Physica-Lehrbuch Physica-Lehrbuch Bannier,Christina E. Kistner,Klaus-Peter Rothengatter Werner Vertragstheorie Optimierungsmethoden Schaffer,Axel Eine Einführung Einführung Makro kompakt mit finanzökonomischen Beispielen in die Unternehmensforschung Grundzüge der Makroökonomik und Anwendungen für Wirtschaftswissenschaftler 2006,X,234 S. 2005,XVI,218 S. 3.Aufl.2003,XII,293 S. Schäfer,Henry Duller,Christine Kistner,Klaus-Peter Unternehmensfinanzen Einführung in die Statistik Steven,Marion Grundzüge in Theorie mit EXCEL und SPSS Produktionsplanung und Management Ein anwendungsorientiertes 3.Aufl.2001,XIII,372 S. 2.Aufl.2002,XVIII,522 S. Lehr- und Arbeitsbuch 2006,XII,279 S. Kistner,Klaus-Peter Schäfer,Henry Steven,Marion Unternehmensinvestitionen Farmer,Karl · Wendner,Ronald Betriebswirtschaftslehre Grundzüge in Theorie Wachstum und Außenhandel im Grundstudium und Management Eine Einführung Band 1:Produktion,Absatz, 2.Aufl.2005,XVI,439 S. in die Gleichgewichtstheorie Finanzierung der Wachstums- 4.Aufl.2002,XIV,510 S. und Außenhandelsdynamik Band 2:Buchführung, Schüler,Mirja 2.Aufl.1999,XVIII,423 S. Kostenrechnung,Bilanzen Einführung in das betriebliche Rechnungswesen 1997,XVI,451 S. Fink,Andreas Buchführung für Industrie- Schneidereit,Gabriele ·Voß,Stefan König,Rolf und Handelsbetriebe Grundlagen Wosnitza,Michael 2006,XII,216 S. der Wirtschaftsinformatik Betriebswirtschaftliche 2.Aufl.2005,XVIII,316 S. Steuerplanungs- Sesselmeier,Werner und Steuerwirkungslehre Blauermel,Gregor Göcke,Matthias · Köhler,Thomas 2004,XIV,288 S. Arbeitsmarkttheorien Außenwirtschaft 2.Aufl.1998,XIV,308 S. Ein Lern- und Übungsbuch Kortmann,Walter 2002,XIII,359 S. Mikroökonomik Steven,Marion Graf,Gerhard Anwendungsbezogene Grundlagen Hierarchische Produktionsplanung Grundlagen 4.Aufl.2006,XVIII,674 S. 2.Aufl.1994,X,262 S. der Volkswirtschaftslehre Marti,Kurt · Gröger,Detlef Steven,Marion 2.Aufl.2002,XIV,335 S. Einführung in die lineare Kistner,Klaus-Peter Graf,Gerhard und nichtlineare Optimierung Übungsbuch Grundlagen der 2000,VII,206 S. zur Betriebswirtschaftslehre Finanzwissenschaft im Grundstudium 2.Aufl.2005,XII,334 S. Marti,Kurt · Gröger,Detlef 2000,XVIII,423 S. Grundkurs Mathematik Heiduk,Günter S. für Ingenieure,Natur- Swoboda,Peter Außenwirtschaft und Wirtschaftswissenschaftler Betriebliche Finanzierung Theorie,Empirie und Politik der 2.Aufl.2003,X,267 S. 3.Aufl.1994,305 S. interdependenten Weltwirtschaft 2005,XII,429 S. Michaelis,Peter Tomann,Horst Ökonomische Instrumente Volkswirtschaftslehre Heno,Rudolf in der Umweltpolitik Eine Einführung Jahresabschluss nach Handelsrecht, Eine anwendungsorientierte in das ökonomische Denken Steuerrecht und internationalen Einführung 2005,XII,186 S. Standards (IAS/IFRS) 1996,XII,190 S. 4.Aufl.2004,XIX,535 S. Weigand,Christoph Nissen,Hans-Peter Hofmann,Ulrich Einführung in die Statistik mit und ohne Zufall Netzwerk-Ökonomie makroökonomische Theorie Eine anwendungsorientierte 2001,X,242 S. 1999,XVI,341 S. Einführung 2006,XIII,421 S. Huch,Burkhard u.a. Nissen,Hans-Peter Rechnungswesen-orientiertes Das Europäische System Weise,Peter u.a. Controlling Volkswirtschaftlicher Neue Mikroökonomie Ein Leitfaden für Studium Gesamtrechnungen 5.Aufl.2005,XI,645 S. und Praxis 5.Aufl.2004,XVI,362 S. 4.Aufl.2004,XX,510 S. Zweifel,Peter Risse,Joachim Heller,Robert H. Kistner,Klaus-Peter Buchführung und Bilanz Internationaler Handel Produktions- und Kostentheorie für Einsteiger Theorie und Empirie 2.Aufl.1993,XII,293 S. 2.Aufl.2004,VIII,296 S. 3.Aufl.1997,XXII,418 S. Werner Rothengatter Axel Schaffer Makro kompakt Grundzüge der Makroökonomik Mit 51 Abbildungen und 13 Tabellen Physica-Verlag Ein Unternehmen von Springer Professor Dr.Werner Rothengatter Dr.Axel Schaffer Universität Karlsruhe (TH) Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung Kollegium am Schloss,Bau IV 76131 Karlsruhe E-mail:[email protected] E-mail:[email protected] ISBN-10 3-7908-1673-6 Physica-Verlag Heidelberg ISBN-13 978-3-7908-1673-0 Physica-Verlag Heidelberg Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, ins- besondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen,der Funksendung,der Mikroverfilmung oder der Verviel- fältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,blei- ben,auch bei nur auszugsweiser Verwertung,vorbehalten.Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutsch- land vom 9.September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig.Sie ist grundsätz- lich vergütungspflichtig.Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Physica-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Physica-Verlag Heidelberg 2006 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:Erich Kirchner Herstellung:Helmut Petri Druck:Strauss Offsetdruck Piktogramme:Werbeagentur dröse SPIN 11587712 2142/3153 – 5 4 3 2 1 0 – Gedruckt auf säurefreiem Papier Vorwort Das vorliegende Lehrbuch beschreibt die Grundzüge der Makroökonomik in kompakter Form und richtet sich daher insbesondere an Studierende aller Fachbe- reiche, die eine einsemestrige Lehrveranstaltung im Fach Makroökonomik bele- gen. Es liefert einen Einblick in die wesentlichen Bereiche der Makroökonomik, darunter Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Input-Output-Analyse, Entwick- lungen auf Geld-, Güter- und Arbeitsmärkten, wirtschaftliches Wachstum sowie Erwartungen und Krisen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Ausführungen zur Unterbeschäftigung und zum Wirtschaftswachstum. Neben den klassischen Erklärungsansätzen kom- men hier neue Ansätze zur Anwendung, mit deren Hilfe das seit langem anhalten- de Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt und zyklische Wachstumspfade analy- siert werden können. Die Entwicklung einfacher Simulationsmodelle fördert dabei das Verständnis für dynamische Entwicklungen, wie z. B. Konjunkturzyklen, und für Wirkungen staatlicher Eingriffe in Abhängigkeit von den Erwartungen der Ak- teure. In diesem Zusammenhang haben wir zudem eine Website eingerichtet, die den Leser motivieren soll, einfache dynamische Modelle am Computer zu entwi- ckeln, ohne sehr tief in die mathematischen Grundlagen einsteigen zu müssen (http://www.iww.uni-karlsruhe.de/makro/). Durch die kompakte Darstellung, zahlreiche Abbildungen und Übungsaufgaben zu jedem Kapitel ermöglicht das Buch einen raschen Einstieg in die Materie und eine effiziente Prüfungsvorbereitung. Zur besseren Orientierung weisen die folgenden vier Piktogramme auf wichtige Ergebnisse, Definitionen, Literaturempfehlungen und Überschneidungen mit anderen Kapiteln hin. Die Hinweise werden in den Piktogrammen durch die jeweiligen Anfangsbuchstaben beschrieben: Ergebnis. Definition. Verweisextern, z. B. Buchempfehlung oder weiterführende Literatur. Verweisintern, z. B. Überschneidung mit anderen Kapiteln. Wir danken Jan Kowalski für seine Mitarbeit am Kapitel „Außenhandel und Zah- lungsbilanz” sowie David Schmedding für die Mitgestaltung der Aufgaben. Werner Rothengatter Axel Schaffer Inhaltsverzeichnis I Einführung...................................................................................1 1 Volkswirtschaftliches Denken.........................................................................1 1.1 Wirtschaft und Wirtschaften..................................................................1 1.2 Funktionen und Akteure der Wirtschaft.................................................3 1.3 Makro- und Mikrobetrachtung...............................................................5 2 Ordnungsmodelle in der Volkswirtschaft....................................................11 2.1 Koordinationsmechanismus.................................................................11 2.2 Ordnungsmodelle in der Theorie.........................................................13 2.2.1 Modell der Marktwirtschaft........................................................13 2.2.2 Modell der Zentralverwaltungswirtschaft...................................14 2.3 Ordnungsmodelle in der Realität.........................................................15 2.3.1 Soziale Marktwirtschaft in Deutschland.....................................17 2.3.2 Sozialistische Marktwirtschaft in China......................................20 3 Deutschland im Zeitalter der Globalisierung..............................................23 3.1 Globale Entwicklung...........................................................................23 3.1.1 Wirtschaftliche Produktion..........................................................23 3.1.2 Internationaler Handel.................................................................25 3.1.3 Internationale Finanzmärkte........................................................26 3.2 Made in Germany................................................................................27 II Ex-post – Makroökonomie und Empirie.................................31 4 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)............................................31 4.1 Kreislaufanalyse...................................................................................31 4.2 Das Kontensystem der VGR................................................................34 4.3 Input-Output-Rechnung.......................................................................47 4.4 Nominale und reale Betrachtung..........................................................51 5 Außenhandel und Zahlungsbilanz................................................................59 5.1 Komparative Kosten und Außenhandel...............................................59 5.2 Zahlungsbilanz.....................................................................................62 viii Inhaltsverzeichnis 6 Geld und Kredit.............................................................................................67 6.1 Einführung...........................................................................................67 6.1.1 Funktionen des Geldes................................................................67 6.1.2 Währung......................................................................................68 6.2 Die Zentralbank und das Geldangebot.................................................70 6.2.1 Definitionen des Geldangebots...................................................70 6.2.2 Die Funktion der Zentralbank.....................................................71 6.3 Geldschöpfung und Geldvernichtung..................................................75 6.3.1 Geldschöpfungsmultiplikator ohne Einbeziehung der Barabzugsquote...........................................................................76 6.3.2 Geldschöpfungsmultiplikator unter Einbeziehung der Barabzugsquote...........................................................................78 6.3.3 Grenzen der Geldschöpfung........................................................79 III Ex-ante – Makroökonomische Analysen................................83 7 Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht........................................................83 7.1 Wirtschaftliche Entscheidungen..........................................................83 7.1.1 Entscheidungen von Haushalten.................................................83 7.1.2 Entscheidungen von Unternehmen..............................................88 7.2 Gesamtwirtschaftliche Nachfrage und gesamtwirtschaftliches Angebot................................................................................................92 7.2.1 Ein-Markt-Betrachtung...............................................................93 7.2.2 Zwei-Märkte-Betrachtung...........................................................96 7.3 Regimes der wirtschaftlichen Situationen............................................98 8 Unterbeschäftigungstheorien......................................................................103 8.1 Keynesianische Unterbeschäftigung..................................................103 8.1.1 Motivation und Grundlagen......................................................103 8.1.2 Determinanten der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage..............104 8.1.3 Gleichgewicht auf dem Gütermarkt..........................................108 8.1.4 Gleichgewicht auf dem Geldmarkt...........................................114 8.1.5 Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht.....................................120 8.1.6 Löhne, Preise und Beschäftigung..............................................122 8.2 Klassische Unterbeschäftigung..........................................................125 8.3 Monetarismus....................................................................................129 8.4 Schlussbemerkung zur Unterbeschäftigung.......................................132 9 Wachstum und Konjunktur........................................................................137 9.1 Wachstumstheorie in der Neoklassik.................................................137 9.1.1 Produktion und Produktionspotential........................................137 9.1.2 Gleichgewichtiges Wachstum...................................................140 9.1.3 Wachstum unter Einbeziehung des technischen Fortschritts....144 9.1.4 Weiterentwicklung der neoklassischen Wachstumstheorie.......147 Inhaltsverzeichnis ix 9.2 Evolutorische Ökonomik...................................................................149 9.2.1 Einführung.................................................................................149 9.2.2 Die Theorien von v. Hayek und Schumpeter............................151 9.2.3 Kernelemente der evolutorischen Ökonomik............................153 9.2.4 Zyklische Bewegungsmuster der Wirtschaft.............................157 9.3 Konjunktur.........................................................................................159 9.3.1 Konjunkturphasen.....................................................................159 9.3.2 Konjunkturtheorien...................................................................160 9.4 Simulation der Wirtschaftsdynamik...................................................165 9.4.1 System Dynamics Modellierung...............................................165 9.4.2 Modellsimulation von Wachstum und Konjunktur...................174 10 Erwartungen, Spekulationen, Krisen.........................................................187 10.1 Erwartungen und Preisanpassung......................................................187 10.1.1 Der Walras-Auktionator............................................................187 10.1.2 Statische Erwartungen...............................................................190 10.1.3 Adaptive Erwartungen...............................................................192 10.1.4 Rationale Erwartungen..............................................................193 10.2 Spekulationen.....................................................................................196 10.3 Krisen.................................................................................................198 11 Schlussbemerkungen...................................................................................209 12 Lösungsskizzen zu den Übungsaufgaben...................................................213 12.1 Volkswirtschaftliches Denken...........................................................213 12.2 Ordnungsmodelle in der Volkswirtschaft..........................................214 12.3 Deutschland im Zeitalter der Globalisierung.....................................216 12.4 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung..............................................216 12.5 Außenhandel und Zahlungsbilanz......................................................218 12.6 Geld und Kredit..................................................................................220 12.7 Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht..............................................221 12.8 Unterbeschäftigungstheorien.............................................................222 12.9 Wachstum und Konjunktur................................................................224 12.10 Erwartungen, Spekulationen, Krisen..................................................225 Buchempfehlungen / Literaturverzeichnis......................................................229 Abkürzungsverzeichnis.....................................................................................231 Sach- und Namensverzeichnis..........................................................................233 I Einführung 1 Volkswirtschaftliches Denken 1.1 Wirtschaft und Wirtschaften Im Schlaraffenland ist es nicht erforderlich, sich über Herstellung, Verteilung und sinnvollen Gebrauch von Gütern besondere Gedanken zu machen. Die gebratenen Tauben fliegen den Konsumenten in den Mund, ohne dass es besonderer Anstren- gungen bedürfte. Niemand muss mit seinen Mitteln haushalten, keiner braucht ein Giro- bzw. Sparkonto, geschweige denn ein Portemonnaie, das ihm beständig die Endlichkeit seiner Wünsche signalisiert. Die Welt, in der wir leben, sieht anders aus. Ihr beherrschendes Merkmal ist die Knappheit. Niemand bekommt überall und zu jeder Zeit die Wünsche erfüllt, die ihm gerade einfallen, bis auf einige Jet Set-VIPs, die bei der Auswahl ihrer Erb- lasser ein Glückslos gezogen haben. Der Normalverbraucher muss für die Erfül- lung seiner Konsumwünsche hart arbeiten. Einem Unternehmer fallen die Millio- nen nicht in den Schoß, sondern er wird nur dann Markterfolg haben, wenn seine Produkte qualitativ besser oder preiswerter sind als die der Konkurrenz. Ergebnis 1.1: Wirtschaften bedeutet sparsames Umgehen mit knappen Res- sourcen. Das ökonomische Prinzip besagt, dass entweder mit einem gegebenen Ressour- cenbestand ein Maximum an Ertrag oder ein vorgegebener Ertrag mit minimalem Ressourceneinsatz zu erzeugen ist. Formallogisch bedeutet die Maximierung oder Minimierung einer Zielgröße unter einer Restriktion. Wünsche sind bei den meis- ten Menschen grenzenlos. Nur eine kleine Minderheit der Menschheit (Mönche, Gurus, kleine Naturvölker) sieht in der Genügsamkeit und Zügelung des Bedarfs ein hohes Lebensideal. Die überwältigende Mehrheit hat offenbar keine natürliche Bedarfsbremse und kennt keine Grenzen in den Wünschen nach besserer Wohn- ausstattung, mehr Fernsehern, mehr Autos, mehr Reisen oder mehr Kommunikati- on. Die einzig wirksame Bremse für den unersättlichen Bedarf der meisten Men- 2 1. Volkswirtschaftliches Denken schen an Verbesserungen ihrer persönlichen Ausstattung ist die begrenzte Verfüg- barkeit von Ressourcen. Dies betrifft sowohl die materiellen Ressourcen, die für die Produktion von Gütern benötigt werden, wie auch die erforderliche qualifizier- te Arbeitskraft. Der Einsatz dieser Faktoren für die Produktion von Gütern muss entlohnt werden. Der Verbraucher muss die Produktionskosten zuzüglich eines Gewinnaufschlages und häufig einer Handelsspanne bezahlen, um in den Besitz eines gewünschten Gutes zu gelangen. Durch die Tatsache, dass Einkommen und Vermögen des Verbrauchers be- grenzt sind, wird er gezwungen, zu wählen und zu verzichten. Wenn er die für ihn besonders wichtigen Artikel kauft, muss er die restlichen Wünsche zurückzustel- len. „Es gibt nichts umsonst”, diese fast trivial anmutende Aussage des Nobelpreis- trägers für Wirtschaftswissenschaften von 1976, Milton Friedman, fasst die Not- wendigkeit für wirtschaftliches Handeln in kürzester Form zusammen. Der zweite Grund für die Notwendigkeit des sparsamen Umgangs mit Ressour- cen liegt in der begrenzten Fähigkeit der Natur, Abfallprodukte menschlicher Pro- duktion bzw. des Konsums aufzunehmen und zu recyceln. Gerade die modernen Industriegesellschaften sind heute an einem Punkt angelangt, bei dem nicht die materielle Verfügbarkeit einer natürlichen Ressource, sondern die negativen Um- weltfolgen der Produktion und des Verbrauchs den entscheidenden Anstoß zu ei- nem sparsameren Umgang geben. Ein Beispiel ist der Umgang mit der fossilen Energie, bei der auch steigende Weltmarktpreise noch immer keine bedrohliche Knappheit signalisieren, aber aus Umweltgründen (Waldsterben, Klimakatastro- phe) eine Verringerung des Verbrauchs an fossilen Brennstoffen geboten ist. Die Notwendigkeit zu wirtschaften, also mit knappen Ressourcen sparsam umzu- gehen, führt zu folgenden Begleiterscheinungen: 1. Wahlentscheidungen 2. Opportunitätskosten 3. Wettbewerb 4. Kooperation 1. Wahlentscheidungen Menschen, die nicht in beliebigem Überfluss leben, müssen wählen, das heißt Ent- scheidungen über Alternativen treffen. Sie müssen den Nutzen, den sie durch den Erwerb von Gütern erzielen können, gegen die Kosten, die dafür zu bezahlen sind, abwägen. Je besser diese Entscheidungen im Sinne des ökonomischen Prinzips ausfallen, umso günstiger wird die wirtschaftliche Position, also die Ausstattung eines Haushaltes mit Konsumgütern oder die Ertragssituation eines Unterneh- mens. 2. Opportunitätskosten Wählen und Entscheiden bedeutet gleichzeitig Verzicht auf andere Alternativen. Den Nutzen der nächstbesten Alternative nach der ausgewählten bezeichnet man als Opportunitätskosten. Hat z. B. ein Student 5 Euro pro Tag für Nahrungs- und Genussmittel zur Verfügung und entscheidet er sich, zwei Packungen Zigaretten
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