadenlos Deutschlands größten Städten. nach vorn. Kann das gut gehen? 82 MANAGEMENTOhne Hausmacht PRIVATE BANKING gehen Firmenchefs unter –wie die Schicksale von Peter Löscher (Siemens) und Markus Pinger 132 GESCHÄFTSBERICHTEEine Jury (Celesio) zeigen. hat 160 börsennotierte Unternehmen unter die Lupe genommen. Ergeb - 90 KOLUMNEHermann Simon erklärt nis: Viele Risiken werden geschönt. Deutschlands Erfolgsformel. 138 Die Sieger nach Börsensegmenten. manager magazin10 / 2013 11 SPEZIAL MODE 156 IMPULSIV: Herbstmode – präsentiert in klassizistischer Bau- substanz eines mecklenburgischen Gestüts MAGAZIN MANAGER MPKE FÜR FOTO: DET KE KARRIERE MANAGER PRIVAT 140 JESUITENViele Manager suchen 172 FEIERNRent a Star –Top Acts Orientierung bei den intellektuellen sind erstaunlich offen für Auftritte Geistlichen der „Societas Jesu“. im privaten Rahmen. Expedition in eine Gedankenwelt 178 MANAGER UNTERWEGSWas sind zwischen Papst und Pragmatismus. Bonusmeilen wert? 148 FRAUENInterview mit Véronique 180 AUTOTEST Lamborghini Aventador Morali, Leiterin des Women’s Forum Roadster. in Deauville, über weltweiten Fort- schritt und deutschen Rückstand. 150 Minority Report –der Women-on- RUBRIKEN Board-Index 2013. 152 KARRIERE BEI …Volkswagen. 9 EDITORIAL 154 BUCH DES MONATS Evgeny Morozov: 182 BRIEFE „Smarte neue Welt“ 183 IMPRESSUM 184 FIRMEN- UND PERSONENREGISTER SPEZIAL MODE 186 WAS MACHT EIGENTLICH … Joël Saveuse? 156 HERBSTMODE Cooles für kühle TITELTHEMEN Zeiten –was führende Modemacher für die Saison geschneidert haben. 166 SUITSUPPLY Der Niederländer Fokke de Jong hat einen Herrenausstatter neuen Typs geschaffen. DAS DIGITALE HEFT manager magazin können 170 INTERVIEW Dieter Reinert (Eduard Sie auch auf jedem be - Dressler) übers Anzugtragen. liebigen Endgerät lesen: optimiert für iPad und Android sowie als Web- App für Laptop und PC. Weitere Informationen: www.manager- magazin.de/digital manager magazin10 / 2013 13 NAMEN UND NACHRICHTEN BREMSSPUREN MRWuVPenöeAartdnHcts rdhNcCiieshUEttbe NuO(spuGmv rWn ooZstrUbi esndRlntetra eDomvnrIhoSkdeenoZ: nK IrAlPn ildnuLi n(eIkfNogsrsb :il)VceeNohrn latuk scvsnrhowadn tJa sFalgciihnenhrnkaees-nfnS) zP ;pdciiehëtszceehf FOTO: PR FOTO: JOHANNES EISELE / REUTERS VOlKSWAgEN Die Zeit der Rekorde ist vorbei. Stagnierender Umsatz, düstere gewinnaussichten – es herrscht Sparalarm in Wolfsburg. —Spricht Hans Dieter Pötsch (62) das Defizit sogar noch größer: Die Lücke Jahren haben sich die beiden kongenial aktuell über Volkswagen, dann dunkel betrüge gut acht Milliarden Euro. ergänzt. Der eine –Techniker durch und umwölkt: Die Prognosen für die nächs- Im Kreis von Vertrauten, befreit von durch –kümmerte sich um die Modelle, ten Jahre ver hießen deutlich sinkende den Zwängen der Konzerndiplomatie, entwickelte einen neuen, in der Branche Gewinnmargen, alarmierte der Finanz- schimpft Pötsch über „katastrophale viel bestaunten Modulbaukasten (MQB), vorstand die Konzernelite auf der Top- Zahlen“. Und fordert, die Kosten pro Auto brachte immer neue VWs und Audis, management-Konferenz (TMC) am 13. müssten um rund 1000 Euro sinken. Škodas und Seats, Porsches und Bentleys September in Wolfsburg. Es müsse drin- Zu komplex sind die Strukturen, zu auf die Straße. Der andere –ein gewiefter gend gespart werden. Ansonsten werde hoch die Personalkosten, zu viel inves- Zahlenmann –garantierte das ex zellente man die Zwischenziele für 2015 verfeh- tierte Winterkorn in tech nische Extras, Rating des Konzerns, finanzierte Über- len. Und wenn das passiere, warnte Prestigeprojekte und neue Werke. Ge- nahmen und sicherte die VW-Kasse im Pötsch, bleibe auch die für 2018 verspro- blendet von den Erfolgen der Vergangen- Kampf gegen Porsche. chene Konzernrendite von 8 Prozent vor heit, stolpert der Konzern in die Zukunft. Doch jetzt prallen die unterschied - Zinsen und Steuern Illusion. Bis 2018 mag Volkswagen der größte lichen Ansichten aufeinander. Pötsch Die VW-Mannschaft horchte auf, wur - Autohersteller der Welt sein. Aber auch würde am liebsten ein markenübergrei- de erst recht hellhörig, als auch Vor- der beste? Viele in Wolfsburg zweifeln. fendes Sparprogramm wie das 2004 noch standschef Martin Winterkorn(66) Kosten- Die Situation droht auch das Vor- unter Bernd Pischetsrieder (65) erfolgrei- disziplin anmahnte. standsduo Winterkorn und Pötsch aus- che „ForMotion“ entwickeln. Zur TMC fliegen einmal im Jahr sämt - einanderzubringen. In den vergangenen Winterkorn fürchtet, ein solches Groß- liche Topleute ein. An diesem Tag, das projekt gefährde das Image. So versagte wissen alle, wird das dominierende sich der Chef jüngst einem Einstellungs- ema für die nächsten zwölf Monate stopp. Das Hauptargument: Wie käme gesetzt. Geht es hier fast nur um Sparen, das bei Medien und Märkten an? Winter- Kosten und Disziplin, dann wird es ernst. PROGNOSEN PERDU? Umsatzrendite vor korn setzt stattdessen auf eine Kombi - In den vergangenen Jahren schwebte Zinsen und Steuern nation: Wachstum plus erneute Prüfung über der Volkswagen-Welt eine gewisse aller Investitionen. Konzern Leichtigkeit des Seins. Seit Martin Win- 6,0 Pötsch hat intern die Devise ausge - terkorn 2007 die Führung übernommen 2012 geben, sich bevorzugt um die schwä- hat, raste der Konzern von Rekord zu Re- chelnden Töchter zu kümmern. Im Fo- 4,0 6,2 kord. Der Volkswagen-Lenker steigerte 2015 kus steht dabei ausgerechnet jene Marke, die Zahl der verkauften Fahrzeuge von die Winterkorn persönlich verantwortet: Prognose* ursprüngliche 5,7 auf 9,3 Millionen. Der Umsatz klet- Prognose VW. Mehr als 6 Prozent Umsatzrendite terte von 105 auf 193 Milliarden Euro, der stehen für ihn 2018 im Plan. operative Gewinn sogar noch deut licher Marke VW 3,5 Doch davon ist die Heimatmarke weit von 1,8 auf 11,5 Milliarden Euro. 2012 entfernt. Pötsch erwartet jetzt von Win- 2,1 4,5 Im globalen Dreikampf um den Titel terkorn, dass er ihn voll unterstützt. 2015 „größter Autokonzern“ liegt Volkswagen Dass er als Markenchef nicht nur den schon dicht an dicht mit Toyota und GM. stärksten Sparbeitrag liefert, sondern Doch die Zeit des unbegrenzten Marke Audi das neue Kostenbewusstsein im Kon- Wachs tums ist vorbei. Der Vertrieb hat 11,0 zern vorlebt. 2012 seine Prognosen zuletzt wiederholt nach Der Sondereinsatz würde sich lohnen. 6,0 9,2 unten korrigiert. Eine Folge: Nach aktuel- 2015 Bislang verkauft VW fast zwei Drittel der lem Stand dürfte Volkswagen das Ge- im Konzern gebauten Fahrzeuge, ver- MAGES wveirnfnehzileeln u, mh vaibeern b isF fiünnafn Mzeilrl iaerrdreenc hEnuerto. Marke Škoda dieWntin atbeerkr onrunr meinu sDs reiitgteeln dee Fse Ghelewr ienrnkse.n - FOTO: NIGEL TREBLIN / DDP I tNGSKeeoeonlunlb dazzselutess rg eudnälre,tn solrigp ecerfche ühtPrneinonrg r kelsiüsccAinhshufc etkdhi agieul ,n knMiudebl diaieTsrrrihrkgtute.e crOr ukeh nsRwn dewea n hädddrriiieeee- Q*22Au00ket11lulea25:li smiemrt-eR Pecrohgenrcohsee3 H,5erbst 250,113. G6r,a8fik: manager magazin Mbunane8iuntd0tt, 0e eze l0 ukn0elmt0iawg s VeBsinWceeksmiss ep eolwtiideneile l l l ieWelnsirn edderPeok nar Uts iU sn2Sa0S- VtC1A.a 8h. r vDaieatatrnsakt naeuAo foduegetnoas, manager magazin10 / 2013 15 NAMEN UND NACHRICHTEN MAS TRUTSCHEL / PHOTOTHEK.NET SgWIoNollKff-EsPbNruDoErdg uREkNtiDoInT Ein: FOTO: THO TEURES PRESTIGE- PROJEKT:Das UPNIrSCo-HdWTu ekArtUkioS CnGh EiaLmAtt SaTnEoTo: gPaassat- FOTO: FRISO GENTSCH / DPA FOTO: ACTION PRESS 2gEe5inp0-ll aSnittteüerc -AAkuufltoa gXel: 1, kam gut an, doch Winterkorn versäumte ■Der koreanische Angstgegner Hyundai werden, droht die Rendite auf 3 Prozent es, auf dem Anfangserfolg aufzubauen. produziert einer internen Analyse zu- abzurutschen. Der Passat, seit 2011 auf dem Markt, folge im Durchschnitt um 20 bis 30 Pro- Sosehr die Zahlen für sich sprechen – bräuchte dringend eine –in den USA alle zent billiger als VW. Die hochgelobten Pötschs Weckruf trifft viele Manager, zwei Jahre übliche –Auf frischung. Statt VW-Standardwerke geraten regelmäßig sdie sich mitten im Welteroberungs- der einst angepeilten 180000 US-Passats zu teuer, das größte Konzernwerk in rausch wähnen, unvorbereitet. „Gerade wird VW 2013 nur gut 130000 verkaufen. Wolfsburg arbeitet nur bei fast hundert- das mittlere Management müssen Sie Das Werk ist nicht ausgelastet. prozentiger Auslastung profitabel. erst einmal überzeugen, dass Sparen Neue Modelle? Fehlanzeige. Der von ■Selbst der Effekt des Wunderbaukas- überhaupt notwendig ist“, sagt ein Top- den Händlern geforderte, auf US-Maß tens MQB wird ver wässert. Mit seiner mann. vergrößerte Touareg wird –wenn über- Hilfe sollen bis zu 40 Modelle um 20 Pro- Die Schwächeattacke fällt in eine kri- haupt – frühestens ab 2016 produziert. zent billiger produziert und entwickelt tische Phase: Seit das „Handelsblatt“ Schon erwarten Analysten, dass 2014 in werden. Doch Beteiligte stöhnen über Anfang September „Volkswagen ohne Nordamerika bis zu einer halben Mil - die Multimilliardenbeträge, die der Kon- Piëch?“ titelte, verdächtigt in den höchs- liarde Euro Verlust drohen. zern für die Umstellung der Technik, in ten Zirkeln jeder jeden. Wer hat diese Ähnliche Probleme gibt es auch in Modelle und neue Anlagen investiert – Story platziert? Aufsichtsratschef Ferdi- Russland, Südamerika und Indien. Der und die noch auf Jahre hinaus die Ergeb- nand Piëch (76) kündigte zwar umgehend schwache europäische Markt dürfte nisse belasten. 400 Euro Zusatzkosten an, er wolle bis 2017 im Amt bleiben. ohnehin für die nächsten Jahre allenfalls pro Auto allein durch den MQB kalkulie- Doch die Stimmung ist vergiftet. Leid - kleines Wachstum bieten. ren die Finanzer ab 2015. tragender ist ausgerechnet Pötsch. Der Schon im Herbst 2012 hatte Pötsch die Gewinne man mühsam ein paar Pro- Finanzer gilt schon lange als potenzieller Kon zern elite vor zu hohen Investitionen zentchen Produktivität, werde der Erfolg Nachfolger Winterkorns, falls der Piëch und den seit 2009 um 19 Prozent gestie- per Federstrich zunichtegemacht, klagen beerben würde –und liest jetzt, er sei auf genen Personalkosten pro Kopf gewarnt. Topleute; so geschehen, als der Konzern dem Sprung zum CEO. Vergeblich: Der Sparappell brachte ihm binnen 24 Monaten 3000 frühere Leih - Das hochkomplexe VW-Gefüge scheint nicht viel mehr ein als massiven Ärger arbeiter fest eingestellt habe, die in den ineinander verhakt. Nichts geht mehr so mit dem Betriebsrat. Werken oft nicht benötigt würden. recht voran. Die Punkte machen andere, Inzwischen jedoch wird klar, dass Das Ergebnis all der Freigebigkeit: wie zuletzt BMW, das den Wolfsburgern Volkswagen sich übernimmt: Die prognostizierten Renditen neuer mit seiner Kampagne für das Elektro - ■Die Marken planen für 2015 mit ge - Model le liegen deutlich unter denen der modell i3 die Show stiehlt. waltigen Investitionsquoten. Pötsch und Vorgänger. So weisen die Modellrech- Kurz vor der IAA befahl Vertriebschef sein Team haben errechnet, dass die nungen für den nächsten Tiguan statt Christian Klingler (45) deshalb eine ge - Ausgaben für Forschung und Ent - 17 nur 8 Prozent Umsatzrendite aus, waltige Offensive. VW wollte die Titel - wicklung konzernweit von zuletzt 5 Pro- für die kommen de Generation des Vans seiten großer Zeitungen mit Anzeigen zent des Umsatzes auf 7 Prozent 2015 Touran 4 statt 11 Prozent. Selbst der Golf für die neuen Elektromobile pflastern. steigen werden. Zum Vergleich: Toyota schwächelt, und das schon in der Gegen- Doch die Vermarkter bekamen Absagen: investiert 4 Prozent, selbst die Premium- wart. Wenn ab 2014 Modelle mit Elektro- BMW hatte die Frontseiten geblockt. marke BMW nur 5 Prozent. antrieb und Plugin-Hybrid angeboten Aus gerechnet für den i3. Michael Freitag 16 manager magazin10 / 2013 NAMEN UND NACHRICHTEN RETTUNG AUS WIEN darunter die Gebäude des KaDeWe und des Oberpollinger. Jüngst hat Benko auch das etwa 24000 Quadratmeter große Als- terhaus für gut 100 Millionen Euro vom KARSTADT Der österreichische Investor Benko Versorgungswerk der Ärztekammer Ber- übernimmt Premium- und Sportsparte. lin erworben. Das Closing soll im Novem- ber sein. Damit besitzt Benko die Immobilien der Premium-Gruppe vollständig, was ihn strategisch in eine komfortable Si- tuation bringt. Er kann die Sparte ohne Rücksicht auf Grundeigentümer weiter- —Jahrelang hatte Karstadt-Eigen- lialen. Das Karstadt-Stammgeschäft mit entwickeln und wäre auch in der Lage, tümer Nicolas Berggruen (52) energisch 86 Outlets bleibt weiter zu 100 Prozent Mauern und operatives Geschäft als bestritten, sich von den beiden zukunfts- bei Berggruen. Ganzes weiterzuverkaufen. Mit den ver- trächtigen Sparten, den sogenannten Benko zahlt keinen Kaufpreis. Aller- einbarten dreistelligen Investitionen in Premium- und den Sporthäusern, tren- dings haben die Vertragspartner verein- die drei Segmente sorgt er dafür, dass nen zu wollen, um Kasse zu machen. bart, dass beide zusammen 300 Millio- alle Häuser, die zum Teil einen großen Nun gibt er doch die Mehrheit beider Fir- nen Euro in das operative Geschäft aller Renovierungsstau aufweisen, in einen men ab. Allerdings bekommt er kein Geld drei Karstadt-Sparten investieren. Den ansehnlichen Zustand gebracht werden. dafür –im Gegenteil. größeren Teil davon zahlt Benko. Auf diese Weise dürfte Karstadt vor- Der österreichische Immobilien- und Die vorgesehenen Investitionen be- erst gerettet sein. Immer wieder war über Einzelhandelsinvestor René Benko (36) treffen nur die Modernisierung der eine im kommenden Jahr bevorstehende übernimmt mit seiner Signa Holding je- Verkaufsetagen und des äußeren Er- Insolvenz spekuliert worden. Eine grö- weils 75,1 Prozent an der Premium- und scheinungsbildes. Die Immobilien blei- ßere wirtschaftliche Sicherheit nützt an der Sport-Gruppe. Je 24,9 Prozent be- ben davon unberührt, denn sie gehören Benko auch als Vermieter. hält Berggruen. Zum Luxussegment ge- nicht Karstadt, sondern verschiedenen Der Österreicher hat sich ausbedun- hören die drei Häuser KaDeWe in Berlin, Eigentümern, unter anderen Benko. gen, dass Berggruens Vertrauter Jared Oberpollinger in München und Alster- Der Wiener hat in den vergangenen Bluestein (39) den Aufsichtsratsvorsitz haus in Hamburg, zur Sportsparte 28 Fi- drei Jahren 21 Karstadt-Gebäude gekauft, der Karstadt-Gruppe abgibt. Ihm nach- folgen soll der frühere Rewe-Vorstand Stephan Fanderl (49). Auf diese Weise soll mehr Einzelhandels-Know-how in das Kontrollgremium einziehen. MBECK / LAIF gsteaWsncedhisätvfetor. rNusniotgzceehls-ö Csbhte eiisfm tA dnKdierae rFwsrt aJaegdnetn -diSnetgass mV(6om5r)-- FOTO: HANS-CHRISTIAN PLA sg ddgieiaecbhlrhstüt,b ubiehzmerumra, m tdd ene aran,sJ macs B hheierftioenl dglsegeiereenn rdned eE nekrr .iö J kven iSnvenpanlteeniennk .H u gEEelsiisu nes vhrizectaen hlnhw (ud5amie2rnld)t--, Branchenkundigen bekannt als ehemali- ger Chef der Brüsseler Kaufhof-Tochter Galeria Inno, als Leiter des einstigen Karstadt-Spin-offs Hertie sowie als Mit- geschäftsführer des Schuhfilialisten Hamm Reno. Unschöne Details dieser Vita: Galeria Inno verließ er wegen Er- folglosigkeit, Hertie ging gar unter seiner Mitwirkung pleite. Womöglich wird van Heuven auch DIE TÜTE BLEIBT gebraucht, um Karstadt-Vertriebschef LEER: Karstadt- André Maeder(54) zu ersetzen. Dem wird Eigentümer der Wunsch nachgesagt, an die Spitze Berggruen erhält des Premiumsegments zu rücken. keinen Kaufpreis Weder Berggruen noch Benko äußerten für die Premium- sich bis Redaktionsschluss zu den bevor- und Sportsparte stehenden Veränderungen. Sören Jensen manager magazin10 / 2013 17 NAMEN UND NACHRICHTEN DRAHTZIEHER GRIFF NACH DER SONNE FRANK ASBECK Der forsche Solarunternehmer arbeitet an seinem nächsten Coup. —Von den vielen Talenten des panelsindenkommendenJahrendeut- Frank Asbeck(54),ChefundGroßaktionär lichanziehenwird.Außerdemwürde derSolarworldAG,gehörtdieKunstdes er,wiedieübrigenBieter,nureinzelne Auffallens zweifellos zu den hervor- TeiledesPortfoliosfortführen. stechendsten.SeineMittel:dasOutfit DieeigentlicheHürdesindfürAs- (nieohneTrachtenjacke),flotteSprüche beckwiefürdieübrigenInteressenten („Wasfortist,istfort“)undzuweilenver- langlaufendeundkaumumkehrbare blüffendeAnkündigungen(2008wollte Verträge,dieBoschmitLieferantenfür AsbeckOpelretten). Silizium– demStoff,ausdemSolar- NunwillderumtriebigeUnternehmer zellensind–eingegangenist. wiedereinmaleinenspektakulärenCoup Solarworld ist bereits ausreichend landen.Genaugenommenisterbereits mitSiliziumeingedeckt.Alsomüsste seiteinigenMonatendamitbeschäftigt, entweder eine andere Solarfirma in war zwischenzeitlich allerdings durch denVertrageinsteigenoderaberBosch die(erfolgreiche)Rettungdeseigenen dafürgeradestehen;derUmfangwird Unternehmensabgelenkt. aufmehrereHundertMillionenEuro EsgehtumdieSolarspartedesBosch- geschätzt.Obendraufkönntefürdie Konzerns. Firmenchef Volkmar Denner StuttgarternochdieRückzahlungvon (56)hatimFrühjahrdenAusstiegaus Fördergeldernkommen,diesiefürden demverlustreichenSektorangeordnet, BauderAnlagenerhaltenhaben. womit rund 2000 Arbeitsplätze in AllerdingsdürfteesAsbeckkaum Deutschlandgefährdetsind.Promptbe- gelingen,dieRisikenderÜbernahme kundeteStandort-D-FanAsbeck(„Made alleinaufBoschabzuwälzen.Under FOTO: RUPERT OBERHÄUSER / CARO tib„eBnWeriosnwDsilG,racäedenhhrwrig.l“emateerhiBaeinannnostzyts,uiicöggnhbffeedlreeanjSislebstoinnltnimedcnurhöeinHngInsnlaekiGtcnröeehdnrsTeeviprgsorBusläelmimce.AhtApeesefisprnn)bi“taremaucanesklisst--: mAsbUdhteeäkmrunnlettsiu-oseseunnitdenwnuäi,erdrdaeeiaZgrKnseweuaoiSsnäpcStaghhioigtmtoraegAlelmneseisc,nnnubhd.enednenNcgeriktardtkF,ceElidheerriiemignnSdrneoeeeFennnlmraigrFrmzrAwiSüunnaconahztrdhneeludeazirllr-----. ernstmitdemComeback.Erspekuliert partnerandemProjektzubeteiligen. KÄMPFERNATUR:Asbeck will darauf,günstiganTechnikzumBauvon Bosch-MannDenner,derbisJahres- die Bosch-Sparte kaufen ModulenundSolarzellenzukommen, ende eine Lösung parat haben will, diesopiekfeinistwieeinMaßanzugmit käme ein ernsthaft bemühter Bran- Einstecktuch.SchließlichhatBoschin chenfachmann wie Asbeck gelegen. denletztenJahrenrundeineMilliarde AufkeinenFallwollendieStuttgarter EuroinseineAnlageninOstdeutschland einFiaskowieimFallBlaupunkter- undFrankreichgesteckt. leben.DieAutoradiomarkehatteBosch VermeintlicheÜberkapazitäten,dieer 2008 an den Sanierungsspezialisten sich mit einer Übernahme ins Haus Aureliusverschenkt,derdasGeschäft holenwürde,schreckenAsbeckoffenbar dannweitgehendzerlegte. nicht.Erglaubt,dassderMarktfürSolar- Thomas Werres 18 manager magazin10 / 2013

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