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Mach es besser, mein Sohn PDF

272 Pages·1963·209.755 MB·German
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RICHARD WAGNHR Unübersehbar ist die Schar der Mu­ sikliebhaber, die Helge Rosvaengc PARISKR NOVFLI.RN auf den Opernbühnen Europas er­ Herai/sgegeben von lebt haben, die ihn verehren und Walther \/eiter auch heute noch gern seine Stimme 1. Auflage, 128 Seiten, mit Illustrationen von hören, sei cs bei seinen Auftritten in Hanns Georgi der Deutschen Staatsoper, in Kultur­ häusern, in Rundfunk und Fernsehen Leinen, 5.50 DM oder sei es von älteren Aufnahmen auf Tonband und Schallplatte. In der Dem tieferen und besseren Verständ­ Rückschau auf seine Bühnenlaufbahn nis Richard Wagners, das nach den erzählt der Künstler, liebenswürdig Verzerrungen und Mißverständnissen plaudernd und voller Humor, seinen der Hiderzeit heute Platz gegriffen Werdegang vom Sohn eines däni­ hat, will der Neudruck der Novellen schen Handwerkers und Chemie­ und Aufsätze , dienen, die Richard ingenieur bis zum gefeierten Opern- Wagner in den Jahren 1840 und tenor. Über das persönliche Erlebnis 1841 in Paris geschrieben hat. Für hinaus vermitteln seine Aufzeich­ Wagner waren das Jahre bitterster nungen einen Einblick in das Musik­ Not, aber auch Jahre schöpferischer leben der letzten vierzig Jahre. Erst­ Erkenntnisse, die grundlegend wur­ rangige Bühnen, glanzvolle Auffüh­ den für sein ganzes späteres Schaffen. rungen von internationaler Bedeu­ Es ist höchst anziehend, die damalige tung sowie berühmte Dirigenten und Entwicklung Richard Wagners im Sänger, wie Leo Blech, Erich Klei­ Spiegel dieser Selbstzeugnissc zu stu­ ber, Bruno Walther, Leo Slczak, dieren. Sic zeigen, daß der große Maria Cebotari, mit denen Helge Komponist auch ein ungewöhnlich be­ Rosvaengc zusammenwirkte, werden gabter Erzähler war, der Menschen in der Erinnerung lebendig. Der Le­ und Verhältnisse mit Scharfblick. ser gewinnt aus erster Hand einen Humor und Satire, aber auch mit Be­ Eindruck vom Theaterleben in seiner geisterung zu schildern verstand. ganzen Fülle, mit der ernsthaften, hingebungsvollen Arbeit des Künst­ lers, aber auch einer Vielzahl heite­ rer Episoden und Anekdoten. KOKHI.hr AM KLANG • LEIPZIG KORHI.RR & AMKLANG • I.RIPZIG j ■ " Ä ip is iiliip fa Ü l i l i l l i l p ^ ■ Ä t Ü Ä Ä i i f i l i i i i Ä i i i Ä i i i i i f i i i i i i ..liii.,.,... iiii . j i f i f Ä p I',' '/'"V r' , , 'liiiliiiiiiiiil ■« « t iiiiM i mM iii iiiiiS ifiiliiil s-Ä SPi!, iPilrpi'* '-P .............i ifiiiÄWiiiiiiSI jÄliM llliP llliiB ll ROSVAENGE • MACH ES BESSER MEIN SOHN HELGE ROSVAENGE MACH ES BESSER, MEIN SOHN Ein Tenor erzählt aus seinem Lebeti KOEHLER & AMELANG • LEIPZIG PROLOG MIT OLE DAN Dieses Buch widme ich meinem Sohn Oie Dan. Deshalb spreche ich ihn darin auch persönlich an. Meine Ausfüh­ rungen sind jedoch an ein weit größeres Publikum gerichtet, nämlich an alle Menschen, die aufgeschlossen, voll guten Willens und mit dem Optimismus, den unsere Zeit ebenso erfordert wie rechtfertigt, im Leben stehen, vor allem an die junge Generation, Von ihrem Wollen und Können, ihrem Erkenntnisdrang und ihrer Zielstrebigkeit erwarten wir die Lösung der Aufgaben, vor denen wir Älteren wiederholt versagt haben. In meiner Sängerlaufbahn bin ich weit herumgekommen, konnte zahlreiche Erfahrungen sammeln, habe Erfolge und Niederlagen erlebt, brauchte mich aber nach selbstkritischer Prüfung niemals zu jenen Menschen zu zählen, die das Streben nach Vollkommen­ heit gar so unbeliebt macht. Im Gegenteil - ich glaube, durch meine Kunst den Menschen viele schöne Stunden geschenkt zu haben und bei ihnen in guter Erinnerung zu stehen. Dafür habe ich genügend Beweise empfangen. Dennoch konnte es nicht ausbleiben, daß auch ich, wie sicherlich die meisten Zeitgenossen, vom Leben und von den Menschen in mancher Hinsicht enttäuscht worden bin. Damit sind nicht nur private Dinge gemeint. Zwei Weltkriege sind in diesem Jahrhun­ dert schon apokalyptisch über uns hinweggefegt und haben uns an den Rand des Abgrunds gebracht. Sollten wir nicht alle end­ lich die Lehren aus der Vergangenheit ziehen, haben nicht gerade wir Künstler, deren Schaffen dem Schönen und Edlen gilt, die besondere Pflicht, den Frieden zu fordern und zu verteidigen, ohne den nicht nur alle Kulturgüter, sondern auch die Mensch­ heitsexistenz schlechthin gefährdet sind? Ich will nachstehend in bunter Folge mein Leben erzählen und hoffe, daß meine Erlebnisse in diesem Zeitalter folgenschwerer Katastrophen und umwälzender Neuerungen sowohl interessan­ ten Lesestoff bieten als auch einige Streiflichter auf die Fehler jener Generation werfen, der ich angehöre. Der geneigte Leser mag dies zugleich als Bilanz und Beichte ent­ gegennehmen, und wenn es ihn vergnügt und nachdenklich stimmt, so wurde der Zweck vollauf erreicht. Wem das, was ich sage und wie ich es sage, nicht gefällt, dem kann ich nur ant­ worten, daß es schwer ist und auch gar nicht in meiner Absicht lag, es allen recht zu machen. Eines steht fest: Der Jugend gehört die Zukunft, und wenn sie aus den Fehlern ihrer Väter lernt, wird sie die Zukunft meistern. Dabei mag sie sich nach dem Aussprudi Robert Schumanns vor Augen halten, daß noch keiner ein Meister geworden ist, ohne Schüler gewesen zu sein, und der Meister ist ja selbst wieder nur ein höherer Lehrling. Mein Vertrauen gilt der jungen Generation! H. R. EIN PÄDAGOGISCHER STOSSEUFZER Motto: Und sind die Kinder aiicJy noch unerfahren, oft sind sie klüger, als die Uäter ivartn ! Mein lieber Sohn! Wenn ich Dir unter obenstehendem Motto diese Zeilen schreibe, dann meine ich es durchaus ernst und bitte Dich, den Grund da­ für in dem Wunsche eines Vaters zu suchen, die guten, zum Teil aber auch die schlechten Erlebnisse und Erfahrungen, die er im Laufe eines Menschenalters gesammelt hat, dem Sohne zu über­ mitteln. Aus diesen meinen Erlebnissen magst Du die Lehren für Deine eigene Zukunft ziehen; zuweilen kannst Du sogar daraus ler­ nen, wie man es nicht machen soll. Keineswegs will ich mich damit zu dem aus gallischem Humor kommenden Sprichwort bekennen, das da lautet: Wenn man zu alt ist, um schlechte Beispiele zu geben, begnügt man sich mit guten Ratschlägen. Mit anderen Worten: Dies soll meinerseits eine Art geistiges Testament wer­ den, und für Dich kann es Richtschnur und Warnung sein. Indessen - bei diesem pädagogischen Stoßseufzer fühle ich mich gleichsam in derselben Lage wie jener Fleischermeister, der, als er sein Ende kommen sah, seinen Kindern unbedingt ein Testa­ ment hinterlassen wollte. Er hatte gewiß viel Geld verdient, es aber durch Kartenspiel und liederliches Leben bis auf den letz­ ten Rest wieder verpulvert. Sein Testament lautete: Kinder, eßt keine Würste! Nun, wenn ich mich mit jenem braven Bürgersmann vergleiche, so ist das nicht wörtlich zu nehmen. Wohl habe ich - wie er - viel Geld im Leben verdient, nicht durch Würstemachen, was ja durchaus ein nützlicher und nutzbringender Beruf ist, sondern, wie Du weißt, durch Stimmakrobatik, die von vielen Leuten we­ niger als an sich nützlich, denn als um so nutzbringender für die Helden des Kehlkopfes selbst bezeichnet wird. Aber wie er habe

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