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Mädchen und Mathematik: Historisch-systematische Untersuchung der unterschiedlichen Bedingungen des Mathematiklernens von Mädchen und Jungen PDF

328 Pages·1989·13.947 MB·German
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Bettina Srocke Mädchen und Mathematik BeHina Srocke Mädchen und Mathematik Historisch-systematische Untenuchung der untenchledllchen Bedingungen des Mathematik· lernens von Mädchen und Jungen Herausgegeben von Erlch Ch. WIHmann ~ Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Srocke, Bettina: Mädchen und Mathematik : historisch-systematische Untersuchung der unterschiedlichen Bedingungen des Mathematiklernans von Mädchen und Jungen I Bettina Srocke. (DUV : Mathematik) Zugl.: Hamburg, Univ., Diss., 1988 ISBN 978-3-8244-2005-6 ISBN 978-3-663-14591-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-14591-2 ©Springer Fachmedien Wiesbaden 1989 Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden 1989 Das Werk einschließlich aller seinerTeile ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Über setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. ISBN 978-3-8244-2005-6 VORWORT DES HERAUSGEBERS Daß Frauen auch in unserer heutigen Gesellschaft noch in vieler Hinsicht benachteiligt sind und daß es überfällig ist, diese Benachteiligungen ab zubauen, kann niemand ernsthaft in Frage stellen. Unbestreitbar ist auch, daß die Frauenforschung entscheidende Einsichten für ein allmähliches ge sellschaftliches Oberdenken der traditionellen Rollenbilder von Frau und Mann sowie auch wichtige Anregungen für eine entsprechende Veränderung der gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen geliefert hat. Von der plausiblen Vermutung ausgehend, daß sich Rollenklischees im Be reich von Schule und Unterricht widerspiegeln und dort verstärkt würden, hat die Frauenforschung diesen Bereich gründlich untersucht, wobei dem Schulfach Mathematik weltweit besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde. "Mädchen und Mathematik" ist auf diese Weise in den letzten Jahren zu ei nem sehr aktuellen Thema geworden, das beträchtliches öffentliches Inter esse auf sich zieht. So sehr dies einerseit zu begrüßen ist, so sehr muß man sich der Gefahren bewußt sein, die ein solches "Modethema" mit sich bringt: Das ohnehin starke Engagement der Protagonisten kann sich leicht zur Voreingenommenheit steigern, die Gefahr, möglicherweise auch nur un bewußt auf die Ergebnisse empirischer Untersuchungen Einfluß zu nehmen, wächst, die Sensibilität gegenüber abweichenden Daten und Aspekten wird beeinträchtigt, und die Versuchung, sich öffentlich mit spektakulären Äußerungen zu profilieren, nimmt zu. Daß diese Gefahren sehr real sind, zeigt die Geschichte des Modethemas "Neue Mathematik" vor gerade 20 Jahren, die den Mathematikdidaktikern für alle Zeiten ein warnendes Beispiel sein sollte. Ich finde es umso bemerkenswerter, daß die vorliegende Arbeit bei allem spürbaren Engagement der Autorin durchgehend sachlich und mit der ge botenen Distanz abgefaßt ist. Die bisher erschienenen Studien zur Thema tik "Mädchen und Mathematik" werden darin gründlich und umfassend refe riert, so daß eine wirklich sehr gute Obersicht über den Satnd der For schung entsteht, von der die weitere Diskussion dieses Themas profitieren wird. Natürlich erwartet man von einer solchen Arbeit auch praktische Vorschläge für eine frauenfreundlichere Veränderung des Mathematikunterrichts und seines Umfeldes. Die Autorin entzieht sich dieser Aufgabe keineswegs, geht dabei aber sehr vorsichtig zu Werke. M. . E. ist dies aus folgendem Grund keine Schwäche, sondern eher eine Stärke der Arbeit: Die zukünftigen Rol len von Frauen und Männern, die Beziehung zwischen den Geschlechtern, das Verhalten von Mädchen und Jungen in ihrer Entwicklung, ihre Selbst-Kon zepte, Ziele, Wünsche, usw., all dies ist so komplex, daß man es von außen weder vorschreiben kann noch darf. Man kann nur Hindernisse beseitigen und Nachteile abbauen, damit sich die Vorstellungen der Betroffenen inner halb der je gegebenen Randbedingungen möglichst natürlich entwickeln kön nen. Feste neue Rollenbilder würden nur neue Zwänge erzeugen. Davor sollten wir uns hüten. E. Ch. Wittmann In.h..alt Einleitung 1 1. Schulfach Mathematik 12 1.1. Positionen derBefürworterund Gegner einer Berücksichtigung der Mathematik im Fächer- kanon 17 1.2. Die Stellung der Mathematik in den Lehr- plänen der höheren Knabenschulen 31 1.3. Rechnen und Mathematik an Mädchenschulen bis zur Schulreform 1908 55 1.3.1. Zur Eigenart des Mädchen unterrichts 57 1. 3. 2. Rechnen an Mädchenschulen 62 1. 3. 3. Mathematik an Mädchenschulen 69 1.4. Zusammenfassender Vergleich der Standpunkte 81 1.5. Mathematikunterricht für Mädchen und Jungen seit der "Richertschen Schulreform" von 1924/25 84 2. Mädchen, Jungen und Mathematik 94 2.1. Besonderheiten der Mathematik 100 vm 2.2. "Mädchen verstehen doch nichts von Mathe" - Unterschiede in intellektuellem Leistungs vermögen und mathematischen Fähigkeiten zwischen Mädchen und Jungen? 111 2.2.1. Allgemeine intellektuelle Fähigkeiten 112 2. 2. 2. Analytische und quantitative Fähigkeiten 115 2.2.3. Räumliches Vorstellungsvermögen 119 2.2.4. Geschlechtsunterschiede beim Mathematiklernen im inter nationalen Vergleich 124 2.2.5. Zusammenfassung 126 2.3. "Mögen Mädchen Mathe?" - Unterschiede im Interesse an und in der Einstellung zur Mathematik zwischen Mädchen und Jungen 128 2.3.1. Nützlichkeit der Mathematik 133 2.3.2. Einfluß der Eltern 138 2.3.3. Lehrereinschätzungen und -erwartungen 142 2.3.4. Klassenkameraden und Peer-group 149 2.3.5. Abhängigkeit zwischen Interesse und der Art und Weise der stoff lichen Darbietung 153 2. 3. 6. Zusammenfassung 156 2.4. "Mathe werde ich nie lernen" - Selbst vertrauen und Erfolgsmotivation von Jungen und Mädchen 158 = = 2.5. "Mathe männlich, Sprachen weiblich?" - Mathematik und Geschlechtsrollen- vorstellungen 170 IX 2. 6. Gibt es ein Hormon für Mathematik? Biologische Erklärungsversuche für Geschlechtsunterschiede 179 2. 7. Mathematische Spitzenleistungen auch von Mädchen? -Geschlechtsunterschiede im Bereich besonderer mathematischer Begabung 184 2. 8. Zusammenfassung 192 3. Mädchen und Computer 194 3 .1. Mädchen und Computer - ein weiterer Aspekt der Problematik "Mädchen und Mathematik"? 194 3. 2. "Mögen Sie Computer?" - Geschlechtsunter schiede in der subjektiven und objektiven Beurteilung von Computern 202 3. 3. Ein Mspezifisch weiblicher" Zugang zur Technik? - Gründe für die Zurückhaltung der Mädchen gegenüber Computern 212 3. 4. Kein Zutritt für Jungen - Versprechen Computerkurse für Mädchen Abhilfe? 219 4. Koedukation 225 4 .1. Koedukation - Neues Aufflammen einer alten Auseinandersetzung? 225 X 4.2. Geschichtlicher Rückblick 228 4.3. Weg von der Koedukation, zurück zu Unterricht in geschlechtshomogenen Gruppen? 237 5. Konsequenzen für die Unterrichtspraxis 245 5.1. Umgestaltungen im organisatorischen Bereich 248 5.2. Veränderung der Lerninhalte 254 5. 3. Einflußnahmen im affektiven Bereich und auf das soziale Umfeld 258 5.4. Zusammenfassende Bewertung 264 6. Offene Fragen 272 Literatur 276 1 Einleituns Seit Beginn der 70er Jahre g~bt es an den koeduka tiven Schulen der Bundesrepublik Deutschland formal im Unterricht keinen Unterschied mehr zwischen den Geschlechtern. Die Lehrpläne gelten für Mädchen und Jungen gleichermaßen; selbst die noch in den sechziger Jahren übliche Aufteilung in Handarbeitsunterricht für Mädchen und Werkunterricht für Jungen wird nicht mehr vorgenommen. Vielmehr werden die Geschlechter in der Regel in beiden Fächern gemeinsam unterrichtet. Ein solches Fach heißt beispielsweise in Bayern "Textil arbeit/Werken", und Mädchen wie Jungen werden dabei in die Arbeit mit Holz, Papier und Metall, aber auch in das Häkeln, Sticken und Weben eingeführt (vgl. den "Lehrplan für die bayerischen Grundschulen" von 1981),1 Von den Lehrplanvorgaben her existiert also kein Fach, das nur einem Geschlecht vorbehalten wäre. Dennoch hat diese formale Gleichbehandlung bisher nicht zu einem deutlichen Abbau von Geschlechtsrollentypisierungen geführt. Bei der Studien- und Berufswahl von Jungen und Mädchen wird deutlich, in welch großem Umfang man sich immer noch an den traditionell "weiblichen" und "männ lichen" Tätigkeitsbereichen orientiert. 1 In den Bremer Grundschulen werden "Textilarbeit" und "Techni sches Werken" als zwei verschiedene Fächer unterrichtet, zeitweise in kleineren Gruppierungen als die normale Klassen größe. Zur Wahl der Gruppenzusa~~~~ensetzung heißt es jedoch explizit: "Es soll keine Gruppierung nach Geschlechtern vor genouen werden." (vgl. LEBEN UND LERNEN IN DER GRUNDSCHULE 1984, 8.17)

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