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Management Buy-out: Firmenübernahme durch Management und Belegschaft PDF

234 Pages·1992·3.493 MB·German
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Gerd Lütjen Management Buy-out .. GERD lUTJEN (Hrsg.) MANAGEMENT FIRMENUBERNAHME DURCH MANAGEMENT UND BELEGSCHAFT ~rtlnrfurter ~Igemeine ZEITUNG FOI DEUtsCHLAND Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Management Buy-out : Finnenübernahme durch Ma nagement und Belegschaft / Gerd Lütjen (Hrsg.). - Frank furt am Main : Frankfurter Allgemeine, Zeitung für Deutschland; Wiesbaden: Gabler, 1992 ISBN 978-3-322-89996-5 NE: Lütjen, Gerd [Hrsg.] © Springer Fachmedien Wiesbaden 1992 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden in 1992 Softcover reprint ofthe hardcover 1st edition 1992 Satz: Satzstudio RESchulz, 6072 Dreieich-Buchschlag Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt ins besondere für VervielfaItigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeisung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. ISBN 978-3-322-89996-5 ISBN 978-3-322-84596-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-84596-2 Statt einer Einführung: ein konzeptioneller Ansatz Überall werden sie angeboten, und sie sind auch heiß begehrt: Die Erfolgsrezepte. Es gibt sie, um schöner, um reicher und sogar um intelligenter zu werden. Auch für Management Buy-outs (MB Os) werden sie offeriert. Doch leider gibt es weder für die alten noch für die neuen Bundes länder Patentrezepte zum MBO. So wie es keine Unternehmen von der Stange zu kaufen gibt, so läßt sich eine Unternehmens übernahme nicht stur nach Plan realisieren. Dieses Buch wendet sich sowohl an die unternehmerisch inter essierten Arbeitnehmer, als auch an die Berater bei MBO Transaktionen. Ein Team von Spezialisten möchte Ihnen einige Anregungen geben, wie ein MBO gestaltet werden könnte. Jeder der Autoren hat seit vielen Jahren beruflich mit MBOs zu tun und verfügt über umfangreiche Erfahrungen auf seinem Spezialgebiet. Bitte betrachten Sie dieses Werk als ein Lese- und nicht als ein Lehrbuch. Ein echter MBO-Unternehmer weiß, daß kein Buy-out dem anderen gleicht und übermäßige Standardisierungen im Re gelfall zum Mißerfolg führen. Trotz - oder gerade wegen der um fangreichen Erfahrungen mit Management Buy-outs sind wir keine überschwenglichen Befürworter dieser modernen Form des Unter nehmenskaufs. In bestimmten Situationen ist ein MBO das beste Mittel, ein Unter nehmen zu erwerben, und oftmals hat ein Manager auch nur einmal im Leben die Chance, ein solches Projekt zu realisieren und damit auch unternehmerische Freiheit in einem größeren Umfang zu erreichen. 6 Statt einer Einführung Wir freuen uns, wenn wir einigen Lesern mit diesem Buch eine erste Basis für die Beurteilung von Chancen und Risiken eines sol chen "Abenteuers" liefern, und sei es auch, daß Sie sich gegen ein MBO entscheiden. Das Buch gliedert sich in vier Hauptbereiche: Nach einigen all gemeinen Betrachtungen zum Thema MBO wird untersucht, ob es für Buy-outs besonders geeignete Unternehmen gibt. Anschließend versuchen wir, in einem sieben-Punkte-Programm die ent scheidenden Erfolgsfaktoren eines MBOs zu beschreiben: 1. Wie soll die ideale MBO-Mannschaft aussehen? 2. Wie wird ein Geschäftsplan erstellt? 3. Welchen Wert hat das Unternehmen? 4. Wie wird ein MBO finanziert? 5. Welche Verhandlungsstrategien sind zu berücksichtigen? 6. Wie sollen die Verträge gestaltet werden? 7. Welche Maßnahmen zur steuerlichen Optimierung sind zu er greifen? Aufgrund der aktuellen Situation in den neuen Ländern werden einige Spezialitäten des "MBO-Deals" und insbesondere die Zu sammenarbeit mit der Treuhandanstalt in einem gesonderten Ka pitel dargestellt. Abschließend betrachten wir die besonders wichtigen Phasen nach dem eigentlichen MBO und entscheidende Perspektiven für jetzige und zukünftige "Buy-outer". Im Anhang finden Sie den Orientierungsrahmen der Treu handanstalt zur Veräußerung von Beteiligungsunternehmen an deren leitende Mitarbeiter und eine Aufstellung von Kapital beteiligungsgesellschaften des Bundesverbandes Deutscher Ka pitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVK), die als professionelle Kapitalgeber für MBOs in Frage kommen. Der MBO-Markt 7 Der MBO-Markt - dynamisches Wachstum und hohe Renditen Chaos beherrscht die Szene. Die Idee des Management Buy-out breitet sich in Deutschland aus wie ein Lauffeuer. Der Gedanke, daß Manager oder auch die Belegschaft ihre eigene Firma kaufen, hat in den USA und Großbritannien seit Jahren Hochkonjunktur. Jetzt eifern auch die deutschen Arbeitnehmer ihren an gelsächsischen Kollegen nach - offensichtlich mit großem Erfolg. Insbesondere in den neuen Ländern wird MBO immer häufiger zum Modell. Laut Umfragen planen drei von vier ostdeutschen Ge schäftsführern einen Management Buy-out. "Besserwessis" und fragwürdige Berater bieten euphorisch Nachhilfestunden in MBO Angelegenheiten an. Kritische Stimmen hört man hingegen aus dem Finanzsektor und von einigen Beratern, die das Thema schon beherrschten, als "MBO" noch kein Modewort war. Nichtsdestotrotz haben die Befürworter des MBO-Gedankens recht, wenn sie behaupten, Deutschland sei noch immer im Dorn röschenschlaf des Investmentbankings. Moderne Finanzierungs instrumente sind hierzulande selbst im Top-Management fast un bekannt. Buy-outs werden in Deutschland noch immer von vielen als besonders riskant und problematisch angesehen. Die Realität und der Markt für Unternehmenskäufe haben diese Ansicht längst Lügen gestraft. Der internationale MBO-Markt ist jedoch wesentlich stärker und kann im Vergleich zu Deutschland mit beeindruckenden Zahlen insbesondere im angelsächsischen Raum aufwarten. So haben in England bereits weit mehr als 5000 Manager den Schritt vom Ar beitnehmer zum Unternehmer gewagt. Trotz der in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Anzahl von Unternehmensverkäufen und Buy-outs steigt der MBO-Anteil an den europäischen Gesamtinvestitionen weiter. Von 1985 bis 1989 hat sich ihr Anteil nahezu verdoppelt, und diese rasante Ent wicklung setzt sich weiter fort. Für die professionellen Be- 8 Statt einer Einführung teiligungsgesellschaften ist ein MBO ein gutes Geschäft. Die Ren diten erfolgreicher Übernahmen sprechen hier eine deutliche Spra che. Nach aktuellen Schätzungen gibt es derzeit in der gesamten Bun desrepublik ca. 17 000 bis 23 000 Unternehmen, die für einen MBO in Frage kommen. In Ostdeutschland kann mit 3000 bis 5000 MBO-Kandidaten gerechnet werden, da die Treuhandanstalt diesem Spezialfall des Beteiligungserwerbs durchaus gute Chancen einräumt, was jedoch sehr vom jeweiligen regionalen Nieder lassungsleiter der Treuhandaußenstelle abhängt. Die erstaunlich hohe Zahl für Ostdeutschland ergibt sich aus der Tatsache, daß sich aus den relativ großen Betrieben der Treuhandanstalt durchaus mehrere Buy-outs pro Unternehmen entwickeln können. Eine solche Aussonderung von Teilbetrieben wird im Fachchinesisch der Berater als "spin-off' bezeichnet. Außerdem werden die zahl reichen Fehlkäufe in Ostdeutschland zu vielen Weiterverkäufen und damit neuen MBOs/MBIs führen. Nach der bisherigen Erfahrung wird die tatsächliche Anzahl durch geführter MBOs jedoch nur einen Bruchteil des Möglichen er reichen, da die Realisierungswahrscheinlichkeit eines beabsich tigten Buy-outs in den alten Bundesländern unter 10 Prozent liegt. Über die Realisierungswahrscheinlichkeit eines guten Konzeptes für ein ostdeutsches Unternehmen kann aufgrund der kurzen Zeit spanne bisher nur gesagt werden, daß hier noch nie ein Buy-out am mangelnden Geld, aber fast immer an der fehlenden Konzeptreife gescheitert ist. Einige frühe Buy-outer, wie zum Beispiel die AP AG aus Potsdam, das Autohaus Cottbus und die Märkische Straßen-, Gleis- und Tiefbau GmbH haben bewiesen, daß die Fi nanzierungsprobleme auch in den neuen Ländern durchaus lösbar sind. Bis Mai 1992 wurden allein in den Niederlassungen von der Treuhandanstalt ca. 1250 MBOs realisiert. Dies entspricht einem Anteil von nahezu 27 Prozent der gesamten Unternehmens verkäufe. Dieses Verhältnis wird sich in Zukunft allerdings deut lich zu ungunsten der MBOs veschieben. Es ist nicht möglich, den Erfolg dieser Unternehmen im noch nicht stabilisierten ostdeutschen Markt zu prognostizieren. Generell gilt Der MBO-Markt 9 jedoch für Gesamteuropa, daß die Floprate bei MBOs unter 10 Prozent liegt, das heißt: neun von zehn MBOs sind erfolgreich. Diese Erfolgsquote kann ein herkömmliches Wagnisinvestment normalerweise nicht aufweisen. Vielleicht ist dies ein Grund, wes halb viele Venture-Capital-Gesellschaften vermehrt MBOs fi nanzieren. "Buy-out" heißt nichts weiter als Unternehmenskauf. Demzufolge ist ein Management Buy-out ein Unternehmenskauf durch das eigene Management. Damit liegt bereits der wesentliche Unter schied auf der Hand, alle anderen Besonderheiten von MBOs er klären sich daraus: 1. Das Unternehmen wird vom Eigentümer an die Arbeitnehmer, in diesem Fall an das eigene Management, veräußert. 2. Das übernehmende Management verfügt über relativ wenig Ei genkapital. 3. Beteiligungsgesellschaften oder mit ihnen verbundene Unter nehmen kaufen Anteile an dem Unternehmen und schließen die Finanzierungslücke. 4. Damit das Management selbst einen bestimmten Anteil am Un ternehmen erwerben kann, nimmt es mittelfristige Kredite auf und bringt dieses Geld anschließend als Eigenkapital in die Ge sellschaft ein. 5. Das übernehmende Management trägt ein hohes Risiko, da es nicht nur mit den eigenen Mitteln, sondern auch mit dem fremd finanzierten Kapital haftet. 6. Im Vergleich zu anderen Unternehmenskäufen sind Erfolg oder Mißerfolg eines MBOs folglich in viel höherem Maße von Kompetenz, Engagement und Erfolgsorientierung des Manage ment-Teams abhängig. Bei einem Management Buy-in (MB I) hingegen kauft ein fremdes Management das Unternehmen. Für eine externe Führungskraft entfällt der gravierende Vorteil der internen Kenntnis des zu er werbenden Unternehmens. Relativ erfolgversprechend ist oftmals 10 Statt einer Einführung die Kombination MBO und MBI, im Branchenjargon Buy-in MBOs (BIMBOS) genannt. Warum gibt es MBOs? oder: "Der Lockruf des Geldes" Zwei große Interessensgruppen bestimmen die Motive für diese Form des Unternehmenserwerbs: die Gruppe der Verkäufer und - die Gruppe der Investoren. Der Verkäufer möchte neben dem Interesse am maximalen Erlös aus dem Unternehmensverkauf oftmals die Sicherung des Unter nehmens als Einheit gewährleisten, zum Beispiel die Beibehaltung des Firmennamens sowie die Wahrung der Unternehmenskultur durch das verbleibende Management sichern. Zum anderen kann ein MBO sehr diskret und unauffällig realisiert werden, das Unter nehmen muß nicht auf dem Markt Konkurrenten, Lieferanten und Kunden "wie Sauerbier" - mit erheblichen Nachteilen für das Image und die langjährigen Kundenbeziehungen - angeboten werden, sondern es wird sozusagen unter der Hand dem Manage ment, teilweise sogar unter weiterer Beteiligung des bisherigen In habers, übergeben. Dieser Punkt wird oftmals stark unterschätzt. Dabei haben wir gerade in den letzten Jahren in den neuen Ländern ein Lehrstück besonderer Art verfolgen können: Vermeintliche westliche Kauf interessenten haben sich unternehmensinterne Details, Kunden listen und Kostenstrukturen geben lassen, um anschließend den Markt des Ostunternehmens zu übernehmen, womit der angeblich ursprüngliche Zweck, nämlich der Unternehmenskauf, natürlich überflüssig wurde beziehungsweise zur erheblichen Kauf preisreduzierung genutzt werden konnte. Diesen Nachteil ver meiden auch die Großunternehmen bei den spin-offs, indem sie Unternehmensteile, die nicht in die Konzernstrategie passen, ihrem

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